Pferdedepots, Magazine etc. einzurichten, auch für die Verteidigung des Etappenorts, für die Unterdrückung von Aufständen
in ihrem Bereich wie für die polizeiliche Ordnung in demselben Sorge zu tragen, zu welchem Zweck ihnen Feldgendarmen und die
Besatzung des Etappenorts, die Etappentruppen, zur Verfügung stehen. Ihnen liegt ferner die Unterbringung und Verpflegung
der Truppen in ihrem Bereich ob, wozu Etappenmagazine durch Intendanten und Etappenlazarette durch den Etappenarzt eingerichtet
werden.
Bahnhöfe an den Etappenorten erhalten in der Regel besondere Bahnhofskommandanten, denen die Verpflegung durchpassierender
Truppen zufällt. Am Eingang des Etappenorts müssen Wegweiser nach der Kommandantur, dem Lazarett, Magazin, Telegraphenbüreau,
der Postexpedition angebracht und diese Gebäude durch Inschriften bezeichnet sein; die Kommandantur wird
außerdem bei Tage durch eine schwarz-weiß-rote Fahne, nachts durch eine rote Laterne kenntlich gemacht. Für durchmarschierende
Truppen müssen die Straßen, Wegkreuzungen etc. entsprechende Bezeichnung erhalten. - Die Römer besaßen ein sehr entwickeltes
und wohlorganisiertes Etappenwesen; an den vorzüglichen Heerstraßen scheinen die Mansiones, welche im
Postverkehr Hauptstationen mit Nachtquartier bildeten, als Etappenorte für die marschierenden Truppen gedient zu haben.
Preußen hatte vor 1866 zur Verbindung seiner getrennten Provinzen durch Hannover und Hessen Etappenstraßen und Etappenkommandanturen
in Hersfeld, Hildesheim und Wetzlar. Österreich hat für seine Truppenmärsche im Frieden in seinen Marschroutenverzeichnissen
ein das ganze Land umfassendes Netz mit Etappenorten aufgestellt. Im Krieg liegt das Etappe in den Händen der
»Armeeintendanz«, der zweiten Abteilung des Armeehauptquartiers, welche
sich wieder in je eine Militär- und Verwaltungs-Abteilung gliedert. Ein Mangel ist die Trennung der Eisenbahn vom Etappenwesen.
Frankreich hat sein Etappenwesen nach 1871 in allem Wesentlichen streng nach deutschem Muster organisiert.
Vgl. Militäreisenbahnwesen.
derjenige Beauftragte des kaiserlichen Kommissars und Militärinspekteurs der freiwilligen Krankenpflege,
welcher einer Krankentransportkommission beigegeben wird, um die Mitwirkung der freiwilligen Krankenpflege bei der Evakuation
und dem Sanitätsdienst auf der Etappenstraße zu regeln. Er ist ein direkter Untergebener des Armeedelegierten.
(franz., spr. etah, v.
lat. status), Stand, Zustand; Staat (daher z. B. Etatsrat, s. v. w. Staatsrat); besonders aber Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben,
namentlich im Staats- und Gemeindehaushalt, also gleichbedeutend mit Budget (Staatshaushaltsetat, Finanzetat). Etatmäßig heißt
demnach das, was mit den angenommenen Festsetzungen übereinstimmt, außeretatmäßig, was nicht im E. vorgesehen ist.
Eine Etatsüberschreitung findet statt, wenn mehr ausgegeben wird, als im E. für den betreffenden Zweck vorgesehen war.
Etatisierung heißt die Aufnahme von Ausgaben in den bleibenden Etat. Der ordentliche Etat, im Gegensatz zum außerordentlichen,
ist derjenige, welcher die ordentlichen, d. h. die regelmäßig (alljährlich) wiederkehrenden,
Einnahmen und Ausgaben nachweist. Hauptetat ist der sämtliche Ausgaben und Einnahmen in Hauptrubriken zusammenfassende
Etat, Spezialetat der ins einzelne gehende besondere Etat einzelner Zweige der Verwaltung, wie der Militäretat (s. Budget). Auf den
Aussterbeetat
kommen, s. v. w. aussterben, eingehen, nicht fortbestehen sollen. - Im Militärwesen sind für die Kopfstärke
der Truppenteile Etatsstärken (Sollstärke) als Friedens- und Kriegsetat von Offizieren, Unteroffizieren,
Mannschaften, Pferden etc. festgesetzt. Die Verpflegung der Truppen ist durch einen Friedens- und Kriegsverpflegungsetat geregelt.
