aus erzführenden Gesteinen oder Lagerstätten in diluviale oder alluviale Schichten übergegangen sind und daraus vielfach
gewonnen werden; aber auch Diamant und andre Edelsteine werden aus sekundären Ablagerungen ausgewaschen. Die Gold- und Platinagewinnung
am Ural, die Goldproduktion Kaliforniens, Australiens und Afrikas, die Zinnproduktion auf den ostindischen Inseln Bangka, Billiton
und auf Malakka beruhen wesentlich auf der Ausbeutung von Seifenlagern.
Vgl. v. Cotta, Die Lehre von den
Erzlagerstätten (2. Aufl., Freiberg 1859; der zweite Teil besonders als »Die Erzlagerstätten Europas«, 1861);
Derselbe, Gangstudien (mit H. Müller u. a.,
das. 1847-61, 3 Bde.);
Grimm, Lagerstätten der nutzbaren Mineralien (Prag 1869);
v. Dechen, Nutzbare Mineralien
und Gebirgsarten im Deutschen Reich (Berl. 1873);
v. Groddeck; Die Lehre von den Lagerstätten der Erze (Leipz. 1879);
Sandberger,
Untersuchungen über Erzgänge (Wiesb. 1882-85, 2 Tle.).
(Archipresbyter) ist der Name der an den Taufkirchen angestellten Priester, die in ihrer Dekanei die Aufsicht
über die Pfarrer an den kleinern Kirchen sowie über die Verwaltung der zu denselben gehörigen Güter führen
und die Dekanatsversammlungen leiten. Im Unterschied von den Dekanen der bischöflichen Kirche heißen die Erzpriester auch decani rurales
oder Landdechanten. Noch heutigestags sind sie in der katholischen Kirche vielfach die Vermittler zwischen dem Bischof und seinem
Diözesanklerus (doch ist der Titel Erzpriester auch zur bloßen Auszeichnung einzelner Geistlichen geworden, die
an einer Bischofskirche fungieren).
Meister, ein oberdeutscher Kupferstecher, welcher in den 60er Jahren des 15. Jahrh. thätig war und sich in Zeichnung
und Formenbehandlung an die Schule der van Eyck anschloß.
Die Bedeutung seiner auf zahlreichen Kupferstichen vorhandenen Initialen
e. s. hat man bisher noch nicht ermitteln können. S. auch Kupferstecherkunst.
(ital. Mi bemolle, franz. Mi bémol, engl. E flat), das durch ♭ erniedrigte Es. Der Es dur-Akkord = es g b;
der Es
moll-Akkord = es ges b. Über die Es dur-Tonart (ital. Mib maggiore etc.), 3 ♭ vorgezeichnet,
und die Es moll-Tonart (ital. Mib minore etc.), 6 ♭ vorgezeichnet,
s. Tonart.
deQueiroz (spr. ke-iróhs), José Marie, portug. Schriftsteller, geb. zu Povoa de Varzim, studierte
Rechtswissenschaft in Coimbra, war eine Zeitlang als Redakteur einer Zeitung thätig, unternahm dann ausgedehnte Reisen (bis Ägypten
und Syrien) und ging nach seiner Rückkehr als Konsul nach Havana, von wo er nach Jahresfrist in gleicher
Eigenschaft nach Bristol übersiedelte. Als
Schriftsteller hat sich Esa de Queiroz besonders auf dem Gebiet des Romans hervorgethan und
zwar im Geiste der naturalistischen Schule, die er in Portugal eingeführt hat. Wir heben von seinen Werken besonders die Sittenromane:
»O crime do Padre Amaso« (1874, neue Bearbeitung 1880) und »O
primo Basilio« (1877),
nächstdem »O Mandarim« (1879) hervor. In Gemeinschaft mit Ramalho-Ortigão schrieb er: »O mysterio
da estrada de Cintra«;
auch war er an der satirischen Publikation »As Farpas« beteiligt.
^[Doppelartikel, vgl. den Artikel Quiroz,
Meyers Band 13, Seite 522 (Geburtsjahr!).]
Hafenplatz an der Westküste der dän. Halbinsel Jütland, Amt Ribe, mit (1880) 1529 Einw. Der Hafen wurde vom
Staat mit großen Kosten in den Jahren 1868-74 angelegt, ist 4 m tief und der einzige von Bedeutung auf der ganzen Westküste
Jütlands. Esbjerg ist Endpunkt der süd- und westjütländischen Eisenbahnlinien und namentlich
Ausfuhrort für dänisches Vieh (1884: 27,537 Stück Rindvieh, 25,467 Schafe), meist nach England. Außerdem werden besonders
Speck, Butter und Eier ausgeführt. Vom Ausland liefen 1884: 842 Schiffe von 64,504½ Ton. ein, 851 Schiffe von 65,449 T. aus. Esbjerg ist
Sitz eines deutschen Konsulats.
River, Fluß in Nordamerika, entspringt in Alabama und ergießt sich nach einem 225 km langen Lauf mit mehreren
Armen in die seichte Pensacolabai. Er ist 150 km weit aufwärts schiffbar.
Seine Ufer sind teils von Wäldern bedeckt, teils
bestehen sie in niedrigem und fruchtbarem Lande, das sich trefflich zu Korn- und Reisbau eignet.
Dorf im nordamerikan. Staat Michigan, an der Mündung des Escanaba in die Green Bay des Michigansees, mit Ausfuhr
von Eisenerz und Holz und (1880) 3026 Einw.
deLauture (spr. eskärack d'lotühr), Stanislas, Graf, franz. Reisender, geb. besuchte 1847 Madagaskar,
die Komoren und Sansibar, darauf Algerien und Ägypten sowie 1849 Kordofan und Takale, Berber und Suakin. 1850 nach
Paris zurückgekehrt, schrieb er: »Notice sur le Kordofan« (1851);
»Le Désert et le Soudan« (1853; deutsch, Leipz.
1865);
»Mémoire sur le Ragle ou hallucination du désert« (1855);
»Mémoires sur le Soudan« (1856) u. a. Im J. 1856 ernannte
ihn der Vizekönig von Ägypten zum Führer einer großartigen Expedition zur Erforschung der Nilquellen,
welche aber schon in Ägypten scheiterte.
Darauf begleitete Escayrac 1860 als Chef einer wissenschaftlichen Expedition die französischen
Truppen nach China, wo er in Gefangenschaft geriet und schwere Mißhandlungen erdulden mußte. Er berichtete darüber in den
»Mémoires sur la Chine« (Par.
mehr
1864) und veröffentlichte außerdem: »La guerre, l'organisation de l'armée, etc.«
(1867) u. a. Escayrac starb in Fontainebleau.