Körper, welcher die Eigenschaften besitzt, Amygdalin in Zucker, Benzaldehyd (Bittermandelöl) und Blausäure zu zersetzen. Diese
Zersetzung tritt ein, sobald man bittere Mandeln zerreibt und das geruchlose trockne Pulver mit Wasser anrührt. Der Bittermandelgeruch
tritt aber auch sofort auf, wenn man eine Emulsion aus süßen Mandeln mit Amygdalin versetzt. Emulsin zersetzt
auch Salicin in Saligenin und Zucker, verliert aber, wie Diastase, seine Wirkung, wenn die Lösung bis zum Siedepunkt erhitzt wird.
Getrocknet verträgt es eine Temperatur von 100°.
kosmetische Fabrikate, welche durch Vermittelung von Seife fein verteiltes Fett enthalten und beim Mischen
mit Wasser milchartige Flüssigkeiten (Emulsionen, s. d.) geben. Die Mandelemulsine (Amandine) erhält man
z. B. durch Verarbeiten von weißem Sirup mit einer aus Schmalz und Kalilauge bereiteten Seife zu einer gleichartigen Masse und
Mischen derselben mit fettem Mandelöl. Die hell und kristallinisch schimmernde Masse wird mit ätherischem Öl parfümiert.
Ähnlich ist die Olivine aus arabischem Gummi, Honig, Eidotter und Seife, mit Olivenöl und ätherischem Öl
gemischt. Man benutzt diese Fabrikate als Waschmittel. Sie verderben sehr leicht und müssen daher an einem kühlen Ort aufbewahrt
werden.
(lat.), milchähnliche Flüssigkeiten, welche einen öligen oder harzigen Körper in so feiner Verteilung
enthalten, daß dessen Partikelchen, ähnlich wie die Butterkügelchen in der Milch, sich längere Zeit
schwebend erhalten. Dies wird erreicht durch die Gegenwart eines gelösten Körpers, welcher der Flüssigkeit eine mehr oder
weniger schleimige Beschaffenheit erteilt. Samenemulsionen werden aus öligen Samen bereitet, indem man dieselben im Mörser
mit wenig Wasser zu einer zarten, feinen Masse zerstößt, diese nach und nach mit Wasser mischt und die
erhaltene Flüssigkeit (10 Teile auf 1 Teil Samen) durch ein leinenes Tuch gießt. Am gebräuchlichsten ist die Mandelemulsion,
welche als Arzneimittel und als kühlendes Getränk benutzt wird. Im letzten Fall bereitet man sie aus 120-180 g süßen Mandeln,
einigen bittern Mandeln, 1 kg Wasser und 250 g Zucker.
Mit Seife versetzt, dient sie als Schönheitsmittel, und wenn man sie bei der Bereitung des Weins, des Birken-, Ahornweins etc.
dem Most in geringer Menge zusetzt, so veranlaßt sie die Bildung boukettreichen Weins. Ölemulsionen werden aus 2 Teilen fettem
Öl und 1 Teil pulverisiertem arabischen Gummi bereitet, indem man letzteres mit dem Öl übergießt und
allmählich mit 17 Teilen Wasser verreibt. Man benutzt am häufigsten Mandelöl, Mohnöl, Olivenöl und Rizinusöl. Soll die Ölemulsion
als Schönheitsmittel dienen, so wird sie gewöhnlich mit Hilfe von Seifencreme, Sirup u. dgl. bereitet. Um diese Emulsion etwas
haltbarer zu machen, kann man in je 120 g derselben 1 g Borax auflösen. Harzemulsionen werden aus Terpentin,
Benzoe, Asa foetida etc. bereitet, indem man die Harze mit Wasser unter Zusatz von Eigelb anreibt, oder indem man dieselben zuerst
in Spiritus löst und die erhaltene Tinktur mit Wasser mischt.
(lat.), Befreiung, Exemtion (s. Immunität);
früher wurden diejenigen Bezirke Emunitäten genannt, welche von der
Gerichtsbarkeit des Gaugrafen befreit waren.
