(AeolisCuv.),
Gattung aus der
Gruppe der
Hinterkiemer (Opisthobranchia), im
Meer lebende Nacktschnecken,
auf deren Rückenfläche sich zahlreiche Fortsätze erheben, an deren
Spitze Säckchen mit Nesselkapseln liegen.
Aus letztern
kann ein nesselnder, als
Verteidigungs- und Angriffswaffe dienender
Faden
[* 2] herausgepreßt werden.
Die breitwarzige Fadenschnecke (A. papillosaCuv.), in derNordsee, wird 15
cm lang, ist graubraun, kugelt sich, wenn sie auf den
Rücken gelegt wird,
wie ein
Igel zusammen und lebt hauptsächlich von
Seeanemonen.
(spr. fehd), 1)
John, engl.
Maler, geb. 1820 zu Burley
Mill inSchottland, kam 1841 auf die
Akademie zu
Edinburg
[* 3] und
begann schon im folgenden Jahr mit kleinen Genrebildern. Im J. 1850 machte er sich durch ein
Bild:
Shakespeare
und seine Zeitgenossen, und später durch zwei
Reihen von
Illustrationen: Sonntagsabend des Landmannes und die Heimkehr des
Soldaten, bekannt. Im J. 1864 siedelte er nach
London
[* 4] über. Von seinen hier mit großer Sorgfalt, aber
ohne tiefere
Empfindung ausgeführten Genrebildern sind zu nennen: das
Schützenfest, der Steigbügeltrunk, des
Försters Tochter,
Goldsmith in seinem Studierzimmer, die Mußestunde, der alte Korbflechter, der alte
Krämer und Nach dem
Sieg.
2)Thomas, engl.
Maler, geb. 1826 zu Burley Mill,
Bruder und
Schüler des vorigen, lernte auch unterAllan
in
Edinburg und wurde schon 1849 mit seinem
Bild:
Scott und seine
Freunde Genosse der schottischen
Akademie. 1852 ließ er sich
in
London nieder, wo er 1855 mit seiner Waise einen großen Erfolg beim
Publikum, weniger bei der
Kritik hatte. Er malte besonders
Szenen aus dem Volksleben der schottischenHochlande und der Arbeiterklassen, gewöhnlich mit empfindsamer
Auffassung, die ihren
Reiz auf das englische
Publikum nie verfehlt. Man fand in denselben die
Charaktere trefflich gezeichnet,
aber zu zahm und gleichmäßig in der
Empfindung; das
Kolorit aber ward als unerträglich bezeichnet. Faed wurde 1864 Mitglied
der königlichen
Akademie zu
London u. 1875
Ehrenmitglied der
WienerAkademie.
Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzRavenna, an der
Via Ämilia, an der
Eisenbahn von
Bologna nach
Ancona
[* 5] und
am Amone, in fruchtbarer
Ebene, aus welcher der
Kanal
[* 6] Zanelli zum
Po di Primaro geht. Die Stadt hat einen großen, von
Arkaden
umgebenen Marktplatz, in welchen die vier Hauptstraßen (darunter der breite Corso) einmünden, einen
imposanten
Dom mit mächtiger
Kuppel, ein
Rathaus mit hohem
Turm
[* 7] (die ehemalige 200jährige
Residenz der Manfredi) und ein neues
Theater.
[* 8] Faënza zählt (1881) 13,998. Einw., welche Fabrikation
von
Majolika und
Steingut (ehemals sehr berühmt und nach dieser Stadt
»Fayence«
[* 9] benannt), Seidenspinnerei und
Handel mit dem in der Umgebung gebauten
Wein und
Hanf betreiben. Die Stadt ist Sitz eines
Bischofs, hat ein
Lyceum, ein
Gymnasium,
eine technische
Schule, eine reichhaltige städtische
Gemäldegalerie, eine städtische
Bibliothek, ein allgemeines
Krankenhaus
[* 10] und ist Geburtsort des Physikers
Torricelli (1608). - Faënza ist das antike
Faventia, eine Stadt der
Bojer in
Gallia cisalpina, ward im Gotenkrieg völlig zerstört, gehörte in der
Folge den Exarchen von
Ravenna und stand noch später
in Abhängigkeit von
Bologna, dessen
Joch es endlich abschüttelte. Faënza war damals so stark befestigt, daß
Friedrich II. es 1241 erst
nach achtmonatlicher Belagerung erobern konnte. 1376 wurde der
Ort vom päpstlichen
Heerführer Hawkwood
geplündert, wobei
4000
Personen umkamen.
Unter den sich bekämpfenden Adelsfamilien waren die Manfredi die bedeutendsten und erlangten zuletzt die Herrschaft. Denkwürdig
ist die heldenmütige
Verteidigung des 17jährigen Astorre de Manfredi gegen
CesareBorgia 1500, welcher ein Kapitulationsbruch
und die
Erdrosselung des
Jünglings in derEngelsburg zu
Rom
[* 11] nachfolgten. Darauf wurde Faënza erst von den
Venezianern,
sodann vom
PapstJulius II. erobert und dauernd mit dem päpstlichen Gebiet vereinigt.
(Fofner), in der nordischen
Mythologie Sohn des Zauberers Hreidmar, geriet mit diesem nach
Otrs (s. d.)Tode
durch
Odin über dessen Sühngeld in Streit und erschlug ihn; seinen
Bruder und Mitschuldigen Regin aber, der einen Teil des
Goldes begehrte, zwang er zur
Flucht, zog mit seinem
Schatz zur Gnitaheide und bewachte ihn in Gestalt eines
Drachen. Regin,
der in des
Königs Hialfrek
Palast den Wölsungen
Sigurd in allerlei
Künsten unterrichtete, schmiedete nun
diesem ein treffliches
Schwert und forderte ihn auf, Fafnirs
Gold
[* 12] zu suchen.
Sigurd ging mit Regin auf die Gnitaheide, verbarg sich dort in einer
Grube und durchstach von derselben aus den
Drachen, der
über ihn hinwegkroch, um im roten
See seinen
Durst zu löschen. Sterbend sagte ihm Fafnir den
Fluch, der auf
dem beim
Schatz befindlichen
Ring des
Zwergs Andwari (s.
Andwaranaut) lastete, um ihn von der
Erhebung des
Horts abzuhalten;
Sigurd
aber achtete nicht der
Rede. Regin trank Fafnirs
Blut und legte
Sigurd auf, ihm das
Herz des
Drachen zu braten; dies that dieser,
verzehrte es aber selbst, worauf er die
Sprache
[* 13] der
Vögel
[* 14] verstand. Von dieser Begebenheit nennen die Dichter das
Gold »Fafnirs
Lager«,
[* 15]
Sigurd aber erhielt den Beinamen Fafnirstöter (Fafnirsbana). Abweichend ist die
Erzählung im
Heldenbuch. Vgl.
Sigurd.