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und der großartigen kaiserlichen Werfte, hat bedeutende Fischräuchereien (1884: 40), besonders für Sprotten (»Kieler Sprotten«),
eine Wasserleitung [* 2] aus der Schwentine und (1880) 2737 Einw. Dicht dabei das Dorf Gaarden (s. d.).
und der großartigen kaiserlichen Werfte, hat bedeutende Fischräuchereien (1884: 40), besonders für Sprotten (»Kieler Sprotten«),
eine Wasserleitung [* 2] aus der Schwentine und (1880) 2737 Einw. Dicht dabei das Dorf Gaarden (s. d.).
(spr. ellismihr), Städtchen im nördlichen Shropshire (England), am Ellesmerekanal und bei einem kleinen See (Mere), mit (1881) 1875 Einw.
(spr. éllismir), Francis Egerton, Graf von, engl. Schriftsteller und Kunstliebhaber, Sohn des Herzogs von Sutherland, geb. ward für Bletchingley Parlamentsmitglied, huldigte dem gemäßigten Konservatismus, war unter dem Ministerium Wellington von 1829 bis 1830 Obersekretär für Irland, sodann Kriegssekretär, Lord-Lieutenant von Lancashire, trat nach dem Tod seines Vaters (1833) in den Besitz des Bridgewaterschen Majorats, wobei er den Namen Egerton annahm, und schloß sich 1841 dem Ministerium Peel an. Ellesmere ward 1846 als Viscount Brackley und Graf von Ellesmere in den Peersstand erhoben.
Neben seiner politischen Thätigkeit widmete er sich hauptsächlich litterarischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Beschäftigungen. Er stellte die von seinem Vater ererbte Sammlung von italienischen, spanischen, niederländischen, deutschen, französischen und englischen Kunstwerken in Bridgewater House im St. Jamespark auf, veröffentlichte eine Reihe geographischer Abhandlungen in der »Quarterly Review« (1834-54),
schrieb mehreres über Kunstgegenstände und öffentliche Bauten, nahm auch besondern Anteil an den Arbeiten der Archaeological Society und lieferte einen »Guide to northern archaeology« (1848) sowie mehrere geschichtliche Arbeiten, unter anderm eine Beschreibung der Schlacht von Waterloo, [* 3] eine Biographie Blüchers, eine Analyse der französischen und englischen Berichte von der Schlacht von Waterloo und »Military events in Italy in the years 1848 and 1849« (Lond. 1851). Eine Sammlung seiner Gedichte veranstaltete er unter dem Titel: »The pilgrim age, and other poems« (neue Aufl. 1856) und lieferte Übersetzungen von mehreren ausländischen, namentlich deutschen, Dichtungen, z. B. von Goethes »Faust« und Schillers »Wallenstein«. Ellesmere starb in Bridgewater House.
in der nordischen Mythologie die Amme des Riesen Utgardloki (Skrymir), mit welcher Thor rang, ohne sie beugen zu können, während sie selbst ihm ein Bein stellte, so daß er aufs Knie sank;
Personifikation des Greisenalters, dessen Macht jedermann unterliegt.
(spr. elli-), eine Laguneninselgruppe im Stillen Ozean, nördlich von der Fidschigruppe, bestehend aus neun Inseln: Nanomea (St. Augustine), Hudson, Lynx (Speiden), Nui Eeg (Niederlandinsel), Vaitupu (Oaitupu), Nukufetau, Funafuti (Ellice), Nukulailai (Mitchell) und Sophia;
37 qkm (0,67 QM.) mit 2503 den Samoanern ähnlichen, christlichen Bewohnern.
Die Gruppe wurde 1819 von dem Amerikaner Peyster entdeckt. Jetzt hat die Deutsche [* 4] Handels- und Plantagengesellschaft der Südsee Niederlassungen auf vier Inseln und die jährliche Produktion der Gruppe an Kopra wird auf 200 Ton. geschätzt.
türk. Goldmünze, = 50 Piaster = 9,22 Mk.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, Bezirksamt Weißenburg, [* 5] an der Schwäbischen Rezat und der Linie München-Bamberg-Hof der Bayrischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, ein Schloß des Fürsten Wrede mit schönem Garten, [* 6] 2 kathol. Kirchen und (1880) 1534 Einw. Ellingen war im Besitz des Deutschen Ordens und Sitz eines Landkomturs der Ballei Franken (1216-1786), ward 1796 von den Preußen [* 7] in Besitz genommen, kam 1806 an Bayern [* 8] und ward 1815 als Thron- und Mannlehen dem Fürsten Wrede verliehen.
