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Manche verstehen darunter Griechenland [* 2] überhaupt (speziell Elis), andre Italien [* 3] etc. Am wahrscheinlichsten entspricht der Insel Sizilien. [* 4]
Manche verstehen darunter Griechenland [* 2] überhaupt (speziell Elis), andre Italien [* 3] etc. Am wahrscheinlichsten entspricht der Insel Sizilien. [* 4]
Prophet im Reich Israel unter den Königen Joram bis Joas (851-790 v. Chr.), Schüler und Nachfolger des Elias, aus der Stadt Abelmehola in Isaschar gebürtig, trat sowohl in religiöser als in politischer Beziehung ganz in die Fußstapfen Elias', dessen theokratischen Kampf gegen das von den Herrschern und Vornehmen importierte Heidentum er fortsetzte. Mit des Lehrers Geist ging auch dessen Ansehen beim Volk auf ihn über. Milder als jener, besaß er im In- und Ausland Einfluß und stand mit Joram, dem Sohn Ahabs, eine Zeitlang im Einvernehmen, wirkte aber dessen ungeachtet nach einem unglücklichen Feldzug desselben gegen die Syrer zum Sturz des Hauses Ahab mit. Die Ausrottung des Baalskultus unter Jehu geschah mit seiner Zustimmung, bald darauf aber scheint er sich in die Einsamkeit zurückgezogen zu haben. Auch seine Geschichte ist mit Wunderthaten ausgestattet, die zum Teil eine auffallende Ähnlichkeit [* 5] mit denen des Elias haben.
(hebr. Elischéba, »Gottesehrerin«),
die Frau des Priesters Zacharias und Mutter Johannes des Täufers, den sie noch in hohem Alter gebar.
Name zahlreicher fürstlicher Personen, von denen folgende ausgezeichnet sind:
1) Kurfürstin von Brandenburg, geb. 1485, Tochter des Königs Johann von Dänemark. [* 6] Norwegen [* 7] und Schweden, ward mit dem Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg [* 8] vermählt, neigte sich früh der Lehre [* 9] Luthers zu, ward aber deswegen von ihrem Gemahl, einem heftigen Gegner der Reformation, mit Gefangenschaft bedroht, namentlich als sie 1527 heimlich das Abendmahl in beiderlei Gestalt genommen, und floh deswegen im März 1528 nach Torgau [* 10] an den Hof [* 11] des Kurfürsten Johann von Sachsen, [* 12] an dem sie bis 1535 verweilte, aus Mangel an Geld aber in drückende Not geriet; aus letzterer befreite sie erst der Tod Joachims I. 1535, indem ihre Söhne ihr nun eine ansehnliche Summe jährlich zahlten. Sie wohnte danach neun Jahre auf Schloß Lichtenberg bei Wittenberg, [* 13] wo sie einen kleinen Hof hielt. Erst 1545 kehrte sie nach der Mark zurück, wo sie in Spandau, [* 14] an der kirchlichen Bewegung lebhaft teilnehmend, lebte. Sie starb in Berlin. [* 15]
2) Königin von England, Tochter Heinrichs VIII. und der Anna Boleyn, geb. ward von Heinrich nach Annas Hinrichtung als illegitim von der Erbfolge ausgeschlossen, später aber als Thronerbin nach Eduard VI. und Maria, der Tochter seiner ersten Gemahlin, anerkannt. Sie war in protestantischen Anschauungen erzogen, lebte in protestantischer Umgebung und teilte die Richtung und Tendenzen ihres Bruders Eduard (s. Eduard 6). In der Zeit der katholischen Maria hatte sie deshalb mannigfache Anfechtungen zu erdulden, selbst ihr Leben geriet in Gefahr; der Schwager, Philipp II. von Spanien, [* 16] schützte sie vor der Schwester. Marias Plan, Elisabeth von der Thronfolge auszuschließen, fand unerschütterlichen Widerstand im Parlament, und ein Versuch, sie an den Herzog von Savoyen zu verheiraten, scheiterte an Elisabeths Widerstreben. Marias Tod hob sie auf den Thron. [* 17]
Sofort nach ihrer Thronbesteigung näherte sie sich, besonders von W. Cecil beraten, der protestantischen Partei; sie verstand es, ihr Volk in behutsamen Maßregeln den Übergang von der katholischen zur anglikanisch-reformierten Kirche durchmachen zu lassen (s. Anglikanische Kirche); das königliche Supremat über die Kirche, ein englischer Katechismus, die revidierten 39 Artikel u. a. sind in den ersten Regierungsjahren Elisabeths gesetzlich eingeführt worden. Zu Maßregeln gegen Andersgläubige, Puritaner und Katholiken, schritt man erst in späterer Zeit, besonders als Elisabeth sich und ihren Staat gegen katholisch-jesuitische Umtriebe zu schützen hatte.
