mehr
geschlossenen Lagern oder Stöcken ansammeln. Es gehören hierher eine Reihe Lagerstätten von Magneteisen in Skandinavien und Nordamerika, [* 2] einige Zinnerzlagerstätten des Erzgebirges u. a.
geschlossenen Lagern oder Stöcken ansammeln. Es gehören hierher eine Reihe Lagerstätten von Magneteisen in Skandinavien und Nordamerika, [* 2] einige Zinnerzlagerstätten des Erzgebirges u. a.
1) Karl Johann, schwed. Maler, geb. im Sprengel Stora-Tuna (Provinz Falun), bildete sich anfangs nur nach der Natur in der Landschaftsmalerei aus; erst später mögen ein Gemälde von Ruisdael und Kopien und Kupferstiche nach Claude Lorrain, wohl auch Werke von Poussin und Everdingen Einfluß auf ihn geübt haben. In Deutschland [* 3] wurden am bekanntesten seine Darstellungen aus Tegnérs Frithjofssage, die, in verkleinertem Maßstab [* 4] lithographiert, der Übersetzung Mohnikes beigegeben sind. Fahlcrantz starb in Stockholm. [* 5]
2) Axel Magnus, Bruder des vorigen, geb. 1780, war Bildhauer und hat sich besonders durch ornamentale Skulpturen einen Namen erworben. Er starb 1854 in Stockholm als Hofbildhauer und Mitglied der Akademie.
3) Christian Erik, schwed. Dichter, Bruder der vorigen, geb. studierte zu Upsala [* 6] und ward daselbst 1829 Professor der Theologie und 1845 Bischof von Westerås. Außer seiner witzigen und tiefsinnigen Dichtung »Noaks ark« (1825-26) schrieb er verschiedene theologische Aufsätze für die »Schwedische Litteraturzeitung« und die von ihm und Professor Knös redigierte »Kirchenzeitung« und gab das seine reiche Phantasie bekundende lyrische Epos »Ansgarius« in 14 Gesängen (Upsala 1846),
eine Biographie Almquists (das. 1845-46, 2 Tle.) und »Evangeliska alliansen« (das. 1847-48, 2 Bde.) heraus. Von 1839 bis 1842 leitete er mit Knös und Almquist die »Ecklesiastisk Tidskrift«. Später schrieb er noch gegen den Katholizismus: »Rom [* 7] förr och nu« (Upsala 1858-61, 5 Tle.) und veranstaltete eine Sammlung seiner Schriften in 7 Bänden (Örebro 1863-66). Er starb in Westerås.
[* 8] (Tetraedrit, Schwarzerz), Mineralien [* 9] aus der Ordnung der Sulfosalze, von sehr ungleicher Zusammensetzung, aber ausgezeichnet durch ihre regulär tetraedrische Kristallbildung. Die Fahlerze können als Sulfosalze aufgefaßt werden, in denen Schwefelkupfer, Schwefeleisen, Schwefelzink, Schwefelsilber und Schwefelquecksilber als basische, dagegen Schwefelantimon und Schwefelarsen als saure Bestandteile auftreten. Sie sind isomorphe Mischungen von 4M2S+Q2S3 ^[4M2S+Q2S3] mit 4RS+Q2S3 ^[4RS+Q2S3], worin M Silber und Kupfer, [* 10] R Eisen, [* 11] Zink auch Quecksilber, Q Antimon oder Arsen sind.
Der Kupfergehalt liegt ziemlich konstant zwischen 30 und 40, der Antimon- wie auch der Schwefelgehalt zwischen 20 und 30 Proz.; die übrigen Bestandteile sind stets in geringern Mengen vorhanden; der Silbergehalt wechselt zwischen 0 und 17 Proz. Die Fahlerze sind stahlgrau bis eisenschwarz, Härte 3-4, spez. Gew. 4,36-5,36. Nach den Sulfosäuren pflegt man zu unterscheiden:
1) Antimonfahlerz, enthält nur sehr wenig oder gar kein Arsen und besteht aus Ag8SB2S7 , Cu8Sb2S7 , Fe4SB2S7 , Zn4SB2S7 ; der Silbergehalt beträgt 1-17, selbst 32 Proz. (die daran reichsten heißen dunkles Weißgüldigerz).
2) Arsenantimonfahlerz, enthält Antimon und Arsen, fast gar kein Silber und bis 17 Proz. Quecksilber, ist aber auch quecksilberfrei.
