Teil bietet seine großartigste Szenerie im rechtsseitigen
Val Vassorey (auch Valsorey), dessen
Bach mit einem
Wasserfall zur
Drance hinaustritt. Die
Quelle
[* 2] dieses
Baches bilden die drei Eisströme, welche, aus den Firnfeldern des
Velan und
GrandCombin
genährt, als
Glacier du Tseudet,
Glacier du Vassory ^[richtig:
Glacier du Valsorey] undGlacier du Sonadon
zu ihrer Vereinigung herabsteigen.
(spr. -prihs),Unternehmung,
Akkord,
Kontrakt zur Übernahme von Bauten, Lieferungen etc.
Preislistenentreprise, die auf dem Weg der
Verdingung unter
Aufstellung eines Verzeichnisses von Einheitspreisen erfolgende
Übernahme von
Unternehmungen (insbesondere Bauausführungen bei
Eisenbahnen);
Pauschsummenentreprise,
Generalentreprise, Pauschalakkord
(franz. marché à forfait), Vergebung solcher Ausführungen im ganzen
(Bau einer ganzen Eisenbahnlinie oder ganzer
Strecken)
gegen eine Pauschsumme.
Rios, ein
Staat der
ArgentinischenKonföderation in
Südamerika,
[* 3] zwischen den
FlüssenParana und
Uruguay
[* 4] (daher der
Name), südlich von
Corrientes gelegen, umfaßt 66,974 qkm (1216,5 QM.) mit (1883)
188,000 Einw. Das Land ist der südliche Teil des argentinischen
Mesopotamien und einer der fruchtbarsten
Staaten der
Republik.
Auf drei Seiten ist es von großen, selbst für Seeschiffe fahrbaren
Strömen eingeschlossen, daher leicht
durch Schifffahrt zugänglich und gegen Einfälle der
Indianer geschützt; überdies wird es durch Nebenflüsse der beiden
Grenzströme reichlich bewässert, im südlichen Teil sogar jährlich überschwemmt und ist daher von ausgezeichneter
Fruchtbarkeit.
An
Holz
[* 5] fehlt es nicht, obwohl die
Bäume nicht hoch sind; nur alle Höhenrücken
(Cuchillas genannt), welche
sich in der
Ebene erheben und 300 m
Höhe nicht übersteigen, sind baumlos. Die Mitte des
Landes durchschneidet der in den
Parana
fallende
Gualeguay. Die vorhandenen
Weiden sind sehr ausgedehnt, und
Viehzucht
[* 6] bildet daher die Hauptbeschäftigung der Bewohner. 1884 zählte
man 2,216,000
Rinder,
[* 7] 613,000
Pferde
[* 8] und 3,415,000
Schafe;
[* 9] 51,400
Hektar waren angebaut, vornehmlich in den 17 seit 1856 gegründeten
europäischen
Kolonien. Hauptstadt ist
Concepcion del
Uruguay (s. d.).
(spr. angtr'rósch), eine zwischen
Felsen eingeklemmte Häusergruppe des schweizer. Kantons Waadt.
Hier, im
Gros de
Vaud,
wurde früh versucht, dieSysteme des
Rheins und des
Rhône in schiffbare
Verbindung zu bringen durch den
Canal d'E., welcher Toile
(Thiele) und Vénoge verbindet.
Das Unternehmen (um 1650) ist unvollendet geblieben, weil die Umwohner,
Überschwemmungen befürchtend, sich der Ausführung widersetzten.
Aber infolge lebhaften
Verkehrs mit
KonradEberhard und andern gleichgesinnten Künstlern zerschlug Entres die
Gruppe und wandte sich ganz der christlichen
Kunst zu. Entres war der Regenerator der altdeutschen Holzskulptur. Die von ihm ausgeführte
Kanzel in der
Kirche derMünchener Vorstadt
Au war seit 300
Jahren wieder das erste ganz im gotischen
Stil durchgeführte Werk
dieser Art.
