Prachtwerk »La España artistica y monumental«, übernahm die Redaktion
der »Revista enciclopédica«, verfaßte ein Handbuch der
Mythologie, das an den höhern spanischen
Schulen eingeführt wurde,
und begann ein episches Gedicht: »Hernan
Cortés en
Cholula«. Im J. 1843 nach
Madrid
[* 2] zurückgekehrt, fungierte er als
Sekretär
[* 3] unter der provisorischen
Regierung und erhielt 1845 eine
Stelle in dem
MinisteriumNarvaez, mit dessen Rücktritt
auch er resignierte.
Schon 1844 hatte
er den zweiten Teil zu seinem
»Corte del
Buen-Retiro« geschrieben.
Jetzt verfaßte er mehrere
Dramen, unter denen besonders
»Las mocedades de Hernan
Cortés« Erfolg hatte, und den
Roman »El patriarca
del valle«
(Madr. 1846, 2 Bde.),
Victor, franz. Theaterdichter, geb. 1813 zu
Paris,
[* 7] trat, 18 Jahre alt, mit dem
Schauspiel »Farruck
le
Maure« (1831) auf, das sehr günstig aufgenommen wurde.
(Euxara), die
Sprache
[* 9] der
Basken (s. d.). ^[= (Vaskonier, span. Vascongados oder Eskualdun, Euskualdun, wie sie sich selbst nennen), ein kleines ...]
Léon und
Marie,
Brüder, Verleger und Schriftsteller, der erstere geb. zu
Castelnaudary
(Aude), der andre geb. daselbst, kamen jung nach
Paris, wo sie 1845 die Musikzeitung »La
France
musicale« gründeten und eine lebhafte journalistische Thätigkeit entwickelten, auch einen Musikverlag (Werke von
Verdi) errichteten. Das Jahr zuvor hatten sie gemeinsam ein
»Dictionnaire de musique« (neue Ausg. 1872) erscheinen lassen;
außerdem veröffentlichten sie: »Études biographiques sur les chanteurs contemporains«
(2. Aufl. 1858, 2 Bde.);
»Vie et aventures des cantatrices célèbres« (1856).
Als sich die
Brüder 1862 trennten,
behielt
Léon die Verlagsfirma und gab eine neue Musikzeitung: »L'Art musical«,
heraus, die noch erscheint. Auch schrieb er noch: »Les pirates de la littérature et de la musique« (1862);
d'oro (spr. -dilljo,Coronilla,
Durillo,
Peso duro [fuerte] de oro,
Veintena,
Goldpiaster), frühere span. Goldmünze,
= 4,138 Mk. gesetzmäßig. In
Manila werden noch jetzt Escudillos d'oro geprägt, welche etwas weniger
wiegen, aber höhern
Feingehalt besitzen und 4,129 Mk. Wert haben.
(EbeneJesreel, jetzt Merdsch
Ibn Amir), ebener Landstrich in
Palästina,
[* 16] der sich (120 bis 150 m ü. M.) im
südlichen Teil des alten
Galiläa vom Westfuß des
KleinenHermon bis zum
Karmel und zum
Meer ausdehnt und im
Altertum mit blühenden
Ortschaften bedeckt war. In allerneuester Zeit haben die auf den umliegenden
Bergen
[* 17] wohnenden
Bauern das
fruchtbare, reichbewässerte Gefilde, das bis dahin nur von
Beduinen beweidet wurde, teilweise in Anbau genommen. Hier besiegte
Gideon die
Midianiter; hier auch
Sieg derFranzosen über die
Türken
Das im
Winter zottige
Haar
[* 19] ist isabellfarben, an der Schnauze, der innern Seite der Hinterbeine und der hintern Seite der Vorderbeine
weißlich; von der kurzen und weichhaarigen, dunkeln
Mähne zieht sich ein braunschwarzerStreifen über
den
Rücken und den bis zur Mitte kahlen
Schwanz. Er lebt truppweise in ganz
Mittelasien, sowohl in der
Ebene als auf den Hochgebirgen,
bevorzugt die Umgebung der
Seen und
Flüsse,
[* 20] sammelt sich im
Herbst zu großen
Herden, schweift weit umher und sucht futterreiche
Gegenden, um im Frühjahr auf die Sommerstände zurückzukehren.
