Erzblume,
s. v. w. Flußspat. ^[= (Fluorit, Fluß, oktaedrisches Flußhaloid, Fluor), Mineral aus der Ordnung der einfachen Haloidsalz ...] [* 2]
s. v. w. Flußspat. ^[= (Fluorit, Fluß, oktaedrisches Flußhaloid, Fluor), Mineral aus der Ordnung der einfachen Haloidsalz ...] [* 2]
eine
Brüderschaft, welche andre ähnliche
Vereine
in sich begreift oder vor diesen einen Vorrang behauptet,
z. B. die Erzbrüderschaft. Unsrer
Lieben
Frau vom
Berg
Karmel, nach der
Regel des dritten
Ordens der
Karmeliter, mit brauner
Kutte und einer über
den
Kopf gezogenen
Kapuze, die nur Sehlöcher für die
Augen offen läßt; die der Wundmale des heiligen
Franz, gestiftet 1593 von
Friedrich Pizzi zu
Rom
[* 3] für asketischen Wandel und
Krankenpflege,
Witwen- und Waisenversorgung, mit
aschgrauer Sackkutte
und Strickgürtel, neu organisiert 1673; sie rekrutiert sich aus verschiedenen
Ständen, nur alle
Arten
von Wirten sind ausgeschlossen. Eine der wichtigsten Erzbrüderschaften unsrer
Tage ist die »vom allerheiligsten
und unbefleckten
Herzen Mariä zur
Bekehrung der
Sünder«, 1838 in
Paris
[* 4] gegründet, zählt gegen 30 Mill. Mitglieder, deren
jedes
Anteil im
Leben und nach dem
Tod an sämtlichen guten Werken und
Verdiensten aller übrigen besitzt.
s. Engel. ^[= # 1) Johann Jakob, Schriftsteller, geb. 11. Sept. 1741 zu Parchim in Mecklenburg, besuchte das ...]
(Erserum), Hauptstadt des gleichnamigen, einen großen Teil von Armenien umfassenden Wilajets in der asiatischen Türkei, [* 5] welches 106,454 qkm (1933 QM.) Areal und etwa 450,000 (nach andern 1,170,000) Einw. hat und in die Sandschaks Erzerum, Ersindschan, Baiburt und Bajesid zerfällt. Die Stadt ist durch ihre Lage sowohl für den Handel als in militärischer Hinsicht von Wichtigkeit. Sie liegt nahe den Quellen des Euphrat (Karasu) in 1965 m Meereshöhe, am Südostrand der 30 km langen und 10-15 km breiten Hochebene von Erzerum (Owa genannt), die im N. von den Gebirgen Ak Baba Dagh, Kara Kajalar, Dumlü Dagh und im S. vom Ejerlü, Karakaja und Palandöken Dagh begrenzt wird.
Das Klima [* 6] ist ein sehr kaltes, so daß man die Stadt das Sibirien Kleinasiens genannt hat. Erzerum ist mit einer doppelten Steinmauer und mit tiefen Gräben umgeben und hat im S. eine Citadelle (Itsch Kalé), in welcher der Pascha wohnt. Jenseit der Mauer dehnen sich die Vorstädte aus, in welchen der größere Teil der Bevölkerung [* 7] lebt. Die Straßen sind trotz des vielfach hindurchfließenden Wassers schlecht und unreinlich, die Häuser meist von Stein gebaut, oft halb unterirdisch, mit kleinen Fenstern und platten, rasenbedeckten Dächern, worauf Vieh weidet.
Die Moscheen, 45 an der Zahl, deren größte, die Ulajama-Moschee, ehemals eine griechische Kirche zu St. Stephan war, bieten mit ihren schlanken Minarets von fern einen stattlichen Anblick, sind aber zum Teil sehr unansehnliche Bauwerke. Außerdem besitzt Erzerum zahlreiche Karawanseraien, mehrere christliche Kirchen, Bäder, ein Zollhaus und ein altes Kloster, das, in die ersten christlichen Jahrhunderte hinaufreichend, den Türken zum Arsenal dient. Die Stadt ist Sitz des Generalgouverneurs, eines gregorianischen Erzbischofs, eines armenisch-katholischen und eines griechisch-orientalischen Bischofs, besitzt mehrere Medressen, eine Militärschule und andre Schulen der Mohammedaner.
