du
Rhin« erschienen, gingen unbemerkt vorüber. Auch zwei dramatische
Versuche: »Les chasseurs des reines« und »L'Alsace
en 1814«, aus jener Zeit gelangten nicht zur Aufführung. Erst der in der
»Revue nouvelle« veröffentlichte
Roman »L'illustre
docteur
Mathéus« (1859) gewann ihnen die
Gunst des
Publikums, und nun wuchs mit jedem neuenWerk der Erfolg
des Schriftstellerpaars, das in ununterbrochener
Folge eine lange
Reihe von
Romanen und
Erzählungen erscheinen ließ: »Contes
fantastiques« (1860);
»Histoire d'un sous-maître« (1869) u. a. Meist im Elsaß
oder in der benachbarten
Pfalz spielend, zeichneten sich diese
Erzählungen durch behagliche Detailmalerei,
geschickte
Charakteristik der handelnden
Personen und einen gesunden, manchmal derben
Humor aus und empfahlen sich dadurch,
daß alles Lüsterne und Anstößige darin vermieden war, noch ganz besonders zur Familienlektüre, während anderseits die
entschieden kaiserreichfeindliche
Richtung der
Autoren vor 1870 nicht wenig dazu beitrug, sie populär
zu machen.
In den spätern, nach dem
Krieg entstandenen Werken, wie: »L'histoire d'un plébiscite, racontée par un des 7,500,000
Oui« (1872),
»Le
grand-père Lebigre« (1880) etc., tritt die zweite,
oben angedeutete
chauvinistische
Richtung der Verfasser, ihr Deutschenhaß und ihre Ausbeutung der niedrigen Tagesleidenschaften, in so widerwärtiger
Weise zu
Tage, daß nur ein roher
Sinn, selbst unter ihren Landsleuten, daran
Geschmack finden kann. Auf der
Bühne ernteten drei
Stücke von Erckmann-Chatrian: »Le juif polonais« (1869),
die dramatische Bearbeitung des
»AmiFritz« (1876) und »Les
Rantzau«
(1882), Erfolge. Die bekanntern Werke erschienen auch in deutscher Übersetzung.
Der Ausführung der Erdarbeiten geht die Bodenuntersuchung voraus. Diese besteht in Bohrungen,
Schürfungen oder im
Abteufen von Versuchsschächten, durch welche alle Erdschichten bis zur
Sohle der
Einschnitte offen gelegt
werden. Von Wichtigkeit ist hierbei die gleichzeitige Ermittelung derjenigen
Stellen an Abhängen, wo natürliche Rutschungen
bereits stattgefunden haben, weil hier Gleichgewichtsstörungen durch Erdarbeiten vorzugsweise
zu befürchten und durch geeignete Vorkehrungen oder durch völlige Verlegung der
Trace zu vermeiden sind. Um die Ergebnisse
der Bodenuntersuchungen gehörig übersehen und bei dem
Entwurf ausreichend benutzen zu können, werden dieselben teils in
Tabellen (Bohrregister), teils in geognostischen Quer- und Längenprofilen zusammengestellt, worin ein Vorkommen von
Wasser sorgfältig angegeben wird.
Die Ermittelung der zu bewegenden Erdmassen erfolgt nach Feststellung der
Trace durch
Aufnahme von Terrainprofilen, in welche
die zur Berechnung der
Einschnitts- und Auftragsmassen nötigen
Querprofile der Kommunikationsanlage eingetragen werden. Hieraus
werden zunächst die
Inhalte der Querschnittsflächen der Abträge oder Aufträge und durch
Multiplikation ihrer arithmetischen
Mittel mit ihren gegenseitigen
Abständen die Kubikinhalte der zwischenliegenden Erdmassen berechnet, zu
welchen die einzelnen eigens zu berechnenden Kubikinhalte der Nebenanlagen, besonders der Planübergänge, Über- und
Unterführungen,
Brücken,
Durchlässe und
Tunnels, hinzutreten.