3) Arsenfahlerz, enthält nur Arsen, kein Silber und Quecksilber, die am wenigsten umfangreiche Gruppe. - Der Eisengehalt liegt in dem Fahlerz zwischen 1 und 7 Proz., und ungefähr zwischen denselben Zahlen schwankt auch das Zink. Blei [* 12] erscheint nur in sehr geringen Mengen (bis 1 Proz.), Spuren von Nickel sind nicht selten, und einzelne Vorkommnisse (Schwarzwald) enthalten sowohl Kobalt als Wismut in mehreren (2-4) Prozenten. Fundorte: Klausthal, Zellerfeld und Andreasberg, Dillenburg und Musen, [* 13] Freiberg, [* 14] Velfach in Baden, [* 15] Kamsdorf und Saalfeld, [* 16] Schwaz in Tirol, [* 17] Herrengrund, Kremnitz und Schmöllnitz, Kapnik in Ungarn, [* 18] Cornwall. Fahlerz wird auf Silber und Kupfer verarbeitet.
Friedrich Robert, Sprachforscher, geb. zu Hagewied in Esthland [* 19] als der Sohn armer esthnischer Landleute, fand einen Gönner an dem Gutsherrn von Payküll-Hagewied, der für seine Erziehung sorgte, studierte 1818-27 in Dorpat [* 20] Medizin, beschäftigte sich aber noch eifriger mit der Sprach- und Sagenkunde seiner Heimat, der er auch in der Folge seine Hauptthätigkeit widmete. 1842 wurde er zum Lektor der esthnischen Sprache [* 21] in Dorpat ernannt, starb aber bereits Sein Hauptverdienst besteht in der Sammlung des großen esthnischen Nationalepos »Kalewi Poëg« (»Sohn des Kalew«),
das, nach Fählmanns Tod von Fr. Kreutzwald fortgeführt und vollendet, in Dorpat 1857-61 erschien. Er schrieb: »Versuch, die esthnischen Verba in Konjugationen zu ordnen« (Dorpat 1843);
»Über die Deklination der esthnischen Nomina« (das. 1844) u. a. Auch die »Verhandlungen der Gelehrten Esthnischen Gesellschaft« (seit 1840) enthalten zahlreiche Arbeiten von Fählmann.
chines. Längenmaß, s. v. w. Fen. ^[= (Fun, spr. fön, Fan), in China als Zahlwort 1/10; als Gewicht und Geld s. v. w. Candarin ...]
amtliche Maßregeln zur Ergreifung eines unbekannten oder flüchtigen Verbrechers.
ein durch Farbe oder Bild kenntliches Stück Zeug an einer Stange, das als Unterscheidungszeichen einer Truppenabteilung dient und die Erhaltung der taktischen Ordnung in derselben erleichtern soll. Schon die ältesten Völker bedienten sich gewisser Feldzeichen auf ihren Kriegszügen. Bei den alten Ägyptern führten der Nomos, auch dessen Unterabteilungen Sinnbilder hieroglyphischen Charakters auf Stangen, die Assyrer malten Tauben [* 22] auf ihre Feldzeichen, die Perser hatten einen goldenen Adler [* 23] mit ausgebreiteten Flügeln auf einer Lanzenspitze.
Bei den Hebräern war das Heerzeichen jedes der zwölf Stämme von andrer Farbe und mit einem andern Bild versehen. Die Griechen scheinen die Fahnen erst durch Lykurg erhalten zu haben. Das Fahnenbild von Sparta stellte Kastor und Pollux oder auch Herakles [* 24] vor, das von Athen [* 25] die der Pallas geheiligte Eule auf rotem oder weißem Stoff an einer Speerspitze, während von den thebanischen Fahnen eine Sphinx [* 26] herabschaute und auf den korinthischen ein halber Wolf seine Zähne [* 27] fletschte.
