Von seinen
Kompositionen sind hervorzuheben die Chorwerke:
»PrinzessinIlse«, »Schneewittchen«, »Traumkönig
und sein
Lieb« und »Selinde«, eine Orchestereinleitung
zu
Brachvogels
»Narziß«, verschiedene
Lieder und Klavierstücke etc. -
Seine
GattinPauline Erdmannsdörffer, geborne
Fichtner, Pianistin, geb. zu
Wien
[* 13] und daselbst ausgebildet, trat bereits mit dem 15. Jahr
öffentlich auf, konzertierte darauf mit gutem Erfolg in
Deutschland
[* 14] und Rußland und nahm 1870-71 noch
Unterricht bei
Liszt
inWeimar,
[* 15] wo sie vom
Großherzog zur Kammerpianistin ernannt wurde. Mit Erdmannsdörffer ist sie seit 1874 verheiratet.
(ungar.), s. v. w.
Wald, ^[= # diejenigen Teile der Erdoberfläche, welche mit einer Vegetation gesellig wachsender Baumgewächse ...] in zusammengesetzten Ortsnamen vorkommend.
[* 16]
(Petroleum,
Steinöl,
Naphtha), eine in der
Natur vorkommende entzündliche
Flüssigkeit, welche den aus verschiedenen
Teersorten gewonnenen
Mineralölen ähnlich ist und, wie diese, wesentlich aus flüssigen
Kohlenwasserstoffen besteht. Das
rohe Erdöl ist hell oder dunkel, dünn- oder dickflüssig; es wird oft begleitet von
brennbaren
Gasen, enthält teils
Bestandteile, die schon bei mäßiger Erwärmung Dampfform annehmen, teils schwer
flüchtige Öle und
starre
Körper
(Paraffin)
[* 17] und geht unter Umständen in sehr dickflüssige
Substanzen über, als deren Endglied das starre
Bergwachs
und der
Asphalt zu betrachten sind.
Das Erdöl ist sehr weit verbreitet und findet sich in den verschiedensten
Gebirgsformationen, bisweilen in der
Nähe von
Punkten vulkanischer Thätigkeit, aber ganz allgemein auch in
Sedimentgesteinen. Einzelne Vorkommen gehören einer
sehr jungen
Formation an, wie das von Wietze in
Hannover,
[* 18] während das amerikanische Erdöl aus den ältesten
Formationen gewonnen
wird. Es gibt aber an den verschiedenen Fundorten keine bestimmte Petroleumschicht. Das
Öl durchdringt
vielmehr die benachbarten Gesteinsschichten und erfüllt
Spalten und
Klüfte, auf welche es in seinem
Lauf stößt.
Das Vorkommen ist daher ein sehr unregelmäßiges, und in unmittelbar benachbarten Lokalitäten kann ein Bohrloch bei 20,
ein andres erst bei mehr als 100 m Tiefe das
Öl erreichen. Häufig enthalten die Hohlräume neben Erdöl auch
Wasser und brennbare
Gase,
[* 19] nach ihrem spezifischen
Gewicht übereinander geschichtet und meist unter hohem
Druck stehend. Aus
einem Bohrloch, welches bei einem schräg aufwärts gerichteten Hohlraum die Gasschicht trifft, wird daher zunächst eine
Eruption entzündlicher
Gase erfolgen, und wenn diese vorüber ist, muß das Erdöl durch
Pumpen
[* 20] gehoben werden.
Trifft das Bohrloch dagegen von vornherein die Ölschicht, so wird das stark gespannte
Gas das Erdöl zur Oberfläche der
Erde
und selbst fontänenartig über dieselbe hinaustreiben. Eine
Kluft, welche in dem mit
Wasser gefüllten Teil angebohrt wird,
liefert oft eine reiche
Ausbeute an Erdöl, wenn es gelingt, das
Wasser so weit auszupumpen, daß das
Öl das
Bohrloch erreichen kann. Unter den Produzenten von Erdöl steht
Nordamerika
[* 21] obenan.
In denVereinigten Staaten
[* 22] zieht sich die wichtigste
Petroleumzone von der Westgrenze
Pennsylvaniens in nordöstlicher
Richtung quer durch diesen
Staat und durch
den
StaatNew York an dessen Südgrenze.
Man unterscheidet vier Regionen und zwar je eine zu beiden Enden der Kaukasuskette und je eine im N. und
S. derselben. Die Erdölquellen finden sich hier in vollkommen vulkanischer Gegend, die auch an Mineralquellen sehr reich
ist. ReicheAusbeute liefern das Becken von Temruck oder von Kertsch am Kubanfluß und das nördliche Becken, welches
das Terekthal und die ProvinzDaghestan umfaßt. Die beiden wichtigsten Becken liegen aber im Kurathal um Tiflis herum und auf
der HalbinselApscheron um Baku. In Tiflis steigen brennbare Gase in unaufhörlichen Strömen aus dem Erdboden hervor.
