Kataloge ihres
Verlags veranstaltet; der letzte, von
Daniel Elzevir
(Amsterdam
[* 2] 1674), umfaßt auch viele nicht von den Elzeviren selbst
gedruckte
Schriften. Die sogen. Elzevirschen
Res publicae sind nicht sämtlich Elzevirsche
Drucke.
Vgl. Adry, Notice sur les
imprimeurs de la famille des Elzevir (Par. 1806);
Berard, Essais bibliogr. sur les éditions des Elzevir les plus
précieuses (das. 1822);
Nodier,
Théorie des éditions elzéviriennes, in seinen
»Mélanges tirés d'une petite bibliothèque«
(das. 1829);
Ch. Pieter,
Analyse des matériaux les plus utiles pour de futures annales de l'imprimerie des Elzevir
(Gent
[* 3] 1843; 2. Aufl.,
das. 1858) und »Annales de l'imprimerie Elzevir« (Leipz.
1853);
A. de Reume,
Recherches sur les Elzevir (Brüss. 1847);
(franz., spr. ema[l]j,Schmelzglas), leicht flüssiger, oft durch
Metalloxyde gefärbter, undurchsichtiger Glasfluß,
welcher besonders zum Überziehen von Metallarbeiten gebraucht wird. Die Anwendung des Emails bezweckt entweder die
Verzierung von Luxusgegenständen (s.
Emailmalerei) oder die Herstellung einer schützenden
Decke
[* 4] auf metallenen Geräten für
den Hausbedarf oder für die
Technik. Das Email steht dem durchsichtigen
Schmelzglas (Glasfluß) sehr nahe, welches aus leicht
schmelzbarem
Bleiglas besteht und mit verschiedenen
Metalloxyden gefärbt wird.
BeimSchmelzglas sind sämtliche
Bestandteile in vollständige Schmelzung übergegangen, während das opake
Email durch Beimischung von
Bestandteilen, welche nicht leicht zum
Schmelzen kommen
(Zinnoxyd,
Knochenasche u. a.), eine milchige
Trübung besitzt, die dasselbe undurchsichtig macht. Den Hauptbestandteil der meisten Emailsorten bildet ein leicht flüssiges,
bleireiches, auch wohl boraxhaltiges, durch
Zinnoxyd undurchsichtig gemachtes
Glas,
[* 5] welches entweder direkt als weißes Email (zu
Zifferblättern) benutzt, oder durch
Metalloxyde gefärbt wird. (Für die
Glasmosaiken werden gegen 20,000 verschiedene
Farben und
Farbennüancen hergestellt. Diese
Gläser werden in die Form plankonvexer
Linsen gebracht, aus denen man durch Zerschlagen
und Nachschleifen die Steinchen herstellt, welche zur
Zusammensetzung der Mosaikarbeiten dienen.) Die
Masse soll beim Emaillieren
nicht eigentlich zum vollständigen
Fluß kommen; sie soll nur einen teigartigen Zustand annehmen, bei
welchem sich das pulverförmig auf das
Metall aufgetragene Email zu einem zusammenhängenden Überzug vereinigt, welcher beim
Erkalten ganz das Ansehen hat, als wäre er völlig flüssig gewesen.
Soll eine Metallfläche nur an einzelnen
Stellen emailliert werden, so grenzt man diese entweder durch
aufgelötete Metalldrähte ab, oder vertieft sie auf passende
Weise, wobei dann die Vertiefung das Email aufnimmt (s.
Emailmalerei).
Um das Email an der metallischen Oberfläche besser haften zu machen, versieht man dieselbe oft mit einem
Netz kreuzweise eingeritzter
Linien oder bearbeitet sie so rauh wie möglich. Das
Metall wird darauf in
Kalilauge gekocht, mit schwacher
Säure abgespült, mit
Wasser sorgfältig abgewaschen, mit dem zu einem sandartigen
Pulver zerriebenen feuchten Email in dichter
Lage bedeckt, an der
Luft getrocknet, über glühenden
Kohlen erhitzt, bis es zu rauchen aufhört, und dann sofort in die stark
erhitzteMuffel des Emaillierofens gebracht.
Sobald die ganze Emailfläche gleichmäßig zur Schmelzung gekommen ist, wird der Gegenstand vorsichtig, so daß er nur langsam
abkühlt, aus der
Muffel genommen, mit sehr verdünnter
Salpetersäure und kaltem
Wasser gewaschen
und mit einer neuen
Lage Emailpulver
bedeckt, die abermals zum
Schmelzen gebracht wird. Nachdem auf gleiche
Weise eine dritte Emailschicht angebracht
ist, schleift man namentlich größere ebene
Flächen mit einem nassen
Sandstein und bringt, um die nötige
Glätte zu erzeugen,
die
Stücke noch einmal in den
Ofen (Glanzschmelzen).
