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»Geschichte Philanders von Sittewald« von einem »Expertus Robertus« als dem Ratgeber des Verfassers die Rede.
»Geschichte Philanders von Sittewald« von einem »Expertus Robertus« als dem Ratgeber des Verfassers die Rede.
expiatorisch, als Sühne, Buße geltend;
expiabel, sühnbar.
Expilation, Plünderung, namentlich Entwendung von Erbschaftsstücken;
Expilator, Erbschaftsdieb.
s. Exspirieren. ^[= (lat.), ausatmen, aushauchen, sterben; zu Ende gehen, ablaufen (Frist); Exspiration, die Ausatmung ...]
Expiskation, Ausfragung.
(lat.), auslegen, erklären, erläutern;
Explanation, Auslegung, Erläuterung;
explanativ, erläuternd.
ausfüllen, ergänzen;
Explement, Ausfüllmittel;
Füll-, Flickwort;
Expletion, Ausfüllung;
expletiv, ausfüllend.
(lat., abgekürzt statt explicitum est volumen, »die Schriftrolle ist ganz abgewickelt«, d. h. das Buch ist zu Ende), Formel am Schluß alter Druck- und Handschriften, wie Implicit (fängt an) zu Anfang derselben.
(lat.), entwickelt, auseinandergesetzt (Gegensatz: Implicite). ^[= (lat.), in etwas mit Inbegriffen, ohne ausdrückliche Nennung darin enthalten (Gegensatz: explicite]
(lat.), Entwickelung, Erklärung;
explikativ, erklärend.
(lat.), mit einem Knall zerspringen, platzen, bersten;
vgl. Explosion.
(franz., spr. exploat-), ins Werk setzen, ausrichten;
ausbeuten;
exploitabel, nutzbar;
Exploitation, Ausbeutung, Nutzbarmachung.
de l'homme par l'homme (franz.), »Ausbeutung des einen durch den andern«, nannte der Saint-Simonist Bazard (s. d.) die heutige gesellschaftliche Verfassung, weil bei derselben der eine (Kapitalist) dem andern (Arbeiter) entziehe, was ihm gebühre.
(frz., spr. -tör), Kundschafter, Späher.
(lat.), Ausforschung, besonders die kunstgemäße Untersuchung eines Kranken durch den Arzt;
geschieht entweder durch bloßes Betasten, Fühlen, Beobachten oder Behorchen der Organe oder durch Unterstützung der Sinne mittels physikalischer, chemischer, optischer Instrumente, wie Thermometer, [* 2] Pulsmesser, Auskultations-, Perkussionsinstrumente, Reagenzien, mikroskopische und Beleuchtungsapparate. [* 3]
(lat., franz.), auskundschaften, aus-, erforschen, untersuchend prüfen.
(lat.), eine von mehr oder minder heftigen mechanischen Wirkungen und starkem Knall begleitete plötzliche Entwickelung von Gasen und Dämpfen. Der einfachste Fall ist die Explosion eines Dampfkessels, in welchem, durch irgend welche Verhältnisse veranlaßt, plötzlich so große Mengen Dampf [* 4] gebildet werden, daß die Gefäßwände der entstehenden Spannung nicht mehr zu widerstehen vermögen. Häufig explodieren Mischungen oder leicht zersetzbare chemische Verbindungen, die nähern Verhältnisse aber, unter welchen dieselben zur Explosion gebracht werden können, sind sehr verschieden.
Manche explosive Stoffe explodieren bei leisester Berührung, aber bisweilen nur bei Berührung mit bestimmten Stoffen, andre durch Stoß oder Schlag oder durch Erhitzung. Im allgemeinen ist die Explosion um so heftiger, je weniger die Explosionsgase unmittelbar bei ihrer Entstehung frei entweichen können. Lockere Schießbaumwolle verbrennt an freier Luft blitzschnell ohne Explosion; in Form eines stark gedrehten Fadens explodiert sie an der Luft nur schwach, mit großer Heftigkeit aber, wenn sie in einer festwandigen Kapsel eingeschlossen ist.
