wie ein
Fächer
[* 2] faltbar sind; die Weibchen sind flügel- und beinlos.
Letztere, von Gestalt einer
Made, ohne
Augen, wohnen im
Hinterleib von
Bienen und
Wespen und strecken nur ihren Vorderkörper aus dem Wirtstier hervor, so daß sie von dem sehr kurzlebigen
Männchen nur mittels besonderer Vorrichtungen begattet werden können. Die
Eier
[* 3] entwickeln sich im Mutterleib;
die jungen
Larven gelangen
ins Freie, bohren sich in
Wespen- oder Bienenmaden ein und machen nun zusammen mit ihrem Wirt, ohne
ihm wesentlich zu schaden, die
Verwandlungen zum vollkommenen
Insekt durch. Von manchen Entomologen werden die Fächerflügler zu den
Käfern
oder auch zu denNetzflüglern gerechnet. Die bisher bekannt gewordenen
Arten hat man auf etwa vier
Gattungen
verteilt. Die obige Abbildung zeigt das Männchen von
Pecks Immenbreme (Xenos Peckii) mit den verkümmerten Vorderflügeln
(a) und das Weibchen von
Rossis Immenbreme (X. Rossii, b) von der Bauchseite, beide stark vergrößert.
Schichtenstellung, ein namentlich bei altkristallinischen
Gesteinen
(Gneisen und
Schiefern, z. B. in den
Alpen
[* 4] und in
Skandinavien) vorkommender Schichtenbau, bei welchem sich an eine zentrale
Zone von senkrechten
Schichtensystemen nach rechts und links geneigte, der zentralen
Partie zufallende
Schichten anlehnen mit einem um so stärkern
Fallwinkel, je weiter sie von dem
Zentrum entfernt sind.
(Stakholz), gespaltene
Hölzer von etwa 30
cmLänge und 6-8
cmDicke und
Breite
[* 8] zum Ausstaken der Holzwände, wenn
letztere mit Strohlehm ausgefüllt werden sollen;
die Fachhölzer werden zu diesem Behuf vorher mittels der Fachgerten, gespaltener
Stäbe, nach Art gewöhnlicher
Körbe ausgeflochten.
gewerbliche, d. h. einzelne höhern Unterrichtsanstalten angehängte
Klassen, die unter Voraussetzung
eines gewissen
Grades allgemeiner
Bildung sich die unmittelbare Vorbildung ihrer
Schüler für das gewerbliche
Leben zum
Ziel
setzen.
In demPlane, nach dem 1879 das gewerbliche Unterrichtswesen in
Preußen
[* 11] umgestaltet ward, sind derartige an den Oberreal-
und höhern
Bürgerschulen (nach jetziger Bezeichnung) als mittlere
Stufe zwischen den im engern
Sinn sogen.
Fachschulen und
den technischen
Hochschulen gedacht.
Wie jene unmittelbar für die niedern
Stufen der
Praxis und diese für die höchsten technischen
Stellungen, so sollen die Fachklassen mittlere
technische Beamte, wie Betriebsaufseher, Fabrikleiter etc., vorbilden. Sie
setzen die
höhere Bürgerschule oder dem entsprechend die sechs untern Jahrgänge der
Oberrealschule, bis Untersekunda einschließlich,
als zurückgelegt, die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Heerdienst als erlangt voraus und führen
die Zöglinge durch zwei einjährige
Klassen ihrem
Ziel entgegen, dessen Erreichung durch eine Abgangsprüfung vor staatlicher
Kommission dargethan wird. Eine Prüfungsordnung ist für diese
Prüfungen im J. 1883 erlassen worden.
