fadenförmigen Anhängseln besetzt. Die
Konidien sind gleich nach der
Reife keimfähig und erzeugen wiederum ein
Mycelium mit
Konidienträgern und
Perithecien. Die
Sporen aus den
Schläuchen der
Perithecien keimen erst im nächsten Frühjahr. Man hat
die artenreiche
Gattung Erysiphe wieder in mehrere Untergattungen geteilt. Sphaerotheca pannosaLink bildet den
Meltau auf
den Rosensträuchern, S. CastagneiLév. (Erysiphe macularis
Fr.) auf
Hopfen,
[* 2]
Gurken,
Kürbis
[* 3] u. a.;
(griech. Erythema, auch Erythrema,Wiebeln,
Ritteln), s. v. w. entzündliche Hautröte. Es
wird mit diesem
Namen eine
Gruppe gutartiger
Hautkrankheiten
[* 8] bezeichnet, welche mit hellroten
Flecken beginnen, die bald eine
dunkelbläuliche (venöse) eingesunkene Mitte zeigen, scharf begrenzt, etwas derb sind und auf
Druck verschwinden. Die
Flecke
vergrößern sich bald zu Thalergröße, fließen zusammen und sind von zinnoberrotem
Hof
[* 9] umgeben. Blaßt die Mitte ab,
so entsteht das Erythema annulatum;
taucht ein neuer roter
Fleck darin auf, Erythem
Iris;
schwillt der
Fleck zu einer
Quaddel an,
Erythem urticatum;
ergießt sich
Flüssigkeit, Erythem vesiculare
(Herpes circinatus) oder Erythem bullosum.
Bei den letzten
Arten besteht
heftiges
Jucken, auch wohl
Fieber. Die
Krankheit geht meist in 8-14Tagen unter
Abschuppung der
Epidermis
[* 10] vorüber.
Zuweilen aber dauert das Erythem wochen- und monatelang, während welcher Zeit es sich von den zuerst befallenen Körperteilen
über große Hautstrecken ausbreitet, wobei dann der
Ausschlag im
Zentrum der erkrankten Hautstelle abheilen kann, während
er am
Rande derselben ringförmig sich ausdehnt. Einen höhern
Grad stellt das Erythema nodosum dar.
Dasselbe kommt ohne bekannte
Ursache namentlich bei jugendlichen Individuen und zwar weit häufiger bei weiblichen als bei
männlichen
Personen vor. Zuerst findet man am Unterschenkel und Fußrücken rote
Flecke, dieselben schwellen an, sind schmerzhaft,
zuweilen gesellen sich Blutaustretungen hinzu
(Purpura rheumatica oder
Peliosis rheumatica), dabei fiebern
die Kranken und leiden an ziemlich schwerer
Störung des Allgemeinbefindens. Die Dauer der
Krankheit beträgt gewöhnlich 8-14
Tage, während welcher der geschwächte
Patient das
Bett
[* 11] zu hüten sich gezwungen sieht.
Auch dieses Erythem heilt unter
Abschuppung der
Epidermis. Nur selten zieht sich das Erythema nodosum monatelang hin, indem immer
neue
Knoten auftreten, während die alten abheilen.
Da es sich beim Erythem um eine ihrem
Wesen nach völlig
unbekannte Gefäßkrankheit handelt, die einen regelmäßigen Verlauf nimmt, so bleibt nichts übrig, als sich abwartend
zu verhalten, das
Fieber zu mildern, Bleiwasserumschläge zu machen und schmerzhaftes
Jucken mit
Morphium zu betäuben.
auch bekannt als
Heimat der nach ihr benannten
Sibylle. Erythrä war nie bedeutend,
erhielt sich aber, wie ihre
Münzen
[* 14] zeigen, bis
lange nach
ChristiGeburt.
Rich.