Das materielle Wohl ihres Volkes bemühte sie sich zu steigern, Handel und Schiffahrt blühten auf. Auch in den europäischen Verhältnissen spielte England bald eine bedeutende Rolle. Mit Schottland und dessen Herrscherin Maria Stuart kam Elisabeth bald in ernste Konflikte, an welchen die religiösen Angelegenheiten und die persönlichen Eigenschaften der beiden Königinnen gleichen Anteil hatten. Maria machte als echte Urenkelin Heinrichs VII. der angeblich illegitimen Elisabeth das Thronrecht streitig, und da hierzu noch der konfessionelle Gegensatz kam, indem Maria in Schottland die Katholiken unterstützte, und die Verbindung zwischen Schottland und Frankreich (Maria war bis 1560 die Gemahlin des Königs Franz II. von Frankreich) England politisch bedrohte, so wurde das Verhältnis bald ein feindseliges.
Durch Marias gegen Elisabeths Wunsch geschlossene Vermählung mit Darnley wurde der Gegensatz nur gesteigert, und Elisabeth begünstigte daher die Unruhen, welche in Schottland durch das unkluge und leichtsinnige Benehmen Marias hervorgerufen wurden. Als sich letztere 1568 genötigt sah, vor ihren eignen Unterthanen Schutz in England zu suchen, nahm Elisabeth sie zwar auf, verweigerte ihr aber die erbetene Unterstützung gegen die schottischen Empörer, eröffnete gegen sie eine Untersuchung wegen der Ermordung Darnleys und hielt sie in Haft.
Wiederholte Verschwörungen, welche die Befreiung Marias bezweckten, namentlich die des Herzogs von Norfolk (1572), beunruhigten Regierung und Parlament so sehr, daß 1585 ein besonderes, direkt gegen Maria gemünztes Verschwörungsgesetz erlassen wurde, und als man 1586 Babingtons (s. d.) Mordanschlag auf Elisabeths Leben entdeckte, ward Maria der Mitwissenschaft an diesem und andern Komplotten für schuldig erklärt und hingerichtet. Elisabeth bestrafte zwar den Geheimsekretär Davison, weil er die Hinrichtung ohne ihren Befehl habe vollziehen lassen, reinigte sich aber dadurch nicht von dem Vorwurf, eine Verurteilung veranlaßt zu haben, zu der, wenn sie auch vielleicht politisch wünschenswert und durch Verschuldung Marias begründet war, Elisabeth sicher nicht berechtigt gewesen ist.
Das englische Volk billigte übrigens die Hinrichtung der Gegnerin, welche England mit politischer und kirchlicher Reaktion zu bedrohen schien. Für die Katholiken in Europa [* 18] war dies aber das Signal zum Angriff auf England. Papst Sixtus V. schleuderte gegen den Bannstrahl, und Philipp II. von Spanien sandte die Armada, welche aber 1588 durch Sturm und die englischen Seehelden Howard, Drake, Hawkins u. a. vernichtet wurde. Dieser Sieg und das Steigen der materiellen Wohlfahrt des Landes ließen das Volk übersehen, daß Elisabeth die Macht des Parlaments gering achtete und bei Konflikten mit demselben ihren Willen ungestört durchsetzte. Elisabeth brachte strenge Ordnung in die Finanzen, trug einen großen Teil der Staatsschulden ab, ohne dem Volk größere Lasten aufzubürden, förderte Ackerbau und Industrie und legte besonders zu der großartigen Entwickelung des englischen Seewesens den Grund. Sie ist unvermählt geblieben; als das Parlament ihr zu einer Ehe riet, äußerte sie ihren Entschluß, als jungfräuliche Königin sterben zu wollen. Nichtsdestoweniger wurde oft über ¶
Eheprojekte verhandelt, so mit dem österreichischen Erzherzog Karl, mit den französischen Prinzen von Anjou und Alençon. Das Privatleben der den äußern Schein jungfräulicher Ehrbarkeit anstrebenden Königin ist nicht frei von bedenklichen Flecken; an Liebeleien und Liebschaften ist kein Mangel: Leicester, [* 20] Hatton und Essex waren ihre erklärten Liebhaber. In ihrer letzten Lebenszeit galt als ihr Nachfolger der schottische König Jakob, Sohn der Maria Stuart, ihr Alliierter, den sie kurz vor ihrem Tod als solchen anerkannte. Elisabeth hat eine sehr verschiedenartige Beurteilung erfahren.
