Kriegszug gegen
Athen,
[* 2] wurden aber besiegt, worauf die
Athener sich der Stadt
Chalkis bemächtigten und 4000
Kolonisten dort
ansiedelten. Dankbarkeit für die frühere
Hilfe bewog 499 die Einwohner von
Eretria, den
Ioniern gegen
Persien
[* 3]
Hilfe zu senden,
was zur
Folge hatte, daß
Dareios 490 die Stadt zerstören und die Einwohner in die Gegend von
Babylon versetzen
ließ. Seit den
Perserkriegen stand Euböa unter athenischer Herrschaft, eine Empörung wurde von
Perikles 445 unterdrückt. 411 fiel
die
Insel von ihnen ab, wurde nach dem Peloponnesischen
Krieg von
Sparta, dann aber wieder von
Athen abhängig, welches um 376 die
ganze
Insel abermals beherrschte.
Nach der
Schlacht bei
Leuktra schlossen sich die Euböer den Thebanern an und unterstützten diese gegen
Sparta.
AisEretria um 358 von
andern
Städten Euböas und den Thebanern bedroht wurde, suchte es
Hilfe in
Athen. Darauf vertrieben die
Athener die Thebaner
von der
Insel, ohne sie selbst behaupten zu können. Seit dieser Zeit wechselte die Herrschaft fortwährend
unter
Bürgerkriegen und fremden
Eingriffen.
Endlich erhob sich wieder eine große Anzahl
Tyrannen, welche meist durch den König
Philipp vonMakedonien unterstützt wurden, der jedoch Teile der
Insel selbst besetzte, bis die
Schlacht bei
Chäroneia 338 sie
ihm mit dem übrigen
Griechenland
[* 4] unterwarf. 194 von den
Römern für frei erklärt, bildeten die
Städte
der
Insel einen unabhängigen
Bund, der sich bis 146 behauptete, wo Euböa dem römischen
Reich einverleibt wurde. 1204
n. Chr. wurde
die
Insel den
Byzantinern entrissen und kam zunächst unter die Herrschaft lombardischer
Großen, die am vierten Kreuzzug teilgenommen
hatten; doch erlangte die
RepublikVenedig
[* 5] bald die
Oberhoheit und um 1351 die ausschließliche Herrschaft
über Euböa. Unter türkische Herrschaft kam die
Insel 1470 und blieb unter derselben, bis sie 1821 auf den
Ruf derModena Maurogenia
das
Banner der
Freiheit erhob.
Später ward sie dem neugebildeten
KönigreichGriechenland einverleibt.
griech.
Philosoph des 4. Jahrh.
v. Chr. aus Milet, war ein
Schüler des
Eukleides von
Megara und ist besonders
durch seine
Trugschlüsse und verfänglichen
Fragen bekannt. Namentlich werden ihm folgende Sophismen zugeschrieben, deren
Autorschaft aber zweifelhaft ist: der »Lügner« (z. B.
Epimenides sagt: alle Kretenser sind Lügner; nun ist
Epimenides selbst ein Kretenser, also ist
Epimenides ein Lügner, also sind alle Kretenser wahrheitliebende Leute),
der »Gehörnte«
(z. B. was du nicht verloren hast, das hast du;
Hörner hast du nicht verloren, also hast du
Hörner) und der »Kahlkopf« (s.
Calvus). Selbst
Demosthenes soll unter den
Schülern des Eubulides gewesen sein.
(griech.), kluges
Beraten, Einsicht,
Klugheit. ^[= unterscheidet sich von Weisheit (s. d.) dadurch, daß sie nicht wie diese auf die Beschaffenheit ...]
1) Sohn des Spintharos aus dem
Demos Anaphlystos, athen. Staatsmann, Gegner des
Demosthenes sowohl in den gerichtlichen
als in den politischen
Verhandlungen, in finanziellen Angelegenheiten besonders bewandert, drang während des unglücklichen
Bundesgenossenkriegs (357-355
v. Chr.) auf
Frieden um jeden
Preis und auf
Genuß ungestörter bescheidener
Ruhe. Zum Staatsschatzmeister erwählt, regelte er mit großem
Geschick die
Finanzen; aber um die Volksgunst buhlend, setzte
er durch, daß die Überschüsse, welche bisher in die Kriegskasse geflossen waren, dazu verwendet werden sollten, daß die
ärmern
Bürger freien
Eintritt ins
Theater
[* 6] erhielten
(Theorikon). Er lähmte hierdurch die kriegerischeKraft
[* 7] des
Staats und war auch beim Streit mit
Philipp vonMakedonien für Nachgiebigkeit und
Frieden.
Eubulos betrieb 346 die Absendung
der Gesandtschaft des Philokrates.
SeinTod fällt jedenfalls vor 330 und vor den
Tod seines Gegners. Von des Eubulos eignen
Reden,
die denen von
Demosthenes und
Äschines gleichgestellt werben, hat sich nichts erhalten.
2) Eubulos, um 360
v. Chr., neben
Antiphanes und
Alexis einer der
Koryphäen der mittlern attischen
Komödie. Er bearbeitete hauptsächlich
mythische
Stoffe, indem er die frühern Tragiker, besonders
Euripides, parodierte. Von seinen auf 104 angegebenen
Stücken haben
sich nur einzelne Bruchstücke erhalten (abgedruckt in
Meinekes »Fragmenta comicor. graecorum«, Bd.
