Einzelheiten des englischen Volkslebens. Ähnliche Vorzüge zeigten die folgenden
Romane: »The mill on the floss« (1860) und
»SilasMarner, the weaver of Raveloe« (1861). Einen fremden
Stoff behandelte sie in dem großartigen historischen
Roman »Romola«
(1863),
der auf
Grund eingehender
Studien ein glänzendes
Bild des italienischen
Lebens zur ZeitSavonarolas,
der zweiten Hälfte des 15. Jahrh., entrollt.
Ihre spätern
Romane sind: »Felix Holt, the radical« (1866) und »Middlemarch«
(1871),
wieder eine anmutige Schilderung des englischen Provinzlebens und von vielen neben »Romola«
für die bedeutendste Leistung der Dichterin gehalten;
haben weniger
angesprochen als ihre andern
Schriften. Ihr letztes Werk war eine Sammlung von
Essays unter dem
Titel: »The impressions
of Theophrastus
Such« (1879).George Eliot war viele Jahre hindurch die intime Lebensgefährtin des Schriftstellers G. H.
Lewes,
ohne jedoch, da
Lewes'
Gattin noch lebte (im Irrenhaus), mit ihm verheiratet zu sein. Nach seinem
Tod (1878) verheiratete sie
sich in schon vorgerücktem
Alter mit einem alten
Freunde, dem
Kaufmann J.
^[John]
WalterCroß, starb aber
nach kurzer
Krankheit schon Auf dem
Felde des
Romans ist Eliot in
England unbestritten als die höchste geistige
Kraft
[* 2] der neuern Zeit anerkannt.
Ihre sämtlichen
Romane wurden ins Deutsche
[* 3] übersetzt.
Auszüge aus ihren Werken stellte
Main in
dem Werk
»Wise, witty and tender sayings from the works of
George Eliot« (5. Aufl., Lond. 1881) zusammen.
IhreBiographie nebst
Briefen und Tagebüchern veröffentlichte ihr
GatteCroß
(»George Ellot's life as related in her letters
and journals«, Lond. 1885, 3 Bde.).
LordActon, G. Ellot's life (in »Nineteenth Century«, März 1885; deutsch,
Berl. 1886).
5)
Samuel, amerikan.
Historiker, geb. zu
Boston,
[* 4] Enkel
Samuel Eliots, der die Eliot-Professur
am
HarvardCollege gegründet, studierte auf dieser Anstalt, machte, nachdem er mehrere Jahre in einem Geschäftshaus zu
Boston
gearbeitet, größere
Reisen und faßte 1845 in
Rom
[* 5] den
Plan, eine »History of liberty« zu schreiben. Als eine Probe davon
ließ er 1847 die
»Passages from the history of liberty« (von dem
LebenArnolds vonBrescia,
Savonarolas und
andrer italienischer
Reformatoren handelnd) erscheinen, denen 1849 das Werk »The liberty of
Rome« (2 Bde.; 1852 neu hrsg.
u. d. T.: »History of liberty«, 1. Teil:
»The ancient
Romans«, 2. Teil: »History of the earlyChristians«, 2 Bde.) nachfolgte. 1856 ward
Eliot zum
Professor am
TrinityCollege zu
Hartford, 1860 zum
Präsidenten dieses
College ernannt, in welcher
Stellung er bis 1864 verblieb.
Seitdem lebte er in seiner Vaterstadt, wo er 1871-73 Vorlesungen am
HarvardCollege hielt. Von seinen Werken sind noch zu nennen:
»Manual of the
United States history between the years 1492 and 1850« (1856, neue Ausg.
1877) und
»Early relations with the
Indians« (1869).
außer ihm sind die Küstenflüsse
Peneios
(Gastunitiko), Helisson,
Jardanos, Anigros und Neda anzuführen. So war Elis, reichlich bewässert, einer der fruchtbarsten Landstriche
Griechenlands;
daher wird es schon in den frühsten
Zeiten als
ein sehr bevölkertes und zivilisiertes Land geschildert.