- Derartige Fachklassen, namentlich für Maschinentechniker, bestehen noch an einigen aus den frühern
Provinzial- und königlichen
Gewerbeschulen hervorgegangenen Oberreal- und
Realschulen. In
Breslau
[* 12] ist überdies eine zweite für Chemiker, in
Gleiwitz
[* 13] für
Hüttenleute eingerichtet. Im ganzen aber ist das Ergebnis (hauptsächlich wohl wegen der hohen
Forderung
bezüglich der allgemeinen
Bildung) hinter der Erwartung zurückgeblieben. Bei dem Übergang des niedern gewerblichen Unterrichtswesens
an das
Handelsministerium mit sind die Fachklassen mit den technischen
Hochschulen dem
Kultusministerium verblieben.
gewerbliche (technische Fachschulen), sind solche Anstalten, in denen ein bestimmtes
Handwerk förmlich gelehrt wird. Sie setzen meistens die
Volksschule als bereits zurückgelegt voraus, sind jedoch in einzelnen
Fällen auch mit der Oberstufe derselben so verbunden, daß der eigentliche Schulunterricht mit dem Fachunterricht nach
Stunden des
Tags oder
Tagen der
Woche abwechselt. Von den gewerblichen
Fortbildungsschulen (s. d.) unterscheiden sie sich dadurch,
daß sie die ganze gewerbliche Vorbildung übernehmen und nicht eine anderweit praktisch vermittelte Anleitung zum
Handwerk
nur nach gewissen
Richtungen hin theoretisch ergänzen; sie sind daher Tagesschulen, während die
Fortbildungsschulen für
Handwerker fast ausschließlich auf die Abendstunden beschränkt bleiben.
Von den mittlern und höhern technischen Lehranstalten unterscheiden sich die Fachschulen dadurch,
daß sie die allgemeine
Bildung ihrer Zöglinge nur so weit ins
Auge
[* 14] fassen, als dieselbe unmittelbar für die Ausübung des
Handwerks nötig ist, für welches jede einzelne
Schule vorbereitet, und daß sie namentlich höhere Schulbildung (fremde
Sprachen
etc.) weder voraussetzen, noch gewähren.
Immer bleibt aber der
Lehrgang der ein solcher, daß er über
das geringste
Maß der an einfache
Arbeiter zu stellenden
Forderungen hinausführt; sie bilden daher namentlich bei
Gewerken,
die einen fabrikmäßigen Betrieb verlangen, mehr Werkmeister als einfache
Arbeiter aus
(Werkmeisterschulen).
Über die gewöhnliche
Höhe erheben sich in dieser
Richtung namentlich die
Baugewerkschulen (s. d.) für Maurermeister und
Zimmermeister, deren Vorkenntnisse, namentlich in der
Mathematik, doch schon höhere sein müssen; überdies setzen sie einen
außerhalb der
Schule gemachten praktischen Anfang voraus. Die gegenwärtige
Bewegung zu gunsten der Fachschulen ging hauptsächlich
von
Frankreich aus, wo der
Fachbildung (enseignement spécial) namentlich seit dem
MinisteriumDuruy (1863-69) große
Aufmerksamkeit
gewidmet wird. Sie hat sich von da aus zuerst nach
Holland und nach
Belgien
[* 15] verbreitet, wo namentlich die
Webschulen in
Blüte
[* 16] stehen. Sorgfältige und für den Aufschwung namentlich der
Kunstgewerbe
(Kunsttischlerei, Schnitzerei,
Glasmacherei,
¶
mehr
Wirkerei,
[* 18] Spitzengewerbe etc.) sehr erfolgreiche Pflege hat das Fachschulwesen in Österreich
[* 19] gefunden. Im deutschen Reichsgebiet
sind namentlich Württemberg
[* 20] und KönigreichSachsen,
[* 21] auch Bayern
[* 22] auf diesem Gebiet thätig gewesen. In Preußen kam die Bewegung
verhältnismäßig spät, eigentlich erst seit 1879, in Gang
[* 23] und wird auch jetzt noch durch die Spärlichkeit der
verwendbaren staatlichen Mittel und wohl auch durch die Sorge gehemmt, daß durch Begründung von Fachschulen leicht Gewerbthätigkeiten
künstlich befördert werden können, deren Gedeihen von wechselnden Voraussetzungen abhängig ist.
Man beschränkt sich daher im wesentlichen darauf, solchen Gewerbszweigen durch Fachschulen zu Hilfe zu kommen, die sich bereits längere
Zeit in einer Gegend eingewurzelt und ihre Widerstandskraft auch gegen schwankende Lagen des großen Marktes
bewährt haben.
Vgl. »Das technische Unterrichtswesen in Preußen« (Berl. 1879, amtlich) und »Denkschriften über die Entwickelung
der gewerblichen Fachschulen« (das. 1881 und 1883, amtlich);