Europa
[* 35] besitzt zwar an vielen Orten Erdölquellen, doch ist zunächst nur das Vorkommen in Galizien von
größerer Bedeutung. Hier zieht sich das Erdölgebiet in einer Breite
[* 36] von 2-3 Meilen am Nordabhang des Gebirges hin, zwischen
dem neocänen Karpathensandstein und den Tertiärschichten. Eine der wichtigsten Lokalitäten ist Boryslaw bei Drohobycz, wo
sich Erdöl und Ozokerit in bituminösen und salzigen miocänen Thonen u. Mergeln finden, die von Gerölle und
Lehmschichten bedeckt sind.
Niveau und Ergiebigkeit der Erdöl führenden Schichten wechseln sehr; indes scheint Ozokerit sich tiefer als 20 Klafter nicht mehr
zu finden, während noch in jeder beliebigen Tiefe angetroffen wird. An Ozokerit liefert ein Schacht durchschnittlich 2-4,
jedoch zuweilen auch 30 Ztr. pro Tag, an Öl 1-3 Ztr. Auch Rußland (Polen und Petschoragebiet) sowie Rumänien
[* 37] haben bedeutende Erdölquellen. Für Deutschland hat das Vorkommen von Erdöl im nordwestlichen Teil des Landes besonderes Interesse.
Mohr erbohrte eine Quelle,
[* 42] welche 30 Ztr. Erdöl in einer Stunde lieferte. Als die Quelle bei einer
Tiefe von 192 Fuß nur etwa 150 Barrels ergeben hatte, ließ sie sichtlich in ihren Erträgen nach, wurde deshalb 36 Fuß tiefer
gebohrt und lieferte nun die angegebene Ölmenge. Bis zum Abend des 25. Juli floß die Quelle ununterbrochen, während man
aus Mangel an Fässern etwa 30 Stunden lang die Thätigkeit der Pumpen einstellen mußte. Binnen 72½ Stunden ergab das Bohrloch 783 Barrels
oder 2600 Ztr. Petroleum mit einem spezifischen Gewicht von 0,892 und einer Temperatur von 10,25°. Auch auf dem benachbarten
Bohrwerk der oben genannten Aktiengesellschaft hatte man währenddem gute Erfolge, indem man täglich etwa 50 Barrels
gewann.
Das Mohrsche Bohrloch lieferte neben dem Erdöl Salzwasser, im ganzen ca. 90,000 Lit. in 24 Stunden, von welchen etwa 66 Proz. Erdöl waren.
BeimAbteufen des Bohrlochs erschien bis 10 m Tiefe ein feiner Sand mit Findlingen von rotem Granit und Flintsteinen,
dann ein 7 m mächtiger blaugrauer Diluvialthon und ein 3 m mächtiger blauer Thon mit Kalksteinschicht. Von 20 bis 35 m folgte
Mergelthon, von 35 bis 40 m festes Gebirge mit Quarzeinlagerungen, dann bis 48 m harter Sandsteinfels mit Schwefelkies, der
die ersten Ölspuren zeigte.
Man gewinnt das Erdöl durch Brunnen oder Bohrlöcher. In Nordamerika teuft man einen 1,5-2 m weiten Schacht bis auf den anstehenden
Fels ab und setzt in diesem das 8-10 cm weite Bohrloch an. Oft erreicht man schon bei 10, meist bei 20-70 m
Tiefe das Öl. Die enorme Triebkraft, mit welcher das Öl anfänglich bisweilen emporgeschleudert wird (bis 20 m), verliert
sich allmählich, und man fördert es dann durch eingesetzte Röhren
[* 48] mit Pumpen. Das Wasser, welches viele Bohrlöcher neben
dem Erdöl liefern, ist bald süß, bald salzig. MancheBohrlöcher gaben täglich nur 1800-3600, andre zehnmal
soviel, selbst 40,000 und 91,000 Lit. Einfacher ist die Gewinnung durch Brunnen, in denen sich das Erdöl, wie bei Rangun, sammelt;
auch in Nordamerika ist diese Methode in einigen Distrikten anwendbar, und in Kanada ist der poröse Kalkstein zuweilen so stark
mit Erdöl imprägniert, daß man ihn ohne weiteres destillieren kann.
Das amerikanische rohe Erdöl ist dunkel gefärbt, meist braun, vom spez. Gew.
0,75-0,925; es riecht von beigemengten Schwefel-, Arsen- und Phosphorverbindungen durchdringend widrig. Besonders das kanadische
riecht sehr stark, ist rotbraun, schwerer (0,832-0,858) als das pennsylvanische (0,805-0,816),
welches heller, dünnflüssiger, grünlich, ins Olivenbraune ziehend erscheint. Das Rangunöl ist bei
auffallendem Licht
[* 49] gelbgrün, bei durchfallendem braun und
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