Titel
Elemente zu
Ernst:
[Anhalt.]
1) Fürst von Anhalt-Bernburg, dritter Sohn Christians I.
[Baden.]
2) Markgraf von Baden, geb. 7. Okt. 1482
3) Ernst Friedrich, Markgraf von Baden, geb. 17. Okt. 1560
[Hannover.]
4) Ernst August, Kurfürst von Hannover, geb. 20. Nov. 1629
5) Ernst August, König von Hannover, Herzog von Cumberland
[Hessen.]
6) Landgraf von Hessen-Kassel
[Köln.]
7) Herzog von Bayern, Kurfürst von Köln, geb. 17. Dez. 1554
[Nassau.]
8) Ernst Kasimir, Graf von Nassau, Katzenelnbogen, Vianden und Dietz
[Österreich.]
9) Ernst der Eiserne, Herzog von Österreich, geb. 1377
10) Erzherzog von Österreich, Oberstatthalter in den Niederlanden
[Sachsen.]
11) Kurfürst von Sachsen
12) Ernst Friedrich Paul Georg Nikolaus, Herzog von Sachsen-Altenburg
13) Ernst der Fromme, Herzog von Sachsen-Gotha
14) Ernst Ludwig, gewöhnlich E. II. genannt
15) Herzog von Sachsen-Hildburghausen, geb. 12. Juli 1655
16) Ernst III. Anton Karl Ludwig, Herzog von Sachsen-Koburg
17) Ernst IV. (II.) August Karl Johann Leopold Alexander Eduard
18) Ernst Ludwig I., Herzog von Sachsen-Meiningen
19) Ernst August, Herzog von Sachsen-Weimar
[Schwaben.]
20) Ernst I., der ältere, Herzog von Schwaben
21) Ernst II., Herzog von Schwaben
[5.802] Ernst hinsichtlich des Erkenntnisvermögens die
[5.807] Ernst 1) Heinrich Wilhelm
[5.807] Ernst-August-Orden königlich hannöv. Militär- und Zivilorden
(althochd. Ernust, ursprünglich
»Kämpfer « ),
Name zahlreicher deutscher
Fürsten :
Ambassi - Ambitus
* 2
Amberg .
1)
Fürst von
Anhalt-Bernburg , dritter Sohn
Christians I., geb. 19. Mai 1608 zu
Amberg
[* 2 ] in der
Oberpfalz , bereiste 1621 mit
seinem
Vater
Schweden ,
[* 3 ] wo er sich die Zuneigung
Gustav
Adolfs erwarb, sodann
Holland ,
Dänemark
[* 4 ] und
Italien ,
[* 5 ] ward, erst 18 Jahre
alt, zu den Regierungsgeschäften gezogen, diente eine Zeitlang in einem kaiserlichen Reiterregiment,
dann aber unter
Gustav
Adolf , wohnte der
Schlacht bei
Lützen
[* 6 ] bei und starb an einer hier erhaltenen
Wunde 3. Dez. 1632.
2)
Markgraf von
Baden , geb. 7. Okt. 1482, der jüngste Sohn des
Markgrafen
Christoph I., erhielt bei der
Teilung mit
seinen
Brüdern
Bernhard und
Philipp 1515 die Markgrafschaft
Hochberg , mußte während des
Bauernkriegs nach
Straßburg
[* 7 ] flüchten,
stellte aber durch den
Vergleich von Basel
[* 8 ] vom 25. Juli 1525 die
Ruhe in seinem Land wieder her. Der
Tod seines
Bruders
Philipp 1533 brachte
ihm auch die niedere
Grafschaft zu, wodurch er
Stifter der baden-durlachischen
Linie wurde. Obwohl der
Reformation
zugethan, scheute er doch vor dem offenen
Abfall von der katholischen
Kirche zurück. Ernst starb 6. Febr. 1553.
Baden (Großherzogtum;
* 9
Baden .
