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Stadt wohnten;
im 16. Jahrh. kam es an die Grafen von Ostfriesland.
Stadt wohnten;
im 16. Jahrh. kam es an die Grafen von Ostfriesland.
s. v. w. Physostigmin. ^[= s. Physostigma.]
(spr. éscher), Dorf in der engl. Grafschaft Surrey, 25 km südwärts von London. [* 2]
Dabei Sandown Park, wo beliebte Pferderennen abgehalten werden, und Claremont, von Lord Clive 1816 erbaut, 1848 bis 1850 Residenz Ludwig Philipps und jetzt der verwitweten Herzogin von Albany.
Fluß in Mittelitalien, entspringt südlich von Matelica in der Provinz Ancona, [* 3] fließt erst nach N., dann nach NO., berührt Jesi und mündet nach einem Laufe von 74 km westlich von Ancona in das Adriatische Meer. In seinem Thal [* 4] übersteigt die Eisenbahnlinie Ancona-Foligno den Apennin.
s. Triasformation. ^[= (hierzu Tafel "Triasformation"), die älteste der mesozoischen Formationen, die Dyasformat ...] [* 5]
(ital.), Ausgang, Ausfuhr;
Esitowaren, Ausfuhrwaren;
Esitozoll, Ausfuhrzoll.
Name mehrerer Flüsse [* 6] in Schottland.
Die bedeutendern sind:
1) Esk in Dumfriesshire, entspringt am Ettrick Pen, fließt in seinem obern Lauf durch das wildromantische Thal von Eskdale Muir und mündet nach 82 km langem Lauf in der englischen Grafschaft Cumberland in den Solwaybusen. - 2) Nord- und Südesk in Forfarshire, entspringen beide auf dem Grampiangebirge und münden in die Nordsee, der erstere nach 45 km langem Lauf nördlich, der andre nach 59 km südlich von Montrose.
(franz.), eine unter einem Flaggoffizier stehende Anzahl Kriegsschiffe, die entweder irgend eine Unternehmung allein auszuführen haben, oder einen selbständigen Teil einer größern Flotte bilden.
Eine geringere Abteilung im festen Verband [* 7] der Flottille heißt Division.
(franz., Schwadron), die kleinste taktische Einheit der Kavallerie. In Deutschland [* 8] beträgt ihre Kriegsstärke 150 Pferde [* 9] und 5 Offiziere, ähnlich in den meisten Heeren. Schwächer verliert die Eskadron im Feld bei dem unvermeidlichen Abgang zu rasch ihre selbständige Bedeutung, stärker ist sie schwer zu führen. Die früher gebräuchliche Einteilung der Eskadron in 2 Kompanien ist in Preußen [* 10] noch als alte Überlieferung beim Regiment Garde du Korps beibehalten, hat aber keine taktische Bedeutung. 5 Eskadrons (in Rußland 6) bilden ein Regiment.
Eingeteilt wird die Eskadron taktisch: in 4 gleichstarke zweigliederige Züge, jeder Zug in sich wieder in Abmärsche zu 3 Pferden Fronte für die Marschformation. Für die innere Verwaltung wird sie geteilt in Beritte, die den Korporalschaften der Fußtruppen entsprechen. An der Spitze der Eskadron steht ein Eskadronschef, Rittmeister, zuweilen Major. Im französischen Heer gibt es einen dem Grade des deutschen »Majors« entsprechenden Grad des chef d'escadron; dieser kommandiert bei der Kavallerie eine Division (2 Eskadrons); Führer der Eskadron ist dort ein capitaine commandant. Eskadronkolonnen, s. Kolonne. Im 16. Jahrh. bezeichnete Eskadron (escadre, exquadra, Gevierthaufe, Geschwader) eine Stellungsform des Fußvolks und der Reiterei, aus welcher im 17. Jahrh. für letztere die Eskadron, für ersteres das Bataillon (s. Fechtart) [* 11] hervorging.
(franz., v. lat. scala, »Leiter«),
Ersteigung eines Festungswerks mittels Leitern bei gewaltsamem Angriff oder Überfall einer Festung; [* 12] in Genf [* 13] Name eines Nationalfestes, welches jährlich 12. Dez. gefeiert wird zur Erinnerung an die erfolgreiche Gegenwehr, welche die Genfer Bürger bei einer vom Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen in der Nacht vom 11. zum beabsichtigten Überrumpelung der Stadt geleistet haben; l'Escalade de Bruxelles, in der belgischen Stadt Hal eine feierliche Prozession, welche 10. Juli jedes Jahrs zur Erinnerung an die Rettung der Stadt bei dem Überfall, den Olivier van den Tempel [* 14] von Brüssel [* 15] aus versuchte, abgehalten wird.
