Maloja mit
Italien
[* 2] in
Verbindung. Das Unter-Engadin ist weit stärker (von 1610-1019 m) geneigt, wird enger und wilder; der
Fluß
rauscht über Felstrümmer und wühlt sich zwischen engen
Wänden durch. Die wildeste seiner Schluchten ist die von
Finstermünz,
wo er das
Schweizer Gebiet verläßt. Das untere Engadin ist großartiger, romantischer, tannenschwärzer,
das obere freundlicher, behäbiger. Im Ober-E. liegen die Ortschaften in der breiten Thalfläche und zeugen durch ihr schmuckes
Aussehen von der Sauberkeit, dem Ordnungssinn und der Wohlhabenheit der Bewohner; die
Dörfer des Unter-Engadin hängen an den
Bergböschungen hoch über dem
Inn und sehen minder freundlich aus.
In den waldigen Seitenthälern hausen noch
Bären,
Lämmergeier etc. Für den
Botaniker ist das Engadin eine unerschöpfliche
Schatzkammer, namentlich ist die Kryptogamenflora reich. Auch an nutzbaren
Mineralien
[* 3]
(Galmei,
Bleiglanz, silberhaltige Bleierze,
Kupferkiese etc.) ist das Engadin nicht arm; aber noch größere
Schätze sind die berühmten
Mineralquellen von St.
Moritz im
Ober-
undSchuls-Tarasp im Unter-E. Ebenso eigentümlich wie das Land sind auch die Bewohner.
Die Engadiner, ein rätoromanisches Völklein, gegen 11,600
Köpfe stark, wandern, wie überhaupt die
Graubündner, nach fremden
Städten, hauptsächlich als Zuckerbäcker, Cafétiers oder Handelsleute.
Wer dann in der
Fremde sein
Glück gefunden, kehrt
aus tief gewurzelter Anhänglichkeit an die heimatlichen
Gebirge in sein kaltes Hochthal zurück, um hier
den Rest seiner
Tage zu verbringen. Das Engadin zählt im ganzen 21 Pfarrdörfer: im obern Engadin liegen Bevers,
Silvaplana, St.
Moritz,
Samaden, Zuz (Scuoz), Scanfs und
Pontresina;
im untern Zernetz,
Süß, Lavin,
Tarasp,
Schuls und Martinsbruck. - Ober-Engadin hatte
seine eignenGrafen.
Graf Dedalrich verkaufte 1139 sein Land an das
BistumChur,
[* 4] von dem sich 1494 die Oberengadiner
frei kauften. Im Unter-E. führten die vielfach sich durchkreuzenden Herrschafts- und
Lehnrechte der
Besitzer zu langen
Fehden.
Im
VeltlinerKrieg wurde das Engadin von den Österreichern verheert und 1622 an dieselben abgetreten, jedoch schon
im folgenden Jahr an
Bünden zurückgegeben. Die letzte österreichische Besitzung war
Tarasp, das 1815 an Graubünden
kam.
Derselbe kann sowohl vom
Käufer ausgestellt werden, indem derselbe die
Abnahme verspricht, als auch vom Verkäufer, welcher die Lieferung zur vereinbarten Zeit zusichert.
(PuloPertja),
Insel in der
Nähe der Südwestküste von
Sumatra, südlich von
Benkulen, bildet mit einigen umliegenden
Eilanden einen Archipel von etwa 330 qkm (6
QM.), ist gebirgig und unfruchtbar und wird von
einigen
Tausend meist noch heidnischenMalaien bewohnt.