Unbestreitbar sind ihre große geistige Begabung, ihr Verständnis für die Interessen der Nation, ihre Hingabe an den Dienst derselben, Sparsamkeit und dabei doch die Gabe der Repräsentation, hohes Interesse für geistige Bildung, die sie sich selbst in hohem Maß angeeignet hatte. Dagegen ist sie von den weiblichen Fehlern der Eitelkeit und Launenhaftigkeit, die gelegentlich in Stolz und Härte ausarteten, nicht freizusprechen. Der Glanz, der auf ihrer Regierung in der Überlieferung der Engländer ruht, ist in allen wesentlichen Punkten das Verdienst ihres Ministers Cecil; der Königin Ruhm ist es, daß sie ihm die Leitung des Staats übertragen und trotz mancher Differenzen auch belassen hat.
Vgl. Camden, Annales rerum anglicarum et hibernicarum regnante Elisabetha (Lond. 1615);
Lucy Aikin, Memoirs of the court of Queen Elizabeth (das. 1818, neue Ausg. 1875);
Turner, History of the reigns of Edward VI., Mary and Elizabeth (2. Aufl., das. 1829, 4 Bde.);
Reign of Elizabeth (das. 1863-70, 6 Bde.); Maurenbrecher, England im Reformationszeitalter (Düsseld. 1866).
3) Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans, [* 21] Tochter des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz und einer hessen-kasselschen Prinzessin, geb. zu Heidelberg, [* 22] ward, da ihr Vater sich von seiner Gemahlin scheiden ließ, in Hannover [* 23] bei ihrer Tante, der Kurfürstin Sophie von Hannover, erzogen. Von ihrem Vater hatte »Liselotte«, wie sie zu Hause genannt wurde, ein durchaus gesundes, kräftiges, einfaches, oft derbes Wesen und Temperament geerbt, das nicht selten in Heftigkeit und Laune verfiel, eine echt deutsche Gesinnung, Schlichtheit des Denkens und Lebens, Wahrhaftigkeit und entschiedene Abneigung gegen das glänzende Scheinwesen, wie es damals von Frankreich aus an den deutschen Höfen eindrang.
Dennoch wurde sie aus politischer Berechnung mit dem Bruder des Königs Ludwig XIV. von Frankreich, dem Herzog Philipp von Orléans (gest. 1701), vermählt. Ihr Gatte war eine von ihr ganz verschiedene Natur, schwächlich an Körper und Geist, sklavisch abhängig von seinem Bruder. Die ganze Welt, in welche Elisabeth eintrat, war ihr zuwider, obwohl sie auch unter so widrigen Verhältnissen ihre natürliche Laune sich bewahrte. Ihre Heirat hatte bei künftigen Verwickelungen die Pfalz vor einer Schädigung bewahren sollen.
Um so schmerzlicher mußte es ihr sein, als ihre Person von Ludwig XIV. benutzt wurde, um seine Angriffe auf die Pfalz zu begründen. Als nämlich 1685 mit dem Tod ihres Bruders der kurpfälzisch-simmernsche Mannesstamm ausstarb, machte Ludwig XIV. mit Berufung auf die durch Elisabeth vermittelte Verwandtschaft 1688 Anspruch auf einen Teil der Pfalz und ließ dieselbe, als er das bereits besetzte Land gegen die Koalition der europäischen Mächte nicht zu behaupten vermochte, 1689 auf das furchtbarste verwüsten.