Die gregorianischen Armenier haben eine sehr gute Mittelschule, die andern Konfessionen [* 8] gute Elementarschulen. Durch seine Lage am Handelsweg zwischen Trapezunt nach Tebriz (der alten »genuesischen Straße«) ward Erzerum ein Hauptstapel- und Rastplatz für die Karawanen und gelangte zu einem im Orient seltenen Zustand der Blüte. [* 9] Durch die wiederholten Einverleibungen armenischen Gebiets in Rußland 1829, in welchem Jahr 6000 Familien aus Erzerum auf russisches Gebiet übersiedelten, und 1878, sodann durch den Bau der Eisenbahn Poti- (dann Batum-) Tiflis-Baku hat der Handel Erzerums zwar arge Stöße erlitten; aber trotzdem nimmt es unter den Handelsplätzen Armeniens noch immer den ersten Rang ein.
Die Handelsbewegung hat bisher im Durchschnitt (mit Einschluß des Transits, der vier Fünftel vom Ganzen ausmacht) etwa 66 Mill. Mk. betragen, wovon ca. 36 Mill. auf die Ausfuhr entfallen. Namentlich ist die Zufuhr von Getreide, [* 10] Mehl [* 11] und andern Lebensmitteln bedeutend. Früher hatte Erzerum eine ansehnliche Metallindustrie; seine Eisen- (Hufeisen, [* 12] Waffen) [* 13] und Kupferwaren standen in großem Ruf. Die Zahl der Einwohner: welche man vor der Eroberung durch die Russen im 1827 auf 150,000 Seelen schätzte, beträgt gegenwärtig kaum 50,000, wovon 34,000 Türken, 14,612 gregorianische, 420 katholische und 300 protestantische Armenier und 618 Griechen. - Erzerum entspricht der altarmenischen Stadt Karin, was die Griechen in Karana veränderten.
Der byzantinische Kaiser Anastasius I. (491-518) befestigte sie und nannte sie Theodosiopolis. Im J. 502 geriet sie vorübergehend in den Besitz der Perser, ebenso gegen Ende des 6. Jahrh., wo ein großer Teil ihrer Einwohner nach Hamadan verpflanzt wurde. 647 eroberten sie die Araber, denen sie durch die Griechen wiederholt streitig gemacht wurde, aber bald nach 1000 doch verblieb. 1047 wurde die benachbarte altarmenische Stadt Ardzn von den Persern zerstört; ihre Einwohner flüchteten nach Karin, das seitdem Ardzn Rûm (das römische oder griechische Arzen) benannt wurde, woraus Erzerum entstand. 1201 fiel Erzerum in die Hände der Seldschukken, 1247 in die der Mongolen; 1472 kam es mit Großarmenien unter persische und 1522 unter türkische Herrschaft. Infolge des Siegs der Russen unter Paskewitsch über die Türken in der Ebene von Erzerum (Juli 1829) kam das Paschalik nebst der Hauptstadt, dem Bollwerk der Türkei gegen Rußland und Persien, [* 14] in russische Gewalt, ward aber im Frieden von Adrianopel dem Sultan zurückgegeben. Von neuem besetzten es die Russen, welche über die Türken in der Nähe von Erzerum bei Dewe-Boyun siegten, im Februar 1878, räumten es aber nach dem Berliner [* 15] Frieden wieder.
s. Erzlagerstätten ^[= alle diejenigen Gebirgsglieder, in denen Erze, d. h. nutzbare metallische Mineralien, in abbauwürdi ...] [* 16] und Gang. [* 17]
(Sächsisches Erzgebirge), das erzreiche Grenzgebirge Böhmens und Sachsens im SW. der Elbe (s. Karte »Sachsen«), [* 18]
erstreckt ich in einer Länge von 125 km von Dohna an der Elbe und vom Hohen Schneeberg über Tetschen bis zur Zwota, die bei Falkenau in die Eger [* 19] mündet. Südwestlich von der Zwota vermittelt das Elstergebirge (s. d.), welches noch über 30 km weiter reicht, die Verbindung mit dem Fichtelgebirge. Von Böhmen [* 20] aus, wohin das Erzgebirge steil in die Niederungen der Biela und zwischen Kaden und Karlsbad, mit einer Unterbrechung durch das üb er 940 m ansteigende Basaltplateau von Duppau und Engelhaus, ins obere Egerthal abfällt, macht es ganz den Eindruck eines den nördlichen Horizont [* 21] begrenzenden Gebirges; denn während Tetschen im Elbthal 180 m, Ossegg am Gebirgsfuß 290 m, Komotau 325 m und Franzensbad, im äußersten Südwesten, 435 m hoch liegen, sinkt der Gebirgsrücken vom 659 m hohen Nollendorfer Paß [* 22] bis zur Elster [* 23] nirgends unter 650 m, erhebt sich vielmehr auf lange Strecken selbst bis zu 800 und 1000 m und rückt dabei so nahe an den Südrand, daß die Entfernung der höchsten Rücken und Kuppen vom Gebirgsfuß meist nicht mehr als 7-8 km beträgt. Ganz anders ist das Nordgehänge des Erzgebirges; es ist dies ein breites, aber von zahlreichen tiefen, vielgewundenen Thälern durchschnittenes Hochland ¶
mit breiten, plateauartigen Rücken, ohne dominierende Höhen, indem kein Gipfel über 300 m hoch die umgebenden Plateaus überragt; nur in den oft tiefen und felsigen Thälern erkennt man, daß man in einem Gebirgsland wandert. Die Tiefe der Thäler beträgt zuweilen 200 m und darüber. So senkt sich das Land allmählich zwischen seinen zahlreichen, meist nördlich oder nordwestlich verlaufenden Thälern zum Norddeutschen Tiefland. Lommatzsch, Mügeln u. Grimma [* 25] liegen auf dem Niveau von 170 m ü. M., von dem das Land allmählich südostwärts ansteigt.