3) Ernst
Friedrich ,
Markgraf von
Baden ,
[* 9 ] geb. 17. Okt. 1560, Enkel des vorigen, ältester Sohn
Karls II., erhielt bei der
Teilung mit
seinen
Brüdern
Jakob und
Georg
Friedrich 1584 die untere oder
Pforzheimer Markgrafschaft und nahm 1594 in
Abwesenheit des
Markgrafen
Eduard
Fortunatus von
Baden-Baden
[* 10 ] auch die Stadt
Baden und das dazu gehörige Gebiet ein. An den konfessionellen
und politischen
Verhandlungen zu
Heilbronn
[* 11 ] (1594),
Frankfurt
[* 12 ] (1598),
Friedberg
[* 13 ] (1601) und
Heidelberg
[* 14 ] (1603) nahm Ernst als eifriger
Protestant thätigen
Anteil . Früher eifriger
Lutheraner , neigte er sich später der reformierten
Lehre
[* 15 ] zu und bewirkte die Abfassung
des sogen. Staffortischen
Buches (liber Staffortensis, vom
Schlosse Staffort bei
Durlach ),
[* 16 ] welches seine christlichen Bedenken
enthält (1599). Er starb kinderlos 14. April 1604 in Remchingen; ihm folgte sein jüngster
Bruder ,
Georg
Friedrich .
Osmerus - Osnabrück
* 17
Osnabrück .
4) Ernst
August ,
Kurfürst von
Hannover , geb. 20. Nov. 1629, jüngster Sohn des
Herzogs
Georg und der
Prinzessin
Anna Eleonore
von
Hessen-Darmstadt , wurde 1662 evangelischer
Bischof von
Osnabrück
[* 17 ] und nahm gleich seinem ältern
Bruder ,
Georg
Wilhelm von
Celle ,
[* 18 ] 1675 am
Feldzug gegen
Frankreich persönlich teil. Nach dem
Tod seines ältern
Bruders ,
Johann
Friedrich
(1679), folgte er im
Fürstentum
Kalenberg und führte 1682 in seinem
Haus das Erstgeburtsrecht ein, das um so leichter zu beobachten
war, als seine ältern
Brüder nach Verabredung keine legitimen
Ehen eingegangen waren.
Hof (meteorologisch) -
* 20
Hof (meteorologisch) - Hofburgwache .
Den Dank des
Kaisers erwarb er sich durch Übersendung von
Hilfstruppen in den
Kriegen gegen
Franzosen ,
Türken
und die aufständischen
Ungarn .
[* 19 ]
Leopold I. belohnte ihn 1692 durch die
Verleihung der Kurwürde, gegen deren
Anerkennung sich
ein Teil der
Reichsfürsten allerdings noch einige Zeit sträubte. Ernst eröffnete dann noch die
Verhandlungen über die
Nachfolge
seines
Geschlechts in
England . Während er bei der
Verwaltung seiner
Lande
Energie entwickelte,
begünstigte
er in kirchlichen
Dingen eine mildere
Richtung ; er ist auch als Beschützer des
Philosophen
Leibniz bekannt, den er als Historiographen
an seinen
Hof
[* 20 ] gezogen hatte. Er starb 23. Jan. 1698 in
Herrenhausen und wurde in
Hannover
[* 21 ] beigesetzt. Aus seiner mit
Kindern reich
gesegneten
Ehe mit
Sophie , einer Tochter des
Kurfürsten
Friedrich V. von der
Pfalz , stammen sein Nachfolger
Georg
Ludwig und
Sophie
Charlotte , die erste
Königin von
Preußen .
[* 22 ]
5) Ernst
August , König von
Hannover ,
Herzog von
Cumberland , der fünfte Sohn König
Georgs III. von
Großbritannien
[* 23 ] und der
Prinzessin
Charlotte von
Mecklenburg-Strelitz , geb. 5. Juni 1771 zu
London ,
[* 24 ] studierte 1786-91 in
Göttingen ,
[* 25 ] nahm 1793-1795
als
Kommandeur eines hannöverschen Kavallerieregiments an den
Feldzügen der englischen
Truppen in den
Niederlanden gegen die
französische
Republik teil, ward bei
Avesnes le Sec verwundet und verlor bei Cayghem ein
Auge .
[* 26 ]
Berlin
* 27
Berlin .