Diese Vorgänge erfüllten Elisabeth mit dem tiefsten Schmerz, den sie (wie alle ihre innern und äußern Erlebnisse) in ihren sehr zahlreichen Briefen, meist an ihre Tante Sophie, aussprach. Diese in origineller, oft derber Sprache [* 24] geschriebenen, auch für die Kenntnis des französischen Hoflebens sehr wertvollen Briefe geben uns ein treues Bild ihrer ganzen Persönlichkeit, ihres rührenden Festhaltens an deutschem Wesen, ihres aufrichtigen, wahren und redlichen Sinnes, mit welchem sie am glänzendsten Hof in Einsamkeit lebte, ihrer Anhänglichkeit an alles, was sie an ihre Heimat erinnerte, ihrer echten, allem Pfaffenwesen, besonders den Jesuiten, feindlichen Frömmigkeit.
Trotz ihrer in Beziehung auf Toilette bürgerlichen Einfachheit, trotz ihrer Vorliebe für einfache und kräftige Hausmannskost fühlte sie sich stets als deutsche Fürstin, und ein Pfalzgraf bei Rhein war ihr mehr wert als »so ein lumpiger Duc«. Eine besonders große Antipathie hatte sie gegen die frömmelnde, gleisnerische Frau von Maintenon, »die alte Zott, die Rombombel«. Ludwig XIV. erkannte erst gegen Ende seines Lebens ihren Wert, schenkte ihr aber dann sein volles Vertrauen.
Ihr Leben war, wie Massillon in ihrer Leichenrede sagt, ein Fürstenleben, von dem man ohne Furcht den Schleier wegziehen darf. Daß ihr Sohn, der Regent Philipp von Orléans, durch sein Leben ihr Schande machte, war nicht ihre Schuld, da seine Erziehung zu ihrem Leidwesen ihren Händen entzogen und elenden Erziehern, namentlich dem lasterhaften Dubois, übergeben worden war. Elisabeth starb zu St.-Cloud. Ihre Briefe an ihre Geschwister wurden herausgegeben durch den Litterarischen Verein in Stuttgart: [* 25] erste Sammlung von W. Menzel (1843), zweite vollständige Sammlung von H. Holland (1867-81, 6 Bde.), in Auswahl von Geiger (Stuttg. 1884). Briefe Elisabeths an ihre Tante, die Kurfürstin Sophie von Hannover, finden sich in Rankes »Französischer Geschichte im 16. und 17. Jahrhundert«, Bd. 5 u. 6.
Vgl. Häusser im Anhang zur »Geschichte des Zeitalters der Reformation« (Berl. 1868);
Kugler, Pfalzgräfin Elisabeth Charlotte (Stuttg. 1877). -
Ihre Tochter Elisabeth Charlotte, Mademoiselle de Chartres, geb. 13, Sept. 1676, wurde 1698 mit dem Herzog Karl Leopold von Lothringen vermählt und Mutter von 13 Kindern, darunter der nachmalige Kaiser Franz I. Seit 1729 Witwe, mußte sie unter schwierigen Verhältnissen mehrmals die Regentschaft übernehmen. 1736 zur souveränen Fürstin von Commercy ernannt, starb sie
4) Elisabeth Philippine Marie Helene, Tochter des Dauphins Ludwig, des Sohns Ludwigs XV. von Frankreich, und der Prinzessin Maria Josepha von Sachsen, Schwester Ludwigs XVI., Madame genannt, geb. zu Versailles, [* 26] erhielt eine treffliche Erziehung und lebte, nachdem sich ihre schon beschlossene Verheiratung mit Kaiser Joseph II. sowie auch die mit dem Herzog von Aosta zerschlagen, auf ihrem Landsitz zu Montreuil. Beim Ausbruch der Revolution begab sie sich an den Hof, indem sie es für ihre Pflicht hielt, die Schicksale der königlichen Familie zu teilen.
Sie begleitete dieselbe bei ihrem Fluchtversuch 1791, ward mit verhaftet und mit in den Temple gebracht. Hier widmete sie sich ganz ihrem Bruder und seinen Kindern und ertrug mit ihnen alle Drangsale der Gefangenschaft. Nach der Hinrichtung des Königs und der Königin schien sie mit ihrer Nichte, der spätern Herzogin von Angoulême, deren Erziehung sie sich sehr angelegen sein ließ, ganz in Vergessenheit gekommen zu sein, als sie von Fouquier-Tinville vor das ¶