vorzüglichen
Graphits erwarb. Er errichtete auch in Geroldsgrün bei
Kronach eine
Fabrik für
Schiefertafeln, eigentümlich
präparierte
Schieferstifte und Tafelwischer und beschäftigt gegenwärtig über 1200
Arbeiter. 1864 wurde er zum lebenslänglichen
Mitglied des bayrischen
Reichsrats ernannt und 1881 in den erblichen Freiherrenstand des
Königreichs erhoben.
Vgl. »Die Bleistiftfabrik
von A. W. Faber zu
Stein bei
Nürnberg«
[* 2] (Nürnb. 1873).
eins der ältesten und zur Zeit der
Gründung der
Republik durch die bedeutende Zahl seiner Mitglieder und deren
Klienten eins der mächtigsten Patriziergeschlechter
Roms, mit den Beinamen Vibulanus, Ambustus,
Maximus, Pictor
u. a. Wie mächtig und wie zahlreich das
Geschlecht in den ersten Jahrzehnten der
Republik war, geht daraus hervor, daß in
den
Jahren 485-479
v. Chr. stets einer der
Konsuln ein Fabier war, und daß 306 Fabier im J. 479 auszogen, um mit ihren
Klienten
den
Krieg gegen die Vejenter allein auf sich zu nehmen. Die namhaftesten unter den Fabiern sind folgende:
1)
Quintus Fabius Vibulanus,
Konsul 485 und 482
v. Chr.; fiel 480 gegen die mit den übrigen
Etruskern verbündeten Vejenter;
2) Käso Fabius Vibulanus,
Konsul 484, 481 und 479;
Dies sind die drei
Brüder, welche sieben Jahre lang die eine
Stelle des
Konsulats nacheinander bekleideten.
Sie waren bis 481 die heftigsten Gegner der
Plebejer und standen namentlich in erster
Reihe in dem
Kampf gegen die
Versuche der
damaligen Zeit, den
Plebejern durch ein
AckergesetzAnteil an dem Gemeinland zu verschaffen. So warQuintusKonsul und Käso einer der Blutrichter (Quaestores parricidii),
als 485
SpuriusCassius, der im vorigen Jahr ein
Ackergesetz
gegeben hatte, deshalb zum
Tod verurteilt wurde.
Das
Volk war dadurch so erbittert gegen die Fabier, daß, als 481 in einer
Schlacht gegen die Vejenter die
Reiterei den Feind
bereits zurückgeschlagen hatte, das hauptsächlich aus
Plebejern bestehende
Fußvolk sich weigerte, vorzurücken
und den
Sieg zu vervollständigen. Dies hatte die
Folge, daß die Fabier den
Kampf gegen die
Plebejer aufgaben und sich der
Sache
des
Volkes zuwandten. Die hergestellte Eintracht wurde 480 durch einen
Sieg über die Vejenter befestigt sowie dadurch, daß
der
Konsul sich der Verwundeten mit besonderer Sorgfalt annahm, und daß 479 Käso selbst einen
Antrag
auf Ackerverteilung stellte, der aber an dem
Widerstand des
Senats scheiterte. In ebendieses Jahr (479) fällt auch die That,
die den
Namen der Fabier besonders berühmt gemacht hat.
Sie schlugen, 306 Fabier mit ihrenKlienten, ein festes
Lager
[* 14] an dem kleinen
FlußCremera auf und führten
den
Krieg bis 477 mit
Glück, so daß die
Römer
[* 15] ihre
Kräfte ungeteilt gegen ihre übrigen Feinde wenden konnten. Indessen die
Vejenter wußten die Fabier in einen
Hinterhalt zu locken, wo sie von der Übermacht umzingelt wurden und nach
tapferster Gegenwehr sämtlich den
Tod fanden. Der
Tag ihrer
Niederlage zählte fortan zu den
Unglückstagen (dies atri), und
das karmentalische
Thor, durch welches sie ausgezogen waren, hieß seitdem
Porta scelerata und durfte von den Staatsbeamten
nicht durchschritten werden. Der
Sage nach soll von dem
Geschlecht nur ein einziger Sprößling als Stammhalter
übriggeblieben sein, welcher als noch nicht waffenfähig beim
Auszug der übrigen in
Rom zurückgeblieben war.
4)
Quintus Fabius Vibulanus, Sohn von Fabius 3), der nach der
Sage 477 allein übriggebliebene Fabier,
Konsul 467 und 465, war 450 einer
der
Dezemvirn, die auf
Appius' Antrieb die Zeit ihrer Amtsführung widerrechtlich verlängerten, und einer
von denen, welche nach dem
Sturz des Dezemvirats freiwillig ins
Exil gingen.
die Etrusker bei Perusia, eroberte ihr Lager und nötigte die drei Hauptstaaten, Arretium, Cortona und Perusia, einen 30jährigen
Waffenstillstand zu schließen. SeinenPatriotismus bewies er in diesem Jahr dadurch, daß er, als sein Mitkonsul Marcius in
Samnium eine Niederlage erlitten hatte, seinen Todfeind Papirius Cursor als den tüchtigsten Mann zum Diktator
ernannte. Im J. 308 war er zum drittenmal Konsul und gewann bei Mevania einen entscheidenden Sieg über die Umbrer, der die Unterwerfung
derselben zur Folge hatte. Im J. 304 mit P. Decius zum Zensor gewählt, fand er Gelegenheit, sich auch um die innern Verhältnisse
ein großes Verdienst zu erwerben, dem er, wie berichtet wird, den Beinamen Maximus (der Größte) verdankte.
