erste bedeutende Schriftprobe heraus unter dem
Titel: »Proef van letteren, welke gegooten worden in de nieuwe Haarlemsche
lettergietery«, die sich namentlich durch einen reichen
Inhalt von Schreib- und gotischen
Schriften auszeichnet. Die noch heute
unter der
Firma u.
Zonen zu
Haarlem
[* 2] blühende
Firma besitzt in ihrer reichen Sammlung von Schriftstempeln
und
Matrizen eine Anzahl
Sortimente aus dem 15. Jahrh., welche von
Johannes Enschedé gesammelt wurde; in ihrer Druckerei werden die
holländischen Postmarken hergestellt.
(franz., spr. angssangbl), das Ganze, die Gesamtheit
(im
Gegensatz zu
Detail, dem Einzelnen); in künstlerischer Hinsicht das gehörige Ineinandergreifen der verschiedenen Teile
eines Ganzen und die dadurch erzielte einheitliche
Wirkung; namentlich das Zusammenspiel auf dem
Theater,
[* 3] wo sich, um jene
Wirkung zu erreichen, die einzelnen Mitwirkenden dem Ganzen entsprechend unterordnen müssen. Das
Streben
nach einem guten Ensemble macht es auch mittelmäßigen
Bühnen möglich, etwas Befriedigendes zu leisten, während das individuell
sich vordrängende Virtuosentum derSchauspieler das Ensemble und damit die Gesamtwirkung stört. In der
Oper
und
Instrumentalmusik heißen Ensemblestücke Nummern oder Werke für mehrere
Stimmen oder
Instrumente, besonders für
Pianoforte
mit
Streich- oder
Blasinstrumenten.
TheodorChristianFriedrich, Verlagsbuchhändler, geb. zu
Klein-Sulz bei
Ansbach,
[* 9] machte seine Lehrzeit
bei Löflund in
Stuttgart
[* 10] durch und errichtete 1817 eine Buchhandlung in
Berlin,
[* 11] die sich in der
Folge ausschließlich mit Verlagsunternehmungen
(namentlich auf dem Gebiet der
Medizin) befaßte. Enslin war seit 1834 mehrfach Vorsteher des Börsenvereins
der deutschen Buchhändler und starb Besondere
Anerkennung fanden die von ihm herausgegebenen wissenschaftlichen
Bücherkataloge, deren Bearbeitung später W.
Engelmann übernahm. Das
Geschäft ging nach seinem
Tod auf seinen Sohn
Adolf Enslin (geb.
über, der den
Verlag vorzugsweise durch pädagogische
Schriften erweiterte, seit 1873 ebenfalls Vorsteher des Börsenvereins
war und starb. Wie schon sein
Vater, so hat sich auch
Adolf Enslin (als Mitglied des preußischen Litterarischen Sachverständigenvereins)
um die Feststellung der litterarischen Rechtsverhältnisse sehr verdient gemacht.
Mineral aus der
Ordnung der
Silikate (Augitreihe), kristallisiert rhombisch, ist farblos, grau, gelblich, grünlich,
braun, perlmutterglänzend, halbdurchsichtig bis kantendurchscheinend,
Härte 5,5, spez. Gew. 3,10-3,29,
besteht aus kieselsaurer
Magnesia MgSiO3 mit geringem
Eisenoxydul- und Thonerdegehalt und findet sich in sehr
großen (über 40
cm langen)
Kristallen bei Kjörrestad, bei Snerum und am Slunkasberg in
Norwegen,
[* 12] bei
Markirch
[* 13] in den
Vogesen,
im
Serpentin bei Aloysthal in
Mähren,
[* 14] als wesentlicher Gemengteil im
Schillerfels an der
Baste, im Lherzolith
der
Pyrenäen und in andern olivinreichen
Gesteinen, auch in einigen
Meteoriten
(Chladnit).
Entada PursaethaDec.
(MimosascandensRoxb.), ein immergrüner
Baum in
Ostindien
[* 17] und im tropischen
Amerika
[* 18] mit gewöhnlich
nur beindickem, aber bisweilen auch weit dickerm
Stamm, der sich in der
Höhe von 4 oder 5 m in viele
Ranken teilt, welche mit
den seltsamsten Biegungen und Windungen auf die Gipfel der benachbarten
Bäume laufen oder, wenn diese
fehlen, auf der
Erde fortkriechen. Die
Hülsen sind 1,5-2,5 m lang, die
Samen
[* 19] (westindische
Haselnüsse, St. Thomasherzen) haben
über 5
cmDurchmesser und sind 1,3cm dick, glänzend dunkelbraun oder purpurrot, werden in den
Tropen zu
Tabaksdosen,
Löffeln etc. verarbeitet und dienen auch in den indischen
Bazaren als
Gewichte. Durch die großen ozeanischen
Strömungen werden sie bisweilen an die nordeuropäischen
Küsten geführt.
