Matheus Küstenflüsse. Der
Boden ist fruchtbar, das
Klima
[* 2] feucht und heiß, doch gesünder als in
Bahia,
[* 3] die
Vegetation außerordentlich
üppig; vorzugsweise gilt dies alles von dem südlichen Teil der
Provinz. Die Zahl der Einwohner schätzte man 1883 zu 100,717,
und 1884 zählte man noch 20,557 Sklaven.
In den seit 1847 angelegten
Kolonien (s.
Leopoldina) leben etwa
10,000 Deutsche.
[* 4] Hauptbeschäftigung ist der
Landbau, der für den
HandelZucker,
[* 5]
Kaffee und
Baumwolle
[* 6] liefert; nächstdem wird
noch
Holz
[* 7] ausgeführt. Die
Viehzucht
[* 8] ist vernachlässigt.
Bergbau
[* 9] findet nicht statt, ebensowenig ist von
Industrie die
Rede;
überhaupt ist die
Provinz trotz der
Fruchtbarkeit des
Bodens gegen andre sehr zurückgeblieben. Auch der
Handel ist unbedeutend. Die Hauptstadt ist
Victoria
[* 10] (Nossa Senhora da
Victoria) an der
Bai von Espirito. Die 1535 an derselben
Bai vonVascoFernandez Coutinho gegründete ehemalige Hauptstadt Espirito ist zum Fischerdorf herabgesunken.
(franz.), großer, freier Platz vor einem Gebäude oder
Garten;
[* 12]
bei
Festungen der freie
Raum zwischen der
Citadelle und der eigentlichen Stadt oder vor selbständigen Werken innerhalb der
Enceinte, welcher nach Eindringen des Belagerers
in die letztere eine selbständige
Verteidigung dieser Werke ermöglichen soll.
(ital.), musikalische Bezeichnung: ausdrucksvoll (vgl.
Con espressione). ^[= (ital.), musikal. Vortragsbezeichnung, s. v. w. espressivo, mit Ausdruck, gewöhnlich bei Solostelle]
(franz., spr. esprih),Geist,
Witz,
Scharfsinn, doch nicht vollkommen diesen
Ausdrücken entsprechend,
insofern das
Wort mehr scharfe, blendende Geisteseigenschaften, die Fähigkeit zu witzigen Einfällen und feinen Wendungen,
als Tiefe und Gründlichkeit des
Denkens bezeichnet. In diesem
Sinn sind die
Ausdrücke »Esprit haben«,
Bel-esprit
(»Schöngeist«),
Zunft-,
Korporations-, Gesellschaftsgeist.
Esprit d'escalier
(»Treppenwitz«) wird in
Deutschland
[* 14] scherzweise demjenigen beigelegt, welchem »auf der
Treppe«,
[* 15] d. h. beim Verabschieden,
das einfällt, was er im
Zimmer hätte sagen sollen.
José de, span. Dichter, geb. 1810 zu Almendralejo
in
Estremadura, kam früh nach
Madrid
[* 18] und entwickelte unter
Listas Anleitung seine
Anlagen zur
Poesie.
Schon
als 14jähriger
Knabe schrieb er politische Gedichte und war Mitglied des revolutionären Geheimbundes der Numantinos. Deshalb
auf einige Zeit in ein
Kloster in
Guadalajara verwiesen, begab er sich nach seiner Entlassung nach
Lissabon,
[* 19] von da
nach
London
[* 20] und endlich nach
Paris,
[* 21] wo er in den Julitagen 1830 lebhaften
Anteil am Barrikadenkampf nahm und sich den französischen
Neuromantikern anschloß.
Infolge der
Amnestie 1833 ins Vaterland zurückgekehrt, erhielt er einen
Platz in der königlichen
Leibgarde, ward aber wegen
eines politisch-satirischen Gedichts von neuem in dem Städtchen Cuellar konsiniert. Hier schrieb
er denRoman
»DonSancho Saldaña, ó el Castellano del Cuellar«
(Madr. 1834, 6 Bde.). Nach der Oktroyierung der
Verfassung
(Estatuto real)
kehrte er nach
Madrid zurück und ward Mitredakteur der
Zeitschrift »El Siglo«, mußte jedoch wegen Beteiligung an der
Revolution
von 1835 und 1836 abermals flüchten.
BeimAufstand vom
September 1840 trat er als
Leutnant in die
Nationalgarde und ging im
Dezember 1841 als Gesandtschaftssekretär
nach dem
Haag,
[* 22] wo er starb. Die Gedichte Esproncedas, der zu den populärsten Dichtern
Spaniens gehört, zeigen
große technische Gewandtheit und eine glühende
Phantasie, ermangeln aber des künstlerischen
Maßes.
Besonders beliebt sind »El Pirata«, »El
Verdugo«, »El Cosaco«, »El
estudiante de
Salamanca« und das berühmte
Fragment »El diablo mundo«
(Madr. 1841). Eine Sammlung seiner Gedichte erschien zu
Madrid 1840 u. öfter, eine Gesamtausgabe seiner
»Obras poeticas« zuerst in
Paris 1840; später von
Hartzenbusch herausgegeben
(5. Aufl. 1885); am besten von A. Ferrer del
Rio
[* 23]
(Madr. 1876 u. Barcel. 1882). Ein nachgelassenes Werk:
»Paginas olvidadas«, wurde 1874 veröffentlicht.
und ein
Epos: »Napoles recuperada por el roy
DonAlonso« (Sarag. 1651, Amsterd. 1658), worin er die
EroberungNeapels durch
Alfons
V. von
Aragonien im 15. Jahrh. besingt, das aber gänzlich mißlungen ist.
Seine lyrischen Gedichte zeichnen sich durch
Eleganz,
Klarheit und melodischen
Fluß des Versbaues aus, ermangeln aber der Tiefe
und Originalität.
Noch ist sein auf lateinischen
Traktaten beruhendes Prosawerk »Meditaciones y oraciones«
(Brüssel
[* 26] 1661)
zu erwähnen.
(Esquilinus mons), einer der sieben
Hügel des alten
Rom,
[* 27] genau östlich vom
Mons
[* 28]
Capitolinus.
Nach ihm war die dritte der vier
Regionen, in welche
Servius Tullius die Stadt geteilt hatte, benannt. Als die Neronische Feuersbrunst
die darauf stehenden Gebäude vernichtet hatte, fing
Nero auf seinem südlichen Abhang sein »goldenes
Haus« (domus aurea) zu
bauen an, welches
Titus später in seineThermen hineinbezog. Der östlicher außerhalb der alten Stadtmauer
gelegene Teil des
Hügels diente ursprünglich als Begräbnisstätte des niedern
Volkes, wurde aber von
Mäcenas in einen berühmten
Park (Horti Maecenatis) und der alte Stadtwall selbst in einen wegen der weiten Aussicht vielbesuchten Spaziergang umgeschaffen.
ausgedehnt auf die höhern Staats- und Hofbeamten, auf Offiziere vom Kapitän aufwärts, auf Doktoren, Barristers, Sheriffs und
Friedensrichter (solange sie im Amt blieben). Bürgerliche konnten den Titel durch Verleihung eines Wappenbriefs erwerben. Nach
und nach gewöhnte man sich daran, jeden Gentleman Esquire zu betiteln. Gegenwärtig ist es allgemein gebräuchlich, auf
Briefadressen hinter dem Namen ein Esq., wie bei uns etwa »Wohlgeboren«, zu setzen, wobei aber vor dem
NamenMr. (Mister, Herr) wegbleiben und statt dessen der Taufname angebracht werden muß. Vgl. Adel und Squire.