Kulturen oft zu einem lästigen Unkraut. Es wird nebst einigen andern
Arten auch als
Zierpflanze kultiviert. Die
Wurzeln und
jungen
Triebe ißt man im nördlichen
Europa
[* 2] wie
Spargel und in
Kamtschatka das ganze
Kraut als
Gemüse. Die Samenwolle hat man
vielfach, jedoch ohne wesentlichen Erfolg, technisch zu benutzen gesucht; in den
Polarländern macht man
Lampendochte daraus. Die
Blätter geben den kurilischen
Thee.
Schlußrede, Schlußwort am Ende eines
Vortrags, ist, wie der
Prolog, besonders bei dramatischen
Werken gebräuchlich, doch meist nur eine Art Notbehelf, insofern er nämlich etwas aussprechen soll, was eigentlich das
Stück schon durch sich selbst aussprechen müßte. In einem andern
Sinn gebraucht man das
Wort Epilog, wenn
man darunter die versifizierte
Rede versteht, welche, nicht durch das
Stück selbst, sondern durch irgend eine äußere
Ursache
veranlaßt, nach Beendigung eines Theaterstücks an das
Publikum gerichtet wird. In noch anderm
Sinne nannte
Goethe sein Gedicht
aufSchiller einen »Epilog zu
SchillersGlocke«.
L.
(Sockenblume,
Bischofsmütze),
Gattung aus der
Familie der Berberidaceen, ausdauernde, krautartige
Pflanzen
mit abwechselnden, doppelt dreizählig zusammengesetzten Blättern, seitenständigen, meist einfachen Blütentrauben und
vielsamiger, schotenförmiger
Kapsel. Epimedium alpinumL., in den
Alpen,
[* 3] ist ein niedriges
Gewächs mit zierlichen,
blutroten, innen gelben
Blüten von merkwürdiger
Bildung, liebt
Schatten
[* 4] und wird, wie auch einige japanische
Arten, als
Zierpflanze
bei uns kultiviert.
Die
Blätter werden von den Alpenbewohnern als giftwidriges und schweißtreibendes
Mittel gebraucht.
Regelmäßige, alljährlich ernannte Behörden waren die zehn der Neorien
(Werften), welche die
Aufsicht über
die in den
Docks aufbewahrten
Kriegsschiffe und Ausrüstungsgegenstände führten, und die gleichfalls zehn Epimeleten des Emporion,
welchen die Überwachung der
Zoll- und Handelsgesetze oblag.
berühmter
Priester und
Seher des
Altertums, aus
Kreta gebürtig, lebte zu
Knosos als ein Zeitgenosse der
Sieben Weisen,
zu denen er auch wohl gerechnet wird. Er gehörte dem enthusiastischen
Kultus des
Zeus
[* 6] und der
Kureten an, mit dem auf
Kreta
eine geheime Priesterweisheit verbunden war, soll auch einst in der Diktäischen
Höhle bei
Knosos entschlafen
und erst nach 50
Jahren wieder aufgewacht sein.
SeinRat ward selbst von
Staaten begehrt. Er veranlaßte Veränderungen in den
heiligen
Gebräuchen der
Athener und bemühte sich, Ehrlichkeit und
Billigkeit in
Athen einzuführen; auch soll er der
Erfinder des
Pflugs gewesen sein.
Als
Lohn erbat er sich einen
Zweig des heiligen
Ölbaums auf der
Burg. Die Lakedämonier sollen ihn in mehrhundertjährigem
Alter
in einem
Krieg mit den Knosiern gefangen genommen und,
weil er ihnen nur
Böses geweissagt, hingerichtet, die
Argiver aber seinen
Leichnam beerdigt haben. Man legt ihm mehrere Gedichte und prosaische
Schriften bei, unter denen vielleicht
einige Orakelsprüche und Sühnlieder von ihm herrühren. Bekannt ist daraus der Spruch im
Brief des
Paulus an
Titus 1, 12. Auch
einige kosmogonische
Lehren
[* 7] wurden auf Epimenides zurückgeführt. An den
Mythus von des Epimenides
Schlaf knüpft
Goethes patriotisches
Festspiel»Des Epimenides Erwachen« an.
(das Spinallum der Alten), Hauptstadt des franz.
DepartementsVogesen, in anmutiger Hügelgegend am
Fuß der
Vogesen,
zu beiden Seiten der
Mosel, welche sie in drei Teile: die große und kleine Stadt und die Vorstadt de
l'Hospice, teilt,
Station der Ostbahn, ist gut gebaut, hat eine alte
Kirche (St.-Maurice, um 960 gegründet) und (1881) 15,161
Einw., deren
Gewerbfleiß sich neuerdings durch starke
Einwanderung von
Elsässern bedeutend gehoben hat und sich auf Baumwollspinnerei
und
-Weberei, Fabrikation vonBuntpapier,
Stichen und Ölbildern,
Stärke,
[* 9] auf
Handel mit
Wein,
Getreide,
[* 10] Vieh
etc. erstreckt. Die Stadt ist Sitz eines
Präfekten und hat ein
Collège, ein
Museum für
Kunst und
Altertümer und eine
Bibliothek
von 25,000
Bänden und 218
Manuskripten (darunter ein wertvolles
Evangelium). Sie gehörte anfangs den
Bischöfen von
Metz,
[* 11] ergab
sich 1444 dem König von
Frankreich und ward später mit
Lothringen vereinigt. Seit dem
Krieg von 1870/71
ist Epinal wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und als solcher durch abgerückte Werke stark befestigt worden.
»Conversations
d'Émilie« (Par. 1774, 2 Bde.,
u. öfter),
für die
Erziehung ihrer Enkelin bestimmt und von der
Akademie (1783) mit dem Tugendpreis ausgezeichnet;
besonders
aber
»Mémoires et correspondance« (das. 1818, 3 Bde.;
neue Ausg. 1878, 2 Bde.).
In diesem
Tagebuch, wie es zur Zeit J. J.
Rousseaus jede
Frau von
Geist und
Gefühl
führte, hatte sie ihre Erlebnisse in romanhafter Form und mit erdichteten
Namen niedergeschrieben. Die
Ausgabe von
Brunet (1818)
erschien mit richtigen
Namen und historischen
Daten und erregte großes Aufsehen, besonders wegen der
Treue undWahrheit
der Aufzeichnungen, wie sie die Memoirenlitteratur selten aufweist. Während der letzten zwölf Jahre ihres
Lebens unterhielt
sie einen lebhaften Briefwechsel mit dem geistreichen
Galiani,
¶
mehr
welcher 1818 in 2 Bänden, aber ungenau, veröffentlicht wurde. Die »Œuvres« gab Challemel-Lacour (Par. 1869, 2 Bde.)
heraus.
Vgl. Perey und Maugras, La jeunesse de Madame d'É. (Par. 1882).