Seit 1848 Mitglied der kaiserlichen
Akademie der
Wissenschaften in
Wien, starb er als Ministerialkommissar der
Lombardei in
Padua.
[* 7] Unter seinen nicht zahlreichen, aber scharfsinnigen und auch geschmackvollen schriftstellerischen
Arbeiten hat die kritische
Abhandlung »Die
Psychologie der Hegelschen
Schule« (Leipz. 1842-44, 2 Hefte) seinen
Namen bekannt gemacht
und viel zum
Sturz des Ansehens dieser
Schule beigetragen. Außerdem sind von ihm die Abhandlungen: »Über
Nominalismus und
Realismus«
(Prag 1841),
2)
JohannJulius, dän.
Maler, geb. zu
Kopenhagen,
[* 9] besuchte von seinem 15. Jahr an die dortige
Akademie, bildete sich
unter
Joh.
Ludw.
Lund und
Eckersberg aus und machte dann längere
Reisen in
Deutschland,
[* 10] der
Schweiz,
[* 11] in
Italien
[* 12] und
Schweden.
[* 13] Nachdem
er mit
Porträten und mit einigen Historienbildern aus der dänischen Geschichte begonnen hatte, widmete
er sich ausschließlich der Schilderung des skandinavischen Volkslebens, das er auf
Seeland, auf der
Insel Amager sowie in
verschiedenen Gegenden
Schwedens beobachtete und in lebendiger, tief empfundener und humoristischer
Weise darstellte.
Bilder
dieser
Gattung sind: der Sonntagsbesuch beim Großvater (1853), der Schmaus bei einem
Bauer auf Amager
(1854), der
Gruß der Großmutter, die bedenkliche
Wahl oder das Schwarzpeterspiel (1863), alle vier in der königlichen Gemäldesammlung
zu
Kopenhagen;
die Bauernhochzeit (1875), der Krankenbesuch (1876) und die Freierei
(1877).
Der auf den Pflaumen vorkommende Exoascus pruniFuckel verursacht die
Umbildung der
Früchte zu den eigentümlich schotenförmig gestalteten
»Taschen« oder
»Narren«.
Schluß einer Aufführung, insbesondere bei den
Römern ein heiteres
Nachspiel zu einem ernsten
Drama, etwa wie bei den Griechen die Satyrspiele nach den
Tragödien aufgeführt wurden.
Dergleichen volkstümliche
Possenspiele (saturae)
gab es schon frühzeitig;
als dann die
Atellanen (s. d.) sich einbürgerten, wurden neben den Mimi jene
gewöhnlich zu diesem
Zweck verwendet, so daß Exodia und Atellanae fabulae fast identisch wurden.
Der in diesen
Nachspielen
auftretende Possenreißer heißt Exodiarius.
(griech.), zum Unterschied von
Endogamie, die bei vielen Völkern streng eingehaltene
Sitte, daß niemand eine
Frau aus dem
Stamm nehmen darf, dem seine
Mutter angehört. Bei den
¶
mehr
nordamerikanischen Indianern hat jeder Stamm seinen Totem (s. d.), dessen Zugehörigkeit von der Mutter auf den Sohn übergeht,
so daß er gehalten ist, aus einem andern Stamm seine Frau zu wählen. In China
[* 22] geht das Gebot der Exogamie so weit, daß niemand eine
Frau seines Namens heiraten darf, weil sie derselben Familie angehört. Dagegen kann jedermann aus dem Stamm
seines Vaters eine Frau wählen, weil er mit demselben angeblich nicht näher verwandt ist. Man nimmt an, daß diese über die
ganze Welt verbreiteten Ansichten, die in sanitärer Beziehung ebenso zweckmäßig sind wie bei uns das Verbot der Ehe zwischen
Blutsverwandten, aus einer Zeit stammen, in welcher die sogen. Gemeinschaftsehe (s. d.) herrschte.