weltlichen
Inhalts und zeichnen sich, namentlich die volkstümlichen
Villancicos und Letrillas, durch
Witz und
Anmut aus. Durch
seine (elf) dramatischen Gedichte, »Representaciones«
(»Darstellungen«) genannt und zum Teil schon weltlichen
Inhalts
(Schäferspiele),
Durch seine Bahnbestimmung des
Kometen
[* 11] von 1680 gewann
er denvonCotta ausgesetzten astronomischen
Preis.
In den zwei Abhandlungen »Die
Entfernung der
Sonne«
[* 12] (Gotha 1822-1824, 2 Bdchn.) verarbeitete er die
Beobachtungen der zwei Venusdurchgänge
von 1761 und 1769. Berühmt ist ferner seine Bestimmung der
Bahn des von
Pons entdeckten, später nach Encke benannten
Kometen, welcher das unerwartete
Resultat ergab, daß die Umlaufszeit desselben nur 3½ Jahre beträgt
und bei jeder Rückkunft um 1/9Tag kürzer wird.
Ferner beteiligte sich Encke an der von
Bessel angeregten Mappierung des äquatorialen
Himmels und war als astronomischer Rechner
und gefeierter
Lehrer unermüdlich thätig. Nachdem er 1863 seine Entlassung aus dem
Staatsdienst genommen, zog er
sich nach
Spandau
[* 13] zurück, wo er starb. Seine litterarische Wirksamkeit war sehr ausgedehnt. Er erhob das
»Berliner
[* 14] astronomische Jahrbuch«, dessen Redaktion er seit 1830 führte, zur ersten Ephemeridensammlung der
Welt und gab 4
Bände
»AstronomischeBeobachtungen auf der
Sternwarte zu
Berlin« (Berl. 1840-60) heraus. Außerdem schrieb er: »De formulis dioptricis«
(Berl. 1845);
HeinrichFriedrich, Klavierkomponist, geb. zu
Celle,
[* 17] erhielt den ersten Musikunterricht von seinem
Vater und seine weitere
Ausbildung von Aloys
Schmitt in
Berlin. Als dieser das
Amt eines Hoforganisten in
Hannover
[* 18] übernahm, folgte ihm Enckhausen dahin und wurde später auch sein Nachfolger im
Amt. Er starb hier Von seinen
Kompositionen, unter denen eine 1832 in
Hannover aufgeführte
Oper: »Der Savoyarde«, haben seine namentlich für Anfänger unschätzbaren
instruktiven Klavierwerke weite Verbreitung und allgemeineAnerkennung gefunden.
bei den französischen
Schiffern Bezeichnung derjenigen
Waren, welche zerbrechlich sind, leicht wiegen und viel
Raum einnehmen, sogen.
Sperrgut, weshalb auch deren
Fracht nicht nach dem
Gewicht, sondern nach dem von ihnen eingenommenen
Raum
berechnet wird.
große, offene
Bai des
IndischenOzeans an der östlichen
Küste der
KolonieSüdaustralien.
Die
Ufer der Westseite (teilweise durch die
Känguruhinsel gebildet) sind steil und haben einige Häfen; die der Ostküste
bestehen in hohen Sandhügeln, hinter welchen sich der lange, salzige, mit dem Alexandrinasee in
Verbindung stehende Coorong
hinzieht. In der Tiefe derBai die Murraymündung, die infolge der geringen Wassermenge des
Flusses und
des ungewehrten Anpralles des
Ozeans durch eine
Barre für den Schiffsverkehr fast ganz verschlossen ist.
(griech.,
Litterae encyclicae oder circulares), »Rundschreiben« der
Bischöfe, besonders des römischen
Bischofs,
an einen gewissen
Kreis
[* 19] von
Kirchen. Viel gehört ward der
Name Encyklika besonders unter
Pius IX., welcher diese
Form päpstlicher Kundgebungen in seinem
Kampf wider den modernen
Staat öfters anwandte, so namentlich in der Encyklika vom
der
Bulle Quanta cura, welche durch den ihr beigegebenen
Syllabus (s. d.), der gegen die
Irrlehren und
Irrtümer der Gegenwart
gerichtet war, das größte Aufsehen erregt hat und als unmittelbare
Einleitung zu dem sogen.
Kulturkampf
gelten kann. In einer fernern Encyklika vom wandte sich
Pius IX. gegen die kirchenpolitischen
Gesetze in
Preußen
[* 20] und
Deutschland,
[* 21] indem er dieselben für nichtig erklärte.
(griech., Wissenschaftskunde), im allgemeinen die umfassende
Lehre
[* 22] aller
Künste und
Wissenschaften in
ihrem Zusammenhang unter sich und mit den höchsten
Zwecken der
Vernunft (Generalencyklopädie), im besondern die
Darstellung derGrundbegriffe und Hauptwahrheiten einer einzelnen
Wissenschaft unter dem
Gesichtspunkt der
Einheit und des sie durchdringenden
obersten Lebensprinzips (Spezialencyklopädie). Obwohl der
Name Encyklopädie erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh.
in
Gebrauch kam, findet sich doch das
Wesen der Encyklopädie schon im
Altertum bei den Griechen und
Römern. Man verstand unter enkyklios
paideia (lat. orbis doctrinae,
»Kreis der
Bildung«, d. h. der Bildungswissenschaften) die Gesamtbildung, welche sich ein freigeborner
Jüngling angeeignet haben mußte, ehe er zur Erlernung eines bestimmten
Faches oder in das werkthätige
¶
mehr
Leben selbst überging. Der Kreis dieser Kenntnisse und Fertigkeiten umfaßte zunächst Grammatik, Musik, Geometrie, Astronomie
und Gymnastik, später die sogen. Freien Künste (s. d.), deren Grundzüge, wie sie durch griechische Wissenschaft ausgebildet
waren, M. Terentius Varro (um 30 v. Chr.) in seinen »Disciplinarum libri IX« und nach ihm Martianus Capella (um 415 n. Chr.)