durch anatomische Verhältnisse, wie fehlerhaften
Bau des Brustkastens,
Verkrümmungen der
Wirbelsäule
und der
Rippen, organische Fehler der
Lungen, Vergrößerung des
Herzens und andrer
Organe, dann auch durch pathologische Verhältnisse
verschiedener Art, besonders der Brustorgane, hervorgerufene Erschwerung des Atmens. Wird die Engbrüstigkeit durch
krankhafte
Prozesse hervorgebracht, so richtet sich die ärztliche Behandlung selbstverständlich gegen diese; liegen aber
anatomische Verhältnisse zu
Grunde, so ist keine
Heilung, sondern nur eine Milderung der
Beschwerden und eine Besserung der
durch die mangelhafte
Atmung hervorgerufenen Übel durch rationelles Verhalten zu erwarten. Der Leidende
muß alles vermeiden, was den
Blutandrang nach den
Lungen vermehrt, und sorgsam auf möglichst unbeschränkten
Genuß reiner
Luft bedacht
sein. - Über Engbrüstigkeit als Pferdekrankheit s.
Dämpfigkeit der Pferde.
Name einer in der
Bibel
[* 5] mehrfach erwähnten
Quelle
[* 6] und Stadt, die in der Mitte
des westlichen
Ufers des
TotenMeers in gebirgiger Gegend lag. In der
»Wüste, der Umgegend der Stadt, verbarg sich
David vor
Saul (1. Sam. 24). Die
Quelle, jetzt
Ain Dschidi genannt, sprudelt, etwa 100 m über dem
TotenMeer, reich und lauwarm (+27° C.)
hervor und erzeugt ringsum tropische
Vegetation. Von der Stadt Engeddi, die noch zu
Eusebios' Zeit ein bedeutender
Ort war, haben sich noch Trümmerhaufen erhalten.
in dem religiösen Vorstellungskreis besonders der semitischen
Religionen
und des
Christentums Mittelwesen zwischen Gott, als dessen Hofstaat oder Dienerschaft sie geradezu im
Orient gedacht
werden, und den
Menschen, welchen sie als Verkündiger und Vollstrecker des göttlichen
Willens erscheinen. Die biblische
Vorstellung
insonderheit steht im engsten Zusammenhang mit der hebräischen Weltanschauung überhaupt. Da diese die Lokalität
von Gottes
Wohnstätte über die
Erde verlegt, so daß Gott, um sich unmittelbare Kenntnis vom
Thun und
Treiben der
Menschen zu verschaffen, von Zeit zu Zeit herabsteigen muß, so bedurfte es nur einer fortgeschrittenen
Entwickelung des Gottesbegriffs,
namentlich einer strengern Sonderung desselben von
Welt und
Natur,
um an die
Stelle der Gotteserscheinungen
(Theophanien) Engelerscheinungen
(Angelophanien) treten zu lassen.
die verschiedenen
Erscheinungen
der
Natur sowie die Vorgänge des Geschichtslebens der Menschheit werden ihrer Einwirkung unterstellt und in beiderlei Beziehung
die
Funktionen unter sie verteilt.
Nicht bloß die
Völker haben ihre besondern Vorstände in der Engelwelt
¶
mehr
(Dan. 4, 10),. Israel z. B. im ErzengelMichael (Dan. 12, 1),. sondern auch die einzelnen Individuen haben ihre Schutzengel
(Matth.
18, 10). Diese ausgebildete Engellehre durchzieht auch das ganze Neue Testament, wo ihnen insonderheit Geschlechtslosigkeit
zugeschrieben wird
(Matth. 22, 23. ff.); dieses
im Gegensatz zu den Sadducäern, welche den Glauben an Engel verwarfen. Allmählich nahmen die Engel auch Flügel
an und wuchsen mehr oder weniger in die Gestalt der geflügelten Genien hinüber, welche die altklassische bildende Kunst erfunden
hatte. Die Rangordnung der Engel beschrieb dann mit naturwissenschaftlicher Genauigkeit Dionysius Areopagita (s. d.), und die
kirchliche Dogmatik baute die Engellehre bis ins einzelnste aus. Im übrigen s. Angelolatrie.