Die Römer [* 28] führten als Feldzeichen (signa) ebenfalls Tierbilder: den Adler, die Wölfin (Sinnbild des Ursprungs von Rom durch Romulus), das Pferd [* 29] (als Sinnbild der Behendigkeit und Stärke), [* 30] das Bild des Minotaurus [* 31] (als Andeutung, daß Kriegspläne mit Vorsicht und geheim auszuführen seien) und den Eber. Den Adler hatten die Triarier, den Wolf die Hastaten, das Pferd die Principes, den Minotaurus die Rorarier, das Schwein [* 32] die Accensen. Unter dem zweiten Konsulat des Marius wurde der Adler zum einzigen Heerzeichen einer Legion (s. d., mit Abbildungen) bestimmt; nur für die einzelnen Unterabteilungen wurden auch noch andre Feldzeichen eingeführt: der Manipulus und das Vexillum, [* 33] später der Drache [* 34] und das Labarum. Den Manipulus, das Heerbild eines Manipels, bildete zur Zeit des Romulus ein Bündel Heu oder Stroh, später ein Spieß mit einem Querholz, über welchem eine ¶
aufrecht stehende Hand [* 36] von Erz und unter welchem kleine Schilde von Silber oder Gold [* 37] angebracht waren. Das Vexillum (s. d., mit Abbildungen), vorzüglich die Fahne der Reiterei, bestand in einem quadratischen Stück Zeug an einem Stab, [* 38] der quer an einer Lanze aufgehängt war. Da diese Fahnen gewöhnlich ohne Bilder waren, so galt meist die Farbe als Unterscheidungszeichen. Der Drache kam erst unter Kaiser Aurelian als Feldzeichen in Gebrauch, war von rotem Zeuge gefertigt und wurde auf einer vergoldeten, mit Edelsteinen besetzten Stange getragen.
Das Labarum, ein Stück purpurrotes Zeug, hing in Form der jetzigen Kirchenfahnen quer über der Fahnenstange. Lange vor Cäsar im Gebrauch, erhielt es erst zu Konstantins Zeiten, der es reich verzierte, sein hohes Ansehen; die ihm beigegebene Fahnenwache von 50 Mann stand in besondern Ehren.
Vgl. v. Donaszewski, Die Fahnen im römischen Heer (Wien [* 39] 1885).
Auch die Germanen und Gallier hatten ihre Feldzeichen, obgleich sie eigentliche Fahnen erst später führten, nachdem sie dieselben durch ihre Kriege mit den Römern kennen gelernt hatten. Zur Zeit Kaiser Ottos I. war das Hauptfeldzeichen ein Engel, schon unter Otto II. aber erscheint der Adler als des Reichs Heerbild. Erst später kam der Doppeladler (s. Adler) in Aufnahme. Das Heerbild des deutschen Königs Otto IV. war das Bild eines Adlers auf einer Stange und wurde auf einem sogen. Fahnenwagen geführt.
Durch Friedrich I. erhielt der Adler in der Reichsfahne seine bleibende Stelle. Die Blutfahne war von Purpur zum Zeichen des Kaisertums oder der obersten Lehnsherrlichkeit. Ihren Namen hatte sie davon, daß unter ihr bis ins 17. Jahrh. vom Kaiser die mit dem Blutbann verknüpften Reichslehen verliehen wurden. Die Führung der Reichsfahne galt als Ehrenamt für die Tapfersten aus dem höchsten Adel des Reichs. Pfalzgraf Otto von Wittelsbach trug sie dem Kaiser Friedrich I. auf den italienischen Zügen vor, und Kaiser Ludwig der Bayer belehnte 1336 mit ihrer Führung den Grafen Ulrich von Württemberg, [* 40] bei welcher Gelegenheit sie zum erstenmal in den Urkunden des Reichs Sturmfahne genannt wird.
Sie bestand aus einer roten Lanze mit gelber und dem Bild eines einfachen schwarzen Adlers, darüber ein roter Schwenkel als Hindeutung auf die Blutfahne. Im Gegensatz zur letztern gab es noch eine Reichsrennfahne, mit deren Führung das Kurhaus Sachsen [* 41] in der Würde des Reichserzmarschalls belehnt war; sie war schwarz und weiß quergestreift, darin zwei gekreuzte rote Schwerter; [* 42] im 16. Jahrh. wurden jedoch auch die Fahnen der Reiterei Rennfahnen genannt. Als Zeichen der Vereinigung der Streitkräfte der Nation unter dem Reichsoberhaupt galt die Sturmfahne bis zu Ende des 15. Jahrh. Seitdem waren die Fahnen der kaiserlichen, fürstlichen und ständischen Truppen verschieden, der Adler schmückte nur die der erstern. Im byzantinischen Kaisertum waren vom 9. Jahrh. bis zum Untergang dieses Reichs für größere Heerabteilungen große, flatternde Fahnen, kleinere aber für die Unterabteilungen im Gebrauch.
Erstere waren am obern Teil des Fahnenblattes einfarbig und mit verschiedenen Bildern und Zeichen ausgeschmückt, letztere buntfarbig. In den Kreuzzügen hatten die einzelnen Streithaufen auch ihre verschiedenen Farben und die geistlichen Orden [* 43] ihre eignen Banner. So flatterte neben Bohemunds blutrotem Banner das schwarzweiße des Templerordens. Längere Zeit war das heilige Kreuz [* 44] das allgemeine Heerzeichen für die Kreuzfahrer und dessen Träger [* 45] stets ein Bischof, in der Schlacht von Hittin ging es jedoch verloren.
