Das
Schlachten
[* 2] eines
Tiers war verboten, ebenso der Eidschwur.
Ihren Unterhalt erwarben die Essäer durch
Landwirtschaft, Ausübung
der
Heilkunde, durch sympathische
Kuren, Geisterbeschwörungen und Betreibung der mit dem
Krieg nichts gemein
habenden
Handwerke. Den
Handel verabscheuten sie als eine Hauptquelle der
Hab- und Herrschsucht. Sie wohnten in Dörfern und
Kolonien beisammen, vorzüglich in
Judäa, am
TotenMeer, und mieden die
Städte wegen der daselbst herrschenden Weltlichkeit.
Die Zahl der Essäer betrug zu
Philos Zeit über 4000. Jede Art von Herrschaft galt unter ihnen für frevelhafte
Zerstörung der Naturordnung.
Keiner hatte in
Kleidung,
Wohnung und
Nahrung vor den andern einen Vorzug. Was der Einzelne erwarb,
gehörte der
Gesellschaft zum gemeinschaftlichen
Gebrauch; erwerbsunfähige Mitglieder wurden sorgfältig gepflegt, auch Notleidende
außerhalb des
Bundes unterstützt. Gemeinschaftliche
Mahlzeiten mit
Gebet,
Gesang und andern
Zeremonien belebten
die gegenseitige
Verbindung.
Bezeichnung für kürzere Abhandlungen wissenschaftlichen oder litterarischen
Inhalts
in gemeinverständlicher
Darstellung. Der Essay verdankt seine Entstehung der Anregung des französischen Schriftstellers
Montaigne
(»Essais«, 1580) und wurde durch
LordBacon in die
englische Litteratur eingeführt, wo er im vorigen
Jahrhundert besonders von
Cowley,
Dryden,
Temple,
Addison,
Steele (die vorzugsweise Essayisten genannt werden) und andern
Notabilitäten
weiter ausgebildet wurde.
(franz. ess-bouquet, spr. -bukä, zusammengezogen
aus essence de bouquet), Parfüm aus einer
Lösung von
Bergamott- und
Limonenöl in Veilchenwurzeltinktur, Ambratinktur und
Rosenspiritus.
s. v. w. Schmiedeherd
[* 7] (s.
Schmieden) ^[= im weitern Sinn die Formänderung, welche durch Hammerschläge an Metallen vollzogen wird (Eisenschm ...] und
Schornstein.
(Essegg, lat. Essekinum, slaw. Osjek, ungar.
Eszék), königliche
Freistadt, Hauptort
Slawoniens und Sitz des
Komitats Veröcze, am rechten Drauufer, mit langer
Holz- und
eiserner Bahnbrücke, besteht aus der
Festung
[* 9] mit einem Festungswerk (»Kronenwerk«) am linken (ungarischen)
Ufer und der durch eine
Esplanade geschiedenen
Neu-,
Ober- und Unterstadt.
Letztere zwei Stadtteile sind durch
eine
Pferdebahn verbunden. Bemerkenswert sind der Paradeplatz und die große
Kaserne in der
Festung, der Marktplatz, das
Komitats-,
das neue
Rathaus und das neue Kasinogebäude in der Oberstadt. Essek ist Sitz einer Finanzdirektion, eines
Gerichtshofs und einer
Handels- undGewerbekammer, hat 3 katholische und eine griechisch-oriental.
Slawonien dem KönigreichUngarn
[* 14] einverleibt wurde, ward bei dem zum Dorf herabgesunkenen Mursia das feste Schloß Osjek erbaut. 1526 wurde
Essek von den Türken besetzt, die 1560 über den an 8 km langen Sumpf von mehr als 20,000 Christensklaven eine befestigte Brücke
[* 15] schlagen ließen, welche durch Niklas Zrinyi 1664 zerstört, aber von den Türken bald wiederhergestellt
ward. Am kam Essek wieder unter die Herrschaft Österreichs, wurde 1712 zu einer Festung umgeschaffen und 1809 zur
königlichen Freistadt erhoben. In E. fanden wiederholt Ausgrabungen von römischen Altertümern statt.