Überdies war der ganzen
Landschaft wegen des
Kultus des olympischen
Zeus
[* 9] und der
Olympischen Spiele, die in der geheiligten Thalebene
Olympia (s. d.) von den überall herzuströmenden Griechen
gefeiert wurden, ein heiliger
Charakter aufgedrückt und ein steter
Friede gesichert.
HerrlicheTempel
[* 10] schmückten die anmutige
Gegend, die im reichsten Blumenflor prangte. Selbst
Pflanzen, die sonst nirgends in
Griechenland
[* 11] gefunden wurden, gediehen
hier, so die kostbare Byssusstaude.
Letzteres ebenso wie
Sagen und semitische
Namen bezeugen, daß einst
Semiten, wahrscheinlich Phöniker, einzelne Küstenplätze
im
Besitz hatten. Im 14. Jahrh.
v. Chr. wurden angeblich die hier wohnenden Kaukonen und Epeier, welche
vielleicht den Illyriern, den Vorfahren der heutigen
Albanesen, stammverwandt waren, von achäischen Griechen verdrängt,
auf welche der
Name der Epeier wahrscheinlich überging, da spätere
AutorenEpeios und Ätolos zu
Brüdern machen.
Durch den
Einfall der
Herakliden im
Peloponnes (1104) kam Elis an die Ätolier unter
Oxylos, dessen Nachkommen
aber nicht als
Könige geherrscht haben, weil die einzelnen
Städte (fast sämtlich im Innern des
Landes gelegen) eine oligarchische
Verfassung einrichteten und sich zu einem Städtebund vereinigten. Ein langer, ununterbrochener
Friede beglückte von da an
das Land, bis endlich seine
Blütezeit mit dem Peloponnesischen
Krieg zu Ende ging. Die Eleier schlossen
sich den Spartanern an; aber der
Kriegskunst nicht besonders kundig, konnten sie es nicht wehren, daß die
Athener die Küstengegenden
verwüsteten.
Nachdem so die
Athener einmal gegen die Unverletzlichkeit von Elis gefrevelt hatten, trugen bald auch andre
Völker, z. B. die
Spartaner, kein Bedenken mehr, in Elis einzufallen. Im allgemeinen standen die Eleier bei den
übrigen
Hellenen in keinem besondern
Ruf; sie waren als trunksüchtig und lügnerisch verschrieen und besonders übel berufen
wegen der
Knabenliebe, die bei ihnen frühzeitig das Gepräge grober
Sinnlichkeit angenommen hatte. Die bedeutendste Stadt,
der Sitz des elischen Städtebundes, war nach der Zerstörung von
Pisa
[* 12] (572) Elis am
Peneios, anfangs nur
eine kleine
Feste, bis 471 mit der Einrichtung einer
Demokratie zugleich eine bedeutende Erweiterung stattfand. Doch blieb
es eine offene, feindlichen Einfällen leicht zugängliche Stadt. Trümmer derselben finden sich beim Dorf Paläupolis. Im
heutigen
KönigreichGriechenland bildet Elis mit
Achaia (s. d.) einen
Nomos.
Prophet im ReichIsrael unter den KönigenJoram bis Joas (851-790 v. Chr.), Schüler und Nachfolger des Elias, aus
der Stadt Abelmehola in Isaschar gebürtig, trat sowohl in religiöser als in politischer Beziehung ganz
in die Fußstapfen Elias', dessen theokratischen Kampf gegen das von den Herrschern und Vornehmen importierte Heidentum er fortsetzte.
Mit des LehrersGeist ging auch dessen Ansehen beim Volk auf ihn über. Milder als jener, besaß er im In- und Ausland Einfluß
und stand mit Joram, dem Sohn Ahabs, eine Zeitlang im Einvernehmen, wirkte aber dessen ungeachtet nach
einem unglücklichen Feldzug desselben gegen die Syrer zum Sturz des HausesAhab mit. Die Ausrottung des Baalskultus unter Jehu
geschah mit seiner Zustimmung, bald darauf aber scheint er sich in die Einsamkeit zurückgezogen zu haben. Auch seine Geschichte
ist mit Wunderthaten ausgestattet, die zum Teil eine auffallende Ähnlichkeit
[* 16] mit denen des Elias haben.