Emplacement
(franz., spr. angplaßmang), s. Geschützeinschnitte. ^[= (s) werden für Feldgeschütze oder 9 cm Kanonen im Festungskrieg batterieähnlich ...]
(franz., spr. angplaßmang), s. Geschützeinschnitte. ^[= (s) werden für Feldgeschütze oder 9 cm Kanonen im Festungskrieg batterieähnlich ...]
(lat.), Pflaster. ^[= # (lat. ), in der Pharmazie äußerlich anzuwendende Heilmittel, welche entweder aus ...]
(griech.), ein bereits von den Römern, besonders während der Kaiserzeit, angewandtes Mauerwerk, bei welchem die Stirnseiten (sichtbaren Seiten) aus behauenen, sorgfältig zusammengefügten Steinen bestehen, das Innere der Mauer aber mit kleinern Steinen und Mörtel ausgefüllt ist.
(franz., spr. angplétt), Wareneinkauf;
Empletten machen, allerlei Waren einkaufen.
(franz., spr. angploa), Gebrauch, Anwendung;
Anlegung einer Geldsumme;
Rolle im Schauspiel;
Employé (spr. -ploaje), Angestellter, Beamter, Gehilfe;
employieren, anwenden, zu etwas verwenden.
(griech.), s. v. w. Luftansammlung. ^[= (Pneumatosis), krankhafte Ansammlung von Luft in den Lungen, im Darm, im Brustfellsack (s. Pneumotho ...]
(franz., spr. angposch-), in die Tasche stecken.
Stadt in der ital. Provinz Florenz, [* 2] Kreis [* 3] San Miniato, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt der Linien Florenz-Pisa und Florenz-Rom, hat einen von Bogengängen umgebenen Marktplatz, eine sehenswerte Kirche (1093 erbaut), (1881) 6719 Einw., Fabrikation von Stroh- und Filzhüten, Töpferwaren und Makkaroni, lebhaften Obst- und Gemüsehandel und ein Gymnasium.
s. Emporkirche. ^[= die auf Gewölben oder Holzsäulen ruhende Galerie (Männerchor) über der westlichen ...]
Hauptort der Grafschaft Lyon [* 4] im nord-amerikan. Staat Kansas, am Neosho River, mit einem Lehrerseminar und (1880) 4632 Einw.
im Altertum Hafenstadt im NW. des tarraconensischen Hispanien, an einer Bucht des Mittelmeers, [* 5] eine Gründung der Phokäer aus Massilia (Marseille); [* 6]
jetzt Castellon de Ampurias.
In E. landete 218 v. Chr. Gnäus Scipio, um den Karthagern Hispanien zu entreißen.
(griech.), Stapel-, Haupthandelsplatz.
(Empore), die auf Gewölben oder Holzsäulen ruhende Galerie (Männerchor) über der westlichen Vorhalle oder über den Seitenschiffen der Kirche.
(franz., spr. angp-), wegtragen, fortschaffen;
mitnehmen;
aufbrausen, sich ereifern;
Emportement, Aufwallung, Jähzorn.
(franz., spr. angprängt), Gepräge, Abdruck, Spur. ^[= # im Hüttenwesen die Öffnung in der Vorwand von Schachtöfen, durch welche die geschmolzenen ...]
(franz., spr. augp-), sich um etwas eifrig bemühen, anstrengen;
empressiert, eifrig bemüht;
Empressement (spr. -prefs'mang), Diensteifer.
(franz., spr. angp-), verhaften;
Emprisonnement (spr. -sonn'mang), Verhaftung.
(franz., spr. angprong), Anleihe;
emprunt forcé, Zwangsanleihe;
empruntieren, eine Anleihe machen.
(griech.), das Eintreten der Seele in den Körper der Leibesfrucht;
Beseelung, Belebung.
in der griech. Mythologie ein nächtliches, menschenschreckendes Gespenst, das, von Hekate [* 7] gesandt, unter allerlei Gestalten, mit Einem Fuß oder mit zweien, einem ehernen und einem Eselsfuß etc., erscheint. Zu den Empusen rechnete man auch die Lamien und Mormolyken, gespenstische Weiber, welche schönen Jünglingen das Blut aussogen und ihr Fleisch verzehrten.
