aber meist, wie die Pinge einer alten Berggrube, eingesunken erscheinen. Sie finden sich im Grobkalk von St.-Denis bei Paris,
in der Kreide von Frankreich und England, insbesondere auch indem sogen. Kreidetuff von Maastricht im Limburgischen, wo sie nicht
selten den unterirdischen Steinbruchbau gefährden. Ihre Bildung dürfte auf versinkende Tagewasser, welche
die Kalkgesteine auflösen, zurückzuführen sein. Schutt, Sand und Thon werden dann in die schlammartige Höhle eingespült.
schlanke Säulen und spitze Pyramiden aus lehmig-sandigem Material, welche an ihrer Spitze ein festeres,
größeres Gesteinsfragment tragen, das bei nach abwärts fortschreitender Erosion als Schirm für den feinern Schutt, in
welchem es ursprünglich begraben lag, gedient hat. Am bekanntesten sind die Erdpyramiden von Bozen (Südtirol), wo sie waldähnlich
und bis 30 m hoch nebeneinander gestellt sind, sowie die von Colorado (s. Abbildung). Im kleinen läßt sich die Erscheinung
nach jedem Platzregen an den Wänden derjenigen Hohlwege beobachten, welche in ein feines und lockeres,
mit größern und festern Brocken untermengtes Erdreich einschneiden.
(spr. erdr'), Fluß im franz. Departement Niederloire, entspringt in den Bergen von Maine, vereinigt sich unterhalb
Nort mit dem Kanal von Nantes nach Brest, bildet weiterhin zwei Seen und mündet unter dem Namen Rivière de
Barbin bei Nantes in die Loire.
Seine Länge beträgt 105 km. Von Nort bis zur Mündung ist er schiffbar und wird besonders zum
Transport von Getreide und Brennholz benutzt.
(Strangulatio), gewaltsame Todesart, welche durch festes Anlegen eines einschnürenden Werkzeugs um den
Hals bewirkt wird, indem jenes die Luftröhre zusammendrückt und das Atmen dadurch unmöglich macht. Zum Zweck des Selbstmordes
wird die Erdrosselung nur selten vorgenommen und führt dann nur ganz ausnahmsweise wirklich zu
ihrem Ziel, weil die Einschnürung des Halses in der Regel sofort nachläßt, sobald der Selbstmörder bei herannahendem Verlust
des Bewußtseins die Hände vom Strangulationswerkzeug zurückzieht. Im allgemeinen ist daher bei konstatierter Erdrosselung zu vermuten,
daß sie durch eine zweite Person zum Zweck des Mordes bewerkstelligt wurde.
Der Erdrosselte stirbt den Erstickungstod, genau so wie ein Erhängter,
durch Unterbrechung der Atmung.
Es werden daher auch an und in der Leiche des Erdrosselten die gleichen Veränderungen angetroffen wie beim Erhängungstod
(s. Erhängen). Am Hals wird sich unter Umständen eine Strangrinne zeigen, die jedoch auch fehlen kann. Sie wird nämlich
dann vorhanden sein, wenn ein verhältnismäßig harter Körper (z. B. ein Hanfstrick) sehr fest um den
Hals zusammengeschnürt wurde und mindestens einige Stunden lang nach erfolgtem Tod noch am Hals des Erdrosselten verblieb.
Fehlen wird die Strangrinne, wenn das Strangulationswerkzeug sofort nach bewirktem Tod vom Hals wieder entfernt wurde, oder
wenn ein weicher Gegenstand (seidenes Tuch, Flanellbinde) als Strangulationswerkzeug diente. In der Regel
wird beim Erhängten die Strangrinne höher, nämlich in der Gegend des Zungenbeins, liegen, während sie beim Erdrosselten
tiefer, etwa in der Mitte des Halses, angetroffen zu werden pflegt. Doch ist in der Beurteilung aller dieser Umstände die
äußerste Umsicht und Zurückhaltung geboten, wenn man nicht in die verhängnisvollsten Irrtümer verfallen
will.
Übrigens werden am Leichnam der Erdrosselten in der Regel Spuren eines dem gewaltsamen Tod voraufgegangenen Kampfes oder die
Spuren der am Hals eingedrückten Fingernägel des Mörders aufzufinden sein, wodurch die Erdrosselung als solche erkannt und
eine andre Todesart, namentlich die durch Erhängen, ausgeschlossen werden kann. Trifft man einen Erdrosselten,
der noch nicht völlig erkaltet ist, so sind sofort Wiederbelebungsversuche einzuleiten. Vgl. Erhängen.
(Erdferkel, Ameisenscharrer, Orycterŏpus (Geoffr.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Zahnlücker (Edentata)
und der Familie der Erdschweine (Orycteropidae), plumpe Tiere mit dickem Körper, dünnem Hals, langem, schmächtigem Kopf, kegelförmiger
Schnauze, kleinem Maul, walzenförmigen Zähnen von faseriger Struktur, langer, platter Zunge, langen Ohren, mittellangem
Schwanz, kurzen, verhältnismäßig dünnen Beinen, an den Vorderfüßen mit 4, an den Hinterfüßen mit 5 sehr starken, großen,
hufartigen Krallen. Das kapische Erdschwein (Orycteropus capensis Geoffr., s.
Tafel »Zahnlücker«),
1 m lang, mit 85 cm langem Schwanz, ist ziemlich spärlich mit steifen, borstenartigen Haaren
mehr
bedeckt, auf dem Rücken und an den Seiten gelblichbraun, an der Unterseite und am Kopf licht rötlichgelb, am Hinterteil und
den Gliedmaßen braun. Es findet sich vom Kap bis zum Senegal im flachen Land, lebt einsam am Tag in selbstgegrabenen Höhlen,
welche es meist hinter sich zuscharrt, geht abends auf Ameisen- und Termitenjagd und vertilgt deren große
Massen. Es ist außerordentlich vorsichtig und scheu; wird es angegriffen, so gräbt es sich mit großer Schnelligkeit in die
Erde. Es wirft ein Junges, welches sehr lange von der Mutter gesäugt wird. Das Fleisch ist dem des Wildschweins ähnlich; die
dicke, starke Haut wird zu Leder verarbeitet.