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vor, etwa gleichbedeutend mit Kammerherr. Das Oberhaupt der schwarzen Eunuchen am jetzigen türkischen Hof [* 2] ist der Kislar Agassi.
vor, etwa gleichbedeutend mit Kammerherr. Das Oberhaupt der schwarzen Eunuchen am jetzigen türkischen Hof [* 2] ist der Kislar Agassi.
Anführer der sizilischen Sklaven bei deren erstem Aufstand, der wahrscheinlich schon 139 v. Chr. anfing und bis 132 dauerte, gebürtig aus Apamea in Syrien und als Sklave nach Enna in Sizilien [* 3] verkauft, ward hier, wo er sich durch Gaukler- und Zauberkünste in großes Ansehen zu setzen wußte, von den Sklaven zum König erhoben, nannte sich König Antiochos, eroberte Enna, schlug mehrere römische Heere und machte, angeblich über 200,000 Mann gebietend, Tauromenium zu seinem Waffenplatz. Endlich von dem Konsul Gajus Calpurnius Piso und dann (132) von P. Rupilius Lupus besiegt und in Enna belagert, schlug er sich mit 600 Mann durch und rettete sich auf einen steilen Felsen, fiel aber hier den Römern in die Hände. Zur Aufführung im Triumph bestimmt, starb er noch in Sizilien an einer Krankheit. S. Sklavenkriege.
(griech.), Wohlgeruch;
euodisch, wohlriechend.
(griech.), Empfänglichkeit für äußere Eindrücke;
Wohlbehagen;
eupathisch, leicht empfänglich für etwas (Gegensatz: apathisch).
Eupator
(griech., »von edlem Vater«),
Beiname mehrerer syrischer und pontischer Könige, z. B. Antiochos' V. und Mithridates' d. Gr.
Eupatoria
(russ. Jewpatoria, auch Koslow, v. türk. Geslawe), Kreisstadt im russ. Gouvernement Taurien, an einer Bucht des Schwarzen Meers, auf der Westseite der Halbinsel Krim, [* 4] hat einen unsichern Hafen und ist Station der Dampferlinie Odessa-Krim-Asow. Die Stadt besitzt eine griechisch-katholische, eine armenisch-gregorianische und eine armenisch-katholische Kirche, 3 Synagogen, 12 Moscheen (darunter die größte und schönste die 1552 erbaute Chan-Dschami), 5 tatarische Schulen (Medressen), ein Zollamt, einen 140 m tiefen artesischen Brunnen, [* 5] 2 türkische Bäder und hat (1881) 13,416 Einw., die aus Tartaren, Karaiten, Armeniern und Griechen bestehen.
Von industriellen Etablissements sind
Licht- und
Seifen- und Lederfabriken sowie eine der
Russischen
Gesellschaft für
Dampfschiffahrt
und
Handel gehörige
Modell-,
Schlosser-,
Schmiede- und Kesselwarenfabrik vorhanden. An der
Küste findet
starker Fischfang statt; die Ausfuhr besteht in
Häuten,
Getreide
[* 6] etc. und bezifferte sich 1883 auf 436,908
Rub. Die Einfuhr
ist ganz unbedeutend (1883: 19,559
Rub.). 1884 liefen 65 ausländische
Handelsschiffe (davon 37 mit
Ladung) ein, 65 (davon 36 mit
Ladung) aus. - Eupatoria
ist eine der ältesten
Städte der
Krim, war zunächst die
Residenz des krimschen
Chans
und wurde später von den
Tataren eingenommen.
Seit 1783 steht sie unter russischer Herrschaft. Im orientalischen
Krieg von 1854-55 wurde die Stadt besonders als Hauptstation
der
Türken unter
Omer Pascha viel genannt. Sie machten von hier aus 9. (21.) März 1855 mehrere
Ausfälle
und versuchten die steinerne
Brücke
[* 7] über den
Arm des
Faulen
Meers zu überschreiten, wurden aber zum
Rückzug genötigt. Bei
Eupatoria
landete im
Krimkrieg das zur Belagerung von
Sebastopol
[* 8] bestimmte
Heer der Alliierten, welches die Stadt mit einem noch heute
vorhandenen
Wall umgab. Im
Kreis
[* 9] Eupatoria
finden sich zahlreiche
Seen, wovon der größte der Konratssee. Der 18 km
von Eupatoria
entfernte
See Ssaks hat heilsame
Schlammbäder.
Eupatorium
Tourn. (Wasserdosten, Alpkraut), Gattung aus der Familie der Kompositen, [* 10] Kräuter, Halbsträucher und Sträucher mit gegenständigen, ganzen Blättern, in Doldenrispen oder Rispen gruppierten oder einzeln endständigen Blütenköpfchen und eckigen oder gestreiften Samen [* 11] mit scharfer Haarkrone. Etwa 460 weit zerstreute Arten, die Mehrzahl in Amerika. [* 12]
Eupatorium
Ayapana
Vent. (Eupatorium triplinerve
Vahl), ein 1 m hoher
Strauch
Brasiliens, der im tropischen
Amerika und auch in
Ostindien
[* 13] kultiviert wird.
