bestimmten Gehölzen in Töpfen, die man beliebig von hier wegnehmen und warm stellen kann, oder zur
Überwinterung von
Alpenrosen
(Rhododendron), die mit ihren festhaltenden Wurzelballen aus ihrer
Gruppe herausgenommen und hier dicht neben- und zwischeneinander
eingeschlagen und im Frühjahr wieder an den
Ort ihrer Bestimmung gepflanzt werden, ohne daß ihre Fähigkeit
zum Blühen irgendwie leidet.
Mineralien,
[* 2] welche im wesentlichen aus
Kohlenstoff und
Wasserstoff bestehen, häufig aber auch
Sauerstoff enthalten,
nur in unkristallisiertem Zustand vorkommen, leicht schmelzen und mit rußender
Flamme
[* 3] verbrennen.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Oberbayern, an der Sempt und der
LinieSchwaben-Erding der
Bayrischen Staatsbahn,
ist Sitz eines Bezirksamtes und Amtsgerichts, hat 3
Kirchen, ein Waisenhaus, Wollzeugweberei und (1880) 2862 kath.
Einwohner. Erding war schon 950 Hauptort eines
Gaues und ward im Dreißigjährigen
Krieg von
Schweden
[* 7] und
Franzosen
arg verwüstet.
Von Erding bis
Moosburg erstreckt sich auf der rechten Seite der
Isar das meist noch unkultivierte ErdingerMoos, 45 km
lang und 6-12 km breit.
brauner, gelber, Kobalterze, kommen derb, eingesprengt und als Überzug vor, sind leberbraun, strohgelb
bis gelblichgrau, erdig und matt,
Härte 1,0-2,5, spez. Gew.
2,0-2,67;
sie bestehen aus einem
Gemenge von wasserhaltigem arsensauren
Eisenoxyd,
Kobaltoxyd und Kalkerde, sind also wahrscheinlich
Zersetzungsprodukte andrer Kobalterze.
Sie finden sich auf einigen Lagerstätten des
Speiskobalts mit
andern Kobalterzen bei Kamsdorf und
Saalfeld
[* 8] in
Thüringen, Riechelsdorf in
Hessen
[* 9] und Allemont.
Baumkrankheit an
Kiefern,
Fichten,
Tannen, Lärchen, aber auch an Laubbäumen, wobei der
Stamm an der
Basis eine Anschwellung bekommt, an welcher die
Rinde aufbricht, bei den Nadelbäumen gewöhnlich unter Harzerguß.
Zwischen
Rinde und
Holz
[* 10] findet sich das weiße, später die Form brauner, harter
Stränge
(Rhizomorpha, s. d.) annehmende
Mycelium
eines
Hutpilzes,
AgaricusmelleusL., der die
Krankheit verursacht. An jenen
Strängen entspringend, bricht
er durch die
Rinde der erkrankten
Stämme hervor. Da die
Stränge von erkrankten
Wurzeln durch die
Erde zu gesunden hinkriechen
und in diese eindringen, wird die
Krankheit ansteckend. Die befallenen
Stöcke sind auszuroden.
[* 11]
(Erdbeschreibung,
Geographie) beschäftigt sich als eine selbständige
Wissenschaft mit
der Erforschung der
Erde, vorzugsweise der Erdoberfläche, nach ihrer stofflichen
Zusammensetzung (Land,
Wasser,
Luft, Organismen),
Form und Formänderung unter der Einwirkung der in ihr und über ihr wirkenden und untereinander in
Konnex stehenden
Kräfte.
Eine allgemein angenommene kurze Begriffsbestimmung der Erdkunde läßt sich übrigens heute noch
nicht geben, da unter den Geographen selbst die
Ansichten über
Begriff und
Ziel der noch auseinander gehen.
Diese Unfertigkeit der
Anschauungen hat sogar
Gelehrte, die außerhalb der
Geographie stehen, zu dem übereilten
Urteil geführt,
die Erdkunde sei überhaupt keine selbständige
Wissenschaft. Es ist indes nicht schwer, nachzuweisen, daß
die den Anforderungen an eine selbständige
Wissenschaft insofern durchaus entspricht, als sie sowohl ein eignes ihr allein
zukommendes Forschungsobjekt besitzt, als auch nach einer eignen Forschungsmethode arbeitet. Dieser Nachweis soll zunächst
im folgenden kurz geführt werden.
Außer vielleicht für die
Mathematik, sind für keine andre
Wissenschaft scharfe Umgrenzungslinien aufzustellen;
jede
Wissenschaft hat mehr oder weniger ausgebreitete Grenzgebiete, die von verwandten
Wissenschaften ihr streitig gemacht
werden. Am meisten gilt dies von der
Geographie, und gerade deren mannigfache Berührung mit den beschreibenden
Naturwissenschaften,
der
Astronomie,
[* 12] der
Physik, der Geschichte, der
Nationalökonomie, sogar der Sprachwissenschaft, hat zu dem verkehrten
Urteil geführt, sie entbehre überhaupt eines ihr ausschließlich zukommenden Forschungsobjekts.
