3)
Saint Vincent,
[* 7] Afrikareisender, Sohn des
Gouverneurs der britisch-afrikanischen
KolonieNatal, sah zuerst die bis dahin unbekannte
Mündung des
Limpopo, den er 1868 vom Olifantfluß an verfolgt hatte, machte seit 1871 mehrere
Reisen zwischen
der
Delagoabai und dem
Sambesi und besuchte Tschamatschama, die
Residenz des Häuptlings Umzila.
ThomasHansen, dän. Bibliograph, geb. zu
Randers in
Jütland, ließ sich nach vollendeten
Studien in
Kopenhagen
[* 8] nieder und wurde 1849 zum
Direktor derArchive des
Kultusministeriums ernannt. Er starb Sein
Hauptverdienst ist die Herausgabe des vorzüglichen dänischen Schriftstellerlexikons »Almindeligt
Forfatter-Lexicon for Kongeriget Danmark med tilhörende
Bilande fra 1814-40« (Kopenh. 1841-53, 3 Bde.;
Fortsetzung bis 1853, das. 1854-68, 3 Bde.),
das, nur positive
Thatsachen enthaltend, eine Fortsetzung von
NyerupKrafts »Litteratur-Lexicon for Danmark,
Norge og
Island«
[* 9] (das. 1820) bildet.
die Lohnarbeitern gewährte
Prämie für die durch sorgsamere Behandlung von Hilfsmitteln der
Arbeit,
sparsamere Verwendung von
Rohstoffen etc. erzielte Ersparnis.
in der
Botanik Seitensprosse, die an einer jungen wachsenden
Pflanze oft schon an dem Keimsproß
selbst auftreten und später wieder ganz oder teilweise zu
Grunde gehen, nachdem sie eine stärkere
Ernährung
der
Pflanze herbeigeführt haben.
Bei den
Hebräern war die
männliche Erstgeburt von
Menschen und Vieh Gott geheiligt
(2. Mos. 13, 2. u. 22, 28).
Die Erstgeburt von
Menschen sollte zum
Dienst beim Heiligtum geweiht sein, seit aber an die
Stelle sämtlicher Erstgebornen
der eine
StammLevi getreten war, einen
Monat nach der
Geburt wenigstens im
Tempel
[* 13] dargestellt und nach einer
Schätzung der
Priester
losgekauft werden.
Noch heute versammelt der Israelit am 31.
Tag nach der
Geburt seines erstenSohns, falls
dieser das erstgeborne
Kind ist, zehn erwachsene Glaubensgenossen und löst von einem dem Priestergeschlecht entstammten Mann
(Kohen) den
Knaben unter bestimmten
Zeremonien aus.
Die Erstgeburt von unreinen
Tieren wurde gleichfalls losgekauft; die von reinen
Tieren mußte, wenn sie ohne Fehl war, binnen Jahresfrist
wirklich geopfert, war sie aber nicht fehllos, den
Priestern als
Eigentum überlassen werden. Der erstgeborne
Sohn des
Hauses genoß nicht bloß großes Ansehen in der
Familie, sondern erhielt auch nach des
VatersTod ein doppeltes Erbteil
(5. Mos. 21, 17). sowie die vormundschaftliche
Aufsicht über seine unverheirateten
Geschwister; der erstgeborne königliche
Prinz war daher geborner Thronerbe.
Vom freiwilligen Verkauf der Erstgeburtsrechte von seiten des Erstgebornen selbst gibt die Geschichte
Esaus ein
Beispiel. Hinsichtlich
der Mädchen bestand das Erstgeburtsrecht lediglich in der
Sitte, daß man die jüngere Tochter nicht
vor der ältern heiraten
ließ. Auch bei den Phönikern, Karthagern und einigen verwandten
Völkerschaften fand sich eine Weihung
der erstgebornen
Söhne, doch nur bei außerordentlichen Gelegenheiten und zwar auf blutige
Weise durch Abschlachtung eines
Opfertiers zur
Versöhnung einer erzürnten
Gottheit. Über Erstgeburt im modernen juristischen
Sinn s.
Primogenitur.
(Suffocatio), diejenige Todesart, welche durch Entziehung atembarer
Luft und die darauf folgenden Blutveränderungen
bewirkt wird. Sobald nämlich keinSauerstoff mehr in die
Lungen gelangt, nimmt das
Blut im
Herzen wie im
ganzen übrigen
Körper eine dunkle, dünnflüssige
Beschaffenheit an, häuft sich in den
Lungen, dem rechten
Herzen, den Körpervenen
und dem
Gehirn
[* 14] an und lähmt die Thätigkeit des
Gehirns
(Betäubung) sowie die des verlängerten
Marks, der
Atmungs- und Herznerven,
worauf der
Tod von diesen
Zentralorganen aus bald durch
Stickfluß (Atmungslähmung), bald durch Hirnlähmung erfolgt.