3), welche eine reine und gewählte
Sprache
[* 8] zeigen.
Hérit.
(Schönmütze),
Gattung aus der
Familie der
Myrtaceen, hohe, meist harzreiche und schöne
Bäume in
Australien
[* 9] mit ganzen, an jungen
Pflanzen oft gegen-, später meist wechselständigen, etwas lederartigen, in der
Regel blaugrünen, bleibenden
Blättern, kurzgestielten
Blüten mit federbuschartigen Staubfäden in
Dolden oder kopfigen Blütenständen,
zu einer federigen oder krautigen
Mütze verwachsenen und gemeinsam abfallenden
Blumenblättern und vielsamigen
Kapseln.
[* 10] Die
Rinde ist teils weich, teils
hart und fest, bei manchen
Arten auch faserig und löst sich zuweilen vom ganzen
Stamm oder nur
vom obern Teil desselben in Fetzen ab. Die etwa 100 Eucalyptus-Arten gehören zu den stattlichsten Waldbäumen
Australiens und
Tasmanias und erreichen zum Teil kolossale
Größe. Einige
Arten gehören den hinterasiatischen
Inseln an.
Überall hat sich bestätigt, daß er vermöge seines außerordentlichen Verdunstungsvermögens das
Klima
[* 22] verbessert und
Sumpffieber beseitigt. Die
Blätter sind ungemein reich an ätherischem
Öl (1,2Lit. aus 36 kg), welches daraus
leicht gewonnen werden kann. Das
Holz
[* 23] ist sehr fest und
hart und eignet sich unter anderm vorzüglich zu Schiffbauholz, Eisenbahnschwellen,
Wasserbauten etc. Aus der
Rinde wird
Papier bereitet, auch werden
Rinde und
Blätter gegen
Fieber benutzt,
ebenso das ätherische
Öl, welches stark desinfizierend wirkt und sich zur Behandlung von
Wunden eignet. Es ist ferner empfohlen
worden gegen
Krankheiten der
Atmungsorgane u.
Geschlechtskrankheiten, und in
Italien hat man einen mit demselben bereiteten Eukalyptuslikör
als Präservativ gegen
Wechselfieber benutzt. In der
Technik dient es zur Firnisfabrikation. Das
Öl ist
farblos, riecht stark und angenehm aromatisch, rosenartig, brennt auf der
Zunge und hinterläßt einen sehr bittern Nachgeschmack.
Es hat das spez. Gew. 0,900-0,925,
siedet bei 170-175°, löst sich leicht in Akohol ^[richtig:
Alkohol],
Äther, fetten und ätherischenÖlen
und besteht im wesentlichen aus Cymol und einem bei 172-175° siedenden
Kohlenwasserstoff¶
mehr
(Eukalypten), enthält aber noch geringe Mengen eines leichter siedenden Kohlenwasserstoffs und eines sauerstoffhaltigen Körpers,
der zum Cymol in naher Beziehung steht. Durch Destillation
[* 25] über Kali erhält man daraus Eukalyptol C12H20O ,
welches bei 175° siedet. Ein andres Eukalyptusöl, welches als Oleum Eucalypti australe in den Handel kommt, riecht terpentinartig,
spez. Gew. 0,860-8,870, schwer löslich
in Alkohol, ist nur zu technischen Zwecken verwendbar. Eucalyptus gigantea Hook fil., auf Australien und Neuseeland, wird an 65 m hoch,
liefert das gesuchte neuholländische Mahagoniholz und in der schwammig-faserigen Rinde ein gutes Material zur Papierfabrikation.
[* 26]
Eucalyptus resiniferaSm., auf Neuseeland, liefert das rote, Eucalyptus piperitaSm. das blaue Gummiholz, während mehrere
andre Arten zu Bauholz und zum Schiffbau Verwendung finden. Ein eigentümliches Erzeugnis bildet die australische Manna, eine
zuckerartige Ausschwitzung, die sich von Dezember bis März auf den Blättern von Eucalyptus viminalis A. Cunningh.
bildet, nach dem Trocknen von den Eingebornen gesammelt und als Leckerei verzehrt wird. Eine andre Manna
ist der sogen. Lerp, eine krustenartige Masse von gelblicher Farbe, bestehend aus linsengroßen, schüsselförmigen Körperchen,
die sich im Wasser zum Teil lösen und einen Rückstand von durchsichtigen, klebrigen Fäden hinterlassen.
Diese Masse soll durch eine Heuschreckenart, Tettigoia australis, nach andern durch eine Psylla-Art erzeugt werden und
zwar auf den Blättern von Eucalyptus dumosa A. Cunningh.,
Eucalyptus mannifera Mudie und Eucalyptus resinifera Smith, in Australien und auf Tasmania. Von mehreren Arten dient die Rinde als Gerbmaterial.
Fast alle Eucalyptus-Arten sind reich an einem roten Saft, welcher eingetrocknet das australische Kino des Handels liefert. Dies Kino
findet sich beim Fällen der gigantischen Stämme in Hohlräumen des Holzes und stimmt mehr oder weniger
mit dem Malabarkino überein.
Vgl. Bentley, On the characters, properties and uses of Eucalyptus globulus (Lond. 1854);