Komprimierte [* 5] Schießbaumwolle und Dynamit explodieren dagegen auch an freier Luft. Die nähern Verhältnisse, unter welchen verschiedene Körper zur Explosion gelangen, sind höchst merkwürdig und noch keineswegs vollständig erforscht oder erklärt. Manche Stickstoffverbindungen explodieren bei der leisesten Berührung, aber, wie Jodstickstoff, nur, wenn sie völlig trocken sind. Überchlorsäure-Äthyläther explodiert ohne äußere Veranlassung mit größter Heftigkeit, aber seine Lösung in Spiritus [* 6] kann ohne Gefahr angezündet werden.
Dagegen explodiert Chlorstickstoff nur schwach, wenn er völlig trocken ist, also mit der Luft in unmittelbarer Berührung steht, während eine äußerst heftige Explosion erfolgt, wenn er von einer dünnen Wasserschicht bedeckt ist. Nitroglycerin verbrennt an der Luft ohne Explosion, explodiert aber durch Stoß und Schlag und unter der Einwirkung der Explosion eines andern Körpers. Letzteres gilt auch für Schießbaumwolle an freier Luft, aber nur, wenn die betreffenden Körper heftiger explodieren als Knallquecksilber.
Schwächer explodierende Körper wirken gar nicht auf Schießbaumwolle; aber auch Chlorstickstoff, welcher weit heftiger explodiert als Knallquecksilber, äußert auf Schießbaumwolle eine weit schwächere Wirkung als letzteres. Auf feuchte Schießbaumwolle wirkt Knallquecksilber nur dann, wenn durch dasselbe zunächst die Explosion einer kleinen Menge trockner Schießbaumwolle herbeigeführt wird. Diese bringt dann auch die feuchte Schießbaumwolle zur Explosion. Selbst durch Zwischenräume, welche mit Luft oder Wasser gefüllt sind, läßt sich die Explosion eines Körpers auf einen ähnlichen fortpflanzen, während z. B. die Explosion sehr großer Mengen Schießpulver [* 7] auch in nächster Nähe von Schießbaumwolle auf letztere nicht wirkt.
Auch die Richtung, in welcher die explosiven Körper wirken, ist verschieden. Bei manchen erfolgt die zerschmetternde Wirkung nach allen Seiten, bei andern vorzüglich nach oben und bei manchen nur nach unten. Im luftleeren Raum explodiert Schießpulver selbst nicht bei Einwirkung von schmelzendem Eisen, [* 8] und wenn man es längere Zeit mit glühendem Platindraht berührt, so verbrennen nur die berührten Körner, aber die Explosion pflanzt sich nicht fort. Auch Knallquecksilber und Knallsilber können im luftleeren Raum nicht zur Explosion gebracht werden.
(Sprenggeschosse), Hohlgeschosse, gefüllt mit einer Sprengladung, die entweder durch den Aufschlag (Perkussionszündung) oder durch einen Zündsatz, der beim Abfeuern des Geschützes in Brand gerät (Zeitzünder), entzündet wird und das Geschoß [* 9] zersprengt.
Nach der Petersburger Konvention vom sind Explosionsgeschosse von weniger als 400 g Gewicht vom Kriegsgebrauch ausgeschlossen. Explosionsgeschosse für Handfeuerwaffen [* 10] können also nicht mehr verwendet werden;
(Explosionsradius), s. Minen. ^[= # (franz., mittellat. mina, s. v. w. unterirdischer Gang, Erz-, Sprenggrube), im Militärwesen ...]