Die Erstickung wird entweder dadurch veranlaßt, daß die äußere
Luft verhindert wird, in die
Lungen zu gelangen, also z. B. durch
Erdrosseln, durch
Verstopfung der
Luftwege und
Lungen mit fremden
Flüssigkeiten, wie beim
Ertrinken (s. d.) und
beim
Lungenödem oder
Stickfluß (s. d.), oder dadurch, daß statt der atmosphärischen
Luft ein andres entweder einfach unatembares
(sauerstoffloses) oder direkt giftiges
Gas eingeatmet wird. Wird die
Respiration durch irgend eine
Ursache aufgehoben, so entsteht
alsbald ein
Gefühl von unnennbarer
Angst, welches sich bald auf den höchsten
Grad steigert, während der
Kranke alle nur möglichen Anstrengungen, um
Luft in die
Lungen hineinzufördern, macht.
Dann, namentlich wenn die
Respiration noch etwas fortdauert, stellen sich
Schwindel und
Schwere des
Kopfes ein; das
Gesicht,
[* 15] namentlich
die
Lippen, und in schwächerm
Grad auch die übrige Körperoberfläche färben sich düster blau. Sehr bald, schon nach 1-3
Minuten, werden auch die sensoriellen
Funktionen unterbrochen; es tritt Verlust der Besinnung und alles
Gefühls ein.
Fast zu
gleicher Zeit hört auch das Kontraktionsvermögen der willkürlichen
Muskeln
[* 16] auf,
¶
mehr
und der Kranke stürzt zu Boden. Von allen Lebenserscheinungen ist nur die Zirkulation des Bluts, allerdings in vermindertem
Grad, noch übriggeblieben, und endlich steht auch diese still. Der Leichnam der Erstickten bietet bei der Untersuchung folgende
Merkmale dar: Die äußere Haut
[* 18] ist schmutzig blaurot, namentlich am Gesicht. Das Parenchym aller Organe,
besonders dasjenige der Lungen, Leber, Milz, Nieren, ist mit schwarzrotem, dünnflüssigem Blut erfüllt, welches keine Neigung
zur Gerinnung zeigt.
Die Blutmasse ist vorzugsweise in den großen Venenstämmen des Körpers angehäuft. Da dem Tode durch Erstickung in der Regel ein längeres
oder kürzeres Stadium des Scheintodes vorangeht, so sind Belebungsversuche bei Erstickten immer sehr am
Platz. Die erste Sorge muß dahin gerichtet sein, womöglich das Hindernis für freie Respiration zu beseitigen. Zu diesem
Zweck muß manchmal sofort eine Operation, z. B. die Eröffnung der Luftröhre mit dem Messer,
[* 19] vorgenommen werden.
Jedenfalls ist die Mund- und Rachenhöhle alsbald genau darauf zu untersuchen, ob sich hier ein fester
Körper befindet, welcher ein Hindernis für die Respiration abgibt. Handelt es sich um Erstickung durch irrespirable Gasarten, so
ist der Scheintote alsbald in gesunde Luft zu verbringen. Nächstdem sucht man die unterbrochene Respiration wiederherzustellen,
zu welchem Zweck die Anwendung des galvanischen Stroms auf die Atmungsmuskeln und das Zwerchfell besonders
sich eignet.
Weiterhin ist zu empfehlen die von MarshallHall
[* 20] angegebene Methode der künstlichen Atmung, welche darin besteht, daß der Scheintote
aus der Rückenlage auf die Seite und auf den Bauch
[* 21] und umgekehrt in angemessenen Zeiträumen gewendet wird, wobei die Arme
abwechselnd vom Rumpf abgezogen und wieder angedrückt werden. Daneben mag man Reibungen der Haut und andre
Reizmittel mit Vorsicht anwenden. Hauptsache bei allen Versuchen zur Wiederbelebung eines Scheintoten ist die, daß man in den
Versuchen nicht zu früh ermüde. Es ist mehrfach vorgekommen, daß erst nach ein- bis zweistündiger Manipulation die ersten
Zeichen des zurückkehrenden Lebens sich eingestellt haben.
Vgl. Müller, Behandlung Verunglückter bis
zur Ankunft des Arztes (Berl. 1877);
Esmarch, Die erste Hilfe bei plötzlichen Unglücksfällen (Leipz. 1882).