In der That aber besitzt sie ein solches in der Erdoberfläche.
Keine einzige unter den andern
Wissenschaften macht auf dieses
Objekt Anspruch; die
Geologie
[* 13] oder die
Nationalökonomie empfangen die Kenntnis der Erdoberfläche, so wie sie dieselbe brauchen,
erst aus den
Händen der
Geographie. Der Geograph faßt nun die Erdoberfläche nicht rein mathematisch
als bloße Begrenzungsfläche der festen
Erdkugel
(Lithosphäre), sondern er sieht in ihr etwas Stoffliches, insofern er die
zweifache Umhüllung der
Erde ihr zurechnet, nämlich erstens die flüssige Erdhülle (Hydrosphäre), welche in Gestalt der
Meere,
Seen und
Flüsse
[* 14] der
Lithosphäre eingesenkt ist, und zweitens die gasförmige Erdhülle oder
Atmosphäre,
welche die Hydrosphäre überall und die von der letztern unbedeckt gelassenen Teile der
Lithosphäre überlagert.
Auf die Erforschung dieser beiden
Hüllen erhebt keine andre
Wissenschaft Anspruch, sie bilden, neben der festen
Erdrinde, den
integrierenden Forschungsstoff der Erdkunde. So ergibt sich von selbst eine Zergliederung des nur
der
Geographie zukommenden
Stoffes nach den drei Planetenteilen:
2)
Hydrographie, die Hydrosphäre behandelnd, wovon die
Ozeanographie (Meereskunde) ein Hauptteil ist;
3) die Festlandskunde, welche sich auf die trockne Erdoberfläche oder
Lithosphäre bezieht. Erstere beide geographische
Disziplinen
setzen eine erhebliche Kenntnis der
Gesetze der
Physik voraus, wie man sie geradezu kurzweg, aber einseitig,
als Anwendung der
Lehren
[* 16] der
Physik auf die Zustände und Vorgänge in der
Atmosphäre, bez. Hydrosphäre definiert hat. Die
letztere bietet innige Berührungspunkte mit der
Geologie, insofern als das Verständnis der Entstehung gewisser Erdoberflächenformen
erst nach Kenntnis des innern
Baues gewonnen wird. Davon später mehr. Eine weitere Ergänzung findet
der Arbeitsstoff der Erdkunde darin, daß die Erdoberfläche die Rindenschicht eines
Gestirns ist, dessen Zugehörigkeit zum Planetensystem
[* 17] jene der Einwirkung gewisser
¶
mehr
astrophysischer Kräfte unterwirft. Doch ist dieser Teil der Erdkunde fast ganz in die Hände der rechnenden und messenden Astronomie
übergegangen und erscheint als astronomische Geographie (fälschlich mathematische genannt) meist nur mit seinen elementarsten
Ergebnissen in den Lehrbüchern der Erdkunde. Dennoch sind namentlich die Beziehungen der Erdoberfläche zur Sonne
[* 19] (Erwärmung) und
zum Mond
[* 20] (Gezeiten) so tiefgreifend, daß kein Geograph umhin kann, sie aufmerksam zu studieren.
Auch der Mensch ist zu den Organismen zu rechnen, welche die Erdoberfläche bewohnen; er ist geradezu der Erdoberflächenbewohner
par excellence. Mit der Klassifikation der Menschen nach ihren körperlichen Merkmalen befaßt sich die Anthropologie, nach sprachlichen
Merkmalen die Ethnographie.
[* 22] Aber die innigen, teilweise freilich dunkeln Beziehungen zwischen den natürlichen Bedingungen
der Erdoberfläche und der Geschichte, namentlich der Kulturgeschichte, der Menschheit bilden ein wiederum speziell der Erdkunde zugewiesenes
Gebiet.
daß lange Zeit
hindurch in der Aufdeckung dieser Beziehungen ganz unberechtigterweise die wissenschaftliche Hauptaufgabe der Erdkunde gefunden
wurde, wie man, noch dieser Ansicht folgend, an den Schulen vielfach die Geographie als einen nebensächlichen Anhang der Geschichte
behandelt. Es ist nun gerade diese Frage, wie weit das sogen. historische Element in der Geographie zum
Ausdruck gelangen dürfe, ein Hauptpunkt der methodologischen Kontroverse unter den modernen Geographen.
