Elektrizitätsquelle, das andre Quadrantenpaar aber mit der
Erde, so wird die Aluminiumplatte abgelenkt und begibt sich über
dasjenige Quadrantenpaar, dessen
Elektrizität
[* 2] mit der ihrigen ungleichnamig ist. Über das Säulenelektrometer s.
Zambonische Säule.
[* 3]
auch alle Vorrichtungen, durch welche einelektrischer Strom erregt wird, nämlich galvanische
Elemente
und
Batterien,
Thermosäulen, magnetelektrische und dynamoelektrische
Maschinen. Elektromotoren nennt man bisweilen auch die elektrischen
Bewegungsmaschinen (analog
Gasmotor etc.).
Erscheinungen zeigen sich beim
Durchgang polarisierten
Lichts durch elektrisierte
Körper. 1875 entdeckte Kerr, daß durchsichtige, nichtleitende (sogen.
»diëlektrische«)
Körper, zwischen entgegengesetzt
elektrisch geladene
Pole gebracht, doppelbrechend werden. Dieselbe
Eigenschaft erhält das
Glas
[* 7] bekanntlich auch durch Zusammendrücken
oder durch Ausdehnen; im erstern
Fall wirkt es wie ein negativ einachsiger, im letztern wie ein positiv einachsiger
Kristall.
Die Vergleichung mit einer gepreßten Glasplatte lehrt nun, daß das der elektrischen Einwirkung ausgesetzte
Glas sich verhält,
als wäre es in der
Richtung der Verbindungslinie der
Pole zusammengedrückt worden.
Harz dagegen verhält sich so, als hätte
es längs dieser
Richtung eine
Ausdehnung
[* 8] erfahren. Nichtleitende
Flüssigkeiten, z. B.
Schwefelkohlenstoff,
Benzol, fette
Öle
[* 9] etc., werden ebenfalls unter dem Einfluß der
Elektrizität doppelbrechend, doch kann
man in dieser Beziehung positive
und negative
Flüssigkeiten unterscheiden; erstere, z. B.
Schwefelkohlenstoff, Kumol,
Paraffinöl,
Benzol etc., wirken wie
Glas,
das parallel zur Verbindungslinie der
Pole gestreckt wird; letztere, z. B.
Rapsöl, Robbenthran,
Leberthran etc., wirken wie
Glas, das in der
Richtung der Verbindungslinie der
Pole zusammengedrückt wird.
[* 1] (griech.), Vorrichtung zur Erregung von
Elektrizität durch die verteilende
Wirkung
(Influenz) eines geriebenen
Nichtleiters. Eine
Scheibe von
Harz oder Hartkautschuk, der
Kuchen (s. Figur), ist in eine metallene Form
nn gegossen oder in
einen metallenen
Teller gelegt. Der
Kuchen wird durch Reiben mit Katzenpelz oder
Fuchsschwanz negativ elektrisch
gemacht. Diese negative
Elektrizität wirkt verteilend auf die beiden
Elektrizitäten der Unterlage; die
negative (-) wird abgestoßen
und entweicht in den
Boden, die positive (+) wird nach der untern Kuchenfläche hingezogen.
Diese positive
Elektrizität der Unterlage, welche von der negativen der Kuchenoberfläche festgehalten
oder gebunden wird, wirkt auf diese bindend zurück und verhindert sie, auf einen leitenden
Körper, den man mit ihr in Berührung
bringt, überzugehen. Denn setzt man den Deckel oder
Schild
[* 10]
(p), eine mit isolierendem
Griffm (aus
Glas oder Hartkautschuk) versehene
Metallplatte, auf den
Kuchen und hebt ihn, ohne ihn zu berühren, isoliert wieder empor, so erweist er
sich, am
Elektroskop
[* 11] geprüft,
als unelektrisch.
Hat man ihn aber, während er auf dem
Kuchen lag, mit dem
Finger berührt, so zeigt er sich nach dem Aufheben stark mit positiver
Elektrizität geladen, so daß auf einen genäherten
Leiter ein
Funke überspringt. Die negative
Elektrizität
der Kuchenoberfläche wirkt nämlich verteilend auf die beiden im Deckel miteinander verbundenen
Elektrizitäten; die positive
(+) wird angezogen und auf der Unterseite des Deckels festgehalten, die
negative (-) abgestoßen; hebt man den Deckel auf,
ohne ihn berührt zu haben, so vereinigen sich diese beiden gleichen Elektrizitätsmengen wieder, und
der Deckel ist unelektrisch.
Berührt man ihn aber vor dem Aufheben mit dem
Finger, so entweicht die abgestoßene negative
Elektrizität in die
Erde, die
positive aber bleibt gebunden zurück. Hebt man jetzt, nachdem man den
Finger entfernt hat, den Deckel isoliert empor, so
verbreitet sich diese positive
Elektrizität, der bindenden Einwirkung des
Kuchens entzogen, frei über
die ganze Oberfläche des Deckels. Da bei diesem
Verfahren dem
Kuchen keine
Elektrizität entzogen wurde, so kann man dasselbe
beliebig oft mit dem gleichen Erfolg wiederholen und z. B., indem man den elektrischen Deckel
jedesmal mit dem Knopf einer
Leidener Flasche
[* 12] (s. d.) in Berührung bringt, diese
bis zu ziemlicher
Stärke
[* 13] laden. Dabei wird aber die
Elektrizität nicht etwa aus nichts gewonnen, sondern man hat, indem man
beim Aufheben des positiv elektrischen Deckels die zwischen ihm und dem negativ elektrischen
Kuchen stattfindende
Anziehung
überwindet, eine
Arbeit zu leisten, deren Ergebnis als elektrische
Ladung in dem Deckel gleichsam aufgespeichert
ist.
[* 11] (griech.), s.
Elektrizität^[= # Wenn man eine Glasröhre oder eine Siegellackstange reibt, etwa am Rockärmel, so erlangen sie ...] (S. 531) und
Elektrometer.
[* 14]
welcher von den anziehenden und abstoßenden Wirkungen handelt, welche elektrische Ströme gegenseitig aufeinander ausüben.
Die mathematische Theorie der Elektrostatik gründet sich auf den Begriff des »elektrischen Potenzials« (s. d.).
Vgl. A. Beer, Einleitung
in die Elektrostatik (Braunschw. 1865);
Kötteritzsch, Lehrbuch der Elektrostatik (Leipz. 1872);