Wurzel
[* 14] und
Blätter schmecken bitter gewürzhaft, schwach zusammenziehend, riechen wie
Tonkabohnen und enthalten
viel ätherisches
Öl und einen bittern, harzigen
Stoff. Sie werden als aromatisch-bitteres
Mittel und gegen
den
Biß giftiger
Schlangen
[* 15] angewendet. Eupatorium cannabinum L.
(Wasserhanf,
Wassersenf,
Kunigundenkraut,
Hirschklee), perennierend, bis
1,75 m hoch, mit gestielten, drei- oder fünfteiligen Blättern mit lanzettlichen, gesägten
Abschnitten, in Doldenrispen stehenden
Köpfchen mit bläulichroten bis rötlichweißen
Blüten, wächst an feuchten
Stellen
in
Europa
[* 16] und
Mittelasien, war früher offizinell, riecht eigentümlich unangenehm gewürzhaft und schmeckt
schwach bitter. Einige brasilische
Arten, wie Eupatorium indigoferum
Pohl, werden auf
Indigo
[* 17] verarbeitet; andre schön blühende
Arten
kommen als
Zierpflanzen vor, namentlich sind die weiß blühenden Eupatorium grandiflorum album hort.,
aus
Nordamerika,
[* 18] Eupatorium ageratifolium
L. fil., aus
Mexiko,
[* 19] und Eupatorium Weinmannianum
Rgl. als Kalthauspflanzen geschätzt,
weil sie reiches
Material für die Boukettbinderei liefern.
(»von edlen Ahnen«),
in Attika seit den ältesten Zeiten der Geburtsadel, welcher die Vollbürger bildete.
Später verloren die Eupatriden ihre Vorrechte durch die Solonische Verfassung, behaupteten aber durch ihren Grundbesitz immer noch einen großen Einfluß;
auch hatten sie von den alten Zeiten her besondere priesterliche Würden und Funktionen, die übrigens mehr und mehr alle politische Bedeutung verloren.
[* 20] Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Aachen, [* 21] in anmutiger Lage am Fuß des Hohen Venn, an der Weser und einem Zweig der Rheinischen Eisenbahn (Herbesthal-Eupen), an der belgischen Grenze, hat ein Amtsgericht, eine evangelische und 2 kath. Kirchen, ein Realprogymnasium, eine Privatirrenanstalt und (1885) 15,466 Einw. (darunter 500 Evangelische). Eupen ist ein Hauptsitz der Tuch-, Buckskin- und Kasimirfabrikation in der Rheinprovinz, [* 22] deren vortreffliche Erzeugnisse großen Absatz finden; mit dieser Fabrikation sind zahlreiche Streichgarn-Maschinenspinnereien und große Färbereien verbunden. Außerdem gibt es Fabriken für Maschinen, Kratzen, Öl und Seifen, Gerbereien, Bierbrauereien etc. Eupen gehörte bis zum Lüneviller Frieden zu dem österreichischen Herzogtum Limburg, [* 23] kam 1814 an Preußen [* 24] und hatte früher mehrere Nonnenklöster der Franziskanerinnen, welche 1876-78 aufgehoben wurden.
(griech.), gute Verdauung, leichte Verdaulichkeit;
eupeptisch, leichtverdauend oder verdaulich.
(griech.), der gute Ruf;
der Gebrauch von Euphemismen.
(griech.), die Bezeichnung einer unangenehmen oder anstößigen Sache, die man beim rechten Namen zu nennen sich scheut, mit einem mildernden, beschönigenden Ausdruck;
z. B. »Freund Hein« für Tod, »entschlafen« für sterben etc. Euphemistisch, dem Euphemismus gemäß, beschönigend.
s. Massalianer. ^[= (Choreuten, Euchiten), Name für mehrere schwärmerische Mönchs- und Bettelgesellschaft ...]
Sohn des Poseidon [* 25] und der Europa, Tochter des Tityos, Gemahl der Schwester des Herakles, [* 26] Laonome, hatte von seinem Vater die Gabe, auf dem Meer zu wandeln, und nahm am Argonautenzug ¶
teil. Als die Helden an den Tritonsee kamen, übergab ihm Triton [* 28] eine Scholle Landes, und Medea weissagte, wenn er dieselbe in den Hadeseingang am Tänaron werfe, so würden seine Nachkommen im vierten Glied [* 29] Herrscher von Libyen werden. Da die Scholle aber bei der Insel Thera verloren ging, so mußten seine Nachkommen erst diese Insel besetzen, von der aus erst Battos, sein Nachkomme im 17. Geschlecht, Kyrene in Libyen gründete. Pindar benutzte den Mythus, um den Sieg des Arkesilaos aus Kyrene zu verherrlichen.