teil. Als die
Helden an den Tritonsee kamen, übergab ihm
Triton
[* 2] eine
ScholleLandes, und
Medea weissagte, wenn er dieselbe in
den Hadeseingang am
Tänaron werfe, so würden seine Nachkommen im vierten
Glied
[* 3] Herrscher von
Libyen werden. Da die
Scholle
aber bei der
InselThera verloren ging, so mußten seine Nachkommen erst diese
Insel besetzen, von der aus
erst Battos, sein Nachkomme im 17.
Geschlecht,
Kyrene in
Libyen gründete.
Pindar benutzte den
Mythus, um den
Sieg des
Arkesilaos
aus
Kyrene zu verherrlichen.
euphonisch, dem
Wohllaut gemäß, aus Rücksicht darauf;
euphonischeBuchstaben,
Buchstaben,
welche bloß des Wohlklanges wegen eingeschoben werden, wie b im franz.
nombre (aus lat. numerus), t in »meinetwegen«.
Vgl.
Lautlehre.
[* 5] L.
(Wolfsmilch),
Gattung aus der
Familie der
Euphorbiaceen,
[* 6] milchende, kraut-, baum- oder strauchartige, zuweilen
kaktusartige und dornige
Gewächse. Die
Blätter stehen wechsel-, gegen-, selten quirlständig, sind bisweilen sehr
klein oder fehlen. Die
Nebenblätter sind von sehr verschiedener Gestalt, oft auf
Drüsen reduziert, bisweilen in
Dornen umgewandelt.
Die Blütenstände sind fast stets terminal, meist zwei-, fünf- oder vielstrahlige
Dolden.
Etwa 700 über die ganze
Erde zerstreute
Arten, die meisten in den wärmern Klimaten. EuphorbiaantiquorumL., ein kaktusähnlicherStrauch in
Ägypten,
[* 7]
Arabien,
Ostindien,
[* 8] von 2-3,75 m
Höhe, hat dreiseitige, abstehende oder niederliegende,
gerade
Äste mit ausgeschweift gezahnten, flach zusammengedrückten
Kanten; ihren mit
Mehl
[* 9] vermischten Saft brauchen die
Hindu
als
Heilmittel. F. canariensisL. wächst in großer Zahl in öden, steinigen Gegenden auf den
Kanarischen Inseln, bildet einen
ästigenStrauch mit fleischigen, vier-, auch fünf- und sechsseitigen, steil emporstrebenden, blattlosen
Ästen, welche auf den
Kanten zwei stachlige Blattpolster tragen.
Die
Pflanze erreicht eine
Höhe von 5 m. Aus den
Winkeln der obern Blattpolster der letzten Verzweigungen entspringen die roten
Blütenstände. Euphorbia resinifera
Berg., über 1 m hoher, kaktusähnlicher, vomGrund auf verzweigterStrauch
mit wenig verzweigten, stumpf vierkantigen
Ästen und kurzen, abstehenden
Dornen, wächst im Innern von
Marokko
[* 10] und liefert
das Euphorbium. Von den nahe an 30 deutschen
Arten hat die
Cypressen-Wolfsmilch (EuphorbiaCyparissiasL., Tafel
»Giftpflanzen
[* 11] I«),
zerstreut stehende, sitzende, sehr schmal linienförmige, ganzrandige, kahle
Blätter und vielstrahligeDolden.
Sie wächst auf magerm Sandboden an Wegen und war früher offizinell; die
Wurzel
[* 12]
(Bauernrhabarber) ist noch jetzt in
Frankreich
und Rußland als drastisches
Purgiermittel im
Gebrauch. Der in allen Teilen der
Pflanze enthaltene
Milchsaft ist brennend scharf
und wird zum Wegbeizen der
Warzen benutzt. EuphorbiaLathyrisL. (kleines
Springkraut, Maulwurfskraut) wird 60-90
cm hoch, hat einen blau angelaufenen
Stengel,
[* 13] gegenständige, sitzende, lanzettförmige, ganzrandige
Blätter und eine sehr
große, vierstrahlige
Dolde, ist in Südeuropa einheimisch und
kommt im mittlern
Europa
[* 14] hier und da verwildert vor.
VonEuphorbiapalustrisL., einem krautartigen, 60-90
cm hohenGewächs mit lichtgrünem
Stengel
und vielstrahliger
Dolde, in
Süd- und Mitteleuropa und in
Mittelasien, an stehenden Gewässern, wirken die
Wurzel und Wurzelrinde
kräftig abführend und waren früher wie auch der ätzende Saft als
Heilmittel in
Gebrauch.