Unterfamilie der Saxifragaceen. ^[= (steinbrechartige Pflanzen), dikotyle, etwa 1600 Arten umfassende, in allen Zonen einheimische ...]
(franz., spr. -ahsche), Taschenspielerei, Dieberei;
Eskamoteur, Taschenspieler;
eskamotieren, durch Taschenspielerei, dann allgemein heimlich, unvermerkt etwas verschwinden lassen.
(franz.), innere Grabenböschung von Festungen und Schanzen;
dieselbe wird entweder bloß in Erde aufgeführt, oder mit Mauerwerk (s. d.) bekleidet, auch durch Hindernismittel geschützt.
Eskarpengalerie, eine hinter der Eskarpenmauer befindliche Parallelkasematte.
Näheres s. Feldbefestigung [* 16] und Festung.
früher besonders im Mittelmeer gebräuchliche kleine Schiffsgeschütze zum Zerschießen der Takelage, wie die niederländische »Donderbus«.
Bernhard, Freiherr von, Direktor der Österreichischen Nationalbank, geb. 1752 zu Wien [* 17] von jüdischen Eltern, widmete sich dem Handel und gründete 1773 in Wien das Bankhaus Arnstein u. Eskeles. Bald zeichnete er sich durch Umsicht und Schärfe der Berechnung so vorteilhaft aus, daß ihn Joseph II. bei wichtigen Finanzoperationen zu Rate zog. Durch Aufopferung seines Privatvermögens rettete er dem österreichischen Staat in den französischen Kriegen viele Millionen und wurde deshalb zum Ritter und Freiherrn erhoben. Seit 1816 war er die Seele der neuerrichteten Nationalbank, später ward er deren Direktor und Gouverneur-Stellvertreter; er starb 1839 in Hietzing bei Wien.
(türk.), in zusammengesetzten Ortsnamen oft vorkommend, bedeutet »alt«.
Stadt in Bulgarien, [* 18] westlich von Schumna, hat (1881) 10,038 Einw. (davon ein Drittel Christen).
Auf dem großen, ummauerten Marktplatz (»Panajir«) findet im Mai eine große Messe für das östliche Bulgarien statt, die auch von Konstantinopel, [* 19] Brussa und Trapezunt aus von Bulgaren, Türken, Griechen, spanischen Juden, selbst Persern und Kaukasiern besucht wird.
1) ein durch seine ausgedehnte Ruinenstätte merkwürdiges Dorf im kleinasiatischen Wilajet Aïdin, am Nordostabhang des Baba Dagh, welches die Stelle der alten phrygischen Stadt Laodikeia einnimmt. - 2) Stadt in demselben Wilajet, im O. des Golfs von Mendelia gelegen, das alte Stratonikeia (in Karien), wovon noch einige Ruinen übrig.
Stadt im schwed. Län Södermanland, zwischen dem Hjelmar- und Mälarsee, an der Eisenbahn Flen-Kolbäck, hat eine technische Schule, ausgedehnte Industrie in Eisen- und Stahlwaren, Maschinen, eine Gewehrfabrik, 2 Banken und (1881) 8286 Einw. Sie liegt am gleichnamigen Fluß (auch Hyndevadsström genannt), welcher aus dem Hjelmarsee zum Mälar fließt, bis nach Torshälla von Natur, von dort aber bis Eskilstuna seit 1860 durch Kunst schiffbar ist.
