Geschichtschreiber des 13. Jahrh., Verfasser einer Kaisergeschichte bis
Michael VIII. (1261)
in iambischen
Versen, herausgegeben in den Sammlungen byzantinischer
Historiker, neuerlich von I.
^[Immanuel]
Bekker
(Bonn
[* 2] 1840).
(griech.), in der botan.
Morphologie jede Ausgliederung, die auf einem bereits angelegten
Organ mit selbständigem
Wachstumsscheitel primär auftritt, wie z. B. die
Blätter und Seitensprosse am
Vegetationspunkt des
Stengels.
griech. Komödiendichter, geboren um 540
v. Chr. auf der
InselKos, kam schon als dreimonatiges
Kind mit seinem
Vater, einem
Arzt, nach
Sizilien
[* 5] und lebte später am
Hof
[* 6] des
KönigsHieron in
Syrakus,
[* 7] wo er, wie berichtet wird, im 90. Jahr
starb. Wie sein
Vater, soll er ein unmittelbarer
Schüler des
Pythagoras und in frühern
JahrenArzt gewesen
sein, bis er sich später ausschließlich dem
Theater
[* 8] widmete. Durch ihn erhielt die sogen. dorisch-sizilische
Komödie ihre
Ausbildung zu einer regelrechten und kunstvollern Form.
Seine in dorischem
Dialekt geschriebenen und von den attischen durch den Mangel einesChors unterschiedenen
Komödien, von denen 35 als echt anerkannt waren, behandelten teils
Götter- und Heroenmythen, teils
Stoffe des wirklichen
Lebens
und zeichneten sich durch
Witz, Lebendigkeit des
Dialogs und eine
Fülle von
Sprüchen tiefer Lebensweisheit aus. Die dürftigen
Fragmente des Epicharmos sind gesammelt und erläutert von
Lorenz
(»Leben und
Schriften des Koers Epicharmos«, Berl. 1864).
(griech.), in der
Logik ein Doppelschluß, welcher so zusammengezogen ist, daß der den andern unterstützende
Schluß nur als Nebensatz in dessen
Vordersatz erscheint;
ein
Kreis,
[* 9] auf welchem sich ein
Punkt mit gleichbleibender
Geschwindigkeit bewegt, während der
Mittelpunkt
dieses
Kreises auf einem andern, dem deferierenden (»forttragenden«)
Kreis (circulus deferens), fortrückt. Die Epicykeln wurden
von den ältern Astronomen bis zu
Keplers Zeit verwendet, um die oft sehr verwickelten
Bewegungen des
Mondes und der
Planeten
[* 10]
am Fixsternhimmel auf gleichförmige Kreisbewegungen zurückzuführen, welche die einzigen von den Alten
für zulässig erachteten elementaren
Bewegungen der Himmelskörper waren.
Alle beobachteten Ungleichheiten in der
Bewegung der Himmelskörper können, so meinten sie, nur scheinbar sein und müssen
sich durch das Zusammenwirken von mehreren gleichförmigen Kreisbewegungen erklären lassen. Dies ist nun auch in der That
der
Fall, wenigstens kann man auf solche
Weise jede gegebene
Bewegung bis auf einen beliebigen
Grad der
Annäherung
genau darstellen, ähnlich wie man einen gemeinen
Bruch ganz oder näherungsweise genau durch einen Dezimalbruch darstellen
kann.
Liefe dieser nicht auf dem Epicykel herum, so würde sich die
Linie AP parallel verschieben, und P würde nach
1, 2, 3 etc.
Zeiteinheiten nach
Q,
R, S etc. kommen.
Nun durchläuft aber P in der
Zeiteinheit einen gewissen
Bogen
[* 11] und befindet
sich nach der ersten
Zeiteinheit in P1, nach der zweiten in P2 (wobei RP2 = 2mal QP1), nach der dritten in
P3 (SP3 = 3mal QP1) etc.
Der von P beschriebene Weg wird daher durch die
Linie P P1 P2 P3 ... angegeben.
Die Epicykeln sind schon von
Apollonios den Astronomen empfohlen und von
Ptolemäos zuerst zur
Erklärung der Mondbewegung,
späterhin auch für die Planetenbewegung verwendet worden.
Die
Erde stand im
Zentrum des deferierenden
Kreises, der andre Himmelskörper lief auf dem Epicykel. Doch sah sich
Ptolemäos bei den
Planeten zu der Modifizierung genötigt, daß er die
Erde außerhalb des
Zentrums des deferierenden
Kreises
annahm. Auch gab er das Grundprinzip insofern auf, als er die
Bewegung auf dem deferierenden
Kreise
[* 12] selbst als
ungleichförmig annahm, doch so, daß sie von einem im Innern gelegenen
Punkte (dem
Punctum aequans) aus gleichförmig erschien.
Als sich später
Abweichungen zwischen
Theorie und
Beobachtung zeigten, fügte man neue Epicykeln hinzu: man ließ auf dem zweiten
Kreis nicht den
Planeten, sondern den
Mittelpunkt eines dritten
Kreises laufen u. s. f., erst auf dem letzten
Kreis lief der
Planet. So konnte man sich der Wirklichkeit wieder beliebig weit nähern, machte aber freilich die
Theorie immer
verwickelter. Dieses höchst komplizierte
System ward wesentlich vereinfacht, als
Kopernikus die
Sonne
[* 13] als
Zentrum annahm; völlig
aus der
Astronomie
[* 14] entfernt hat aber erst
Kepler die Epicykeln.