zuschauenden
Anteil. Im J. 1841 erschien seine erste Sammlung
»Essays« (mit
Einleitung von
Th.
Carlyle), die vorzüglichsten seiner
schriftstellerischen
Arbeiten enthaltend; ihr folgten 1844-71 vier weitere
Serien (deutsch in Auswahl von
Fabricius, Hannov.
1857). Ein dichterischer
Geist offenbart sich in Emersons Prosaschriften; nicht so allgemein wie diese werden seine eigentlichen
»Poems« (1846) geschätzt, weil dieselben zumeist sich ins Gebiet des
Übersinnlichen verlieren. Im J. 1847 machte Emerson eine
zweite
Reise nach
England und hielt besuchte Vorlesungen in
Manchester,
[* 2]
Edinburg
[* 3] und
London;
[* 4] eine
Frucht dieser
Reise sind die
»English
traits« (1856; deutsch von
Spielhagen, Hannov. 1857). In der
Heimat beteiligte sich Emerson mit steigendem
Interesse
an der
Bewegung für die Abschaffung der Negersklaverei; ein von ihm während des
Bürgerkriegs 1862 in
Washington
[* 5] gehaltener
Vortrag über den Gegenstand hatte eine Unterredung mit
Lincoln zur
Folge. Während Emerson in den »Representative men« (Lond.
1850, neueste Ausg. 1871) die
Philosophie der Geschichte an denBeispielen von
Platon,
Swedenborg,
Montaigne,
Shakespeare,
Goethe,
Napoleon zeigte, verfolgte er mit dem populär gewordenen
Buch »Conduct of life« (1860; deutsch, Leipz.
1862) einen Erziehungszweck. Seine übrigen
Schriften: »Society and solitude« (1870; deutsch,Brem. 1870) und »Letters and
social aims« (1876; deutsch von Isolde
Kurz:
»NeueEssays«, Stuttg. 1876) beweisen, daß sich Emerson mit
den
Jahren immer mehr von dem übersinnlich
Spekulativen weg- und den konkreten
Fragen der bürgerlichen
Gesellschaft zuwandte.
Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehören die Gedichtsammlung
»May days, and other poems« (1867) und die
Rede
»Fortune
of the republic« (1878). Nach einer letzten
Reise nach
Europa
[* 6] 1872 lebte er noch ein Jahrzehnt in
Concord,
von seinen Mitbürgern hochgeehrt, bis er starb. In Emersons
Schriften vereinigen sich die
Eigenschaften eines Redners,
Dichters und
Denkers.
Sie machen häufig den
Eindruck von Selbstgesprächen. Emerson legte kein großes
Gewicht auf tadelloses Gefüge der Redesätze,
selbst nicht auf streng logische
Anordnung der
Gedanken, sondern stellte die Ergebnisse seines
Denkens in
knappster Fassung hin. Ein lächelnder
Optimismus, erfüllt von dem
Glauben an eine sittliche
Weltordnung, strahlt aus seinen
Schriften. Gesamtausgaben seiner Werke erschienen mehrere (zuletzt Bost. 1879, 5 Bde.,
u. 1878-83, 11 Bde.).
Vgl.
Cooke, Emerson, his life, writings and philosophy
(Boston
[* 7] 1881);
der brechenerregende
Stoff in der Ipekakuanhawurzel, wird dargestellt, indem man den Destillationsrückstand
des
alkoholischen
Auszugs von entfetteter Ipekakuanhawurzel mit etwas
Kalilauge versetzt und mit
Chloroform
schüttelt. Aus dem Verdampfungsrückstand des Chloroformauszugs nimmt verdünnte
Säure das Emetin auf, welches dann durch
Ammoniak
gefällt werden kann. Es ist amorph, farb- und geruchlos, schmeckt widrig bitter, kratzend, ist schwer löslich in
Wasser
und
Äther, leicht in
Alkohol, schmilzt bei 70°, ist nicht flüchtig, reagiert alkalisch und bildet unkristallisierbare,
bitter und scharf schmeckende
Salze. Es wirkt wie
Ipekakuanha und wird als
Brechmittel und zur Beförderung des
Auswurfs benutzt;
auf der
Haut
[* 8] erregt es
Entzündung.
(lat., franz. Émigrés), Auswanderer, welche,
um politischer oder kirchlicher Bedrückung zu entgehen, ihr Vaterland für immer oder mit Vorbehalt der Rückkehr in bessern
Zeiten verlassen. Die bekanntesten Emigrationen sind die
Auswanderungen der französischen
Protestanten zur Zeit
Ludwigs XIV.
nach
Deutschland,
[* 9]
England,
Holland und
Amerika
[* 10] (s.
Réfugiés), die der
Protestanten aus
Salzburg
[* 11] (1732), die
der
Polen von 1795 und 1831, vornehmlich aber die während der ersten französischen
Revolution.
Als sich 1792 unter des
PrinzenCondé Anführung ein Emigrantenheer sammelte, welches der preußischen
Armee in die
Champagne
folgte, aber überall durch Übermut und Rachgier sich verhaßt machte, wurden in
Frankreich die schärfsten
Gesetze gegen die Emigranten erlassen, ihre
Güter konfisziert und alle, welche sie unterstützten oder mit ihnen in
Verkehr treten
würden, mit
Todesstrafe bedroht. Die damals aufgestellte
Liste der Emigranten zählte 30,000
Namen. Nach dem verunglückten Landungsversuch
auf
Quiberon 1795 standen die Emigranten von weitern Invasionsversuchen ab, und viele von ihnen
kehrten nach
Frankreich zurück.
Indes im
September 1797 wurden die scharfen
Gesetze wider sie erneuert. Das
KorpsCondés mußte sich nach dem Lüneviller
Frieden
förmlich auflösen, worauf viele Emigranten in Rußland
Aufnahme fanden. Die vom Ersten
Konsul verkündete allgemeine
Amnestie wurde
von einem großen Teil der Emigranten benutzt, der Rest derselben kehrte aber erst nach
NapoleonsSturz in die
Heimat zurück. Nach
der
Charte von 1814 konnten sie ihre
Güter und Privilegien nicht wiedererhalten; doch ward ihnen
¶
mehr
durch Gesetz vom auf AntragVillèles eine Entschädigung von 30 Mill. 3proz. Rente auf das Kapital von 1000 Mill. Frank
zugestanden. Nachdem dieses Gesetz, welches den alten Adel vor andern begünstigte und eine sehr willkürliche Ausführung
gestattete, geraume Zeit ein Gegenstand heftigen Parteihaders gewesen, ward die Rente durch Gesetz vom zu
gunsten des Staats wieder eingezogen.