(Karalek, Kalalek), weitverbreitete Völkerfamilie, welche sämtliche Inseln und Küsten des arktischen Amerika [* 20] und die im N. vorliegenden Polarländer (Grönland) bewohnt und ihren Namen (Eskinmantsik, »Rohfleischesser«) von den Abenaki, einem Algonkinstamm, erhalten hat. Sie selbst nennen ¶
sich Innuit (»Menschen«). Auf Grönland bewohnen die Eskimo die Westküste bis zum 80. ° nördl. Br., die Ostküste scheinen sie in jüngster Zeit fast ganz verlassen zu haben. Auch die Namollo oder Fischer-Tschuktschen (richtiger Tuski), welche die asiatische Küste von der Koliutschinbai im N. bis zum Anadyrgolf im S. bewohnen und erst vor 300 Jahren in diese Gegenden aus dem nordwestlichen Amerika eingewandert sein sollen, werden ihnen zugerechnet. Die Gesamtzahl dieser über ein ungeheures Gebiet verstreuten Völkerfamilie dürfte aber 30,000 nicht überschreiten, von denen (1874) 10,000 in Grönland, (1876) 3500 in Labrador und (1883) 16,303 in Alaska ermittelt wurden. In Alaska räumt aber die unbeschränkte Einfuhr schlechter Spirituosen in neuester Zeit furchtbar unter den Eingebornen auf. Man teilt die Eskimo in zwei Hauptgruppen: östliche und westliche Eskimo, welche dialektisch verschiedene Sprachen reden und ihre ungefähre Grenze an der Mündung des Mackenzieflusses haben. Dort kommen alljährlich die östlichen Eskimo mit den westlichen zusammen, um eiserne Gerätschaften und andre von den Russen eingehandelte Artikel gegen Seehundsfelle, Thran und Pelzwerk [* 22] einzutauschen. Die (s. Tafel »Amerikanische Völker«, [* 20] Fig. 3 u. 4) unterscheiden sich in ihrer physischen Konstitution, die in allen maßgebenden Merkmalen mit der der nordasiatischen Völkerschaften völlig übereinstimmt (besonders was Haut [* 23] und Haar [* 24] betrifft), so bedeutend von den andern Ureinwohnern der Neuen Welt, daß es zweifelhaft erscheint, ob man sie, wie Gallatin und nach ihm Duponceau und Prichard gethan haben, zu der amerikanischen Rasse zählen kann.
Morton betrachtet die Eskimo und andre polare Völkerschaften nach dem Schädelbau als eine Mischlingsrasse, die er mit dem Namen der »Mongolamerikaner« bezeichnet. Friedr. Müller zählt die Eskimo zu einer eignen schlichthaarigen Rasse, der der Arktiker oder Hyperboreer; Peschel neigt zu der Annahme, daß hier eine Wanderung aus Asien [* 25] über die Beringsstraße nach Amerika stattgefunden habe. Für die letztere Annahme scheint noch zu sprechen, daß auch die Wortbildung in der Sprache [* 26] der Eskimo immer auf dem Weg der Suffigierung geschieht, ähnlich wie es bei der ural-altaischen Sprachengruppe der Fall ist, wenn schon deren wichtigstes Merkmal, die Lautharmonie, bei den Eskimo fehlt.
Die Eskimo sind nicht groß von Wuchs (meist unter, seltener über 1,6 m), dabei aber stark und geschmeidig. Ihr Schädel ist groß, von langer, schmaler, fast pyramidaler Form, das Gesicht [* 27] breit und platt, die Nase [* 28] klein und tief eingedrückt, das Haar schwarz, straff und hart, die Augen schief stehend und geschlitzt, der Bartwuchs wenig entwickelt, die Haut gelbbraun, fettig und unangenehm kalt beim Berühren; Hände und Füße sind auffallend klein. Im allgemeinen sind nach Beechey die westlichen Eskimo ein schönerer Menschenschlag als die östlichen.
Der Mann wird selten über 50 Jahre, das Weib, das nicht so angestrengt arbeitet, häufig 70-80 Jahre alt. Die wichtigste Beschäftigung der Eskimo ist der Fang von Seehunden, nächstdem von Renntieren und Walfischen, die ihnen alles liefern, dessen sie an Nahrung, Kleidung und Gerätschaften bedürfen. Im Sommer, wo die Renntiere herdenweise wandern, fängt der Eskimo seinen Bedarf mit Hilfe von Schlingen, Hürden und Fallgruben, Speeren und Pfeilen. Die Felle der jungen Tiere liefern ihm warme Kleider, welche die Frauen geschickt zu gerben und zu nähen verstehen.
