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derselbe 25.-30. Dez. unter ungeheuern Schwierigkeiten den Etropol-Balkan überschritt.
derselbe 25.-30. Dez. unter ungeheuern Schwierigkeiten den Etropol-Balkan überschritt.
Ort, s. Hanley. ^[= (spr. hännli), schmutzige Stadt in dem "Potteries" genannten Bezirk von Staffordshire ...]
(Tuscia, von den Griechen Tyrrhenia genannt, s. Karte »Altitalien«), [* 2]
Landschaft auf der westlichen Seite von Mittelitalien, vom etruskischen Apennin bis zum Tiberisthal; im Altertum stark bevölkert, blühend und fruchtbar und im Besitz einer alten und eigentümlichen Kultur und politischen Bedeutung. Die Hauptflüsse von Etrurien waren der Arnus (Arno), der Clanis (Chiana), der mit einem Arm dem Arnus, mit einem andern dem Tiber zufloß, und die Küstenflüsse Umbro (Ombrone), Albinia (Albegna), Armenta, Marta (Ausfluß [* 3] des Volsinischen Sees) und Minio.
Die östlichen, am Fuß des Apennin gelegenen Teile waren ausgezeichnet durch mildes, angenehmes Klima, [* 4] fruchtbaren Boden und reiche Bewässerung. Der ganze südliche Teil Etruriens, von Clusium bis Rom, [* 5] ist vulkanischer Natur. Die zahlreichen, kesselartig eingeschlossenen Seen jener Gegend, von denen die beiden größten der Trasimenus (Lago di Perugia) und der Volsiniensis (Lago di Bolsena), ferner der Ciminius (Lago di Ronciglione), der Sabatinus (Lago di Bracciano) und der Vadimonius (Lago di Bassano), füllen erloschene und eingestürzte Krater. [* 6] An andern Stellen hatte die tuskische Wasserbaukunst die Seen durch Emissarien, welche durch die Seiten der Berge gebrochen wurden, abgelassen, um dadurch Land für die Kultur zu gewinnen.
Unter den Bodenerzeugnissen Etruriens sind besonders zu nennen: der clusinische Spelt (far), aus welchem das einheimische Nationalgericht, der dicke Mehlbrei (puls), bereitet wurde, Flachs, Wein und Öl. Der Apennin lieferte herrliche Tannenstämme als Bauholz zu Wohnungen und Schiffen, so daß Rom einen großen Teil seines Bedarfs aus Etrurien bezog. Auch Viehzucht und [* 7] Fischfang waren Hauptnahrungszweige. Von Mineralien [* 8] wurden vorzüglich Eisen, [* 9] namentlich auf dem benachbarten Ilva (Elba), und Kupfer [* 10] (bei Volaterrä) in großen Massen gewonnen und zu Waffen, [* 11] Statuen und Geld verarbeitet.
Erst spät benutzt wurden dagegen die Marmorbrüche von Luna, wo jetzt der karrarische Marmor gewonnen wird. Den besten Thon, aus welchem die berühmten irdenen Geschirre gefertigt wurden, grub man bei Arretium, welche Stadt der Hauptsitz der tuskischen Töpferarbeit und Plastik war. Erwähnenswert sind endlich noch die zahlreichen warmen Heilquellen und Schwefelbäder zu Pisä, Clusium, Vetulonia, Populonia, Volaterrä, Cäre u. a. Seiner politischen Einteilung nach zerfiel Etrurien in zwölf Republiken mit aristokratischer Verfassung, die bei völliger Unabhängigkeit in betreff ihrer innern Angelegenheiten durch ein Bündnis vereinigt waren.
Die namhaftesten Städte Etruriens waren: Pisä, Volaterrä (Volterra), Vetulonia, Populonia und Rusellä;
die drei Häfen Telamon, Portus Lauretanus und der Herkuleshafen bei der Kolonie Cosa;
ferner Tarquinii, Cäre (Cervetri) mit der Hafenstadt Pyrgi;
südlicher, nur wenig von Rom entfernt, die beiden Kolonien Alsium und Fregenä, seit dem ersten Punischen Krieg angelegt.
