Secretario de' memoriali und
Inhaber mehrerer Kanonikate sowie von
Innocenz XII. zum
Direktor der
Archive in der
Engelsburg ernannt.
Er starb Von seinen Werken sind zu nennen: »De aquis et aquaeductibus veteris
Romae dissertationes tres« (Par. 1680, 2. Aufl.
1688; auch im 4.
Bande des
»Thesaurus« von
Grävius);
Nach Rückkehr des großen
Hauptquartiers nach
Berlin
[* 7] blieb Fabrice als Vertreter des
Reichskanzlers und als Höchstkommandierender
der deutschen Okkupationsarmee in
Frankreich. Seine entschlossene und kluge Handlungsweise hatte den Erfolg, daß
die deutsche
Armee, ohne am
Kampf gegen die
Kommune teilzunehmen, doch nicht unwesentlich zur schließlichen Unterwerfung des
Aufstandes beitragen konnte. Am übernahm Fabrice dann wieder die Leitung des sächsischen
Kriegsministeriums. 1872 zum
General der
Kavallerie befördert, wurde er nach v.
Friesens Rücktritt zumPräsidenten des
Staatsministeriums
ernannt und 1882 auch mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten betraut. Nachdem er 1878 in den Freiherrenstand erhoben
worden, folgte 1884 bei seinem 50jährigen Dienstjubiläum seine
Erhebung in den erblichen Grafenstand.
Gajus Fabricius Luscinus, röm.
Feldherr, ausgezeichnet durch
Tapferkeit, Vaterlandsliebe und
Unbestechlichkeit. Er wurde 285
v. Chr. zu den Tarentinern gesandt, um dieselben von dem beabsichtigten
Friedensbruch zurückzuhalten,
ward aber von denselben eine Zeitlang als Gefangener zurückbehalten. Im J. 282
Konsul, bekriegte er die
Samniter, Lukaner
und Bruttier, entsetzte das von den beiden letztern belagerte
Thurii, wofür ihm die Thurier eine
Statue
errichteten, drang bis
Rhegium vor und machte durch
Eroberung vieler
Städte reiche
Beute. Im J. 280 wohnte er wahrscheinlich
als
Legat des gegen
Pyrrhos gesandten
Konsuls P.
Valerius Lävinus der unglücklichen
Schlacht bei
Heraklea am Siris bei. An
Pyrrhos
nach
Tarent gesandt, um über die
Auslösung der gefangenenRömer
[* 8] mit ihm zu unterhandeln, erhielt er von
diesem glänzende Versprechungen, falls er einen ehrenvollen
Frieden vermitteln werde, wies aber alle Anerbietungen zurück.
Ebensowenig ließ er sich durch einen
Elefanten schrecken, den, wie erzählt wird,
Pyrrhos plötzlich hinter einem Vorhang
hervortreten und den Fabricius mit seinem
Rüssel bedrohen ließ. Im J. 279 focht er als
Legat bei Asculum. Im
folgenden Jahr: wo er zum zweitenmal
Konsul war, erbot sich ihm der
Arzt des
Pyrrhos dazu, den König zu vergiften. aber lieferte
den
Verräter dem
Pyrrhos aus, worauf dieser alle römischen Gefangenen zum
Beweis seiner Dankbarkeit entließ und um so bereitwilliger
einer Einladung der Syrakusaner nach
Sizilien
[* 9] folgte. Fabricius bekriegte hierauf noch die Lukaner, Bruttier, Tarentiner und
Samniter
und zog im
Triumph in
Rom
[* 10] ein. Seine
Enthaltsamkeit und Einfachheit wird von den Alten vielfach gerühmt. Als
Kineas ihm die
Grundsätze Epikurs anpries, erwiderte er ihm: er wünsche, daß die FeindeRoms diese
Grundsätze annehmen
möchten. Er blieb sein ganzes
Leben hindurch so arm, daß nach seinem
Tode der
Staat die
Ausstattung seiner Töchter auf sich
nahm. Um die
Verdienste des Fabricius zu ehren, wies ihm der
Senat ausnahmsweise ein Familienbegräbnis innerhalb der Stadt an.
seinen lateinischen Gedichten, in denen mythologische Anspielungen durchaus vermieden werden, nennen wir: »Itinerum liber
unus« (Basel
[* 21] 1560),
eine interessante Beschreibung seiner italienischen Reise, ergänzt durch »Roma«
[* 22] (das. 1551 u. 1560),
und »Antiquitatum
libri II« (das. 1549 u. 1560) sowie »Poematum
sacrorum libri XXV« (das. 1567). Als Philolog hat er sich durch Ausgaben des Horaz (Basel
1555, 2 Bde.),
Vergil
(das. 1561) u. a. verdient gemacht sowie durch Herausgabe vieler
Schulbücher. Zum Historiographen des sächsischen Hauses ernannt, verfaßte er »Rerum Germaniae et Saxoniae memorabilium volumina
II« (Leipz. 1609, hrsg. von seinem Sohn Jakob) und »Originum saxonicarum libri VIII« (Jena
[* 23] 1598 u. vervollständigt
u. d. T.: »Saxonia illustrata«, Leipz.
1607). Seine »Epistolae ad Meurerum et alios aequales« gab Baumgarten-Crusius (Leipz. 1845) heraus.
4) JohannAlbert, Litterarhistoriker, geb. zu Leipzig, besuchte die Nikolaischule daselbst und das Gymnasium zu Quedlinburg,
[* 29] studierte seit 1686 in LeipzigTheologie und Philologie, eine Zeitlang auch Medizin, siedelte 1693 nach Hamburg
[* 30] über, wo er zunächst eine Privatstellung im Haus des Hauptpastors Mayer innehatte, wurde 1699 Professor der Moral und der Beredsamkeit
am akademischen Gymnasium daselbst, bekleidete 1708-11 daneben das Rektorat des Johanneums und starb in Hamburg.
Durch den erstaunlichen Umfang seines Wissens und seine unendliche Sorgfalt ist er der Begründer der klassischen
Litteraturgeschichte geworden. Hierher gehören besonders: »Bibliotheca latina« (Hamb. 1697; neu hrsg.
von Ernesti, Leipz. 1773-1774, 3 Bde.);
»Bibliotheca graeca« (Hamb. 1705-1728, 14 Bde.; 4. Aufl.
von Harleß, das. 1790-1809, 12 Bde.;
mit Index, Leipz. 1838) und »Bibliotheca latina mediae
et infimae aetatis«, eine Art von lateinischer Litteraturgeschichte des Mittelalters (Hamb. 1734-36, 5 Bde.;
von Schöttgen in einem 6. Bande, das. 1746, vollendet und von Mansi neu aufgelegt, Padua 1754, 6 Bde.).
Von seinen übrigen
höchst zahlreichen philologischen und theologischen Schriften nennen
wir: »Bibliographia antiquaria« (Hamb. 1713; 3. Aufl.
von Schaffhausen,
[* 31] das. 1760);
in welcher die Insekten
[* 36] nach der Beschaffenheit der Freßwerkzeuge
geordnet sind, der Entomologie eine ganz neue Bahn an. Eine weitere Ausführung seines Systems gab er in der »Philosophia entomologica«
(Kopenh. 1778). Fabricius starb in Kiel.