[* 6]
(Wolfsmilchgewächse), dikotyle, vielgestaltige Pflanzenfamilie aus der
OrdnungTricoccae der
Choripetalen,
milchsaftführende
Kräuter,
Sträucher,
Bäume, bisweilen auch kaktusartige
Gewächse mit einfachen, seltener handförmigen
Blättern.
Nebenblätter fehlen den meisten, bei einigen kommen dergleichen vor in Form kleiner, häutiger
Gebilde; bei den kakteenartigen Euphorbiaceen aber, denen die
Blätter fehlen, finden sich nur
Nebenblätter von dorniger Form, die an den
mehrkantigen, fleischigen
Stämmen in Doppelreihen angeordnet sind.
Die
Gattung Phyllanthus hat bloß niederblattartige, schuppenförmige
Blätter, in deren
Achseln grüne, blattförmige
Triebe
(Phyllokladien) sich entwickeln. Auch die
Blüten zeigen große Verschiedenheit. Sie sind eingeschlechtig,
bald ein-, bald zweihäusig und entwickeln bald ein einfaches Perigon, bald
Kelch und
Blumenkrone wie bei der
GattungCroton,
bald fehlt die Blütenhülle ganz. Sehr variabel zeigen sich auch die
Staubgefäße,
[* 19] die als ein einfacher oder mehrfacher
Kreis
[* 20] vorhanden sein können, in andern
Fällen bis auf ein einziges terminal stehendes verkümmern.
Den einfachsten und zugleich eigentümlichsten
Bau haben die
Blüten bei der
GattungEuphorbia (Fig. 1). Sie bilden hier kleine,
von einem becherförmigen Involukrum umgebene Blütenstände
[* 1]
(Fig. 2), welche am Ende der
Stengel in einer mehrstrahligen,
zusammengesetzten
Trugdolde stehen und gewöhnlich für die eigentlichen
Blüten genommen werden.
Letztere
finden sich aber erst in
Mehrzahl innerhalb des Involukrums und haben den allereinfachsten
Bau. Hier stehen nämlich mehrere
kleine Blütenstielchen, auf denen gelenkartig inseriert je ein
Staubgefäß sitzt
[* 1]
(Fig. 3); jedes Stielchen repräsentiert
eine aus einem einzigen
Staubgefäß bestehende männliche
Blüte.
[* 21] Auf einem einzigen stärkern Stielchen sitzt außerdem ein
nacktes
Pistill, welches die weibliche
Blüte der
Infloreszenz darstellt. Das Involukrum bildet an seinem
Rand gezahnte
Abschnitte
und mit diesen abwechselnd stehende, runde oder mondförmig gehörnte
Drüsen. Der oberständige
Fruchtknoten der meisten Euphorbiaceen besteht
aus drei, seltener aus zwei oder
¶
mehr
aus mehreren Karpellen und bildet ebenso viele Fächer,
[* 23] indem die einwärts gebogenen Ränder der Karpelle mit der zentralen
Achse verwachsen. Im Innenwinkel eines jeden Faches befinden sich eine oder zwei hängende, anatrope Samenknospen. Auf der Spitze
des Fruchtknotens stehen ebenso viele getrennte oder verwachsene Griffel, als Fächer vorhanden sind. Die
Frucht ist, entsprechend der Zahl ihrer Fächer, meist drei-, selten zwei- oder mehrknopfig und stellt eine elastisch aufspringende
Kapsel dar: sie reißt nämlich zuerst scheidewandspaltig auf, und dann zerfällt jedes Knöpfchen durch fachspaltige Teilung,
worauf die Teile sich nach innen elastisch zusammenziehen und dadurch den Samen fortschnellen;
Die Samen haben eine krustige Schale und in der Nabelgegend einen fleischigen Wulst; das reichliche, ölhaltige
Endosperm umschließt einen geraden Keimling mit flachen, bisweilen blattartigen Samenlappen und nach oben gekehrtem Würzelchen.
Die Euphorbiaceen zerfallen in die beiden Hauptgruppen Stenolobeae, mit schmalen, halbcylindrischen Kotyledonen, und Platylobeae, mit
breiten, flachen Kotyledonen, letztere weiter in die Unterfamilien Phyllantheae, Bridelleae, Crotoneae,
Acalypheae, Hippomaneae, Dalechampieae und Euphorbieae.