Städte im Innern waren: Veji (Isola Farnese), eine der mächtigsten unter den tuskischen Städten, Sutrium, der Schlüssel des Landes auf der Seite gegen Rom, Volsinii (Bolsena), Clusium (Chiusi), der Herrschersitz des Lars Porsena, Perusia (Perugia), Cortona;
nördlicher an der Quelle [* 12] des Clanis Arretium (Arezzo);
nördlich vom Arnus Fäsulä (Fiesole), unfern des viel später erbauten Florenz, [* 13] und Pistoria (Pistoja).
Zu den römischen Kolonien gehört Luca am Auser.
Ob die Etrusker, die sich selbst Rasenna nannten, ein Mischvolk (aus Ureinwohnern und spätern semitischen Einwanderern) gewesen sind, oder ob sie ein selbständiger Volksstamm waren, der sich von Rätien aus über einen großen Teil der Halbinsel verbreitete, bis er von den Kelten in die Alpen [* 14] und nach Tuscien zurückgedrängt wurde, endlich welcher Sprachfamilie das Etruskische angehört, ist noch eine ungelöste Streitfrage (s. unten). Die Blütezeit der etruskischen Macht fällt in die Zeit von 800 bis 400 v. Chr. Sie bewohnten außer Etrurien auch das Gebiet zwischen Apennin und Po und den mittlern Teil der nördlichen Poebene; Mantua, [* 15] Melpum und Felsina (Bologna) waren etruskische Städte.
Kampanien eroberten sie im 8. Jahrh. und verloren es erst im 4. Jahrh. an die Samniter. Auch die Herrschaft über das Tyrrhenische Meer hatten die Etrusker inne, bis dieselbe im 4. Jahrh. durch die karthagische Seemacht gebrochen wurde. Aus Oberitalien [* 16] wurden sie von den Kelten im 4. Jahrh. verdrängt. Das Verhältnis Etruriens zu Rom während der Königsherrschaft und der ersten Zeiten der Republik ist sehr in Dunkel gehüllt. Kämpfe Roms gegen die Etrusker in Veji, Fidenä etc. erwähnt schon die Königsgeschichte unter Romulus, Tullus Hostilius und Ancus Marcius.
Den L. Tarquinius Priscus nennt die Sage einen vornehmen, ursprünglich aus Korinth [* 17] stammenden Bürger von Tarquinii. Ob freilich durch dessen Thronbesteigung zu Rom ein Einfluß Etruriens auf Rom oder gar eine etruskische Herrschaft begründet wurde, ist ungewiß; wohl aber scheint nach dem Sturz der römischen Königsherrschaft Rom eine Zeitlang infolge der Siege des clusinischen Fürsten Porsena in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu Etrurien gestanden zu haben.
Längere Zeit ruhten sodann die Fehden zwischen Rom und den etruskischen Städten, abgesehen von kürzern Grenzstreitigkeiten, in deren Folge 426 Fidenä von den Römern zerstört wurde. Erst die Eroberung des mächtigen Veji durch Camillus 396 war epochemachend und schien die römische Herrschaft über Etrurien anzubahnen. Doch wurde Rom durch die gallische Invasion, die übrigens auch Etrurien hart betraf, auf längere Zeit lahmgelegt. Als es aber wieder zu Kräften kam, wurde es für das ohnedies zurückgekommene Etrurien immer gefährlicher.
Daher verbanden sich die Etrusker 311 mit den Samnitern und erneuerten diesen Bund auch im dritten Samniterkrieg 298, gerieten aber mit ihren Verbündeten nach dem Sieg der Römer [* 18] bei Sentinum 295 unter die römische Herrschaft, welche sich von da an mehr und mehr befestigte, so daß Etrurien ums Jahr 280 als den Römern völlig unterworfen gelten konnte; doch bestanden Sprache, [* 19] Sitte, religiöse Disziplin und meist auch die innere Verfassung der einzelnen Staaten noch fast zwei Jahrhunderte in ihrer Eigentümlichkeit fort, und Etrurien war, nachdem es sich von seinen Kämpfen erholt, noch immer ein reiches, blühendes Land. Durch die Lex Julia des Konsuls L. Julius Cäsar erhielt es 89 das Bürgerrecht, weil es während des Bundesgenossenkriegs Rom treu geblieben war.
