Emmer
(Große Emmer), Nebenfluß der Weser, entspringt am Ostabhang des Teutoburger Waldes im preuß. Kreis [* 2] Höxter, fließt durch Lippe [* 3] und Pyrmont und mündet nach 52 km langem Lauf bei Ohsen.
(Große Emmer), Nebenfluß der Weser, entspringt am Ostabhang des Teutoburger Waldes im preuß. Kreis [* 2] Höxter, fließt durch Lippe [* 3] und Pyrmont und mündet nach 52 km langem Lauf bei Ohsen.
Getreideart, s. Spelz. ^[= (Spelt, Dinkel, Dinkelweizen, Triticum Spelta L.), Pflanzenart aus der Gattung Weizen, mit vierseiti ...]
(Emmeran), der Heilige, Missionär im südlichen Deutschland, [* 4] war Bischof zu Poitiers, faßte den Entschluß, die Heiden in Pannonien zu bekehren, ließ sich aber vom Bayernherzog Theodo zu Regensburg [* 5] bewegen, zu bleiben, machte sich um 712-715 um die Befestigung des Christentums in Bayern [* 6] verdient und soll auf einer Reise nach Rom [* 7] von einem Sohn des Herzogs 715 ermordet worden sein. Theodo selbst ließ seine Überreste als Reliquien in Regensburg beisetzen. Aus seiner Verehrung ging die Abtei Emmeran bei Regensburg hervor, welche später gefürstet ward.
Eusebius, Pseudonym, s. Daumer. ^[= Georg Friedrich, Dichter und philosoph. Schriftsteller, geb. 5. März 1800 zu Nürnberg, eine ...]
Emmerich,
[* 9] Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Düsseldorf,
[* 10]
Kreis
Rees, rechts am
Rhein und an der
Linie
Oberhausen-Emmerich der
Preuß. Staatsbahn mit Anschluß an die niederländische
Linie Emmerich
-Amsterdam, mit
Mauern und
Gräben umgeben,
hat ein
Amtsgericht, 4
Kirchen (2 katholische, eine evangelische und eine mennonitische), eine
Synagoge, ein
Hospital, ein
Gymnasium,
ein
Hauptsteueramt, einen bequemen Rheinhafen, viele
Tabaks- und Zigarrenfabriken, eine
Eisengießerei
[* 11] und Maschinenfabrik,
Glashütte,
Fabriken für
Schokolade,
Essig,
Seife, Posamentierwaren,
Guano, lebhafte
Schiffahrt, bedeutenden
Handel mit
Kaffee und
Käse und (1880) 8900 Einw. (darunter 1491
Evangelische und 158
Juden). - Emmerich
(früher Embricke, Emrik),
aus einer römischen
Kolonie entstanden, kommt schon im 7. Jahrh. urkundlich vor, erhielt durch den heil.
Willibrord ein
Kloster und die Münsterkirche und begab sich 1233 unter den
Schutz der
Grafen von
Geldern.
Zu Anfang des 15. Jahrh. kam es an das Herzogtum
Kleve.
Die Stadt gehörte seit 1407 zum Hansabund und soll zu ihrer
Blütezeit im 15. Jahrh. an 40,000 Einw. gehabt haben. Sie
wurde 1599 vom
Grafen von der
Lippe für das
Deutsche Reich,
[* 12] 1600 aber von den
Holländern wieder für den
Herzog von
Jülich eingenommen und kam 1609 mit
Kleve an
Brandenburg.
[* 13] Von 1614 bis 1672 hatten sie die
Holländer im
Besitz; dann
wurde sie unter
Ludwig XIV. von den
Franzosen erobert, später aber dem
Kurfürsten von
Brandenburg zurückgegeben. 1794 wurde
die Stadt von dem französischen
General
Vandamme bombardiert, und 1806 mußte sie
Murat als
Großherzog
von
Berg huldigen. 1815 kam sie wieder an
Preußen.
[* 14] Von 1592 bis 1811 besaß Emmerich
eine berühmte
Jesuitenschule.
Emmerich,
Anna Katharina, die den Reigen der stigmatisierten Jungfrauen des 19. Jahrh. eröffnende Nonne, geb. zu Flamske bei Koesfeld, war seit 1803 in dem 1811 aufgehobenen Kloster Agnetenberg zu Dülmen in Westfalen; [* 15] von 1820 bis zu ihrem erfolgten Tod mit den freitäglich blutenden Wundmalen des Heilands begnadigt, offenbarte sie in ihren Ekstasen Kenntnisse über die Leidensgeschichte Jesu, welche der sie als heilig verehrende Klemens Brentano unter dem Titel: »Das bittere Leiden [* 16] unsers Herrn Jesu Christi« (zuletzt Stuttg. 1875) herausgab;
aus derselben Quelle [* 17] erschienen auch: »Leben der heiligen Jungfrau Maria« (Münch. 1852 u. öfter) und »Das Leben unsers Herrn und Heilands Jesu Christi« (Regensb., 1858-60, 3 Bde.).
