Außerdem lieferte er noch zahlreiche Porträtmedaillons
und
Büsten. Als
Maler kultivierte er das
Porträt und das Historienbild in
Öl, Aquarell und Pastell. Als
Architekt führte er
mehrere Grabmonumente aus. Er veröffentlichte: »Essai sur le beau« (Par. 1851);
(Äthelred), 1) EthelredI., König von
England 866-871, kämpfte unglücklich gegen die
Dänen,
die in
Ostangeln festen
Fuß gefaßt, sich
Yorks und
Nottinghams bemächtigt hatten und das ganze
Königreich zu unterjochen drohten,
und starb an einer im
Treffen gegen sie erhaltenen
Wunde23. April 871.
2) Ethelred II., »der Unberatene«, König von
England 978-1016. Unter seiner schwachen
Regierung hatte das
Reich
beständig durch die Verheerungen der
Wikinger zu leiden, gegen welche Ethelred sich vergeblich durch Bezahlung des sogen.
Dänengeldes zu schützen suchte. Zugleich griffen
Willkür der
Großen und allgemeine
Gesetzlosigkeit um sich. Nachdem Ethelred die
Tochter des normännischen
HerzogsRichard I.,
Emma, geheiratet, hielt er sich einige Zeit in der
Normandie
auf und ließ nach seiner Rückkehr in der
Nacht vom sämtliche in
England befindliche
Dänen ermorden. Die
Folge
davon waren neue Einfälle der
Dänen unter König Sven, vor welchem Ethelred aufs neue in die
Normandie flüchtete. 1014, nach Svens
Tod, zurückgekehrt, vertrieb er dessen Sohn
Knut auf kurze Zeit, starb aber in erneutem
Kampf gegen denselben
worauf
Knut als König von
England anerkannt wurde.
(grch.), als philosophische
Wissenschaft s. v. w.
Sittenlehre
(Moral- oder praktische
Philosophie), ist mit der
nicht selten mit dem gleichen
Namen belegten Sittenkunde (Moralitätslehre; moralische
Statistik) so wenig
zu verwechseln wie der Ethiker (Moralphilosoph) mit dem
Moralisten (Menschenkenner).
Letztere handelt von den
Sitten, wie sie
sind (sie seien lobens- oder tadelnswert), die Ethik dagegen von den
Sitten, wie sie sein sollen. Jene ist eine beschreibende,
diese eine vorschreibende
Wissenschaft.
Dasjenige, was sie vorschreibt, ist das
Gute, das (sittliche)
Ideal des
Wollens; derjenige, dem sie es vorschreibt, ist der
menschliche (Einzel- oder gesellschaftliche)
Wille; diese Vorschrift selbst ist das (oberste)
Sitten- (oder
Moral-)
Gesetz (s. d.).
In der (durch den
Willen) vollzogenen Verwirklichung des (sittlichen)
Ideals besteht das (einzige wahre)
sittliche
Gut, in dem
Gehorsam gegen das (sittliche)
Gebot die (sittliche)
Pflicht, in der Dauerhaftigkeit und (weder durch
Hoffnung
auf
Lohn noch durch
Furcht vor
Strafe beeinflußten) Freiwilligkeit des letztern die (sittliche)
Tugend. Wird das Willensideal
autoritativ durch den
Inhalt einer (wahren oder vermeintlichen) göttlichen
Offenbarung (des
Heiden-,
Juden-, Christen-
oder Mohammedanertums) bestimmt, so entsteht die positive (heidnische, jüdische, christliche oder islamitische) Ethik; wird
dasselbe durch eigne unabhängige
Vernunft- oder empirische Forschung erkannt, so entsteht die philosophische Ethik
(Moral, praktische
Philosophie).
Letztere muß, wenn sie
¶
Das sittliche Ideal selbst läßt sich entweder so darstellen, daß dem Wollen ein gewisser Gegenstand als begehrenswert (als
ein Gut), oder so, daß ihm, sei es eine gewisse Persönlichkeit (Tugendmuster), sei es eine gewisse Handlungsweise
(Mustertugend), als nachahmenswert (als ein Muster) bezeichnet wird. Im erstern Fall nimmt die Ethik die Form einer Güter-, im
zweiten die einer Tugend- (eigentlich Tugendmuster-), im dritten die einer Pflichten- (besser Mustertugend-) Lehre
[* 15] an. Als Beispiel
der ersten Art kann die Ethik des Aristoteles dienen, welcher das Willensideal in die Erreichung der Glückseligkeit
(Eudämonie) als des höchsten Gutes setzt; als Beispiel der zweiten Art die der stoischen Schule, welche die Nachahmung des Betragens
des Weisen vorschreibt; als Beispiel der dritten die Ethik Platons, welcher das Willensideal in der Nachahmung der Harmonie durch
die (drei) Teile der Seele zu finden glaubt.
