Bundesversammlung, im besondern an der
Gründung des eidgenössischen
Polytechnikums in Zürich,
[* 2] und bekleidete seit 1854 die
Stellung
eines Vizepräsidenten des für dasselbe errichteten eidgenössischen
Schulrats. Auch für die
Hebung
[* 3] des schweizerischen
Kredit-
und Verkehrswesens war er thätig, die Nordostbahn wurde von ihm gegründet; vor allem aber ist seiner unermüdlichen Wirksamkeit
das Zustandekommen des Gotthardunternehmens zuzuschreiben, an dessen
Spitze er 1871 als erster
Direktor trat.
Gegen den dominierenden Einfluß, den Escher trotz seines schon 1855 erfolgten
Austritts aus dem
Regierungsrat in seinem Heimatskanton
ausübte, richtete sich die demokratische
Bewegung in Zürich
1867-69. Die finanziellen Schwierigkeiten, in welche das Gotthardunternehmen
wegen der zu niedrigen Kostenberechnungen geriet, vereint mit der
Krisis der Nordostbahn, an welcher noch
immer als
Präsident des
Verwaltungsrats beteiligt war, erregten gegen ihn einen
Sturm der öffentlichen Meinung, vor welchem
er sich 1878 von der
Direktion der
Gotthardbahn zurückzog. Dennoch wählte ihn Zürich
nach wie vor in denNationalrat.
Er starb Gegenwärtig wird ihm in Zürich
ein Denkmal errichtet.
Während eines Aufenthalts zu
Motiers-Travers im
Jura 1764 lernte erRousseau kennen und schloß mit demselben
eine innige und dauernde
Freundschaft. Die
Grundsätze der
Revolution nahm er mit
Enthusiasmusin sich auf, geriet aber trotzdem
in
Gefahr, vom rasenden
Pöbel an die
Laterne geknüpft zu werden, und rettete sich nur durch seine Geistesgegenwart. Im J. 1792 verließ
er
Paris
[* 9] und begab sich nach der
Schweiz,
[* 10] kehrte aber 1795 dorthin zurück und starb daselbst.
Seine erste
Schrift: »Les lacunes de la philosophie« (Par. 1783),
war eigentlich nur ein Bruchstück aus dem größern Werk,
woran er 30 Jahre gearbeitet hat: »Le
[* 11]
Moi humain, ou de l'égoisme et de la vertu« (das. 1791). Außerdem
schrieb er: »Correspondance d'un habitant de
Paris sur les événements de 1789, etc.« (Par. 1791; neue
Ausg. u. d. T.:
»Tableau historique de la révolution«, 1815, 2 Bde.);
»De l'égalité, ou principes généraux sur les institutions civiles, politiques et religieuses« (das.
1796, 2 Bde.; neu aufgelegt u. d. T.:
»Philosophie de la politique«, das. 1798, 2 Bde.);
»Mélanges de littérature, d'histoire, de morale et de philosophie« (das. 1809, 3 Bde.;
neu aufgelegt u. d. T.:
»Œuvres philosophiques, littéraires, historiques et morales«, das. 1814, 3 Bde.)
u. a.
Sein
ȃloge de
Rousseau« wurde von
Schelle ins Deutsche
[* 12] übersetzt (Leipz. 1799).
Nach der
Gründung der
Helvetischen Republik ward er Mitglied des
GesetzgebendenRats und gab mit
Usteri vom
Februar 1798 bis zum
März 1801 den »Schweizerischen
Republikaner« heraus, eine Hauptquelle für die
Schweizer Geschichte dieses
Zeitraums. Das größte
Verdienst erwarb er sich aber durch die Kanalisierung der
Linth, welche die ganze Gegend zwischen
Walen-
und
Zürichsee mit Versumpfung bedrohte. Nachdem er 1803 seine darauf bezüglichen
Pläne vor die
Tagsatzung gebracht, wurde
er im folgenden Jahr mit der obersten Leitung der zu dem Werk nötigen
Arbeiten beauftragt und unterzog
sich seiner Aufgabe bis zu ihrer Vollendung (1822) mit rastlosem
Eifer und der größten Uneigennützigkeit, während er auch
auf die sittliche
Bildung der Bewohner dieser Gegend durch Anlegung der Linthkolonie, einer Erziehungsanstalt für verlassene
Kinder aus dem Kanton Glarus,
[* 16] segensreich wirkte.
und kehrte dann nach Berlin zurück, von wo er zahlreiche Studienreisen nach der InselAmrum und den Halligen, nach Jersey, der
Bretagne, der InselWight, Nordschottland, Norwegen
[* 27] und den Nord- und Ostseeküsten unternahm. Allen diesen Gegenden sind die Motive
zu seinen Marinen entnommen, welche sich ebensosehr durch die glückliche Wahl des wiedergegebenen Stimmungsmoments
wie durch die zu höchster Virtuosität ausgebildete koloristische Technik auszeichnen, die den schwierigsten Lichtwirkungen
in Luft und Wasser gerecht wird. Er weiß die ruhige See mit gleicher Meisterschaft wie die erregte zu schildern und gibt seinen
Bildern stets durch eine effektvolle Beleuchtung
[* 28] einen besondern Reiz.