In der Gruppe derjenigen Schriftsteller, die ihre geistigen Anschauungen dem aufklärenden und moralisierenden Rationalismus
entnahmen, in der Form aber dem MusterLessings nachstrebten, sich dabei vor allem der Pflege einer klaren Prosa befleißigten,
war Engel einer der talentvollsten und tüchtigsten. Seine dramatischen Anfänge, die Lustspiele: »Der dankbare
Sohn«, »Der Diamant«
[* 15] u. a., das Schauspiel »Der Edelknabe« sowie seine »Ideen zu einer Mimik«
[* 16] (Berl. 1785-86; neu hrsg. von B.
Dawison, das. 1869), verschafften ihm nach dem Regierungsantritt FriedrichWilhelms II. (1786) die Direktion des neuerrichteten
BerlinerNationaltheaters, welche er bis 1790 führte. In den weitern Kreisen des Publikums hatten ihn inzwischen
seine »Lobrede auf Friedrich II.« (Leipz. 1781),
seine »Anfangsgründe einer Theorie der Dichtungsarten« (mit Vorwort von Fr.
Nicolai, das. 1783) und »Der Philosoph für die Welt« (das. 1775-77),
vor allem aber sein durch feine Beobachtung des Kleinen
und Alltäglichen ausgezeichnetes, im übrigen poesieloses Charaktergemälde »HerrLorenzStark« (zuerst in Schillers »Horen«
[* 17] 1795 und
1796, das. 1801) fanden, namentlich in Norddeutschland, verdiente und übertriebene Bewunderung.
Nach der Niederlegung seines Amtes als Direktor des Nationaltheaters verließ Engel Berlin, lebte in Schwerin
und Parchim, um seinen Zerfall mit dem in Preußen
[* 18] herrschenden Wöllnerschen System äußerlich
zu dokumentieren, ward 1798 von
seinem Zögling FriedrichWilhelm III. nach Berlin zurückgerufen und starb in Parchim, wohin er eine
Besuchsreise unternommen hatte. Eine Sammlung seiner »Sämtlichen Schriften« ward noch bei Engels Lebzeiten begonnen (Berl.
1801-1806, 12 Bde.; neue Ausg., das.
1851, 14 Bde.).
»Allgemeine pathologische Anatomie« (das. 1865) u. a.
3) Karl, Musikhistoriker, geb. zu Thiedenwiese bei Hannover,
[* 24] erhielt seine Ausbildung im Klavierspiel
und in der Komposition in letzterer Stadt durch den OrganistenEnckhausen sowie von 1837 an in Weimar
[* 25] durch Hummel und Lobe und
ließ sich dann in Hamburg
[* 26] nieder, wo er zuerst mit Liedern und Klavierstücken als Komponist in die Öffentlichkeit
trat. Nachdem er später einige Jahre in Warschau
[* 27] und Berlin zugebracht und in letzterer Stadt den fördernden Umgang mit Rungenhagen
genossen hatte, begab er sich 1846 nach Manchester,
[* 28] siedelte aber 1850 nach London
[* 29] über, wo er eine erfolgreiche Thätigkeit
als Lehrer, namentlich aber als Musikschriftsteller entfaltete. Er starb im November 1882 in Kensington
bei London.
Die von ihm veröffentlichten, vorwiegend die Nationalmusik verschiedener Völker und Zeiten behandelnden Arbeiten sind folgende:
»The pianist's handbook« (Lond. 1853);
»Reflections on church music« (1856);
»The music of the most ancient nations« (2.
Aufl. 1870);
»An introduction to the study of national music« (1866);
»A descriptive catalogue of the musical instruments in the SouthKensingtonMuseum« (1874);
»Catalogue of the special exhibition
of ancient musical instruments« (2. Aufl. 1873);
»Musical myths and facts« (1876);
»The literature of national music« (1879);
»Researches into the early history of the violin-family« (1883);
die »Sächsische statistische Zeitschrift« und das »Jahrbuch der Statistik
und Staatswissenschaft« heraus. 1858 trat er wegen ungerechter Angriffe in den sächsischen Ständekammern zurück und begründete
in Dresden eine Hypothekenversicherungs-Gesellschaft, womit er einen neuen Zweig des Versicherungswesens ins Leben rief. Nach
DietericisTod wurde er als
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