Bei den Griechen entwickelte Sokrates, nachdem die sogen. sieben Weisen mit kurzen Sittensprüchen vorangegangen waren und
die Sophisten (s. d.) für gut dasjenige erklärt hatten, was die Gesetze des Landes als solches festsetzen (»ländlich, sittlich«),
Die stoische Schule fand in der Tugend die höchste Glückseligkeit und stellte als Grundsatz auf, der Vernunft zu folgen und
mit der (vernünftigen) Natur in Übereinstimmung zu leben. Die Epikureische Schule dagegen sah in der
Tugend nur ein Mittel (allerdings das gewisseste) zur Glückseligkeit, in dieser selbst aber den höchsten Zweck und stellte
den Grundsatz höchstmöglicher Selbstbeglückung (selbstsüchtigen Lebensgenusses) auf. Gegen den Ausgang des Altertums hielten
die an Zahl wachsenden Skeptiker an dem
Grundsatz der Erhaltung der Gemütsruhe (Ataraxie) als des höchsten Guts
fest, während die Neuplatoniker unter dem Einfluß orientalischer emanatistischer Weltanschauung die Glückseligkeit in dem
Einswerden mit Gott und die (asketische) Tugend in der Abstreifung der sinnlichen Natur fanden. Im Mittelalter hörte unter dem
Einfluß der monotheistischen Religionen des Abend- und Morgenlandes die philosophische Ethik gänzlich auf und wurde durch die
positive Moral des jüdischen Dekalogs und des evangelischen Christentums im Abend-, des islamitischen Korans im Morgenland vertreten.
Erst mit dem Wiederaufleben des klassischen Altertums trat auch die Ethik desselben in der ursprünglich Platonischen, Aristotelischen,
stoischen und Epikureischen Form wieder hervor. Der originellen der Neuzeit ging, wie einst der Sokratischen,
eine Zeit der skeptischen Leugnung der Ethik als Wissenschaft voraus, indem Montaigne, Mandeville u. a. den sophistischen Spruch:
»Ländlich, sittlich« wieder zur Geltung brachten.
Der Versuch der Wiederherstellung eines allgemein gültigen Willensideals ging zuerst von den Naturrechtslehrern (H. Grotius,
Pufendorf u. a.) aus, welche dem positiven Recht ein aus der Betrachtung der allgemeinen Menschennatur
geschöpftes Natur- (Vernunft-) Recht (jus quod natura omnia animalia docuit) entgegenstellten. Demselben entsprach die Begründung
einer natürlichen Ethik, welche das sittliche Willensideal (das Sollen) aus der Natur (dem Sein) des Menschen zu schöpfen versuchte
und zu dem Ende die allgemeine (allen Menschen gemeinsame) als gute von der individuellen (nur dem Einzelnen
eignen) als der schlechten Natur unterschied.
Während die einen zu diesem Zweck ein allen Menschen gemeinsames Begehren aufsuchten, wandten sich andre zum Zweck eines gemeinsamen
Willensideals an ein gemeinsames Gefühl, wieder andre an ein allen gemeinsames Urteil. In ersterer Hinsicht wurde von Grotius
und Pufendorf der Geselligkeits-, von Spinoza der Selbsterhaltungs-, von Leibniz der Glückseligkeitstrieb
als allen Menschen gemeinsames Begehren erkannt und demgemäß die Befriedigung desselben zum Willensideal erhoben.
Kant war es, welcher zuerst die Entlehnung des Willensideals aus dem natürlichen (von Natur selbstsüchtigen)
Begehren der Menschennatur verwarf und darauf bestand, daß sich aus dem »Sein« (dem Menschen, wie er ist) kein »Sollen« (kein Mensch,
wie er sein soll) herausklauben lasse. Während andre (zunächst die englischen und schottischen Moralphilosophen) sich zur
Bestimmung des Willensideals (von der begehrenden Menschennatur ab) an dessen fühlende, wandte sich
Kant zu gleichem Zweck an dessen vernünftige Natur. Clarke berief sich zur Begründung des Sittlichen auf ein angebornes Schicklichkeits-,
Hutcheson u. a. auf ein ebensolches moralisches Gefühl; Cumberland fand im Wohlwollen, AdamSmith in der Sympathie den Leitstern
des Willens. Kant setzte an die Stelle des Ausspruchs des Begehrens und Fühlens den Ausspruch der praktischen
Vernunft in der Form eines unbedingten Gebots (den kategorischen Imperativ),
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