Cohn, Pilzgattung aus der Familie der Entomophthoreen und der Ordnung der Basidiomyceten, einfach gebaute Schmarotzerpilze auf Stubenfliegen und andern Insekten. [* 8] Die durch Empusa muscae Cohn veranlaßte epidemische Krankheit, an welcher im Herbst zahlreiche Stubenfliegen zu Grunde gehen, äußert sich an den Tieren durch allmähliches Aufhören der Bewegung; nach dem Tod schwillt der Hinterleib auf, zwischen seinen Segmenten treten weiße Ringe auf, welche von den hervordringenden sporenbildenden Fäden herrühren.
Diese schnüren an der Spitze die weißen Sporen ab, welche bei der Reife fortgeschleudert werden, so daß das Tier bald mit einem weißen, puderartigen Hof [* 9] umgeben ist. Die Sporen bilden beim Keimen eine Sekundärspore, welche den gesunden Fliegen [* 10] an den Unterleib geworfen wird, wenn sie über eine Stelle hinwegkriechen, an der vorher von einer kranken Fliege Sporen abgeschleudert wurden. Die Sekundärspore wird auf der Haut [* 11] des Insekts durch mit ausgeworfenes Protoplasma festgeklebt; sie treibt einen Keimschlauch, der die Haut des Tiers durchbohrt und im Innern desselben zunächst eine große Zelle [* 12] bildet, aus der zahlreiche kleinere Zellen hervorsprossen. Dieselben vermehren sich im Fettkörper des Leibes durch Sprossung immer weiter und gelangen auch in das Blut. Zuletzt wachsen die Sproßzellen zu Schläuchen aus, welche die Körperhaut durchbrechen, und an ihren freien Enden werden die Sporen entwickelt.
Vgl. Brefeld, Untersuchungen über die Entwickelung der Empusa (Halle [* 13] 1871).
(griech.), Eiter, besonders Ansammlung eiteriger Flüssigkeit in der Brustfellhöhle;
bei den alten Naturphilosophen der Feuerhimmel, d. h. die oberste Weltgegend, wo sich das immer nach oben strebende Feuer als das feinste und leichteste Element sammeln und woher die leuchtenden Phänomene am Himmel [* 14] kommen sollten;
bei den christlichen Philosophen Ort des Lichts, Himmel;
daher auch in Dantes »Divina Commedia« der oberste Lichthimmel und eigentliche Sitz der Seligen.
Empyreisch, himmlisch, lichtstrahlend.
Ems,
[* 15] 1) (holländ.
Eems, bei den
Römern Amisia) Küstenfluß im nordwestlichen
Deutschland,
[* 16] entspringt am Südwestabhang
des
Teutoburger
Waldes unfern der Lippequelle bei Hövelhof in 109 m
Höhe, durchfließt in nordwestlicher
Richtung moorige Gegenden
und wendet sich dann zwischen
Rheine und
Lingen nach N. In sehr gekrümmtem
Lauf nimmt sie dann ihren Weg
zwischen dem
Bourtanger Moor und dem
Saterland und mündet von O. her bei
Emden
[* 17] 1800 m breit in den
Dollart, den sie an der
Landspitze
Knock verläßt, woraus sie sich in dem
Wattenmeer in die 7,5 m tiefe
Oster- und die 7 m tiefe Wester-Ems
scheidet; zwischen beiden
Armen liegt am Ausfluß
[* 18] in die
Nordsee die
Insel
Borkum.
Die Ems
ist 330 km lang, 224 km abwärts von
Greven schiffbar, außerdem noch 53 km abwärts von
Warendorf flößbar. Seeschiffe
gehen bis Halte, d. h. bis zur Flutgrenze, hinauf; bis dahin aufwärts reichen auch die
Dämme zum
Schutz der vortrefflichen Marschländereien. Unter den Zuflüssen der Ems
sind die
Haase und
Leda, beide schiffbar
und auf der rechten Seite mündend, die bedeutendsten.
