derstandes des Lichtbogens, während, wenn der
Widerstand unter die gewünschte
Grenze sinkt, das
Gewicht den Eisencylinder
in die
Spule zurücktreibt, wodurch sich die
Länge des
Bogens so lange vergrößert, bis das
Gleichgewicht
[* 2] zwischen den wirkenden
Kräften wiederhergestellt ist. Diese automatische Regulierung ist für die Erlangung vorteilhafter Ergebnisse der elektrischen
Schmelzung von großer Wichtigkeit. Eine andre wichtige
Bedingung besteht darin, daß das zu schmelzende
Material den positiven
Pol des
Bogens bildet, da an diesem die
Wärme
[* 3] hauptsächlich erzeugt wird.
1) daß der erreichbare Hitzegrad theoretisch unbegrenzt ist, während der höchste erreichbare
Hitzegrad der Schmelzöfen nur 2500-2800° beträgt;
2) daß die Schmelzung in einer vollkommen neutralen
Atmosphäre vor sich geht;
3) daß das
Verfahren im
Laboratorium
[* 5] ohne viel Vorbereitung und unter den
Augen des Beobachters vorgenommen werden kann;
4) daß bei Benutzung der gewöhnlichen schwer schmelzbaren Materialien die praktisch erreichbare
Grenze der
Hitze sehr hoch liegt, da im elektrischen Schmelzofen
[* 6] das schmelzende
Material eine höhere
Temperatur als der
Schmelztiegel
selbst hat, während im gewöhnlichen
Verfahren die
Temperatur des
Schmelztiegels diejenige des darin geschmolzenen
Materials
übersteigt. Sehr wichtig verspricht auch die Benutzung der chemischen
Wirkung des elektrischen
Stroms in der
Metallurgie zu werden. In
HarzerHüttenwerken hat man dynamoelektrische
Maschinen zur
Zersetzung von Kupferlösungen aufgestellt,
von denen jede bei einem Verbrauch von 10
Pferdekräften 250-300 kg sehr reines
Kupfer
[* 7] ausfällt. Auch zur Entsilberung von
silberhaltigem
Blei,
[* 8] zur Bearbeitung von Kobaltnickelerzen und zur Gewinnung von
Zink ist die
Elektrizität
[* 9] benutzt
worden.
[* 1] (griech.), Meßwerkzeug für gespannte (statische oder
Reibungs-)
Elektrizität. Unter
Elektroskop
[* 10] versteht
man jede Vorrichtung, die dazu dient, freie
Elektrizität nachzuweisen, unter Elektrometer dagegen eine solche,
mit der man die
Größe der
Spannung der freien
Elektrizität eines
Leiters mißt; letzteres ist also ein eigentlicher Elektrizitätsmesser,
ersteres bloß ein Elektrizitätsanzeiger. Beide beruhen jedoch auf dem
Prinzip der Abstoßung leicht beweglicher Körperteile
durch die freie
Elektrizität.
Ein Holundermarkkügelchen, an einem feinen Leinenfaden aufgehängt, ist durch die
Anziehung,
die es durch
einen elektrisierten
Körper erfährt, schon geeignet, als
Elektroskop zu dienen. Gewöhnlich wendet man jedoch zwei nebeneinander
hängende, sehr leicht bewegliche
Pendel
[* 11] von Strohhalmen oder Holundermarkkügelchen oder bei sehr geringen
Mengen freier
Elektrizität
Goldblattstreifen an, welche, wie in
[* 1]
Fig. 1, unter einer Glasglocke an einem
Metallstab befestigt sind, der außen mit einer kleinen
Platte in
Verbindung steht.
Verschieden hiervon ist das Henleysche oder Quadrantelektrometer eingerichtet, das man gewöhnlich am
Konduktor der
Elektrisiermaschine
[* 12] anbringt, um die
Stärke
[* 13] der
Ladung zu erkennen. Es ist ein einfaches, leicht bewegliches
Pendel,
das im unelektrischen Zustand senkrecht neben einer Metallstange hängt, die auf den
Konduktor aufgesetzt wird. Bei der
Ladung
des
Konduktors wird das
Pendel von der
Stange abgestoßen, und die
Größe der
Divergenz mißt man nun an
einem
Gradbogen, der auf einem an der
Stange befestigten
Streifen von
Glas
[* 14] oder
Elfenbein angebracht ist. Sehr scharfe Messungen
lassen sich mit diesem
Instrument weniger gut machen, als vielmehr
Spannungen von gewisser
Größe immer wieder leicht auffinden.
Örsted, Peltier, Dellmann,
Thomson und Romershausen haben Elektrometer nach dem
Prinzip der
Drehwage konstruiert,
welche sich durch große
Empfindlichkeit auszeichnen. Im Glasgehäuse des Dellmannschen Elektrometers hängt an einem Kokonfaden
eine horizontale metallene
Nadel, deren Mitte in dem
Ausschnitt eines von der Seite in das Gehäuse hineinragenden Metallstreifens
liegt, welcher so gebogen ist, daß die
Nadel in der Ruhelage sich mit der einen Hälfte an die eine,
mit der andern Hälfte an die andre Seite des Metallstreifens anlegt.
Wird letzterer elektrisch gemacht, so geht ein Teil seiner
Ladung auf die
Nadel über, und diese wird um so weiter abgestoßen,
je stärker die
Ladung ist. Durch R.
Kohlrausch wurde das Dellmannsche Elektrometer wesentlich vervollkommt. In seinem
Sinuselektrometer hat
Kohlrausch zur Messung der elektrischen
Spannungen statt der
Torsion eines
Fadens die Richtkraft des Erdmagnetismus
verwendet, indem er die an einem
Faden
[* 15] hängende Messingnadel durch eine auf einer
Spitze spielende
Magnetnadel ersetzte. Im
Thomsonschen Quadrantenelektrometer schwebt eine leichte Aluminiumplatte in Biskuitform an einem Glasfaden
über vier voneinander isolierten, in einer
Ebene liegenden Messingquadranten. Wird der Aluminiumplatte eine bestimmte geringe
elektrische
Ladung erteilt, und verbindet man zwei gegenüberliegende
Quadranten mit der zu messenden
Elektrizitätsquelle, das andre Quadrantenpaar aber mit der Erde, so wird die Aluminiumplatte abgelenkt und begibt sich über
dasjenige Quadrantenpaar, dessen Elektrizität mit der ihrigen ungleichnamig ist. Über das Säulenelektrometer s. Zambonische Säule.
[* 17]