Fächer
[* 2] etc.
Gewisse wilde
StämmeAfrikas bearbeiten die Elefantenzähne äußerst geschickt und geschmackvoll, indem sie figürliche
Darstellungen darauf schnitzen, welche den
Zahn wie ein
Band
[* 3] umschlingen. Infolge der Beziehungen zu den Portugiesen sind diese
Schnitzereien zum Teil durch europäische
Formen beeinflußt und zeigen einen ganz eigentümlichen
Charakter. In
Indien ist
die Elfenbeinschnitzerei seit uralten
Zeiten heimisch; doch werden hier nicht bloß die
Stoß-, sondern auch die Backenzähne der
Elefanten vielfach
zu Schnitzereien verwandt, z. B. auf
Ceylon.
[* 4]
Dagegen liefertChina seit alten
Zeiten hochberühmte Schnitzereien. Bekannt sind die durchbrochenen
Kugeln,
deren oft mehr als ein
Dutzend, bis 30, ineinander geschnitzt sind; berühmt sind in neuerer Zeit die ganzen
Zähne,
[* 9] welche,
über und über mit Schnitzereien, zum Teil
à jour, bedeckt, auf hölzernen Untersätzen einen beliebten Zimmerschmuck auch
in
Europa
[* 10] abgeben.
Büchsen,
Dosen,
Tablette aller Art, mit eingeschnittenen oder frei gearbeiteten
Verzierungen,
Blumen,
Insekten
[* 11] dekoriert, zum Teil mit feinstem Farbengefühl bemalt, trifft
man in den
Kunstsammlungen öfters an. Die durchbrochen
geschnitzten Körbchen und
Dosen sind oft wahre Wunderwerke der Schnitzerei. Die
Chinesen fertigen auch Flechtarbeiten aus
fein gespaltenen Elfenbeinspänen und benutzen derartige
Geflechte als Unterlage für flach geschnitzte
und gefärbte
Blumen zu
Fächern.
Vgl.
Wyatt, Notices of sculpture in ivory (Lond. 1856);
Maskell, Ivories ancient and mediaeval
(das. 1875);
Westwood, Descriptive catalogue of fictil ivories in the
South-KensingtonMuseum (das. 1876).
(Beinschwarz, gebranntes
Elfenbein,
Ebur ustum,
Kasseler oder
Kölner Schwarz),
[* 12] bei
Luftabschluß verkohlte Elfenbeinabfälle oder Röhrenknochen, zeichnet sich durch seine rein schwarze
Farbe aus und gibt
gepulvert, mit
Wasser ausgewaschen und getrocknet eine gut deckende
Ölfarbe;
(in
Österreich
[* 13] Elfmandeln genannt), ein einfaches
Spiel unter
Zweien mit Pikettkarte. Jeder
Spieler erhält sechs
Blätter; die übrigen
Karten bilden den
Talon. Trumpf gibt es nicht. Es wird ausgespielt, abgehoben und
nur zuletzt (nach Erschöpfung des
Talons) bedient und überstochen, wie in dem jetzt verbreiteten
Sechsundsechzig (s. d.).
Der
Gewinn des
Spiels wird aber nicht durch
Augen entschieden, sondern durch die
Mehrzahl der
Bilder, die jemand in seinen
Stichen
hat. Da
As, König,
Dame,
Bube und
ZehnBilder sind, so bedeuten elf
Bilder den
Gewinn, zehn einen
»Ständer«,
welcher durch das nächste
Spiel mit entschieden wird. Die
Karten stechen sich in natürlicher
Folge. Meist spielt man
das Elfern in
Touren zu zwölf
Strichen, wobei man 11-14
Bilder zu einem
Strich, 15-19
Bilder zu zwei
Strichen und 20
Bilder zu vier
Strichen rechnet.
Die
Tour gewinnt man wieder doppelt, wenn der Gegner unter sieben
Striche hat, dreifach, wenn er unter vier, vierfach, wenn
er keinen
Strich hat.
Die bekanntesten
Berge sind der
Halle- und der Hunneberg östlich von
Wenersborg, geschieden durch ein romantisch schönes
Thal,
[* 17] durch welches die Landstraße und die
Eisenbahn geführt sind. Unter den
Flüssen ist die
Göta-Elf mit
ihren
Kanälen wichtig. Es gibt hier große, zusammenhängende, unfruchtbare Sandfelder; davon bilden die »Svältor«,
die jetzt mit
Wald bepflanzt werden, eine der traurigsten Gegenden. Im nordwestlichen Teil, westlich von der
Göta-Elf, ist
der
Boden besser.
Man schätzte 1880 das Gartenland auf 13,5 qkm, die
Äcker auf 1680 qkm,Wiesen auf 1200 qkm und die
Wälder
auf 4100 qkm.
In den fruchtbarern Gegenden ist
Ackerbau die Hauptbeschäftigung, doch vermag der
Ertrag desselben das eigne
Bedürfnis nicht zu befriedigen.
Hafer
[* 18] wird am meisten gebaut (1882: 2,4 Mill.
hl), demnächst
Kartoffeln (742,000
hl) und
Roggen
(315,000
hl),
Bohnen,
Gerste
[* 19] undWeizen nur in geringer
Menge. Die
Viehzucht
[* 20] ist noch zurück, doch in gutem
Fortschritt begriffen.
Man zählte 1880: 26,253
Pferde,
[* 21] 153,923
StückRindvieh, 88,839
Schafe,
[* 22] 1208
Ziegen und 26,272
Schweine.
[* 23] Die
Wälder sind zwar
noch bedeutend, aber sehr mitgenommen. Brenntorf ist in mehreren Gegenden vorhanden.
Bergwerke gibt es nicht, aberMühlen-
und
Schleifstein- sowie Schieferbrüche. An industriellen
Anlagen bestehen: eine
Eisengießerei,
[* 24] mechanische Werkstätten, Holzstofffabriken
bei Trollhättan, Sägewerke bei Trollhättan und
Lilla Edet, zahlreiche Ziegeleien, 4 Papierfabriken, 4 mechanische Baumwollspinnereien,
auch eine
Weberei
[* 25] u. a. Die
Hausindustrie, welche hier fabrikmäßig fast ausschließlich von dem weiblichen
Geschlecht betrieben
wird, erstreckt sich vorzüglich auf das
Weben
[* 26] baumwollener
Zeuge.
von der erstern zweigen sich bei Herrljunga
Bahnen ab gegen W.
über
Wenersborg nach
Uddevalla und gegen S. nach
Borås, welch letztere bis
Warberg fortgesetzt ist, und von der letztern eine
bei Wartofta nach
Ulricehamn.