Nach dem
Baseler
Frieden kehrte er nach
England zurück, erhielt den
Titel eines
Herzogs von
Cumberland und
trat ins
Oberhaus , wo er auf seiten der Hochtories stand und der
Führer der Gegner des Liberalismus ward. Am 31. Mai 1810 wurde
er in seinem Schlafzimmer, wahrscheinlich durch seinen Kammerdiener Sellis, schwer verwundet, genas aber bald dank seiner
kräftigen
Konstitution . 1813 zum britischen
Feldmarschall erhoben, ging er nach
Hannover , um ein
Regiment
freiwilliger
Husaren gegen
Frankreich zu führen, erreichte jedoch weder diesen
Zweck noch die erstrebte Statthalterschaft von
Hannover , welche seinem jüngern
Bruder , dem
Herzog von
Cambridge , zu teil wurde. In
Berlin
[* 27 ] vermählte er sich 1815 mit der mecklenburg-strelitzschen
Prinzessin Friederike,
Schwester der
Königin
Luise von
Preußen , obwohl dieselbe bereits mit dem
Herzog von
Cambridge verlobt war, und geriet infolgedessen in Mißhelligkeiten mit dem englischen
Hof , in deren
Folge er sich in
Berlin
niederließ, wo er unter der Herrschaft der
Reaktion sich eine einseitige Auffassung der deutschen Verhältnisse aneignete.
Als der große
Kampf über die
Emanzipation der Katholiken im englischen
Parlament zur
Entscheidung kam,
eilte er nach
England und verteidigte im
Oberhaus die Vorrechte der
Hochkirche mit Entschiedenheit. Als
Großmeister der
Orangelogen
suchte er auch unter den
Offizieren
Logen einzuführen, wodurch er sich, da jene auf eine Änderung der
Thronfolge hinwirkten,
bei dem
Parlament verhaßt machte, so daß er sich schließlich zu einer
Auflösung seines
Ordens veranlaßt
sah.
Nach dem am 20. Juni 1837 erfolgten
Tode des
Königs
Wilhelm IV., als die
Krone von
England auf die weibliche
Linie überging, wurde
Ernst König des von
England losgetrennten
Hannover und nahm seine
Residenz im Land selbst. Da die Verfassungsverhältnisse
seiner autokratischen
Gesinnung nicht genehm waren, so vertagte er gleich die
Ständeversammlung , weigerte sich, die Rechtsverbindlichkeit
des
Staatsgrundgesetzes von 1833 anzuerkennen, und hob es 1. Nov. 1837 förmlich auf.
Ernst (Hessen, Köln, N
* 28
Seite 5.804.
Mit der Aufhebung der
Verfassung hingen manche weitere unpopuläre Maßregeln zusammen, wie z. B. die bekannte
Entlassung der an der
Verfassung festhaltenden sieben
Göttinger
Professoren . Die Mißstimmung über die
Regierung wurde auch durch das neue, 1840 vom König erlassene
Staatsgrundgesetz nicht gehoben. 1848 wußte Ernst durch die
Berufung
Stüves ins
Ministerium und durch die Einführung einer neuen
Verfassung jeder aufrührerischen
Bewegung vorzubeugen, erkannte
aber die deutsche
Reichsverfassung nicht an.
¶
mehr
Dagegen beteiligte er sich 1849 am Dreikönigsbündnis , gab dieses jedoch noch im Herbst d. J. auf und neigte sich mehr Österreich
[* 29 ] zu. Erst im September 1851 trat er dem Zollverein bei. Er starb 18. Nov. 1851. Im J. 1861 ward ihm in Hannover ein Denkmal (von
A. Wolff ) errichtet.
Vgl. v. Malortie , König Ernst August (Hannov. 1861).
Venedig
* 32
Venedig .
6) Landgraf von Hessen-Kassel , Stifter der hessen-rheinfelsischen Linie , Sohn des Landgrafen Moritz und dessen zweiter
Gemahlin, Juliane von Nassau-Dillenburg , geb. 1623, bereiste von 1635 bis 1641 Holland , England , Frankreich , die Schweiz
[* 30 ] und Italien ,
diente dann bis zum Schluß des Dreißigjährigen Kriegs mit Auszeichnung im hessischen Heer , trat 1649 die
ihm zugefallene Herrschaft Niederkatzenelnbogen mit Rheinfels an, verband sich aber später mit dem Kaiser , um mit dessen Hilfe
das Primogeniturrecht der kasselschen Linie umzustoßen, trat auch in Wien
[* 31 ] zur katholischen Kirche über, ohne jedoch seine
philosophischen Anschauungen aufzugeben, wie er denn längere Zeit einen Briefwechsel mit Leibniz führte. 1655 und 1658 erbte
er die Lande seiner Brüder : Eschwege und Rotenburg . Er hielt sich viel auf Reisen , besonders in Venedig ,
[* 32 ] auf und starb 12. Mai 1693 in
Köln .