In Frankreich wurde jedem Gaugrafen von den Kapitularien der Könige der zweiten Dynastie die Führung einer Fahne anbefohlen, unter welcher sich die Vasallen und ihre Mannschaften versammeln mußten, wenn es der Verteidigung von Kirchen oder Kirchengütern galt. Sie hieß Gonfanon oder Gonfalon, während die militärischen Fahnen mit Beginn der dritten Dynastie Bannières und Pennons genannt wurden. Letztere waren sehr lang, erstere viereckig, gleich unsern heutigen Standarten, so daß ein Ritter, welcher zum Bannerherrn (banneret) erhoben wurde, seine Fahne bloß abzuschneiden brauchte, um sein Banner zu haben, woher die Redensart rührt: faire de pennon bannière, für: im Rang steigen.
Der Stoff zu Fahnen war gewöhnlich Seide, [* 46] Farbe und Form waren verschieden. Bei der Einnahme einer Stadt wurde die Fahne des Siegers auf dem Turm [* 47] aufgesteckt. Fast sechs Jahrhunderte lang diente die Kappe des heil. Martin (s. d.) als Fahne Frankreichs, neben welcher jedoch noch das pennon royal, eine mächtig große Fahne, auf einem mit Ochsen bespannten Wagen im Zentrum der Armee gefahren wurde. Unter Ludwig VI. ward die berühmte Oriflamme (Auriflamme, oriflamme), eine fünfgezipfelte Fahne von rotem Seidenzeug, welche von einem Querstab herabhing, an den beiden Querseiten mit grünseidenen Quasten versehen, das Heerzeichen Frankreichs.
Ihr Name ist von dem mit vergoldetem Kupfer beschlagenen Schaft und dem im Mittelalter für Standarte oder kleine Fahne gebräuchlichen lateinischen Wort flammatum (franz. flamme) abzuleiten und bedeutet demnach »Goldfahne«. Angeblich ein Geschenk des Himmels für die Könige von Frankreich, nach Guitart (1190) aber unter Dagobert verfertigt, nach andern die Fahne Karls d. Gr., war sie ursprünglich das Banner der Abtei des heil. Dionysius (saint Denis) und wurde in deren Fehden von den Schirmvögten des Klosters getragen, welche später, als die Grafschaft Vexin an die Krone gefallen, die Könige von Frankreich waren.
Diese ließen das Banner durch einen Stellvertreter tragen, welcher jedesmal den Eid leisten mußte, die Fahne zu Ehren des Königs und des Reichs zu führen und lieber zu sterben, als sie zu verlassen. In der unglücklichen Schlacht bei Azincourt (1415) wehte die Oriflamme zum letztenmal, nach andern ging sie schon 1250 vor Damiette verloren. Wenigstens finden wir bereits unter Karl VI. die bannière royale oder Königsfahne von blauer Farbe mit weißem Kreuz. Karl IX. und seine Nachfolger nahmen wieder die mit goldenen Lilien [* 48] übersäete weiße an, welche schon Philipp August geführt hatte.
Unter Ludwigs XIV. Regierung wurden die Fahnen die Unterscheidungszeichen einzelner Regimenter, aber erst 1789 wurde die Farbe derselben gesetzlich bestimmt. Mit der Revolution ward die republikanische Trikolore französische Nationalfarbe und ist es bis jetzt geblieben, obgleich sie während der Restauration der weißen Fahne weichen mußte. Nur erhob sich unter dem ersten und zweiten Kaiserreich ein Adler über der Fahne, während der Julidynastie aber der zum Streit gerüstete gallische Hahn. [* 49]
Vgl. Bouillé, Le [* 50] drapeau français (2. Aufl., Par. 1874);
Desjardins, Recherches sur les drapeaux français (das. 1874).
Das Fahnentuch der preußischen Fahnen ist quadratisch und trägt auf weißem Grund ein stehendes schwarzes Kreuz oder umgekehrt. In der Mitte befindet sich ein schwarzer Adler, von einem Lorbeerkranz umgeben, ebenso in jeder Ecke ein Lorbeerkranz, der oben durch die Königskrone geschlossen wird. Die Fahnen der Osmanen haben Gibbon und Hammer [* 51] sehr umständlich beschrieben. Der zweispitzige Säbel Osmans ¶