Der höchste Teil des Erzgebirges liegt im Quellgebiet der Zschopau und der Zwickauer Mulde; dort liegt das kalte, nach Böhmen übergreifende sogen. sächsische Sibirien, wo auf einer Basis von nahe 650 m, auf welcher Eibenstock, [* 26] Schneeberg, Geyer, Ehrenfriedersdorf, Wolkenstein, Annaberg, [* 27] Marienberg, Sebastiansberg liegen, das Land zu 1000, in seinen höchsten Kuppen über 1200 m hoch ansteigt. Hier liegt an der Quelle [* 28] des Schwarzwassers, zwischen dem westlich gelegenen Spitzberg von 1120 m, dem nordöstlichen Fichtelberg von 1213 m und dem bedeutendsten Berg des Erzgebirges, dem Keilberg, von 1235 m Höhe, Gottesgabe, sein höchster Ort, 1025 m ü. M. Steil, zum Teil felsig ist der Absturz dieser Höheninsel ins nordwärts gerichtete Pöhlthal sowie auch nach S., wo Joachimsthal über 420 m tiefer als der Keilberg liegt.
An der nördlichen Hälfte erheben sich als tafelförmige Kuppen der Scheibenberg (804 m) und der Pöhlberg (831 m) bei Annaberg über das Plateau. Zwischen dem Schwarzwasser, der Zwickauer Mulde und Zwota erhebt sich das Plateau über 800 m mit den Gipfelhöhen des Auersbergs (1019 m), des Rammelsbergs (965 m), am Westrand über der obersten Mulde mit dem Schneckenstein (874 m). Johanngeorgenstadt, an dem obern Schwarzwasser, liegt noch 736 m hoch und dessen böhmische Mutterstadt, das benachbarte Platten, noch höher.
In dem westlich folgenden Elstergebirge, dem Quellgebiet der Elster, überragen nur einzelne Punkte das Niveau von 800 m, während Adorf im Elsterthal eine Meereshöhe von nur 474 m hat. Jenseit der Preßnitz, bis Sebastiansberg reichend, liegt der kleinere östliche Flügel der höchsten Anschwellungen des Erzgebirges, in welchem der Haßberg, nordöstlich von Preßnitz, nur 991 m erreicht. Zwischen dem Sebastiansbergpaß, über welchen die Straße von Annaberg nach Komotau führt, und dem 859 m hohen Paß zwischen Ossegg und Katharinenberg erheben sich nur wenige Punkte des bis unter 800 m sinkenden Rückens über diesen, darunter der 919 m hohe Bernstein. [* 29]
Nordöstlich dagegen steigt im Quellgebiet der Flöha, der Freiberger Mulde und der beiden Quellflüsse der durch den Plauenschen Grund ins Elbthal bei Dresden [* 30] heraustretenden Weißeritz, der Wilden und Roten Weißeritz, der Südrand des Erzgebirges bis über das Niveau von 850 m an. Die Höhe des Passes von Zinnwald, der über dieses Plateau nach Böhmen führt, ist 870 m. Die letzte, an 580 m über das Elbthal sich erhebende Höhe, der 724 m hohe Schneeberg, gehört schon dem Elbsandsteingebirge an. Von diesem hohen Südrand, dessen höchster Kamm weder mit der Wasser- noch mit der politischen Scheide vollständig zusammenfällt, indem beide mehrfach von der böhmischen Südseite auf die nördliche hinübergreifen, senkt sich das Land wie eine große, wellenförmige, geneigte Ebene nach NW., N. und NO., vielfach durchfurcht von den zahlreichen Gebirgsbächen und Flüssen, aus denen sich die Mulde sammelt, und von den Bächen, die der Elbe zwischen Tetschen und Riesa [* 31] zufließen.