Andre Nebenflüsse sind noch die Ahe (rechts) bei Elbergen, der Sammelfluß
zahlreicher Gewässer (meist
Aa genannt) aus dem nordwestlichsten Teil des hercynischen Gebirgssystems
bei
Ibbenbüren und aus den benachbarten
Mooren, und
¶
die Werse (links). Das Ems
gebiet ist außerordentlich reich an Mooren, deren Kultivierung durch Anlage von Kanälen erstrebt
wird. Unter diesen sind die Kanäle von Papenburg,
[* 20] der Treckschuitenkanal und der Südnordkanal die wichtigsten, während der
Ems-Jadekanal im Bau begriffen ist, das Projekt eines Rhein-Ems-Weserkanals aber noch schwebt. Zur Ems gehören 265 Segelschiffe
und 4 Dampfer. -
2) Fluß im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, [* 21] entspringt im Taunus am Großen Feldberg, hat nordwestliche Richtung, durchfließt bei Kamberg den sogen. Goldenen Grund und mündet nach 35 km langem Lauf oberhalb Limburg [* 22] in die Lahn.
[* 15] (Bad [* 23] Ems), Stadt und berühmter Badeort im preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, Unterlahnkreis, in romantischer Lage an der Lahn und der Linie Frankfurt [* 24] a. M.-Oberlahnstein-Lollar der Preußischen Staatsbahn, 78 m ü. M., hat ein Amtsgericht, 2 katholische Kirchen, eine evangelische und eine englische, eine griechisch-kath. Kapelle, ein Real-Progymnasium, Bergbau [* 25] auf Silber und Blei, [* 26] eine Blei- und Silberhütte, eine Wasserleitung [* 27] und (1880) 6943 Einw. (darunter 2865 Katholiken und 176 Juden).
Ems, aus Dorf-Ems und Bad-Ems auf dem rechten und Spieß-Ems auf dem linken Lahnufer bestehend, ist einer der ältesten und berühmtesten Badeorte Europas. Das Klima [* 28] ist sehr mild und die Lage des Ortes gegen N. durch die hohen Ränder des Lahnthals geschützt. Die Quellen von Ems eignen sich wegen ihrer Zusammensetzung ganz besonders für Personen von zarter Körperkonstitution und zwar bei chronischem Kehlkopf- und chronischem Luftröhrenkatarrh, chronischen Pneumonien, Katarrh der weiblichen Geschlechtsorgane, Anschwellungen der Gebärmutter, [* 29] verschiedenen Menstruationsanomalien und der auf diesen Zuständen beruhenden Unfruchtbarkeit, Katarrh des Rachens und des Magens, Dyspepsie, Katarrh des Darms und der Gallenwege, bei Gallensteinen und Hyperämien der Leber, Katarrh des Nierenbeckens, der Harnleiter und der Blase, Harngrieß, endlich bei erhöhter Densität des Bluts und verschiedenen Funktionsstörungen des Nervensystems.
Die Emser Quellen, sämtlich Natronthermen, der Zahl nach 20, sind in ihren Bestandteilen fast gleich und unterscheiden sich nur in der Temperatur und dem Gehalt an freier Kohlensäure voneinander. Das frisch geschöpfte Wasser aus allen ist vollkommen klar und geruchlos, erhält bei längerm Stehen im offenen Gefäß [* 30] einen bläulichen Schimmer, opalisiert und läßt ein zimtfarbiges Sediment (Eisenhydroxyd) fallen, während sich reichlich Kohlensäure entwickelt.
