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entstandenen Unruhen benutzte Karl Knutson; um sich 1437 der Herrschaft in Schweden [* 2] zu bemächtigen. Auch in Dänemark, [* 3] wo man darüber erbittert war, daß Erich fast immer außer Landes war, seine pommerschen Vettern mit dänischen Schlössern reich beschenkte und seine Günstlinge regieren ließ, 1439 abgesetzt, floh er mit allen Reichskleinodien und Urkunden nach der Insel Gotland, von wo aus er Schweden durch Seeräuberei schadete, ging später nach Pommern [* 4] und starb 1459 in Rügenwalde. Er schrieb: »De origine gentis Danorum«, in Lindenbrogs »Scriptores rerum septentrionalium« und in Gruters »Chronicon chronicorum«.
[Könige von Schweden.]
8) Erich VI., Segerfäll (der Siegreiche), bemächtigte sich auch Dänemarks durch Vertreibung des Königs Sven, machte Einfälle an den deutschen Küsten, war ein Verfolger des Christentums und starb um 1000. -
9) Erich (IX.) VIII., Hia Helge (der Heilige), der Sohn eines Bauern, wurde nach dem Tod Sverkers zum König gewählt, regierte 1155-60, machte sich verdient um Befestigung des Christentums, unterwarf und bekehrte den südlichen Teil von Finnland und reinigte die schwedischen Gesetze von den Überbleibseln des Heidentums. Zu seinem Andenken gab man hernach dem ganzen schwedischen Gesetz den Namen »des heiligen Erich Lagh«. Erich fiel im Kampf gegen den dänischen Prinzen Magnus Obwohl nicht förmlich kanonisiert, galt er doch als Schutzpatron Schwedens, und seine Gebeine werden noch im Dom zu Upsala [* 5] aufbewahrt. -
10) Erich X., Knutson, Knuts Sohn, des vorigen Enkel, entrann allein dem von Sverker II. über seine Familie verhängten Blutbad, besiegte und tötete diesen 1210 und regierte bis 1216. Er war ein eifriger Beförderer des Christentums, und seit seiner Regierung kann Schweden als christliches Land gelten. -
11) Erich XI., Erichson, folgte 1222 Johann I., dem letzten Herrscher aus Sverkers Geschlecht, auf dem Thron, [* 6] ward 1229 von dem Haupte der mächtigen Familie der Folkunger, Knut Johannson, vertrieben, kam aber mit Hilfe der Dänen 1234 zurück und herrschte bis 1250, in welchem Jahr er kinderlos starb, den Thron dem Haus der Folkunger überlassend. -
12) Erich XII., Sohn Magnus II., ward 1351 infolge einer Empörung des Adels Mitregent seines Vaters, starb aber schon 1359 -
13) Erich XIII., der Pommer, auch König von Dänemark etc., s. v. w. Erich 7). -
14) Erich XIV., Sohn und seit 1560 Nachfolger Gustav Wasas, geb. ein stattlicher, fein gebildeter Mann, führte anfangs die Regierung mit Energie, förderte Künste und Handwerke, Handel und Schiffahrt, hob die schwedische Seemacht und verbesserte die Rechtspflege. Doch war er sehr verschwenderisch, und bald verführten ihn sein finsterer Argwohn und seine in Wahnsinn ausartende Leidenschaftlichkeit zu Unrecht und Gewaltthat. Durch die Beschränkungen seiner Brüder, welche mit ansehnlichen Lehnsfürstentümern und ausgedehnten Rechten ausgestattet waren, erregte er die Unzufriedenheit derselben, durch den unglücklichen siebenjährigen Krieg gegen Dänemark den Haß des Volkes sowie durch seine Vermählung mit Katharina Mans, [* 7] der Tochter eines Bauern, die er 1568 als Königin krönen ließ, den Unwillen der Großen.
Die von ihm eigenhändig vollführte Erdolchung des angeblich wegen verräterischer Umtriebe eingekerkerten Grafen Nils Sture sowie die nachfolgende Hinrichtung von dessen ganzem Geschlecht (1567) beraubten ihn trotz der nachfolgenden Bestätigung der Todesurteile durch seinen Kanzler Göran Persson vollends seiner Ruhe und Besonnenheit und brachten seine Geistesstörung zum Ausbruch. Den erbitterten Adel zu versöhnen, entsetzte er Persson und gab seinem seit 1563 gefangen gehaltenen Bruder Johann die Freiheit.
Bald aber gelangte Persson zu dem vorigen Ansehen, weshalb Erichs Brüder Johann und Karl sich verbanden und Erich im September 1569 stürzten. Den Thron bestieg hierauf Johann, der den unglücklichen Erich auf Gripsholm in hartem Gefängnis hielt und vergiften ließ. Gustav III. ließ über seinem Grab in der Domkirche von Westerås ein prachtvolles Denkmal errichten. Das unglückliche Geschick Erichs lieferte den Stoff zu den Trauerspielen von R. Prutz, Kruse, Koberstein und Weilen. - Sein einziger Sohn von Katharina Mans, Gustav Erichson, bei den Jesuiten in Polen erzogen, später Kaiser Rudolfs II. eifriger Schüler in der Alchimie, dann vom russischen Zaren Boris Godunow zum Eidam ausersehen, was er aber zurückwies, da er die Religion nicht wechseln wollte, starb 1607 als Verbannter zu Kaschin in Rußland.
Vgl. Ahlquist, Konung Erik XIV. (Stockh. 1879).