Ihr
Leben beschrieb Schmöger (Freiburg
[* 18] 1867-70, 2 Bde.;
Auszug in
1
Band
[* 19] 1885). Im
Sinn der
Aufklärung vgl. dagegen
Karsch, Die stigmatisierte
Nonne
Kath. Emmerich
(Leipz. 1878).
(griech.), Normalsichtigkeit, der normale Zustand des Auges, in welchem bei Akkommodationsruhe der natürliche Brennpunkt des dioptrischen Apparats des Auges ziemlich genau mit der Vorderfläche der Stäbchenschicht der Netzhaut zusammenfällt.
Arwed, Nationalökonom, geb. zu Nieder-Roßla bei Apolda, [* 20] studierte 1851-54 in Jena [* 21] Jurisprudenz und Nationalökonomie, ward seit 1855 im Ministerium zu Weimar [* 22] praktisch beschäftigt, trat 1858 als Büreauchef in eine Dresdener Versicherungsgesellschaft und übernahm 1861 die Redaktion des »Bremer Handelsblattes« in Bremen, [* 23] wo er 1865 die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gründete, deren erster Sekretär [* 24] und langjähriger Berater er war. 1866 als Professor der Nationalökonomie an das Polytechnikum zu Karlsruhe [* 25] berufen, siedelte er 1873 als Direktor der Lebensversicherungsgesellschaft für Deutschland nach Gotha über. Er schrieb außer einer größern Zahl von Aufsätzen: »Schweizerische Volkswirtschaft« (Leipz. 1860-61, 2 Bde.);
»Lehrbuch der allgemeinen Landwirtschaft« (das. 1863);
»Allgemeine Gewerkslehre« (Berl. 1868);
»Das Armenwesen und die Armengesetzgebung in europäischen Staaten« (das. 1870, mit mehreren Autoren gemeinschaftlich bearbeitet);
»Geschichte der Lebensversicherungsbank für Deutschland zu Gotha« (Weim. 1877) und »Ernst Wilhelm Arnoldi, Leben und Schöpfungen eines deutschen Kaufmanns« (das. 1878);
»Mitteilungen aus der Geschäfts- und Sterblichkeitsstatistik der Lebensversicherungsbank für Deutschland 1829-78« (das. 1880).
moll (ital. Mi minore, franz. Mi mineur, engl. E minor), s. v. w. E mit kleiner (weicher) Terz.
Der E moll-Akkord = e g h. Über die E moll-Tonart, ein # vorgezeichnet, s. Tonart.
(lat.), s. v. w. einhüllende Mittel. ^[= (Involventia) sind besänftigende, lindernde Mittel, welche dazu dienen, äußerlich ...]
besonders Mehrzahl: Einkünfte, namentlich Nebeneinkünfte.
(franz., spr. emuschétt), Fliegendecke oder Fliegennetz für Pferde. [* 26]
(franz., spr. angpaji-), in Stroh verpacken;
mit Stroh ausstopfen.
(griech.), Streupulver. ^[= s. Lycopodium.]
s. Impasto. ^[= (ital., franz. Empâtement), in der Malerei das dicke Auftragen der Farben, auch das ...]
(griech.), ein in der ältern Metalltechnik übliches Verfahren, wobei metallene Ornamente [* 27] auf einem in der Regel ebenfalls metallenen Grunde durch Nägel [* 28] oder Niete befestigt wurden;
war namentlich üblich, solange man sich noch nicht auf das Löten verstand.
Die aufgesetzten Ornamente waren wahrscheinlich nicht hohle, in getriebener Arbeit hergestellte Reliefs, sondern bloß flache, ausgeschnittene Metallbleche.
(franz., spr. angpat'mang), s. Impasto. ^[= (ital., Empaste, franz. ), in der Malerei das dicke Auftragen der Farben, auch das ...]
(franz., spr. angpäsch-), hindern;
Empêchement (spr. -päsch'mang), Hindernis.
Don Juan Martin Diaz, el, ein Hauptanführer in der spanischen Revolution von 1820, ¶
geb. 1775, diente seit 1792 im spanischen Heer und zeichnete sich nach dem Eindringen der Franzosen als Patriot und kühner Guerillahäuptling aus, weshalb ihn die Regentschaft 1814 zum Obersten und der König selbst zum Maréchal de Camp ernannte und ihm statt seines Familiennamens Diaz seinen Spitznamen Empecinado (Pechmann, von dem schwarzen Boden seiner Heimat) zu führen gestattete. 1815 wegen seiner Bitte an den König, die Cortes im Königreich wiederherzustellen, nach Valladolid verbannt, war er während der Revolution von 1820 Kommandant von Valladolid, dann Gouverneur von Zamora und that sich mehrfach durch Mut und Umsicht hervor. Nach der Restauration von 1823 ward er zum Strang verurteilt, in einem Käfig der Verhöhnung des Pöbels preisgegeben und, da er sich gegen seine Henker verteidigte, von den Soldaten erstochen.