Erwin von Steinbach starb Im J. 1845 wurde ihm bei
Steinbach in
Baden
[* 2] ein Denkmal gesetzt. - Ein Sohn von ihm gleichen
Namens und
ein zweiter,
Johannes Winlin (Erwinlein), setzten nach seinem
Tode den Münsterbau fort; ein dritter Sohn, dessen
Name unbekannt
ist, baute die Kollegiatkirche zu Nieder-Haslach, wo er 1330 starb. Daß eine angebliche Tochter Erwins,
Sabina, eine Bildhauerin gewesen und das
Münster
[* 3] mit
Skulpturen geschmückt haben soll, ist eine durch nichts beglaubigte
Tradition.
L.
(Mannstreu),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 18] meist dornige, distelartige
Kräuter, selten kleine
Sträucher oder
Bäume mit dornig gezahnten, gelappten oder zerschnittenen, selten ungeteilten Blättern, weißlichen oder
bläulichen, von langen, dornigen Hüllblättern umgebenen, kopfigen oder ährigen, dichtblütigenDolden
und eiförmigen, spreuig geschuppten Früchtchen. Etwa 50
Arten, meist in
Nordamerika
[* 19] und Südeuropa. Eryngium campestreL. (Feldmannstreu,
gemeine
Brach-,
Roll-,
Kraus- oder
Radendistel,
Elend,
Unruhe), 15-50
cm hohe, dornige, hell graugrüne
Büsche mit starren, dornig
gezahnten, fiederspaltigen Blättern und weißen oder grünen
Blüten, auf dürren
Stellen durch
Süd- und Mitteleuropa.
Die
Wurzel
[* 20]
(Stech-,
Elend-, Braundistel-, Donnerdistel-, Tolldistel-, Brackendistel- und Ellaubwurzel, Elendkraut,
Meer- oder
Mordwurzel) riecht schwach, schmeckt süß schleimig, fast möhrenartig, später sehr schwach gewürzhaft und gehörte zu
den sonst gepriesenen fünf kleinern eröffnenden
Wurzeln; sie kann als
Gemüse, die jungen Wurzelsprosse als
Salat genossen
werden. Eryngium maritimumL. (Meerstrands-Mannstreu,
Meerwurzel, Meerbrackdistel), 15-30
cm hoch, hat handförmig
gelappte, steife, dornig gezahnte, blaugrüne
Blätter, blaue
Blüten und Hüllblätter und wächst an den nördlichen
KüstenEuropas. Die süßliche, etwas schleimige
Wurzel wurde früher medizinisch angewendet, während
man in Nordeuropa die jungen
Sprosse wie
Spargel ißt.
Andre oft azurblau gefärbte
Arten, wieEryngium amethystinumL., aus Südeuropa, werden
in
Gärten kultiviert.
1) Sohn des thessal.
Königs Triopas, ward,
weil er eine der
Demeter
[* 21] geheiligte
Eiche gefällt, mit einem
nie zu stillenden
Hunger bestraft. Seine Tochter
Mestra erhielt ihn eine Zeitlang dadurch, daß sie sich, von der ihr vonPoseidon
[* 22] verliehenen
Gabe der
VerwandlungGebrauch machend, unter verschiedenen Gestalten immer von neuem verkaufen ließ. Zuletzt verzehrte
er seine eignen
Glieder,
[* 23] soweit er sie erreichen konnte.
Name (»Erdreißer«) wie
Sage deuten auf Sonnenglut, die den
Boden ausdörrt.
Wallr. (Erysibe,Meltaupilz), Pilzgattung aus der Unterordnung der
Perisporiaceen und der
Ordnung der
Askomyceten,
mikroskopisch kleine, auf höhern grünen
Pflanzen schmarotzende
Pilze,
[* 25] deren
Mycelium nur die Oberfläche
der Pflanzenteile überzieht. Sie bilden meistens auf grünen Blättern weiße, mehlartige Überzüge
(Meltau). Das
Mycelium
breitet sich von einzelnen
Punkten aus in Form von
Flecken oder zusammenhängenden
Lagen, die an ihrem
Rand weiter wachsen, aus;
es besteht aus freien, ästigen
Fäden, welche der
Oberhaut der
Pflanze lose aufliegen und an gewissen
Punkten
unterseits kleine, scheibenförmige Anschwellungen tragen, die röhrenförmige Fortsätze durch die
Wand der Oberhautzellen
hindurchtreiben und innerhalb der letztern blasige Saugorgane erzeugen.
Auf diesem
Mycelium entstehen zweierlei
Fortpflanzungsorgane, welche auf demselben
Mycelium nacheinander erscheinen. Nicht selten
bleibt die
Entwickelung des
Pilzes bei der
Bildung von
Konidien (s.
Pilze) stehen; solche lediglich
Konidien
tragende
Formen hat man früher als besondere
Pilze in die
GattungOidiumLink eingereiht. So ist z. B. das
OidiumTuckeriBerk.
auf Weintrauben nur die Konidienform einer Art von Erysiphe, die sich aber nicht angeben läßt, da die zweite Form
der
Früchte noch nicht gefunden ist; es dient daher einstweilen die alte Benennung
Oidium zur Bezeichnung
des
Pilzes.
Das charakteristische Merkmal dieser
Gattung und die Unterscheidung der
Arten gründet sich nämlich auf die zweite Fruchtform,
welche nach den Konidienträgern erscheint und durch einen Geschlechtsakt zwischen zwei sich kreuzenden Mycelfäden angelegt
wird, von denen der eine das weibliche
Organ (das
Karpogon) als ovale
Zelle,
[* 26] der andre das männliche
Organ
(oder das
Pollinodium) als kurzen, gekrümmten Zellschlauch erzeugt. Aus dem
Karpogon gehen die
Perithecien hervor, den bloßen
Augen als schwarze Pünktchen erscheinende kugelrunde, geschlossene, an ihrer Unterseite auf dem
Mycelium festsitzende Behälter,
welche durch unregelmäßiges Zerbrechen der Wand sich öffnen.
In dem einfachen Hohlraum des Peritheciums
befinden sich ein oder mehrere kurze
Sporenschläuche mit je 2-8 einzelligen, ovalen
Sporen. Die Außenseite der Peritheciumwand
ist häufig mit langen, abstehenden oder aufrechten, am Ende verschiedenartig geteilten,
¶
mehr
fadenförmigen Anhängseln besetzt. Die Konidien sind gleich nach der Reife keimfähig und erzeugen wiederum ein Mycelium mit
Konidienträgern und Perithecien. Die Sporen aus den Schläuchen der Perithecien keimen erst im nächsten Frühjahr. Man hat
die artenreiche Gattung Erysiphe wieder in mehrere Untergattungen geteilt. Sphaerotheca pannosaLink bildet den Meltau auf
den Rosensträuchern, S. CastagneiLév. (Erysiphe macularis Fr.) auf Hopfen,
[* 28] Gurken, Kürbis
[* 29] u. a.;