Emunitas regia ist ein königlicher Freibrief, durch welchen einer Kirche der Schutz
des Königs zugesagt oder derselben gewisse
Privilegien erteilt wurden. S. Exemtion.
(Enaliosaurii oder Seedrachen), Ordnung fossiler Reptilien von meist bedeutender Größe und starkem Raubtiergebiß,
dessen Zähne wie bei den Krokodilen in besondere Höhlen des Kiefers eingekeilt waren. Die Enaliosaurier gehören sämtlich
der Sekundärzeit an und erreichen besonders im Jura eine große Verbreitung. Nach dem Gebiß und den in den Kotballen (Koprolithen,
s. Tafel »Juraformation II«) enthaltenen Resten von Fischen und Mollusken zu schließen, waren sie gefährliche Raubtiere der
damaligen Meere.
Sie zerfallen in zwei Unterordnungen:
1) Die Sauropterygier (Sauropterygia), mit langem, schlangenartigem Hals, kurzem Kopf u. Schwanz sowie vier
langen Ruderflossen, an denen sich neben fünf ausgebildeten Fingern noch ein Rudiment eines sechsten befand. Die Haut war
nicht gepanzert, wahrscheinlich lederartig. Besonders bekannt ist der Plesiosaurus (Plesiosaurus), von dem in England (Lias bis
Kreideformation) vollständige Skelette gefunden wurden; er erreichte eine Länge von über 5 m (s. Tafel
»Juraformation II«). Andre Formen sind: Elasmosaurus (15 m lang), Nothosaurus, Simosaurus etc.
2) Die Ichthyopterygier (Ichthyopterygia), mit sehr kurzem Hals, langem, starkem Schwanz, langschnabeligem Kopf und vier kurzen
Ruderflossen, an denen sechs oder sieben Finger saßen. Sie verhalten sich zu den Sauropterygiern etwa
wie die Wale zu den Robben. Vorwiegend lebten sie zur Zeit des untern Jura (Liasformation). Genau bekannt ist nur der Ichthyosaurus
(Ichthyosaurus, s. Tafel »Juraformation II«). Seine Zähne standen alle in einer gemeinsamen Rinne der Kiefer, das Kreuzbein fehlte,
die Augenhöhlen waren mit einem Ring von Knochenstücken ausgekleidet, die Haut war nicht gepanzert. Hierher
gehören mehrere Arten (I. communis, I. platyodon, I. trigonodon etc.), die eine Länge bis zu 9 m erreichten und in England
u. Deutschland lebten. Eine den Ichthyosauren nahestehende Familie, die Sauranodontiden (Sauranodontia), ist neuerdings in
Nordamerika (Felsengebirge) aufgefunden worden. Sie waren völlig zahnlos und wurden etwa 4 m lang.
(griech.), syntaktische
Figur, bestehend in der »Vertauschung«
der Redeteile, der Arten eines Redeteils oder (hier Heterosis genannt) der verschiedenen durch Abwandlung gebildeten Formen des
Nomen und des Zeitworts.
Eine Art der Heterosis ist die Antiptosis, Vertauschung eines Kasus mit einem andern. Es
kommt nicht selten vor, daß eine Enallage herrschender Sprachgebrauch geworden ist, z. B.
wenn Gellert seinen Bauer sagen läßt: »Fritz, Fritz, die Brücke kommt!« (statt: wird von uns erreicht).
(griech.), innerer Ausschlag, besonders auf den Schleimhäuten, entspricht dem Exanthem auf der äußern Haut
und kommt nur mit diesem zusammen vor, besonders bei den Pocken.
(griech.), Ordnung im natürlichen Pflanzensystem aus der Abteilung der Monokotyledonen, hauptsächlich
charakterisiert durch eine gerade Samenknospe, so daß der Keimling (blaste) dem Nabel des Samens gegenüber (enantíos) liegt.
Hierher gehören die Familien der Centrolepideen, Restiaceen, Eriokauloneen, Xyrideen, Kommelineen.