Der Geschmack ist leicht salzig, etwas laugenhaft. Die Quellen, welche heute zu Kurzwecken benutzt werden, sind auf dem rechten Lahnufer: der Kesselbrunnen 46° C., das Krähnchen 35° C., der Fürstenbrunnen 39° C., die Bubenquelle, eine natürliche warm aufsteigende Douche von 36° C., ferner 1865 neu aufgeschlossen: die Kaiser Wilhelms-Felsenquelle (Wilhelmsquelle) 40° C., die Augustaquelle 39°, die Viktoriaquelle 29° C. und die Eisenquelle 21° C.;
auf dem linken Lahnufer: die neue Badequelle 50° C. und die Römerquelle 45-47,5° C. Von diesen Quellen enthalten Krähnchen und Fürstenbrunnen nach Fresenius' Analyse (1872) in 1000 g Wasser:
Krähnchen | Fürstenbrunnen | |
---|---|---|
Doppeltkohlensaures Natron | 1.979016 | 2.036607 |
Chlornatrium (Kochsalz) | 0.983129 | 1.011034 |
Schwefelsaures Natron | 0.033545 | 0.017060 |
Doppeltkohlensaures Ammoniak | 0.002352 | 0.002510 |
- Lithium | 0.004047 | 0.004439 |
Doppeltkohlensaure Magnesia | 0.206985 | 0.205565 |
Doppeltkohlensauren Kalk | 0.216174 | 0.217019 |
- Strontian | 0.002343 | 0.002477 |
- Baryt | 0.001026 | 0.001030 |
Doppeltkohlensaures Eisenoxydul | 0.001989 | 0.001897 |
Manganoxydul | 0.000173 | 0.000181 |
Jodnatrium | 0.000022 | 0.000022 |
Bromnatrium | 0.000340 | 0.000350 |
Schwefelsaures Kali | 0.036773 | 0.048512 |
Phosphorsaures Natron | 0.001459 | 0.001467 |
Phosphorsaure Thonerde | 0.000116 | 0.000117 |
Kieselsäure | 0.049742 | 0.049953 |
Zusammen: | 3.519231 | 3.600240 |
Freie Kohlensäure in 1000 ccm Wasser | 597.48 | 599.35 |
Neben den großen königlichen Kurgebäuden (mit über 140 Badekabinetten) hat in den letzten Jahren die Privatindustrie noch zwei neue Badeanstalten hervorgerufen, deren eine auch Apparate zu Inhalationen des pulverisierten Thermalwassers enthält. Der jährliche Versand, besonders von Kesselbrunnen und Krähnchen, beträgt jetzt gegen 800,000 Krüge. [* 31] Die Zahl der Kurgäste belief sich 1885 auf 9443.
Daß die Römer [* 32] bei Ems militärische Niederlassungen (der 22. Legion) gehabt und die hiesigen warmen Quellen gekannt und benutzt haben, geht daraus hervor, daß man Münzen [* 33] und Reste von Bädern, die Grundmauern eines Kastells und andre Altertümer daselbst gefunden hat. Im 10. Jahrh. bildete Ems eine eigne Grundherrlichkeit, kam dann nach Teilung des Engersgaues unter Trier, [* 34] Isenburg, Sayn und Wind an das Erzstift Trier und das Stift St. Kastor in Koblenz, [* 35] später an die Grafen von Arnstein und von diesen durch Heirat 1172 an die Grafen von Nassau. 1355 belehnte der Erzbischof Wilhelm von Köln [* 36] den Grafen Johann von Nassau mit dem Dorf Ems und dessen Warmbad, und 1382 entstand das erste Kurgebäude.
Bis 1479 war Ems in gemeinschaftlichem Besitz der Grafen von Nassau-Dillenburg und Katzenellnbogen; der Anteil der letztern ging damals durch Heirat an Hessen [* 37] über, und die gemeinschaftliche Herrschaft zwischen Oranien-Nassau und Hessen-Darmstadt über Ems dauerte bis 1803, in welchem Jahr Ems infolge des Reichsdeputationshauptschlusses ganz in den Besitz der Walramschen Linie des Hauses Nassau gelangte. 1866 kam Ems mit dem ehemaligen Herzogtum Nassau an Preußen [* 38] und wurde darauf zur Stadt erhoben, nachdem schon 1822 Dorf-Ems und Bad-Ems zu einer Gemeinde vereinigt worden waren. 1786 tagte hier der Emser Kongreß (s. d.). Am fand in Ems die folgenschwere Unterredung des Königs Wilhelm von Preußen mit dem französischen Gesandten Benedetti (s. d.) statt.
Vgl. Vogler, Ems, seine Heilquellen, Kureinrichtungen etc. (4. Aufl., Ems 1873);
Großmann, Die Mineralquellen von Ems (Mainz [* 39] 1867), und die Schriften von Braun (1868), Döring (3. Aufl., Ems 1884), Panthel (4. Aufl., das. 1882), Orth (4. Aufl., das. 1879).