Die Höhen um Zwickau, [* 32] Glauchau, [* 33] Mittweida, Siebenlehn, Tharandt erheben sich nur noch bis 480 m, während die Orte selbst nur von 275 m bis unter 220 m hoch liegen. Hohenstein [* 34] erhebt sich nur auf einer niedrigen Berginsel darüber, ebenso die Augustusburg über der Zschopau. Auch der elliptische Kranz von einzelnen Höhen, die das Granulitgebirge im W. und O. von Waldheim, nördlich von Mittweida, umgeben, übersteigen nur wenig das Niveau von 300 m; die höchste derselben, der Berg von Seifersbach, ist 337, der westlich davon gelegene Rochlitzer Berg 349 m hoch; doch sind die Thäler immerhin noch über 100 m tief, zum Teil eng und vielgewunden, der Plauensche Grund über 190 m tief eingeschnitten.
Der Kern des Gebirges besteht im NO. aus Gneis, im SW. aus Granit, Glimmer- und Thonschiefer. Der Gneis erstreckt sich von Schlettau und Annaberg im SW. bis Siebenlehn an der Freiberger Mulde im N. und bis Rabenau und Liebstadt im NO., in Böhmen fällt er mit dem Gebirge zur vorliegenden Ebene ab. Innerhalb dieses Gneisgebiets gibt es zwischen Frauenstein und Lauenstein Granit, Porphyr und Syenitporphyr, zwischen Freiberg [* 35] und Tharandt Granit, Porphyr und Quadersandstein.
Der Glimmerschiefer begrenzt den Gneis im W., ist aber am meisten in der Hauptregion des Gebirges entwickelt, nämlich von Schlettau und Schneeberg bis Joachimsthal in Böhmen. Ihm schließt sich westlich ein Granitgebiet an, das vorzugsweise in Böhmen liegt, in Sachsen sich um Eibenstock ausbreitet, aber auch noch weiter nordwestlich im Thonschiefer bei Kirchberg und Unterlauterbach in Inseln hervorbricht. Der Glimmerschiefer zieht längs des Südrandes des Gebirges meist durch Böhmen zum Fichtelgebirge.
Hauptlagerstätte der Erze (Silber, Blei, [* 36] Zinn, Eisen, [* 37] Kobalt) ist der Gneis, nächst dem der Glimmerschiefer. Der versteinerungsleere Thonschiefer (Urthon- oder metamorphischer Schiefer) erstreckt sich auf der nordwestlichen Seite von SW. nach NO., ist am meisten im W. der Granitregion von Eibenstock verbreitet, nämlich von Adorf bis Reichenbach, [* 38] und entsendet von letzterm Ort einen Arm nach NW. über Greiz [* 39] bis Zeulenroda und Hohenleuben, einen andern nach NO. über Hartenstein und Stollberg [* 40] bis Öderan.
Basalte erscheinen in der Zentralregion nur in geringem Maß, jedoch gehört ihnen der Fichtelberg an. Das Steinkohlengebirge, auf Thonschiefer und Grauwacke lagernd, von Rotliegendem in mächtigen Lagern meist bedeckt, findet sich, von Porphyr und Melaphyr mehrfach durchbrochen, nördlich vom Thonschiefer in einer Region von Werdau [* 41] über Zwickau und Chemnitz [* 42] bis Hainichen, in einem zweiten Becken, vom Plauenschen Grunde durchschnitten, bei Pottschappel in der Nähe von Dresden.
Auf der Nordseite des ersten Steinkohlenbeckens liegt innerhalb des Thonschiefers und von Glimmerschiefer eingeschlossen Granulit, dem Granit, Gneis und Serpentin untergeordnet sind, und zwar zwischen Glauchau und Döbeln, [* 43] zwischen den beiden Mulden, in einer Ellipse [* 44] von 45 m Länge und 15 km Breite, [* 45] von den von S. kommenden Flüssen in tiefen, gewundenen Thälern durchbrochen. Am nördlichen Rande des Granulits erheben sich noch die Porphyre der Rochlitzer Berge und weiter nördlich aus den an Braunkohlen reichen Tertiärschichten und Diluvionen des Tieflandes als letzte Ausläufer des Berglandes unter andern die Grauwacke des Kolmbergs (314 m) westlich von Oschatz [* 46] und die Porphyre der Hohburger Schweiz [* 47] (243 m).
Das Klima des Erzgebirges ist in seinen höhern Teilen rauh, so daß in den höchsten Gebieten selbst ¶