[* 33 ] Seine Schriften , worunter eine sehr offenherzige Selbstbiographie, befinden sich noch größtenteils in der Kasseler
Bibliothek . Seinen Briefwechsel mit Leibniz gab Rommel heraus (Frankf. 1847, 2 Bde.).
7) Herzog von Bayern ,
[* 34 ] Kurfürst von Köln , geb. 17. Dez. 1554, Sohn Herzog Alberts V. von Bayern , wurde von den Jesuiten erzogen
und erhielt eine tüchtige humanistische und theologische Bildung , ward 1566 zum Bischof von Freising ,
[* 35 ] 1573 zum Bischof von
Hildesheim
[* 36 ] gewählt und bei der Abdankung des Kurfürsten und Erzbischofs von Köln , Salentin von Isenburg , 1577 von der jesuitischen
Partei zu dessen Nachfolger ausersehen. Doch erst als der Abfall des an seiner Statt gewählten Gebhard Truchseß von Waldburg
vom katholischen Glauben die Gefahr heraufbeschwor, daß das Erzstift Köln dem Katholizismus entrissen werden
könne, ward er 22. Mai 1583 an Stelle des abgesetzten und exkommunizierten Gebhard zum Erzbischof erwählt, obwohl sein sittlicher
Charakter manche Flecke zeigte.
Luton - Lüttich
* 37
Lüttich .
Mit Hilfe des Papstes und des Kaisers vertrieb er Gebhard aus dem Stift und rettete dasselbe für die katholische Kirche . Doch
hatte er spanische Truppen zu seiner Hilfe herbeigerufen, zu deren Bekämpfung nun auch Niederländer in
das Stift einfielen, das so Schauplatz eines verheerenden Kriegs wurde. 1581 war Ernst auch zum Bischof von Lüttich
[* 37 ] erwählt worden, 1584 ward
er auch noch Bischof von Münster ,
[* 38 ] so daß er fünf Bistümer besaß. In allen diesen verfolgte er den Protestantismus ,
führte die Jesuiten ein, denen er zahlreiche Kollegien erbaute, und unterdrückte die Schulen und den Buchhandel . Auf den Reichstagen
bekämpfte er die Zulassung evangelischer Inhaber geistlicher Stifter . Mit der Stadt Köln lag er in fortwährendem Streit. Er
starb 17. Febr. 1612 in Arnsberg .
[* 39 ]
Uterus - Utrecht
* 40
Utrecht .
8) Ernst Kasimir , Graf von Nassau , Katzenelnbogen , Vianden und Dietz , der Stifter der Dietzer Linie , der
fünfte Sohn des Grafen Johann des ältern von Nassau , geb. 1573 zu Dillenburg , nahm niederländische Kriegsdienste , geriet in
dem Treffen unweit Dinslaken 1595 in spanische Gefangenschaft und mußte sich mit 10,000 Brabanter Gulden lösen, nahm darauf
unter dem Prinzen Moritz von Oranien an der Eroberung von Rheinbergen und Lingen sowie an dem Feldzug gegen
die Spanier teil,
wurde 1606 niederländischer Feldmarschall , 1610 Statthalter von Utrecht ,
[* 40 ] 1620 von Friesland und 1625 auch von
Groningen , kämpfte nach Ablauf
[* 41 ] des Waffenstillstandes (1621) aufs neue gegen die Spanier , eroberte 1622 Bergen op Zoom
[* 42 ] und
Steenbergen , schützte 1623 Emden
[* 43 ] gegen Tilly und fiel 5. Juni 1632 vor Roermonde .