Da nämlich AppiusClaudius Cäcus als Zensor 312 durch Aufnahme der Freigelassenen in alle Tribus die Komitien in die Gewalt des
Pöbels gebracht hatte, steuerte er der hierdurch entstandenen Verwirrung, indem er die Freigelassenen auf die vier städtischen
Tribus beschränkte und sie dadurch unschädlich machte.
Als er zum viertenmal zum Konsul gewählt ward (297), nahm er nur auf die einmütigen Bitten des Volkes das Amt an und erbat
sich dann seinen frühern Amtsgenossen, P. DeciusMus, zum Kollegen. Beide Konsuln zogen gegen Samnium, und Fabius erbeutete hier
in der Schlacht am Tifernus 23 Feldzeichen. 295 zum fünftenmal und wiederum mit P. Decius zum Konsul gewählt,
brachte er mit diesem den verbündeten Galliern und Samnitern bei Sentinum in Umbrien eine entscheidende Niederlage bei, wobei
Decius, wie schon sein Vater gethan hatte, sich dem Tod weihte. Fabius soll ein Alter von 100 Jahren erreicht
haben.
9) Quintus Fabius Maximus Verrucosus Cunctator, neben seinem Großvater, dem Fabius Maximus Rullianus, der berühmteste seines Geschlechts.
Er war fünfmal Konsul, zweimal Diktator und lange Zeit PrincepsSenatus. Schon in seinem ersten Konsulat (233) triumphierte er
über die Ligurier. Im J. 230 war er Zensor und 228 zum zweitenmal Konsul. Im zweiten PunischenKrieg wurde
er nach den Niederlagen der Römer an der Trebia und am Trasimenischen See 217 zum Diktator gewählt und führte den Krieg in der
damals durch die Lage der Dinge gebotenen Weise, daß er eine Schlacht aufs sorgfältigste vermied und Hannibal nur
durch Abschneiden der Zufuhr und durch kleine Gefechte mit einzelnen Abteilungen Abbruch zu thun suchte, weshalb erden Beinamen
Cunctator (»der Zauderer«) erhielt.
Das Volk, welches die Weisheit dieser Kriegführung nicht erkannte und die Beendigung des Kriegs sehnsüchtig herbeiwünschte,
ging endlich in seiner Ungeduld so weit, daß es ihm seinen Magister equitum. M. MinuciusRufus, der in
Abwesenheit des Diktators über Hannibal einen Vorteil gewonnen hatte, mit gleicher Vollmacht an die Seite setzte. Fabius fügte
sich ruhig, gab aber dem Verlangen des Minucius, mit dem Kommando zu wechseln, nicht nach, sondern teilte lieber das Heer mit
ihm, um wenigstens so einen Teil desselben zu retten.
Wie er erwartet, ließ sich jener kurz darauf von Hannibal zu einem Kampfe verlocken und würde mit seiner ganzen Heeresabteilung
zu Grunde gegangen sein, wenn Fabius nicht schleunige Hilfe geleistet hätte. Minucius stellte sich hierauf freiwillig wieder unter
den Oberbefehl des Fabius. Nachdem Fabius seine Diktatur niedergelegt hatte, gab man seine Art der Kriegführung
auf; die Folge davon aber war die Niederlage bei Cannä. Im weitern Verlauf des Kriegs wurde er noch dreimal zum Konsul gewählt,
215, 214 und 209,
und erwarb sich noch im letzten Konsulat durch die Einnahme von Tarent einen Triumph. Seine Tüchtigkeit
als Feldherr wurde nach jener ersten Verkennung allgemein anerkannt, so daß man wie Marcellus das Schwert, so ihn den Schild
[* 17] Roms nannte. In seinen letzten Lebensjahren machte er sich noch dadurch bemerklich, daß er den kühnen Plänen des Scipio, als
dieser den Krieg nach Afrika
[* 18] versetzen wollte, obwohl vergeblich, entgegentrat. Er starb 203.
10) Quintus Fabius Pictor, der älteste römische Annalist, stammte aus einem Zweig des Fabischen Geschlechts, der den NamenPictor
(»Maler«) von einem seiner Vorfahren führte, welcher 302 den Tempel
[* 19] der Salus mit Gemälden geschmückt hatte. Er lebte zur
Zeit des zweiten PunischenKriegs. Nach der Schlacht bei Cannä (216) wurde er an das delphische Orakel gesandt,
um in dieser Zeit der Not den Rat der Götter einzuholen. Seine römische Geschichte in griechischer Sprache
[* 20] reichte von der
Ankunft des Äneas in Italien
[* 21] bis auf die Zeiten des Verfassers und ward von Livius sowie von Dionysios aus Halikarnassos u. a.
vielfach benutzt. Die wenigen Fragmente, die sich davon erhalten haben, sind gesammelt von H. Peter (»Veterum historicorum
romanorum reliquiae«, Bd. 1, Leipz.
1870).