(Tausendgüldenkraut),
Gattung aus der
Familie der Gentianaceen, ein- oder mehrjährige
Kräuter mit gegenständigen,
sitzenden oder stengelumfassenden Blättern, in endständigen, gabelästigen
Trugdolden stehenden
Blüten und länglichen,
vielsamigen
Kapseln.
[* 15] Erythraea Centaurium
Pers.
(Biber-,
Fieberkraut, roter
Aurin), ein- und zweijährig, bis 40
cm hoch, mit länglich-eiförmigen,
ganzrandigen, kahlen Blättern, reichblütigen Trugdoldentrauben und roten, selten weißen
Blüten, auf
sonnigen
Triften und
Ackerrainen in
Süd- und Mitteleuropa bis 59° nördl.
Br., in Nordpersien,
Vorderasien, Nordafrika, ist
als
Herba Centaurii
(Tausendgüldenkraut) offizinell. Es enthält eigentümlichen
Bitterstoff und wird als bitteres magenstärkendes
Mittel benutzt. Es scheint schon den Alten bekannt gewesen zu sein und wird auch im 13. Jahrh.
erwähnt.
(Erythrinsäure) C10H22O10 findet sich in verschiedenen
Flechten,
[* 18] besonders
in der Valparaisoflechte
(Roccella tinctoria und fuciformis), und wird dargestellt, indem man die
Flechten
mit
Wasser einweicht, mit
Kalkmilch vermischt und in den klaren
AuszugKohlensäure leitet. Der entstehende Bodensatz wird abgepreßt
und mit
Alkohol erwärmt. Das aus der alkoholischen
Lösung kristallisierende Erythrin ist farb-, geruch- und geschmacklos, löst
sich leicht in
Alkohol,
schwer inWasser und
Äther, schmilzt bei 137°, ist nicht flüchtig und zerfällt
beim
Kochen mit
Wasser oder wässerigen
Alkalien in Pikroerythrin C12H16O7 und Orsellinsäure
C8H8O4 , welch letztere sich wieder in
Orcin C7H8O2 und
Kohlensäure
zersetzt. In feuchter ammoniakalischer
Luft färbt sich Erythrin rot. Die rot gewordene ammoniakalische
Lösung gibt mit
Chlorcalcium einen purpurroten
Niederschlag, den sogen.
Pourpre français.
Chlorkalk
[* 19] färbt das Erythrin vorübergehend violett.
Erythrin heißen auch die
Kobaltblüte und ein Teerfarbstoff, das Äthyltetrabromfluorescein; s.
Fluorescein.
VonErythrina CorallodendronL., auf den
Antillen und in
Südamerika,
[* 21] 6 m hoch, mit feurig scharlachroten, 5
cm langen
Blumen und glänzenden; scharlachroten
Samen, wird das weiche, korkartige
Holz
[* 22]
(Korallenholz,
Bois d'immortel) zuPfropfen,
[* 23] leicht tragbaren
Leitern
etc. benutzt. Erythrina.
CristagalliL., in
Brasilien,
[* 24] eine der prachtvollsten
Arten, ist baumartig und hat in lange
Trauben vereinigte,
dunkel kirschrote
Blüten und länglich-nierenförmige, dunkelblau marmorierte
Samen.
Erythrina indicaLam.
(Dadapbaum), auf den ostindischen
Inseln, dient in den Pfefferpflanzungen allgemein als
Stütze für die Pfefferpflanzen sowie zur
Beschattung der
jungen
Kaffeebäume; das weiche
Holz findet gleichfalls vielfache Verwendung. Wie Erythrina indica wird im tropischen
Südamerika und
Westindien
[* 25] Erythrina umbrosa zum
Schutz der Kakaopflanzungen kultiviert.
Erythrina caffir Thbg.
(Kafferbaum), in Südafrika,
[* 26] wird 18 m
hoch und liefert
Holz zu Wassertrögen und
Booten, die nach
¶
mehr
dem Teeren sehr dauerhaft sein sollen; auch als Korksurrogat ist das sehr weiche Holz verwendbar. Erythrina monosperma, s. Butea.