auf dem
Konzil zu
Nicäa zu vermitteln, unterschrieb jedoch schließlich die siegreichen
Formeln des
Athanasius. Eusebios starb um 340. Jahrhundertelang
stand als
Quelle
[* 2] aller synchronistischen Geschichtskenntnis sein »Chronikon«
in Ansehen, wovon der erste Teil einen
Grundriß der
Weltgeschichte bis 325
n. Chr., der zweite einen
Auszug davon in Tabellenform
enthält. Die neueste
Ausgabe lieferte A.
Schöne (»Eusebii chronicorum libri duo«, Berl.
1866-75, 2 Bde.). In seinem Hauptwerk, der
»Kirchengeschichte«, gibt er eine reiche
Ausbeute der öffentlichen
Archive, Kirchenbibliotheken
und Privatsammlungen, vermehrt durch
Nachfragen bei Teilnehmern des Geschehenen und durch Selbsterlebtes und, wenn auch vielfach
der
Kritik, Unparteilichkeit und Gleichmäßigkeit der Behandlung ermangelnd, doch im allgemeinen den
Charakter der
Treue und Glaubwürdigkeit
an sich tragend.
Sie besteht aus zehn
Büchern und reicht vom ersten Entstehen der christlichen
Kirche bis gegen 324; fortgesetzt wurde sie
von Eusebios selbst in seinem 4
Bücher umfassenden, durchaus parteiisch gehaltenen
»LebenKonstantins«, ferner von
Sokrates,
Sozomenos,
Theodoret und
Evagrius, ins
Lateinische frei
übertragen von
Rufinus; eine deutsche Übersetzung lieferte
Cloß (Stuttg. 1839). Von des Eusebios übrigen noch vorhandenen historischen Werken
sind die
Lobrede auf
Konstantin von 336 und der
Traktat über die
MärtyrerPalästinas, eine Schilderung der Diokletianischen
Christenverfolgung von 303 bis 310, hervorzuheben.
Die schwächsten unter Eusebios' litterarischen
Produkten sind seine dogmatischen und exegetischen
Schriften.
Besser sind seine beiden
Apologien: »Praeparatio evangelica« in 15
Büchern und
»Demonstratio evangelica« in 20
Büchern. Die
neuesten
Ausgaben seiner
Schriften besorgten Heinichen (»Eusebii Pamphili scripta historica«, 2. Aufl.,
Leipz. 1868-70, 3 Bde.) und
Dindorf (»Eusebii Caesariensis opera«, das.
1867-1871, 4 Bde.; unvollständig); eine
Übersetzung ausgewählter
Schriften erschien
Kempten
[* 3] 1870 ff.
2) Eusebios von Nikomedia,Erzieher und Verwandter des
KaisersJulian, spielte bei seiner Geschäftsgewandtheit
und Redegabe im arianischen Streit eine hervorragende
Rolle. Der
Lehre
[* 4] des
Arius zugethan, ward er nach dem
Konzil von
Nicäa
zwar nach
Gallien exiliert, aber schon 328 vom
Kaiser wieder in sein
Bistum zu Nikomedia eingesetzt. Infolge seines Einflusses
wurde auch der verwiesene
Arius zurückgerufen, dagegenAthanasius von
Alexandria (336) verbannt und die
Herrschaft der gemäßigten Arianer
(Eusebianer,
Semiarianer) im ganzen
Morgenland begründet. Eusebios selbst taufte 337 den
KaiserKonstantin, ward 339 zum
Patriarchen von
Konstantinopel
[* 5] ernannt und starb 342.
3) Eusebios von
Emesa (Emisa), Theolog und Redner aus
Edessa, schloß sich der aufblühenden Theologenschule vonAntiochia
an, erhielt auf der antiochenischen
Synode 341 das durch die Absetzung des
Athanasius erledigte
PatriarchatAlexandria zugesprochen,
schlug es aber aus und begnügte sich mit dem phönikischen
BistumEmesa. Von den ihm wegen seines mathematisch-astronomischen
Wissens abergläubisch mißtrauenden Emesern zweimal vertrieben, starb er zu
Antiochia 360. Von seinen Werken haben
nur geringe Bruchstücke die Ungunst der
Zeiten überdauert.
1) Eustathios von
Antiochia, zuerst
Bischof von
Beröa in
Syrien, seit 325 von
Antiochia,
ein Vorkämpfer der Nicäer (deshalb Homologetes genannt), wurde 330 von einer
Synode bei
Antiochia abgesetzt und vom
Kaiser
nach
Thrakien verwiesen, wo er um 360 starb. Seine
Partei in
Antiochia (Eustathianer), jederGemeinschaft
mit den Arianern feind, überlebte ihn kurze Zeit als eine schismatische.
3) Eustathios Makrembolita, ein vornehmer
Byzantiner vielleicht des 9. Jahrh.
n. Chr., Verfasser eines langweiligen griechischen
Romans
in elf
Büchern von der
Liebe des Hysminias und der Hysmine. Außerdem wird ihm eine Sammlung noch erhaltener
Rätsel zugeschrieben.
Der
Roman wurde von
Teucher (Leipz. 1792), Le
[* 13]
Bas (in den
»Scriptores erotici«, Par. 1856),