9) der Eiserne , Herzog von Österreich , geb. 1377, stand nach dem Tod seines bei Sempach 1386 gefallenen Vaters Leopold
unter der Vormundschaft Albrechts III. und begleitete 1401 den deutschen König Ruprecht auf dessen Zug
nach
Italien . Bei der Teilung 1406 erhielt Ernst Steiermark ,
[* 44 ] Kärnten und Krain
[* 45 ] und führte mit seinem Bruder Leopold die Vormundschaft über
den unmündigen Albrecht V., infolgedessen 1407 ein Bürgerkrieg ausbrach, der erst im Mai 1409 beigelegt wurde.
Tirol
* 46
Tirol .
Mit Kaiser Siegmund lebte er seit 1412 besonders in Unfrieden. Als sein Bruder Friedrich vom Kaiser Siegmund 1417 in
die Acht erklärt worden war, versuchte Ernst zunächst sich selbst des Gebiets Friedrichs zu bemächtigen, glich sich dann aber
mit seinem Bruder aus und verteidigte namentlich Tirol
[* 46 ] gegen die Ansprüche des Kaisers und nötigte diesen durch seine drohende
Haltung zum Verzicht auf die meisten seiner Forderungen . Als Regent Innerösterreichs und Stifter der ältern
steiermark-habsburgischen Linie , welche in seinem Erstgebornen, Herzog Friedrich V . (als Kaiser Friedrich III.), die beiden andern,
die albrechtinisch-österreichische und tirolische, überdauerte und beerbte, handhabte er mit Festigkeit
[* 47 ] seine landesfürstlichen
Rechte . Er war in erster Ehe mit Margarete , Fürstin von Pommern ,
[* 48 ] in zweiter mit der ihm an Leibeskraft ebenbürtigen
Cimbarka oder Cimburgis von Masovien vermählt, von welcher ihm Erben geboren wurden, und starb 9. Juni 1424 in Graz .
[* 49 ] Sein Grabmal
befindet sich im nahen Cistercienserstift Rain .
Spanien und Portugal
* 50
Spanien .
10) Erzherzog von Österreich , Oberstatthalter in den Niederlanden , zweiter Sohn des Kaisers Maximilian II., geb. 15. Juni 1553 zu
Wien , war lange Zeit Statthalter in Unter- und Oberösterreich und führte ein strenges, aber gerechtes Regiment , worauf ihm 1590 die
Vormundschaft über den jungen Erzherzog Ferdinand von der steirischen Linie übertragen wurde. Im J. 1592 erlitt er in Ungarn
von den Türken eine Niederlage . In demselben Jahr vertraute ihm König Philipp II. von Spanien
[* 50 ] die Regierung
der Niederlande
[* 51 ] an; doch traf Ernst in Brüssel
[* 52 ] erst 1594 ein, richtete dort nichts Bedeutendes aus und starb schon 20. Febr. 1595 daselbst.
11) Kurfürst von Sachsen , ältester Sohn Friedrichs des Sanftmütigen, geb. 24. März 1441, Stifter der Ernestinischen Linie
des sächsischen Hauses , ward als 14jähriger Knabe mit seinem Bruder Albrecht von Kunz v. Kaufungen aus dem Schloß zu Altenburg
[* 53 ] 1455 geraubt
(s. Sächsischer Prinzenraub ), aber glücklich gerettet. Er folgte 1464 seinem Vater in der Kurwürde, regierte aber die meißnischen
und thüringischen Länder mit seinem Bruder Albrecht gemeinschaftlich zwei Jahrzehnte lang in guter Eintracht.
Sie vollstreckten 1466 auf Grund der böhmisch-sächsischen Erbeinigung von 1459 die von Georg Podiebrad über den Vogt Heinrich
II. von Plauen
[* 54 ] verhängte Acht und zwangen diesen zur Abtretung von Plauen , Ölsnitz und Adorf . Die Schutzherrschaft über Quedlinburg
[* 55 ] erwarb Ernst 1479 infolge des seiner Schwester Hedwig , der dortigen Äbtissin, gegen die Stadt und den Bischof
von Halberstadt
[* 56 ] geleisteten Beistandes . Die neuentdeckten Silberbergwerke im Erzgebirge
¶
Fortsetzung Ernst:
→ Seite 5.805 || verschafften die Mittel zum Ankauf neuer Besitzungen, wie 1472 des Fürstentums Sagan in Schlesien