Hierauf kann die Emailfläche bemalt und, nachdem die
Malerei getrocknet ist, zum Einbrennen der
Farben nochmals in die
Muffel gegeben werden. Die Emaillierung des
Eisens ist besonders für gußeiserne Kochgeschirre, Wasserleitungsrohre, Siederohre
für
Dampfkessel
[* 6] und
Lokomotiven,
Röhren
[* 7] für die
Förderung von sauren
Grubenwassern und mancherlei Blechwaren von Wert. Da
das
Gußeisen, wie alle
Metalle, sich bei Temperaturveränderungen bedeutend stärker ausdehnt und zusammenzieht als glasartige
Körper, so würde das aufgeschmolzene Email leicht abspringen.
Man bringt deshalb eine Grundmasse an, welche beim Aufschmelzen porös bleibt und dadurch eine gewisse Nachgiebigkeit erhält,
so daß sie gewissermaßen zwischen
Eisen
[* 8] und Email vermittelt. Die Grundmasse wird durch Zusammenschmelzen von
Quarz,
Borax
[* 9] und
Feldspat,
Pulvern und Mischen mit
Thon und
Magnesia dargestellt, während das Deckemail aus
Quarz,
Borax,
Soda,
Zinnoxyd,
Salpeter und
Magnesia erhalten wird. Man wendet zur
Darstellung des Emails
Tiegel an, aus denen es durch eine Bodenöffnung
in
Wasser fließt, oder bei großem Betrieb
Öfen
[* 10] mit Regenerativfeuerung, die den Siemensschen Wannenöfen (s.
Glas) ähnlich
sind.
Das französische glasierte
Eisen besitzt einen aus 130 Teilen Flintglaspulver, 20,5 Teilen
Soda und 12 Teilen
Borsäure hergestellten Überzug. Das zu emaillierende
Gußeisen wird gebeizt, gescheuert, getrocknet und dann mit dem Email überzogen,
welches als feines
Pulver mit
Wasser zu einer rahmartigen
Flüssigkeit angemacht worden ist. Nach dem
Trocknen dieses Überzugs
brennt man denselben im Muffelofen ein, wobei er nur sintern darf, trägt dann in derselben
Weise das
leichter schmelzbare Deckemail auf, trocknet wieder und erhitzt so stark, daß das Email vollständig schmilzt und
eine platte, glänzende
Schicht bildet.
GrößereGeschirre läßt man im
Kühlofen langsam erkalten, um die
Bildung von
Haarrissen
zu vermeiden.
Vgl. Vogelgesang, Lehrbuch der Eisenemaillierkunst (Braunschw. 1851);
Randau, Fabrikation des Emails
(Wien
[* 11] 1880);
Macht, Über Email und dessen Verwendung zu kunstgewerblichen
Zwecken (das. 1885).
kaltes, unpassende Bezeichnung für das
Malen auf
Metall mit
Farben, die mit Kopalfirnis oder
Mastix angerieben
sind.
Das kalte
Email wird besonders in der
Wiener Bronzeindustrie für unechte Schmucksachen
[* 13] angewandt, ist seiner
Billigkeit
und einfachen Herstellung halber aber auch für zahlreiche andre Gegenstände brauchbar.
(Schmelzmalerei), die
Kunst, mittels
Emails, d. h. eines mit
Metalloiden gefärbten Glasflusses, der, fein
zerstoßen und als Brei angerührt, auf
Metall,
Thon oder
Glas aufgetragen und eingebrannt wird, zu malen. Die Emailmalerei auf
Metall
(und diese wird verstanden, wenn in der Geschichte derKunst und Kunsttechnik von
Email die
Rede ist)
¶
mehr
kommt in drei Hauptformen vor: als Zellen- oder Kapselschmelz (Émail cloisonné), welches bereits den Ägyptern bekannt gewesen
zu sein scheint, seit dem 6. Jahrh. hauptsächlich in Byzanz gepflegt wurde und bis auf unsre
Tage in China
[* 16] und Japan im Gebrauch geblieben ist; als Gruben- oder Füllungsschmelz (Émail champlevé), welches sich
an spätrömischen und keltischen Schmucksachen findet, am Rheine, namentlich in Köln,
[* 17] nachweislich schon im 11. Jahrh., in
Frankreich (Limoges) in der zweiten Hälfte des 12. Jahrh. in Übung gekommen ist; als Limusiner oder Maleremail, welches in
Limoges gegen Ende des 15. Jahrh. aufkam.
im 17. Jahrh. ging hieraus die von Jean Toutin erfundene, der Porzellanmalerei verwandte Emailmalerei mit verglasbaren
Farben auf weißem Schmelzgrund hervor, welche bis zu Anfang des 19. Jahrh. für Medaillons, Uhren
[* 24] etc. beliebt blieb. In Italien
[* 25] wurde im 14. Jahrh. das Opera di basso rilievo (Émail de bassetaille, Émail translucide sur relief) genannte
Verfahren erfunden, in Gold
[* 26] gravierte Zeichnungen ganz mit durchsichtigem Email zu überziehen, ferner im 16. Jahrh. das mit
eingeschmolzenen Goldornamenten übersäete sogen. venezianische Email.