Jedem
Trupp von 3-20 und mehr
Tieren steht ein
Hengst vor, welcher sehr kampflustig ist und um seine Herrschaft mit andern
Hengsten
mutig kämpft. Die Roßzeit fällt zwischen Mitte
Mai und Mitte Juli, die Fohlzeit etwa einen
Monat früher. Er wird des
Fleisches
und
Felles halber gejagt, und sein
Schwanz gilt als heilkräftig. Seine Zähmung ist den
Mongolen nicht
gelungen; aber in unsern Tiergärten hat man den
Dschiggetai mit der Eselin, dem
Quagga und
Zebra gekreuzt, und in
Tibet benutzt
man ihn zur
Zucht von
Maultieren, welche fruchtbar sein sollen. Der wilde Esel
(Onager, A.OnagerBriss.) ist
etwas kleiner als der vorige, höher und feiner gebaut als der zahme Esel,
¶
Kirgisen, Perser, Araber jagen ihn seines Fleisches halber, und die Römer
[* 23] schätzten die Füllen (lalisiones)
als Leckerbissen. Das Fell verarbeitet man auf Chagrin und andres Leder; die Perser fangen die wilden Esel lebendig in Wolfsgruben
[* 24] und verkaufen sie in die Stutereien, wo man sie zähmt und die prächtigen Esel zieht, welche man inPersien, Arabien und Ägypten
[* 25] reitet und teuer bezahlt. Der Steppenesel (A.taeniopus Heugl.)
ist groß, schlank, hübsch gebaut, doch mehr als die vorigen vom Habitus des gezähmten Esels, aschgrau oder isabellfarben,
an der Unterseite heller, mit deutlichem Schulterkreuz und einigen mehr oder weniger bemerkbaren Querstreifen an der Außenseite
des Hinterfußes.
Die Mähne ist ziemlich schwach und kurz, die Quaste am Schwanz aber stark und lang. Das Tier findet sich
wahrscheinlich in allen Steppenländern östlich vom Nil, häufig um die Atbara und in den Barkaebenen. Jeder Hengst führt
eine Herde von 10-15 Stuten und bewacht und verteidigt sie; er ist ausnehmend scheu und vorsichtig; in der Jugend eingefangen,
soll er sich leicht zähmen lassen. Der zahme Esel (A. domesticusL.) stammt von einem der genannten
Wildesel; von alters her hat man den Steppenesel und den Onager gezähmt und zur Veredelung der Eselzucht benutzt.
Dies geschieht noch jetzt in Persien und Arabien, während der Esel bei uns durch Vernachlässigung sehr herabgekommen ist. Er
ist in Persien und Ägypten ein schönes, lebendiges, fleißiges, ausdauerndes Geschöpf, wird sorgfältig
gepflegt und als Haustier sehr vielseitig ausgenutzt. Man hält eine große Rasse, wohl aus der Kreuzung mit dem Onager hervorgegangen,
als Reittier, welche teurer bezahlt wird als das Pferd, und eine kleinere zum Lasttragen. Auch im Sudân ist
der noch Haustier, und in Südamerika
[* 26] kommt er verwildert vor wie ehemals auch auf Sardinien
[* 27] und einigen griechischen Inseln.
Er liebt Trockenheit, erträgt aber Feuchtigkeit und Kälte weniger gut als das Pferd.
SeinSchritt ist sehr sicher, er trägt schwere Lasten und kann als Zugtier gebraucht werden. Der Esel liebt
trockne und salzige Kräuter, Hafer
[* 28] und Klee, ist aber sehr genügsam und verschmäht selbst Disteln nicht. Er säuft nur ganz
reines Wasser. Seine Sinne sind hoch entwickelt, besonders das Gehör,
[* 29] er hat ein treffliches Gedächtnis, ist listig, gutmütig,
oft aber auch tückisch und störrig. Gegen Prügel ist er wenig empfindlich. Eine Anhänglichkeit an
seinen Wärter wie das Pferd zeigt er niemals.
Die Stimme ist ein langgedehntes Y-a, das vorzüglich durch zwei eigne kleine Höhlungen am Luftröhrenkopf bewirkt wird.
Krank wird er nicht leicht, er kann über 50 Jahre alt werden. Die Roßzeit fällt bei uns in die letzten Frühlings-
und ersten Sommermonate, und nach 290 Tagen wirft die Eselin ein Junges, welches nach 5-6 Monaten entwöhnt werden kann. Das
Fleisch des Esels wird in südlichen Gegenden gegessen. Die Haut
[* 30] gibt zähes Leder, welches für Trommeln geschätzt wird; außerdem
wird Pergament daraus verfertigt.
Die Eselsmilch steht in ihren
Eigenschaften der Milch von Frauen am nächsten, ist leichter gerinnbar und
gibt nur nach langem Schütteln eine weiche, weiße, geschmacklose, leicht ranzig werdende Butter. Die Molken derselben enthalten
viel Milchzucker und schmecken angenehm süß. Sie wird als leichtverdaulich und nährend oft in Krankheiten verordnet, wo
große Störung und Erschlaffung der Verdauungsfunktionen vorwalten. Durch Kreuzung des Esels mit Pferden
entstehen das Maultier und der Maulesel (s. d.).