Für die Bestände an Waffen, Munition, Bekleidungsstücken, Feldgerät etc. gibt es besondere Etats. Etatspreise setzen
die Grenze fest, über welche die Kosten bei bezüglichen Beschaffungen nicht hinausgehen dürfen.
l', c'est moi (franz., spr. letä
ßäh moá, »der Staat bin ich«),
angeblich Ausspruch Ludwigs XIV. 1655 vor dem Pariser Parlament (vgl. Chéruel, Administration
monarchique en France, Bd. 2, S. 32-34, Par. 1855).
Stabsoffizier, bei jedem Regiment der Stabsoffizier, der kein Bataillon etc. hat, bei
der Infanterie stets Oberstleutnant, bei den andern Waffen der jüngste Major;
steht zur Verfügung des Regimentskommandeurs,
ist Vorsteher der Handwerkerabteilung wie der Bekleidungskommission.
Distriktshauptort in der Division Agra der Nordwestprovinzen des anglo-indischen Reichs, links nahe der Dschamna
und der Agra-Kalkutta-Eisenbahn, mit 34,721 Einw., einem Fort und einer britischen Militärgarnison.
Der
Distrikt Etawa umfaßt 4353 qkm (79,6 QM.) mit (1881)
722,371 Einw.
die von Erasmus empfohlene und jetzt fast überall gebräuchliche Aussprache des Altgriechischen, wonach
die Buchstaben einfach den entsprechenden Buchstaben der Muttersprache des Lernenden gemäß gesprochen werden, also
auch der siebente Buchstabe des Alphabets (Eta) wie etazismus. Vgl. Itazismus.
(franz., spr. etänjoahr),
Löschhorn, Lichthut, der aufs Licht gestülpt wird, um es auszulöschen.
Danach:
L'ordre de l'Éteignoir (»Orden der Dunkelmacher«),
Bezeichnung für den Jesuitenorden.
Seestadt im Departement Lambayaque der südamerikan. Republik Peru, mit 843 m langem eisernen Molo und (1876) 3559 Einw.,
welche Strohhüte, Hängematten und gesteppte Decken fertigen und lebhaften Handel treiben.
griech. Heros, Sohn des Ödipus und der Iokaste, Bruder des Polyneikes und der Antigone. Nach
ihres Vaters Entthronung vereinigten sich die Söhne dahin, Theben wechselweise ein Jahr um das andre zu regieren. Als nun Eteokles nach
Ablaus dieser Frist die Macht nicht aus den Händen geben wollte, suchte Polyneikes bei Adrastos, dem König von Argos, Hilfe.
Dieser schickte den Tydeus als Unterhändler zum Eteokles, doch spottete derselbe der ihm gemachten Vorstellungen.
Hierauf vereinigten sich sieben Fürsten zum Kriege gegen Theben: Adrastos, Tydeus, Polyneikes, Kapaneus, Hippomedon, Adrastos' Schwestersohn,
Parthenopäos und Amphiaraos. Der Kampf, der sich vor Theben entspann, nahm eine für beide Teile gleich unglückliche Wendung.
Hippomedon, Parthenopäos und Tydeus fielen im Kampf, Kapaneus wurde vom Blitz erschlagen, Amphiaraos
mehr
von der Erde verschlungen, Polyneikes und Eteokles töteten einander im wütenden Zweikampf, und nur Adrastos entkam. Des Eteokles Nachfolger
in Theben war sein Sohn Laodamas, der zuerst unter Kreons Vormundschaft regierte. Der Untergang der Sieben vor Theben bildet den
Gegenstand der erhaltenen Tragödie des Äschylos: »Die Sieben gegen Theben«.