Das in der Sonne [* 29] gedörrte oder in einer Eisgrube aufbewahrte Fleisch dient den Eskimo zur Winternahrung; während der Jagd im Herbst nähren sie sich reichlich durch Gänse und andre Vögel. [* 30] Pflanzenkost ist ihnen unbekannt, ausgenommen eine zufällig gefundene Wurzel, [* 31] einige Beeren etc. oder die Nerucks, d. h. die halb verdauten Flechten [* 32] aus den Eingeweiden des Renntiers. Nachdem das Renntier nach Süden gezogen, sammeln sich im September die Eskimofamilien an bestimmten Vorgebirgen zum Walfischfang, und dieser schafft ihnen, wenn er ergiebig ist, einen genußreichen Winter.
Zugleich erhalten sie dadurch Brennmaterial für ihre irdenen Lampen. [* 33] Streifen der Eingeweide [* 34] vom Walfisch werden sauber aneinander genäht und liefern die Segel zu den Umiaks (Weiberbooten), die 10-12 Menschen, Weiber und Kinder, nebst Zelten und Hausgeräten fassen, und aus dem gleichen Material gefertigte, wasserdichte Hemden ziehen die Männer über, wenn sie in ihren Kajaks (kleinen Jagdbooten von 4 m Länge und 0,6 m Breite) [* 35] sitzen. Beide Arten von Booten sind mit außerordentlichem Geschick konstruiert und werden von ihnen mittels eines Doppelruders ebenso geschickt geführt.
Die Rippen und andre Knochen [* 36] des Walfisches werden, wenn es an Treibholz mangelt, zu Schlittengestellen verarbeitet und dienen auch als Balken in den aus Torf gebauten Häusern. Letztere stehen halb in dem Boden und sind ganz mit Erde und Moos bedeckt; das Licht [* 37] fällt durch ein Loch im Dach, [* 38] das mit den durchsichtigen Därmen von Seetieren überspannt ist; der Eingang ist unter der Erde, lang und niedrig. In diesen Häusern (Igloäcks), welche durch Thranlampen erleuchtet und erwärmt werden, bringen sie die monatelange Winternacht zu. Doch kaum beginnen die Tage länger zu werden, so verlassen sie dieselben und ziehen mit ihren Familien ans Meer zur Seehundsjagd.
Seehundsfleisch ist ihnen die liebste Speise und das Seehundsfell die beste Bedeckung für ihre Fahrzeuge. Die Felle schneiden sie auch kreisförmig in lange Streifen ohne Knoten, oder die Weiber fertigen wasserdichte, geräumige Stiefel und leichte Sommerjacken daraus. Während dieser Jagdzeit wohnen sie in geschickt gebauten Schneehütten, im Herbst, wenn der Schnee [* 39] sich nicht mehr dazu eignet, in Eishütten. Das einzige Haustier der Eskimo ist der Hund, eine wilde, wolfsähnliche Art, die zum Ziehen wie zur Jagd gebraucht wird und hauptsächlich von Fischabfällen lebt.
Die Eskimo schließen ihre Ehen sehr früh und leben in Polygamie, doch haben sie selten mehr als zwei Frauen. Auch Polyandrie hat man bei den Eskimo beobachtet. Hall, [* 40] der lange unter ihnen weilte, nennt sie das gutherzigste Volk auf dem Erdboden. Ihr Temperament ist sanguinisch-phlegmatisch; Einfalt ohne Dummheit und Klugheit ohne Räsonnement sind die Grundzüge ihres psychischen Habitus. Die Eskimo sind wahrheitsliebend, ehrlich und mutig; für ihren scharfen Verstand spricht die Thatsache, daß sie sehr rasch Domino- und Brettspiele (selbst das Schach) erlernten.
Den ältern und neuern Seefahrern haben sie auf dem Schauplatz der nordwestlichen Durchfahrt wesentliche Dienste [* 41] geleistet. Ein Lieblingsvergnügen der Eskimo ist das Tabakrauchen, das sie in Gesellschaft ausüben. Sie leben in völliger Gleichheit ohne Regierung und eigentliche Häuptlinge. Sie verehren einen gütigen Schöpfer, Torngarsuk oder (nach Hall) Anguta genannt, dem eine schadenstiftende weibliche Gottheit gegenübersteht. Eine große Rolle spielen Zauberer und Geisterbeschwörer (Angekok) und die Hexenkünste alter Weiber. Sie glauben an eine Fortdauer nach dem Tode, daher sie die Leichen der Verstorbenen anständig kleiden und neben sie alle die Gerätschaften legen, deren sich dieselben im Leben bedienten, und an eine jenseitige Bestrafung der Verbrecher und der Lieblosen. ¶