Ist auf diese
Weise der Kubikinhalt der Auf- und Abträge ermittelt, so hat die Massendisposition unter Berücksichtigung
der geringsten Transportkosten zu bestimmen, von welchen Abträgen die Aufträge zu bilden sind, und
für den
Fall, daß beide sich nicht ausgleichen, wo Seitenentnahme oder Seitenablagerung stattzufinden hat. Hierbei ist auch
die Auflockerung des
Bodens beim
Lösen desselben, welche bei
Lehm etwa 1/48, bei
Thon 1/20, bei
Felsen1/10 beträgt, derart
zu berücksichtigen, daß mit einem gewissen Abtragsquantum ein diesen Verhältnissen entsprechend größeres
Auftragsquantum hergestellt wird.
Die
Lösung der Bodenmassen erfolgt je nach deren
Beschaffenheit etc. mit
Spaten,
Hacke, Spitzhacke,
Keilen,
Brecheisen oder
Sprengstoffen.
Statt der
Handarbeit wird häufig auch Maschinenarbeit (s.
Exkavatoren)
[* 7] angewandt, und beim
Transport ist der
Ersatz der Menschenkraft
durch
Tier- und Maschinenkraft um so vorteilhafter, je mehr die
Arbeit des
Ladens und
Entladens gegen den
Transport selbst zurücktritt.
Im allgemeinen transportiert
man in Bezug auf Zeit und
Kosten selbst große Bodenmassen auf mittlere
Entfernungen von 200-300
m am vorteilhaftesten mittels Schiebkarren, auf mittlere
Entfernungen von 1000-1200 m am vorteilhaftesten
mit Handkippkarren, während für größere
Entfernungen der Pferdebetrieb meist schon erhebliche Vorteile gewährt.
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mehr
Sollen hierbei statt der Holzbahnen Arbeitsschienen mit Vorteil Verwendung finden, so müssen die mittlern Transportentfernungen
schon 1800-2000 m betragen. Bei noch größern mittlern Transportwegen benutzt man Lokomotiven mit einer ihrer Zugkraft und
den Steigungsverhältnissen entsprechenden Reihe von Kippwagen. Über derartige Eisenbahnen s. Feldeisenbahnen.
[* 9] Lokale Verhältnisse
können die Anwendung auch andrer als der angeführten Transportmethoden vorteilhaft erscheinen lassen.
So werden schiefe Ebenen mit Seilbetrieb bei Aushebung langer Einschnitte in Anwendung gebracht, wenn zur Beschleunigung der
Arbeit eine selbständige Materialienförderung aus der Mitte in den Aussatz disponiert ist, während sich da, wo die Örtlichkeit
zum Ein- und Ausladen günstig und der Wasserweg nicht nur vorteilhaft gelegen, sondern auch gut befahrbar
ist, der Transport des Bodens mit Schiffsgefäßen rechtfertigt.
Die Anschüttung der Bodenmassen zur Bildung der Aufträge hängt wesentlich von der Form und Beschaffenheit des zu beschüttenden
Bodens sowie von der Gattung des Schüttmaterials ab und wird entweder in horizontalen oder geneigten Lagen,
als Lagen- oder als Kopfschüttung ausgeführt. Die Lagenschüttung findet bei geringen Höhendifferenzen zwischen Auf- und
Abtrag, z. B. bei Bildung von Dämmen aus Seitenentnahmen, die Kopfschüttung bei größern Höhendifferenzen beider, z. B.
da Anwendung, wo das gesamte Schüttmaterial direkt aus dem Einschnitt in den Auftrag geschafft werden muß.
Bei einem Schüttmaterial, welches im Auftrag keine hohlen Räume entstehen läßt, wie reiner Sand oder
feiner Kies, sind beide Methoden gleich zulässig; bei einem Material dagegen, welches diese Eigenschaft nicht besitzt, verdient
die Schüttung in horizontalen Lagen deshalb den Vorzug, weil sich in denselben das Material durch Stampfen, Betreten und Befahren
besser dichten läßt. Nasse oder gefrorne Bodenmassen dürfen zur Anschüttung nicht verwendet werden,
wenn man ein Ausweichen oder gar Zerfließen der Schüttungen vermeiden will, weil naß in einen Dammkörper gebrachtes Erdmaterial
niemals wieder ganz trocken wird und begierig das eindringende Tagewasser aufnimmt, gefrorner Boden beim Eintritt milder Witterung
auftaut und sich dann wie der nasse Boden verhält.