in seinem »Satiricon« aufstellte. Was die Alten sonst an encyklopädischen
Werken besaßen, waren Spezialencyklopädien.
die Schweizer Ringelberg (»Cyclopaedia«, Basel
[* 24] 1559) und Scalich (»Encyclopaedia«,
das. 1559); Martini (1606), Alsted (1620) nachfolgten. Aber alle diese Werke sind bloße Materialiensammlungen ohne eine philosophische
Durchdringung des Stoffes. Den innern Zusammenhang der einzelnen Wissenschaften darzulegen, hatte zwar
bereits 1300 Lullus in seiner »Ars magna« angestrebt, aber als der eigentliche Schöpfer der Encyklopädie auf philosophischer Grundlage
ist Baco von Verulam anzusehen. Wenngleich die von ihm aufgestellte Einteilung der Wissenschaften nach den drei Vermögen des
Geistes in dem »Organon scientiarum« (Lond. 1620) und der Schrift »De dignitate et augmentis scientiarum«
(das. 1623) sich als irrig erweist, so gebührt ihm doch das Verdienst, die Philosophie, welche man früher als Zentralwissenschaft
von der Encyklopädie abgelöst hatte, zur Grundwissenschaft erhoben und nach philosophischen Prinzipien eine vollständige
Übersicht und Einteilung des gesamten Gebiets der Wissenschaften gegeben zu haben.
Während seine nächsten Nachfolger (Chevigny, Wagenseil, Morhof) sich als geistlose Kompilatoren zeigten, gelang es nach
dem Vorgang Gesners erst J. G. ^[JohannGeorg] Sulzer mit seinem »KurzenBegriff aller Wissenschaften« (Berl. 1756), das Muster einer
Encyklopädie nach den damals herrschenden empirischen und eklektischen Systemen zu entwerfen. Unter Sulzers Nachfolgern
und Nachahmern sind namentlich Adelung, Reimarus, Klügel und Buhle zu nennen. Eine neue Epoche in der Behandlung der Encyklopädie begründete
die Kantsche Philosophie.
Ferner wurden größere Sammlungen von systematischen Einzelwerken über die verschiedensten Zweige des Wissens unter dem Namen
Encyklopädie vereinigt, so: Snells »Encyklopädie sämtlicher Kenntnisse oder Schulwissenschaften«
(Gießen
[* 26] 1805-1815, 19. Bde.);
die epochemachende »Encyclopaedia metropolitana« (nach
dem Plan von S. TaylorColeridge ausgearbeitet, Lond. 1818-45, 30 Bde.);
welch letztere auch lexikalisch bearbeitete Teile in sich schließt;
Zöcklers »Handbuch der theologischen Wissenschaften in encyklopädischer Darstellung« (Nördling. 1882-83, 3 Bde.) u. a.
Für bibliothekarische Zwecke berechnet ist A. A. Encyklopädie Schleiermachers »Bibliographisches System der gesamten Wissenschaftskunde«
(Braunschw. 1852, 2 Tle.). - Während so allgemeine und besondere Encyklopädien nebeneinander geschaffen
wurden, blieb doch die Form dieselbe. Sie waren alle systematisch abgefaßte große Lehrbücher oder Kompendien; mit dem
Anfang des 17. Jahrh. aber kam die lexikalische oder alphabetische Anordnung auf, welche die Belehrung nicht im ganzen, sondern
im einzelnen bezweckt, das System in unzählige selbständige Artikel auflöst und auf das Nachschlagenim Fall des Gebrauchs berechnet ist. Dabei tritt das System, welches die einzelnen Artikel zusammenhält und die Vollständigkeit
der ganzen Anlage verbürgt, nur ausnahmsweise in Form einer systematischen Inhaltsübersicht hervor.
IhrenVorläufer hatte die Encyklopädie in lexikalischer Form (Realencyklopädie) bereits in dem »Lexikon« betitelten Realwörterbuch des
Suidas (10.-11. Jahrh.) gehabt; eine weitere Pflege erfuhr sie aber erst im 17. Jahrh. Es entstanden nun Lexika oder Diktionarien,
welche bald die Encyklopädie schlechthin, bald eine Spezialencyklopädie, bald wenigstens gewisse Gruppen vertraten. Unter diesen Gruppen
steht die der Wissenschaften und Künste obenan, welche ihre Bearbeitung in den französischen Wörterbüchern
von Furetière (Rotterd. 1690, 2 Bde.)
und Thom. Corneille (Par. 1694, 2 Bde.), in der
sehr verdienstvollen englischen »Cyclopaedia« von EphraimChambers (Lond. 1728, 2 Bde.) und
dem deutschen »Allgemeinen Lexikon der Künste und Wissenschaften« von Jablonski (Leipz. 1721) fand. Zur zweiten Gruppe, welche
Geschichte, Geographie und Biographie sich zum Hauptzweck machte, gehören: in Frankreich die »Dictionnaires«
von Moreri (1673; 20. Aufl. 1759, 10 Bde.)
und von Bayle (»Dictionnaire historique et critique«, 1696 u. öfter, auch in deutscher
¶