Nur wenige derselben erblicken darin noch den Gipfelpunkt geographischer Forschung; einige werfen diese Aufgaben gänzlich
aus der Geographie hinaus und betrachten also diese lediglich als eine Naturwissenschaft, die Mehrzahl aber, darunter die Führer
der Geographen in Deutschland,
[* 23] huldigen der dualistischen Ansicht von zwei gleichberechtigten Richtungen,
indem sie nicht nur physikalische Geographie lehren, sondern daneben auch der Kulturgeographie oder nach Ratzel besser Anthropogeographie
(früher brauchte man wohl auch das leicht mißzuverstehende »historische Geographie«) eine Stätte anweisen.
Den Dualisten ist übrigens außer KarlRitter (vgl. das obige Citat) auch OskarPeschel zuzurechnen, den
man mit Unrecht einen Gegner des erstern nannte, da er doch selbst sagt: »Die
wissenschaftliche Erdkunde
betrachtet die Erdoberfläche als einen Raum, auf dem sich eine Fülle von Erscheinungen nach bestimmten
Gesetzen abspielt, und als Wohnplatz des Menschen«. Peschel, dessen eigne methodologische Ansichten übrigens
keineswegs abgeklärte waren, bekämpfte nur Übertreibungen der Ritterschen Schule. Ein System der anthropischen Geographie
hat aber erst FriedrichRatzel in unsern Tagen gegeben (s. unten). Immer bleibt auch hier das Kriterium zwischen Geographie und
Geschichte: die Beziehungen zur Erdoberfläche aufzusuchen.
Auch in den Mitteln, durch welche die wissenschaftliche Erdkunde das von ihr zu bearbeitende Material gewinnt,
liegt etwas sehr Charakteristisches. Zwar sind es an und für sich keine andern als die der Naturwissenschaften, nämlich Messung
und Beobachtung; aber die Art ihrer Anwendung auf die Erdoberfläche bildet ein Merkmal geographischer Methode. Die Messung
der Erdoberfläche führt zur Bestimmung der Gestalt der Erde, zu ihrer Überspannung mit einem Gradnetz.
Zur Fixierung eines Objekts auf der Erdoberfläche gelangt man durch Messung seiner drei geographischen Koordinaten:
[* 24] geographische
Breite,
[* 25] geographische Länge und vertikale Höhe über dem Meeresspiegel.
Die Resultate dieser Messungen gelangen zum Ausdruck in der Karte. So wird denn die Karte, weil sie die Orientierung
unter den Objekten der Erdoberfläche bezweckt, das entschiedenste Charaktermerkmal der Geographie. Keine andre Wissenschaft
zeichnet von sich aus Karten, die Geographie übergibt sie z. B. der Geologie oder der Statistik zur Benutzung oder zu speziellen
Eintragungen aus der geographischen Grundlage. Zu des PtolemäosZeiten war es möglich, Geographie (wörtlich:
graphische Darstellung derErde) geradezu als Kartographie zu definieren, und noch heute sind die geographischen Werke der
Chinesen nach Richthofen nichts andres als gesprochene Karten, insofern sie über eine trockne Statistik in Namen-, Zahlen- und
Maßangaben etc. wenig hinausgehen, das Moment der Schilderung mehr oder weniger und die gedankliche Kombination
der geographischen Elemente fast gänzlich vermissen lassen.
Die kartographische Abbildung aller Teile der Erdoberfläche in möglichst getreuer Gestalt ist darum die fundamentalste
aller Aufgaben der Geographie, und der Geodät oder militärische Topograph, welcher diese (einen großen mathematischen Apparat
erfordernden) Arbeiten da ausführt, wo es sich um die Herstellung von Kartenbildern in der exaktesten
und subtilsten Form handelt, arbeitet bewußt als Diener derGeographie. Für den größten Teil der Erdoberfläche indes beruhen
unsre Karten auf den unmittelbaren Aufnahmen geographischer Reisenden.
Auch das zweite Mittel, die Beobachtung, findet in der Geographie eine charakteristische Anwendung. Der Geograph beobachtet
die in der Natur gegebenen Objekte und Vorgänge in der Absicht, ihre Beziehungen zur Erdoberfläche aufzusuchen.
Freilich sind es dieselben Objekte, welche auch die Naturwissenschaften beobachten; der Geograph aber tritt all diesen Objekten
mit dem einen oben genannten Gesichtspunkt gegenüber, der für andre Wissenschaften nicht obligatorisch ist. Je mehr die Naturwissenschaften
die Kenntnis ihrer Objekte fördern und vertiefen, um so mehr kann dann auch der Gesichtspunkt des Geographen
diesem eine Vervollkommnung seiner Auffassungen, eine schärfere Klarstellung der kausalen Beziehungen zur Erdoberfläche,
ermöglichen. Am klarsten zeigt sich dies im Verhältnis zur Geologie. Die Hauptaufgaben dieser Schwesterwissenschaft der Geographie¶