Andre Werke von ihm sind das nahe an 9 m hohe
Kruzifix in der Jodokuskirche zu
Landshut,
[* 15]
Möhlers,
Ruedorffers und
Zentners Grabdenkmäler in
München, das Denkmal für den
Bischof Riccabona in
Passau
[* 16] u. a. Er starb
(franz., spr. angtr'ssoll),Halb- oder Zwischengeschoß zwischen zwei
Stockwerken, gewöhnlich zwischen
Erdgeschoß und erstem
Stockwerk oder einzelnen Teilen derselben;
kommt oft bei Saalbauten vor, deren
Höhe mehr als ein
Stockwerk
einnimmt.
Entresols (ital.
Mezzaninen) heißen die in dem Entresol befindlichen
Zimmer etc., gewöhnlich zu
Wohnungen für die Dienerschaft,
Garderoben etc. gebraucht.
(v. griech. en-trépein, nach
innen oder umwenden), nach
Clausius derjenige
Anteil der innern
Energie eines
Körpers oder eines
Systems von
Körpern, welcher
nicht mehr in mechanische
Arbeit (s. d.) umgesetzt werden kann.
Wärme
[* 17] kann nur dann in mechanische
Arbeit (z. B. durch die
Dampfmaschine)
[* 18] verwandelt werden, wenn sie aus einem
Körper von höherer
Temperatur (demDampf)
[* 19] auf einen
solchen von niedrigerer
Temperatur (das
Kühlwasser) übergeht.
Sadi Carnot, welcher zuerst (1824) diese
Thatsache erkannte,
verglich die mechanische Leistung der
Wärme mit derjenigen des
Wassers, welches ebenfalls nur
Arbeit leistet, wenn es von einem
höhern zu einem tiefern
Niveau herabsinkt. Während aber
Carnot, noch auf dem Standpunkt der damals herrschenden
Wärmestofftheorie, annahm, daß hierbei
¶
mehr
die Wärme ebenso wie das Wasser unvermindert zu dem tiefern Niveau herabgelange, machte Clausius (1850) darauf aufmerksam, daß
gemäß dem von RobertMayer (1842) entdeckten Satz von der Äquivalenz von Wärme und Arbeit (erster Hauptsatz der mechanischen
Wärmetheorie) nur ein Teil der zugeführten Wärme als solche in den kältern Körper übergehen könne,
wogegen der andre Teil, indem er eine ihm äquivalente Arbeitsmenge erzeugt, als Wärme verschwindet.
Ihre volle Begründung fand aber jene Thatsache durch den von Clausius aufgestellten zweiten Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie,
wonach die Wärme niemals von selbst aus einem kältern in einen wärmern Körper übergehen kann, sondern, damit
dies geschehe, gleichzeitig entweder ein entgegengesetzter Wärmeübergang aus einem wärmern in einen kältern Körper oder
eine sonstige Veränderung stattfinden muß, welche einen solchen entgegengesetzten Wärmeübergang zur Folge hat. Um die
Wärme zu nötigen, ihrem Bestreben entgegen aus einem kältern in einen wärmern Körper überzutreten, muß hiernach Zwang
ausgeübt werden, wobei Arbeit verbraucht wird, niemals aber Arbeit gewonnen werden kann.
Zwischen der Wärme und der Arbeit (und andern Formen der Energie) besteht somit ein wichtiger und bedeutungsvoller Unterschied:
während mechanische Arbeit z. B. durch Reibung,
[* 21] Stoß etc. leicht und vollständig in Wärme umgewandelt werden kann, ist es
unmöglich, die ganze Wärme wieder in Arbeit zurück zu verwandeln, weil dabei immer ein Teil derselben
zu kältern Körpern herabsinkt. Die Folge davon ist, daß die mechanische Energie des Weltalls von Tag zu Tag immer mehr in Wärme
übergeht, welche sich nach allen Seiten hin verbreitet und die vorhandenen Temperaturunterschiede nach und nach ausgleicht.