schott. Familie, welcher mehrere Staatsmänner angehören:
1) George Augustus, Lord Heathfield, engl. General, geb. 1718 zu Stobbs in der schottischen Grafschaft Roxburgh, erhielt seine Bildung auf der französischen Ingenieurschule zu La Fère, trat 1735 unter die englische Fahne, wohnte als Adjutant Georgs II. 1740-48 den Feldzügen in Deutschland [* 9] bei und ward bei Dettingen verwundet, nahm teil an der Expedition gegen die französischen Küsten bei St.-Cast, eroberte sodann Havana, [* 10] ward 1775 kommandierender General in Irland und kurz nachher erster Gouverneur von Gibraltar [* 11] (s. d.). Hier trotzte er der vereinigten Macht der Spanier und Franzosen, welche 1782 mit zehn schwimmenden Batterien und 30,000 Mann vor Gibraltar erschienen, und nötigte den Feind, die Belagerung in eine bloße Einschließung zu verwandeln, welcher erst der Friede von Versailles [* 12] ein Ende machte. Zum Lord Heathfield von Gibraltar ernannt, starb Elliot in Aachen. [* 13]
2) Sir George, geb. Bruder des Grafen von Minto, trat frühzeitig in die Marine, ward bald Schiffskapitän, 1830 Sekretär, [* 14] dann Lord der Admiralität, 1837 Konteradmiral und Flottenkommandant am Kap der Guten Hoffnung. Im Februar 1840 zum Oberbefehlshaber in den chinesischen Gewässern ernannt, eroberte er die Insel Tschusan und segelte an die Mündung des Pekingflusses, ließ sich aber von chinesischen Unterhändlern zur Umkehr bewegen, weshalb er 1841 abberufen ward. Im Mai 1847 avancierte er zum Vizeadmiral, 1853 zum Admiral und starb in Kensington.
3) Sir Charles Gilbert John Brydone, Vetter des vorigen, geb. 1801, trat 1816 in die Marine und wurde 1836 als Kapitän zum englischen Bevollmächtigten in Kanton [* 15] mit dem Rechte der Gerichtsbarkeit über die in China [* 16] wohnenden Engländer und dem Auftrag, die gestörten Handelsverhältnisse zu ordnen, ernannt, aber 1841 abberufen, weil er ohne genügenden Grund im Dezember 1837 sich von Kanton nach Macao zurückgezogen, im März 1839 auf Verlangen des chinesischen Gouverneurs die englischen Kaufleute zur Auslieferung ihrer Opiumvorräte veranlaßt, im Februar 1840 trotz eines Siegs über die chinesische Flotte Macao geräumt und später dem Admiral Elliot zur Umkehr von Petschili geraten hatte. 1842 wurde er Generalkonsul in Texas, im September 1846 Gouverneur der Bermudas, 1853-58 Gouverneur von Trinidad und ging, 1862 zum Vizeadmiral ernannt, in gleicher Eigenschaft nach St. Helena, wo er bis 1869 blieb. Er starb in London. [* 17]
4) Sir Henry George, engl. Diplomat, geb. als jüngerer Sohn des Grafen von Minto (s. d.), in Eton erzogen, ging als Sekretär mit Sir John Franklin nach Tasmania, kam 1840 ins Auswärtige Amt, ward 1841 Attaché bei der Gesandtschaft in Petersburg, [* 18] 1848 Legationssekretär im Haag, [* 19] 1853 in Wien, [* 20] 1858 Gesandter in Kopenhagen. [* 21] Er wurde 1859 in spezieller Mission an den König von Neapel, [* 22] 1862 an den von Griechenland [* 23] abgesandt, 1863 zum Gesandten beim König von Italien [* 24] und 1867 zum Botschafter in Konstantinopel [* 25] ernannt. Nach dem erfolglosen Ausgang der Konferenz in Konstantinopel im Januar 1877 abberufen, ward er in England, besonders von den Liberalen, übergroßer Freundschaft für die Türken und moralischer Mitschuld an den zerrütteten Verhältnissen in Konstantinopel beschuldigt, ¶
aber von der Regierung energisch verteidigt und 1877 zum Botschafter in Wien ernannt, wo er bis 1884 blieb.
Sir Henry Miers, der bedeutendste Geschichtschreiber Indiens, ward 1808 zu Pimlico Lodge (Westminster) geboren und zu Winchester erzogen. Er studierte in Oxford, [* 27] trat dann zu Kalkutta [* 28] in den indischen Zivildienst, bekleidete bald höhere Stellen in Bareilly u. a. O. und ward 1847 Sekretär im ausländischen Departement des Gouvernements von Indien. In dieser Stellung begleitete er den Generalgouverneur Lord Hardinge ins Pandschab, über welche Mission er ein sehr erschöpfendes Memoire veröffentlichte.
Auch unter Lord Dalhousies Administration hatte er denselben wichtigen Posten inne. Er fand große Anerkennung bei der Krone wie bei der Ostindischen Kompanie, ward 1849 Ritter des Bathordens, starb aber schon als er am Kap der Guten Hoffnung seine zerrüttete Gesundheit wiederherzustellen suchte. Er selbst hat nur den ersten Band [* 29] seines »Supplement to the glossary of Indian terms« (1846; neue erweiterte Ausg. von J. ^[John] Beames u. d. T.: »Memoirs of the history, folk-lore and distribution of the races of the north Western provinces of India«, 1869, 2 Bde.) und den ersten Band seines »Bibliographical index to the historians of Muhammedan India« (Bd. 1 der »General histories«, 1849) veröffentlicht. Das von ihm gesammelte Material über die Geschichte Indiens wurde aus seinem Nachlaß herausgegeben von J. ^[John] Dowson unter dem Titel: »The history of India, as told by its own historians: The Muhammedan period« (1867-77, 8 Bde.).