Eschweiler
[* 2] sind die nahen Steinkohlenlager anzusehen, die, mit
Schächten bis zu 390 m Tiefe, eine vorzügliche
Backkohle enthalten
und in unmittelbarer
Nähe der Stadt in den
GrubenCentrum und Ichenberg (2 Mill. metr. Ztr.
Kohlen jährlich) abgebaut werden.
Die Steinkohlenwerke sind insofern merkwürdig, als hier 44
Flöze (die kleinern von 10-20
cmDicke ungerechnet)
in einer
Mulde liegen. Eschweiler besteht aus der eigentlichen Stadt, mehreren Dörfern und vielen Fabrikanlagen mit besondern
Namen.
Hier in
Ungnade gefallen, ward Escoiquiz nach einem festen
Schloß in
Murcia
[* 7] in
Haft gebracht, noch einmal zurückgerufen, aber von
neuem nachAndalusien verbannt und starb Seine »Idea sencilla etc.«
(1808),
(el Escoriál, oft unrichtig
Escurial), Ortschaft in der span.
ProvinzMadrid, 52 km nordwestlich von
Madrid, an der
Spanischen Nordbahn, am Südabhang des Guadarramagebirges, in unfruchtbarer Gegend, besteht aus zwei unbedeutenden
Flecken,
dem ältern C. de Abajo und dem neuern, höher gelegenen und gut gebauten de Arriba, zusammen mit (1878) 762 Einw.
Neben letzterm liegt (1130 m hoch) das berühmte Hieronymitenkloster
San Lorenzo, gewöhnlich el Escoriál genannt, die
Nekropolis
der spanischen
Könige, ein kolossaler
Bau, welcher
Palast,
Kloster und Totengruft
in sich vereinigt.
König
Philipp II. ließ denselben infolge eines in der
Schlacht von St.-Quentin am
Tag des
heil.
Laurentius) gemachten
Gelübdes durch die
BaumeisterJuan deToledo und
Juan deHerrera 1559-84 mit einem Kostenaufwand von
5,260,570
Dukaten erbauen. Im Hinblick auf die
Legende des
Märtyrers erhielt das Gebäude
die Gestalt eines
Rostes. Das ungeheure, 193 m lange, 174 m tiefe und 30 m hohe Gebäude hat nicht weniger als 1100
Fenster, ist ganz aus dunkelgrauem
Granit hergestellt und macht einen einförmigen, kalten
Eindruck.
Der hervorragendste Teil des Bauwerks ist die
Kirche, ein dorischer, tonnengewölbter
Bau, der sich mit der
Kuppel 95 m
hoch erhebt, unter seinen zahlreichen Altargemälden einige schöne Kunstwerke (eine
Grablegung Christi von
Ribera, eine
Kreuzabnahme
von Albr.
Dürer), ferner Deckengemälde von
LucaGiordano, ein prachtvolles weißmarmornes Christusbild von
Benvenuto Cellini
und das Meisterwerk der
Prozession einer
Hostie von
Coello (1690) enthält. Unterhalb der
Kirche befindet sich dasPanthéon,
die Grabstätte der spanischen
Könige, worin sich 26
Grabmäler von
Königen und Königinnen, beginnend mit
Karl V., befinden.
Daneben liegt das
Panthéon der
Infanten und der kinderlos verstorbenen Königinnen. Hier ruht auch
Don Juan d'Austria, der
Sieger von
Lepanto. Bemerkenswert ist noch die zum
Kloster führende große
Stiege mit Fresken von
Giordano,
ferner die prachtvolle, reichhaltige
Bibliothek, die 130,000
Bände und über 4000 meist arabische
Manuskripte enthält. Einen
Katalog derselben lieferte Casiri in seiner »Bibliotheca arabico-hispanica«
(Madr. 1760-1770, 2 Bde.). An der Südseite dehnt sich der
große
Park aus mit einem modernen Lustschloß, Casita del
Principe.
Gegenwärtig wohnen nur wenige
Geistliche und
Kustoden in den weiten
Räumen. In einem Nachbargebäude (einem
ehemaligen Nonnenkloster) ist eine Forstingenieurschule untergebracht. Im
Ort Escoriál befindet sich auch eine neuangelegte Schokoladefabrik. 1808 war
das der Schauplatz der
Verschwörung des
Prinzen von
Asturien (nachmaligen
KönigsFerdinand VII.) gegen seinen
VaterKarl IV.
Vgl.
Rotondo,Historia del monasterio de
San Lorenzo
(Madr. 1856-61).
Don Patricio de la, span. Schriftsteller und Staatsmann, geb. zu
Madrid, siedelte mit seinem
Vater, der im
Heer des
GeneralsCastaños diente, nach
Lissabon
[* 10] und dann nach
Valladolid über und war
seit 1820 zu
MadridSchüler des berühmten
Lista in der
Dichtkunst und
Mathematik. Mitglied des politischen
Geheimbundes der Numantinos, mußte er 1824 flüchten, setzte zu
Paris
[* 11] unter
Lacroix seine mathematischen
Studien fort, kehrte 1826 nach
Madrid zurück, trat in das Artilleriekorps und wurde 1829
Offizier. Als solcher trat er mit den historischen
Romanen: »El conde
de Candespina«
(Madr. 1832) und
»Ni rey ni roque« (das. 1835) hervor. 1834, als karlistischer
Gesinnung verdächtig, nach
Olvera
verbannt, jedoch im nächsten Jahr zurückgerufen, wurde er vom
GeneralCordova zum
Adjutanten und
Sekretär
[* 12] ernannt. Um diese
Zeit verfaßte er sein episches Gedicht »El bulto vestido de negro capuz«.
Prachtwerk »La España artistica y monumental«, übernahm die Redaktion
der »Revista enciclopédica«, verfaßte ein Handbuch der Mythologie, das an den höhern spanischen Schulen eingeführt wurde,
und begann ein episches Gedicht: »Hernan Cortés en Cholula«. Im J. 1843 nach Madrid zurückgekehrt, fungierte er als Sekretär
unter der provisorischen Regierung und erhielt 1845 eine Stelle in dem MinisteriumNarvaez, mit dessen Rücktritt
auch er resignierte. Schon 1844 hatte er den zweiten Teil zu seinem »Corte del Buen-Retiro« geschrieben.
Jetzt verfaßte er mehrere Dramen, unter denen besonders »Las mocedades de Hernan Cortés« Erfolg hatte, und den Roman »El patriarca
del valle« (Madr. 1846, 2 Bde.),