W. Thomson, welcher diese Schlußfolgerung zuerst zog (1851), nannte diesen Vorgang »Zerstreuung« (Dissipation)
oder auch Herabsetzung (Degradation) der Energie.
Die vorhandene Gesamtenergie des Weltalls zerfällt somit in zwei Teile, wovon der eine als Wärme von höherer Temperatur,
ferner als mechanische, chemische, elektrische etc. Energie noch teilweise in Arbeit umsetzbar, der andre
aber, bereits in Wärme verwandelt und in kältern Körpern angesammelt, für die Arbeitsleistung unwiederbringlich verloren
ist. Dieser letztere Teil, die Entropie des Weltalls, wächst unaufhörlich auf Kosten des erstern, oder, wie Clausius sagt, »die
Entropie des Weltalls strebt einem Maximum zu«. In diesem Ausspruch erscheint der zweite Hauptsatz der mechanischen
Wärmetheorie in seiner höchsten Verallgemeinerung, ähnlich wie der erste Hauptsatz in dem Satz: »die Energie des Weltalls
ist konstant« gipfelt.
Wäre nach unabsehbar langer Zeit dieses Maximum erreicht, so würde zwar von der ursprünglich vorhandenen Energie nichts verloren
gegangen, dieselbe aber in der Form von Wärme durch die zu einem einzigen tragen Klumpen geballte Materie
gleichmäßig verbreitet sein. Temperaturunterschiede gäbe es nicht mehr, diese Grundbedingung für die Zurückverwandlung
der Wärme in andre Energieformen würde fehlen, alle mechanische Bewegung, alles organische Leben im Weltall müßte aufhören,
der Weltprozeß wäre damit thatsächlich beendet und das wahre Ende der Welt eingetreten.
Steht aber der Welt dieses Ende bevor, so kann sie auch nicht von Ewigkeit her bestehen, sondern sie muß
vor einer endlichen, wenn auch noch so langen Zeit einen Anfang gehabt haben, als die Entropie ein Minimum und die Temperaturunterschiede
am größten waren; denn bestünde sie seit unendlich langer Zeit,
so müßte der Umwandlungsprozeß
bereits abgelaufen und jener Endzustand starren Todes und lautloser Ruhe jetzt schon eingetreten sein. Diese aus dem Begriff
der Entropie gezogenen Folgerungen, welche dem Weltall ein so trauriges Schicksal in Aussicht stellen, haben begreiflicherweise
manchen Widerspruch hervorgerufen (vgl. Caspari, Die Thomsonsche Hypothese von der endlichen Temperaturausgleichung im Weltall,
Stuttg. 1874). Rankine nahm an, daß an der Grenze des von Äther erfüllten Weltraums, hinter welchem sich ein absolut leerer
Raum befinden sollte, eine vollständige Zurückwerfung der strahlenden Wärme stattfinde, und Reuschle machte unter Zustimmung
RobertMayers geltend, daß durch das Zusammenstürzen von SonnenKräfte entfesselt werden, welche die zerstäubten
Massen in den weitem Weltraum hinausschleudern und ihre träge Zusammenballung verhindern.
Abgesehen aber von allen Widerlegungsversuchen, wird der Zweifel gestattet sein, ob der zweite Hauptsatz der mechanischen
Wärmetheorie, wie vollkommener auch mit den unsrer Beobachtung zugänglichen Thatsachen übereinstimmen mag, so allgemeingültig
und sicher begründet sei, daß Schlüsse von solcher Tragweite und Kühnheit auf ihn gegründet werden
können. Englische
[* 22] Physiker, wie Thomson, Tait, Maxwell u. a., fassen den Begriff der Entropie im entgegengesetzten Sinn von dem hier
angegebenen auf, indem sie darunter den Teil der Gesamtenergie verstehen, der sich noch in Arbeit umwandeln läßt. Sie sagen
daher, daß die Entropie des Weltalls dereinst verschwinde, was mit dem obigen Satz vom Maximum der Entropie übereinstimmt.