Durch Sulla aber wurde das Land nach harten Kämpfen seiner nationalen Einheit beraubt und durch zahlreiche Militärkolonien in Stücke zerrissen. Noch einmal tauchte der alte Name des Landes im Frieden von Lüneville (1801) auf, wo Etrurien oder Hetrurien dem Erbprinzen Ludwig von Parma [* 20] als Königreich überlassen wurde. Nach seinem Tod übernahm seine Witwe, die Infantin Marie Luise von Spanien, [* 21] als Vormünderin ihres Sohns Karl Ludwig die Regierung, die sie jedoch schon wieder niederlegen mußte. Etrurien ¶
ward hierauf französische Provinz und durch Senatsbeschluß vom für einen Teil des französischen Kaiserreichs erklärt, 1809 aber als Großherzogtum Toscana der Schwester Napoleons I., Elisa, zugewiesen, die es 1814 wieder an das frühere Regentenhaus abtreten mußte. Vgl. Toscana.
Erst die neuere Zeit hat wieder anerkannt, welche bedeutende Stelle die Etrusker unter den Völkern des Altertums einnahmen, obwohl man über ihren Ursprung noch nicht klar geworden ist. Während die altitalischen Mundarten (das Umbrische, Oskische etc.) sich unzweifelhaft als Zweige des indogermanischen Sprachstammes auswiesen, bot die von jenen verschiedene Sprache der Etrusker (das Tuskische) einer genügenden Erklärung bisher hartnäckig Trotz; man hielt sie bald für eine Mischsprache, bald für eine semitische (so Stickel 1859). In neuerer Zeit versuchte Corssen (»Über die Sprache der Etrusker«, Leipz. 1874-75, 2 Bde.) den Beweis, daß wir, wie in der umbrischen und oskischen Sprache, so auch im Etruskischen einen dem Lateinischen verwandten Zweig des großen indogermanischen Sprachstammes zu erkennen haben.
Doch fand diese Ansicht mehrfachen Widerspruch, namentlich von seiten Deeckes (in seiner neuen Ausgabe von O. Müllers »Etrusker«, Stuttg. 1877), der indessen mit ebensowenig Erfolg die etruskische Sprache dem finnischen Sprachstamm [* 23] zuwies. Das Hauptdenkmal des Tuskischen ist die 1822 gefundene sogen. Perusinische Inschrift; daraus wie aus den vielen andern noch vorhandenen Inschriften ergibt sich, daß diese Sprache eine große Härte, namentlich durch Häufung von Konsonanten, besaß.
Dem Alphabet liegt das phönikische zu Grunde, das jedoch erst durch die Griechen zu den Etruskern kam, da sich nur sehr wenige Buchstabenformen finden, die nicht auch auf griechischen Inschriften vorkämen. Dagegen wurde von den Etruskern an der orientalischen Schreibweise von der Rechten zur Linken festgehalten. Von den Zahlzeichen, die auch von den Römern angenommen worden sind, läßt sich bezweifeln, ob sie zu demselben Schriftsystem gehören wie die Buchstaben.
Was die politischen Verhältnisse betrifft, so bestand die Bevölkerung [* 24] aus einem herrschenden und einem unterthänigen Teil, welch letzterer sich mit den thessalischen Penesten oder den Heloten vergleichen läßt. Die Städte wurden von einem Priesteradel regiert; die herrschenden Geschlechter (Lucumones) der einzelnen Städte entschieden zusammen über die allgemeinen Angelegenheiten der Nation. Das Verhältnis der Bundesstaaten untereinander war ein unabhängiges und ziemlich lockeres; doch scheint Tarquinii alte Ansprüche auf die Leitung des Ganzen gehabt zu haben.
Die Bundesversammlungen, welche jährlich, in dringenden Fällen aber auch öfter gehalten wurden, fanden beim Tempel [* 25] der Göttin Voltumna statt, der wahrscheinlich in der Nähe des Vadimonischen Sees lag. Man feierte sie durch Opfer und Spiele, wählte einen Oberpriester und im Fall eines Kriegs einen gemeinsamen Bundesfeldherrn, dem dann jeder der zwölf Staaten einen Liktor [* 26] sandte, beschloß über Krieg und Frieden und beratschlagte über alle die Gesamtheit des Bundes angehenden Gegenstände.