Besondere Vorsicht erfordert die Herstellung hoher Dämme über Wasserdurchlässen oder Wegunterführungen, welche nicht nur
in dünnen Lagen, sondern auch ganz gleichmäßig zu beiden Seiten des Bauwerkes bewirkt werden muß, damit dasselbe durch
ungleichen Seitendruck nicht verschoben oder gar umgedrückt wird. Um die in dem Entwurf vorgesehene Form
der Einschnitte und Aufträge bez. beim Lösen und Anschütten von vornherein möglichst genau einhalten zu können, werden
deren Profile nach Höhe und Neigung ihrer Böschungen entweder mittels Latten und Pflöcken in geeigneten Abständen in dem Umfang
aufgestellt, daß hierdurch die Bodenbewegung nicht gehindert wird, oder dieselben werden, wenn geübte
Vorarbeiter vorhanden sind, nur abgesteckt und schmale Streifen der Böschungen planmäßig planiert, welche den zwischenliegenden
Teilen zum Anhalt
[* 10] dienen.
Nach diesen Profilen, welche im ersten Fall in den Aufträgen vor, in den Abträgen nach deren Herstellung errichtet werden,
erfolgt dann auch die Regulierung und Befestigung der Böschungen, zu welchem Zweck dieselben mit urbarer
Erde bekleidet, planiert und dann mit Gras- oder Kleesamen eingesäet oder mit Rasen belegt werden. Hierbei
ist den Böschungen
der Aufträge eine ihrem voraussichtlichen Setzen entsprechende, etwas konvexe Form und dem Dammkörper selbst eine dieser
Setzung entsprechende Überhöhung zu geben.
Die Neigung der Böschungen, der Einschnitte und Dämme hängt von der Kohäsion und dem sogen. Ruhewinkel
der sie bildenden Bodenmassen ab, und auf 1 m Höhe beträgt die Ausladung durchschnittlich bei Gartenerde 2 m, bei Lehm und
Sand 1½ m, bei Thon, Kies und Gerölle 1¼ m, bei weichem Gestein 1 m, bei festem Gestein im Auf- und Abtrag
bez. ¾ und 1/3-1/8 m. Im allgemeinen kann die Neigung der Böschungen bei gleicher Bodenbeschaffenheit im Einschnitt etwas
steiler als an dem Auftrag angenommen werden. Um die Höhenlage und Form der Dämme und Einschnitte dauernd zu erhalten, ist
auf deren sofortige und vollständige Entwässerung besondere Rücksicht zu nehmen.
Das von den Oberflächen der Böschungen ablaufende Wasser wird in Leitgräben mit hinreichendem Gefälle und mit der nötigen
Befestigung den natürlichen Abzugsstellen oder Wasserläufen zugeführt, das in die Einschnitte und Dämme eingedrungene Wasser
durch eingebaute Sickerdohlen, Abzugskanäle und Drainröhren nach den Böschungen und den an ihrem Fuß angelegten Abzugsgräben
geleitet. Die Unter- oder auch Überführung stetig oder periodisch fließender Wasserläufe mittels
Durchlässen, Brücken und Kanälen gehört nicht mehr in das Gebiet des Erdbaues, sondern in den Bereich der Kunstbauten (s.
Brücke).
[* 11] Wo bei der Herstellung von Einschnitten nach außen geneigte Bodenschichten freigelegt werden oder bei der Bildung
von Aufträgen nach außen geneigte Schichten entstehen, welche auf schlüpfriger Unterlage, insbesondere
feuchten Thon- oder Lehmschichten, ruhen, können Rutschungen von geringerm oder größerm Umfang eintreten, welchen durch
Stützungen oder Vermehrung der Reibungswiderstände vorzubeugen ist. Die Stützungen können durch Erdpfähle oder Stützmauern
bewirkt, die Reibungswiderstände durch Trockenlegung der feuchten Unterschichten, durch Flechtzäune oder verwandte
Befestigungsmittel vermehrt werden.