chemische Präparate oder Mischungen, welche durch Schlag, Stoß, Druck, Reibung, [* 12] Temperaturerhöhung oder durch einen Funken leicht zur Explosion gebracht werden. Die chemische Beschaffenheit der Explosivstoffe ist eine sehr verschiedenartige, doch enthalten fast alle reichlich Sauerstoff, an ein Metalloid gebunden, und solche Substanzen, welche im stande sind, bei ihrer Zersetzung große Mengen von Gasen zu liefern. Das momentane Auftreten dieser ¶
Gase [* 14] bei der hohen Zersetzungstemperatur, welche ihr Volumen noch bedeutend vergrößert, charakterisiert die Explosivstoffe und bedingt ihre Wirkung. Man unterscheidet impulsive Explosivstoffe, welche bei hoher Entzündungstemperatur relativ langsam verbrennen und deshalb zum Treiben von Geschossen, auch zum Sprengen [* 15] der Hohlgeschosse und der Minen benutzt werden. Sie werden durch einen Funken zur Explosion gebracht. Die brisanten Explosivstoffe verbrennen bei hoher Entzündungstemperatur außerordentlich heftig und wirken viel zu zerstörend, als daß sie in Feuerwaffen benutzt werden könnten, zumal sich ihre Verbrennungsgeschwindigkeit nicht wie die der impulsiven Explosivstoffe durch die äußere Form, die man ihnen gibt, regulieren läßt.
Sie dienen deshalb nur zum Sprengen und müssen durch hohen Druck zur Explosion gebracht werden, da sie in Berührung mit einer Flamme [* 16] nur lebhaft ohne Explosion abbrennen. Bei den fulminanten Explosivstoffen erfolgt die Explosion bei niedriger Entzündungstemperatur mit der größten Heftigkeit und Geschwindigkeit und durch so geringe mechanische Einwirkung, daß an eine Benutzung dieser Substanzen in größern Mengen gar nicht gedacht werden kann; sie dienen nur als Zündmittel für andre Explosivstoffe. In Hinsicht auf ihre chemische Beschaffenheit bilden die Explosivstoffe etwa drei Gruppen.
Die erste Gruppe enthält diejenigen Mischungen, welche dem Schießpulver ähnlich sind. Dieses besteht aus salpetersaurem Kali, Schwefel und Kohle, und seine Eigenschaften können durch das Mengenverhältnis und durch die Art der Darstellung wesentlich modifiziert werden. Analoge Präparate erhält man mit salpetersaurem Baryt, salpetersaurem Natron oder überchlorsaurem Kali statt des Kalisalpeters einerseits, mit Surrogaten der Kohle oder des Schwefels anderseits.
Diese Explosivstoffe benutzten in Feuerwaffen und zum Sprengen, mehr oder weniger ähnliche Mischungen mit chlorsaurem Kali fast nur als Zündmittel. Die zweite Gruppe der Explosivstoffe umfaßt organische Nitroverbindungen, Substanzen, die aus Glycerin, Cellulose, Stärke, [* 17] Karbolsäure etc. durch Behandlung mit konzentrierter Salpetersäure entstehen. Hierher gehören: das Nitroglycerin, welches besonders in der Form von Dynamit Anwendung findet, die Schießbaumwolle, die Sprenggelatine, die Pikratpulver und auch das salpetersaure oder chromsaure Diazobenzol (Knallanilin).
Sie dienen hauptsächlich als Sprengmittel, da sie für Feuerwaffen zu brisant sind. Die dritte Gruppe umfaßt die sogen. Knallpräparate: Knallgold, Knallsilber und Knallquecksilber, höchst fulminante Körper, die ausschließlich als Zündmittel benutzt werden können. Die Explosivstoffe finden ausgedehnte Anwendung in den Feuerwaffen, im Minen- und Seekrieg, aber auch im Bergbau, [* 18] Straßen- und Tunnelbau, in Steinbrüchen, zum Sprengen der Eisdecke auf Flüssen, um die Schiffahrt frei zu machen, zur Lockerung sehr harten Erdbodens (Sprengkultur), zum Betrieb von Maschinen, im Signalwesen etc. Die Gesetzgebung schreibt in den meisten Ländern vor, welche Vorsichtsmaßregeln bei der Behandlung von Explosivstoffen zu treffen sind. In einigen Staaten hat die Regierung die Fabrikation und den Verkauf gewisser Explosivstoffe als Monopol übernommen, um die hierdurch dem Publikum bereiteten Gefahren soviel wie möglich einzuschränken. Den Schutz der bei der Fabrikation von Explosivstoffen gefährdeten Arbeiter hat in Deutschland [* 19] das Haftpflichtgesetz (s. d.) geregelt. Litteratur s. bei Schießpulver.