(engl., spr. -tehl), in
England die
Verfügung über den letzten
Erben hinaus. Auf
Grund der englischen Landgesetze
werden
Anordnungen ermöglicht, die eine Art
Fideikommisse ins
Leben rufen. Jeder Grundbesitzer kann sein
Grundeigentum an Leute, welche bei seinen Lebzeiten schon geboren, und noch auf 21 Jahre nach dem
Tode des letzten derselben
an noch ungeborne
Erben vermachen. Diese Entails haben mancherlei Übelstände im
Gefolge, indem sie Eigentumsübertragungen,
langer dauernde
Verpachtungen und die Vornahme nützlicher Verbesserungen erschweren. Man verlangt deshalb
eine Beseitigung oder
Reform derselben, welche den jeweiligen
Inhaber des
Bodens mit weiter gehenden Befugnissen ausstattet
und das
Verfahren der Güterübertragung vereinfacht.
(Degeneration), in der
Naturwissenschaft die Abänderung eines Lebewesens im
Sinn einer rückschreitenden
Metamorphose,
die zu einem unvollkommnern Zustand der
Organisation und
Arbeitsteilung führt, als sie bei den
Ahnen oder dem diesen gleichenden
jugendlichen
Tier vorhanden war. Einem solchen Rückgang unterliegen die meisten
Pflanzen und
Tiere, welche die
freie und selbständige
¶
mehr
Ernährungsweise aufgeben und als Schmarotzer auf Kosten andrer Pflanzen und Tiere zu leben beginnen. Solche Pflanzen verlieren
mehr oder weniger das Assimilationsvermögen im Licht
[* 21] und mit demselben das Chlorophyll, und an die Stelle der grünen Blätter
treten mißfarbige Schuppen. Die Schmarotzertiere verlieren durch Nichtgebrauch ihrer Bewegungsorgane ihre Freß- und Kauwerkzeuge,
welche durch einen Saugapparat ersetzt werden, und manchmal wird das ganze Tier auf einen bloßen in oder auf dem Körper seines
Wirtes festgesogenen oder -gewurzelten Klumpen oder Sack, ohne jegliche Gliederung der äußern Gestalt, reduziert, wie z. B.
bei den Wurzelkrebsen.
Einer ähnlichen Entartung oder rückschreitenden Metamorphose unterliegen auch die meisten Tiere, welche, ohne
eigentliche Schmarotzer zu sein, auf irgend einem Gegenstand im Wasser festwachsen, wie z. B. die Ascidien und die Rankenfüßer;
in allen diesen Fällen ist in der Regel das junge Tier, welches die Gestalt der Ahnen wiederholt und noch mit seinen vollständigen
Organen versehen ist, ein vollkommneres Wesen als das vor Anker
[* 22] gegangene erwachsene Tier, und in vielen
Fällen, wie z. B. bei den letztgenannten drei Beispielen, konnte die Stellung des Tiers im System und seine natürliche Verwandtschaft
erst aus der Beobachtung der Jugendlarve ermittelt werden. Bei manchen Tieren betrifft die Entartung nur einzelne Organsysteme, wie
z. B. beiden in finstern Grotten lebenden Tieren, welche die Augen einbüßen, die dann nur noch bei ganz
jungen Tieren auftreten.
In der Medizin bezeichnet man mit Entartung die rückschreitende Metamorphose der tierischen Gewebe,
[* 23] wobei dieselben sowohl in ihrer
chemischen Konstitution als in ihren physikalischen Eigenschaften tiefgreifende Veränderungen erfahren
und nicht mehr in normaler Weise oder überhaupt nicht mehr zu funktionieren im stande sind. In chemischer Beziehung beruht
der wesentliche Vorgang bei der Entartung darauf, daß die Eiweißsubstanzen der Gewebe, namentlich der Zellen, in andre Stoffe umgewandelt
oder mit gewissen dem gesunden Gewebe fremdartigen Substanzen vermischt werden.
Früher unterschied man die hierher gehörigen Zustände nach einzelnen groben äußern Merkmalen in
Erweichungen und Verhärtungen der Gewebe. Gegenwärtig unterscheidet man folgende Formen der Entartung: 1) Die fettige Entartung beruht auf
der Umwandlung des Eiweißes der Zellen in Fett; die Zellen wandeln sich dabei in ein Häufchen von feinsten Fettkörnern um
und zerfallen schließlich zu einer resorbierbaren milchähnlichen Substanz. IhreUrsachen sind Ernährungsstörungen
der verschiedensten Art. Die fettige Entartung ist sehr häufig, kommt fast an allen Organen und Geweben vor; letztere werden dadurch
blaß, blutarm, schlaff und mürbe; schließlich verfallen sie derAtrophie (s. d.). 2). Die käsige Entartung beruht auf einem
Wasserverlust, einem Eintrocknen der Zellen, und kommt vor an Entzündungsprodukten (käsige Lungenentzündung)
oder an entzündlichen Neubildungen und Wucherungen (Tuberkulose und Skrofulose).
3) Die schleimige Entartung besteht in dem Auftreten von Schleim in den Zellen, der sich aus dem eiweißreichen Protoplasma der letztern
entwickelt, kommt vorzugsweise an den Epithelzellen der Schleimhäute und ihrer Drüsen, gelegentlich auch
an andern Geweben vor.
4) Die kolloide Entartung besteht in dem Auftreten einer homogenen, leimähnlichen, durchsichtigen Substanz, welche keine positive
chemische Reaktion besitzt und wahrscheinlich ein modifiziertes Natronalbuminat
ist. Sie wird vorzugsweise an den Zellen der
Schilddrüse und beim Gallertkrebs des Magens und Darms beobachtet.