Die Lucumonen bildeten den herrschenden Stand und hatten allein auf die höchsten Würden Anspruch, besonders auf die königliche Würde, die in den frühern Zeiten Etruriens in den einzelnen Staaten verfassungsmäßig bestand. Später wurde das Königtum aufgehoben und durch jährlich wechselnde Magistrate ersetzt. Der öfters vorkommende Beiname Lars oder Larth bezeichnete den Herrscher. Eigentümlich waren der tuskischen Adelsherrschaft ein großer Ahnenstolz und Neigung zu Pomp in Kleidung und Insignien, wie ja auch vieles, was zu Rom die Magistrate äußerlich auszeichnete, wie die Lictores, Apparitores, die elfenbeinernen Kurulsessel, die Toga [* 27] praetexta, der Pomp der Triumphe etc., von den Etruskern entlehnt wurde.
Hauptbeschäftigung der Etrusker waren Ackerbau und Handel zur See und zu Lande, denn schon in sehr früher Zeit führte von Etrurien ein Handelsweg über die Alpen nach dem Norden. [* 28] Auf dem Meer waren die Etrusker nach den Griechen, Phönikern und Karthagern das bedeutendste Handelsvolk, was auch durch ihre Handelsverträge mit Karthago [* 29] bestätigt wird. Die wichtigsten Häfen waren Pisä, Populonia und Cäre. Die ausgeführten Waren bestanden hauptsächlich in den reichen Naturprodukten des Landes, aber auch in Erzeugnissen des Gewerb- und Kunstfleißes, unter welchen hauptsächlich tuskische Schuhe, Thongeschirre und künstliche Erzarbeiten einen großen Ruf genossen.
Wie alle seefahrenden Nationen des Altertums, trieben die Etrusker auch Seeraub und waren deshalb übel berüchtigt und gefürchtet. Für die Ausbreitung des tuskischen Handels sprechen namentlich die noch vorhandenen Münzen, [* 30] welche beweisen, daß Etrurien seit alten Zeiten sein eignes Münzsystem hatte und Kupfermünzen schlug oder vielmehr goß, ohne es von den Griechen erlernt zu haben. Umbrien, Latium, das ganze Mittelitalien nahmen dieses Münzsystem an, ebenso die griechischen Kolonien und Sizilien. [* 31]
Die Form dieser gegossenen Kupferstücke (aes grave), die meist die Prägorte Volaterrä, Clusium, Telamon, Hatria tragen und lange das alleinige Geld Mittelitaliens waren, war zuerst viereckig und erst später rund. Das Duodezimalsystem herrschte auch hier. Was das Kriegswesen anlangt, so gehörte der Ruhm tuskischer Tapferkeit frühern Zeiten an, ehe die Etrusker den Römern unterlagen. Später neigten die Etrusker zur Verweichlichung und Schwelgerei und zum Luxus.
In der Bauart der Wohnhäuser [* 32] sind aus Etrurien mehrere Einrichtungen in Italien [* 33] üblich geworden, wie das Atrium oder Cavädium, der Sammelplatz der Familie, dessen älteste und einfachste Art Tuscanicum hieß. Über die Baukunst der [* 34] Etrusker ist im Artikel »Baukunst« (mit Tafel V, [* 22] Fig. 1-11) ausführlich berichtet. Unter den Zweigen der Plastik (s. Artikel »Bildhauerkunst« [* 35] und Tafel I, [* 22] Fig. 15, Tafel II) blühte in Etrurien besonders die Bereitung von Thongefäßen, welche in allen möglichen Formen verfertigt wurden und eine große technische Fertigkeit, ja auch feinen Kunstsinn der Griechen bekunden.
Auch wurden in früherer Zeit Tempelzierden, Reliefs und Statuen in den Giebelfeldern häufig aus Thon gefertigt. Sehr zahlreich waren auch Erzbilder, deren Volsinii bei seiner Eroberung gegen 2000 zählte. Besonders geschätzt waren aus Gold [* 36] getriebene Schalen und allerlei Bronzearbeiten, wie Kandelaber; [* 37] ebenso wurden silberne Becher, [* 38] Throne von Elfenbein und edlem Metall, Bekleidungen für Prachtwagen von Erz, Silber, Gold und reichverzierte Waffenstücke in Menge gefertigt. In diese Klasse gehören auch die auf der Rückseite gravierten Bronzespiegel. Weniger wurde die Skulptur in Stein geübt, dagegen in der Steinschneidekunst [* 39] Vorzügliches geleistet. Man verband mit einer bewundernswürdigen Feinheit der Ausführung eine gewisse Vorliebe für gewaltsame Stellungen und übertriebene Bezeichnung der Muskulatur, wodurch selbst die Wahl der ¶