Diese Untersuchungen wurden von andern, namentlich in
England, fortgesetzt; aber mehr als ein
Jahrhundert verging wiederum,
bis der
EngländerGray (1727) die
Entdeckung machte, daß auch die
Metalle und andre
Körper, welche man bis dahin nicht elektrisch
machen konnte, diese
Eigenschaft erlangten, wenn sie an seidenen
Fäden hingen oder auf
Glas
[* 2] ruhten; er
erkannte hiermit den wahren Unterschied zwischen
Leiter und
Nichtleiter. Beinahe 50 Jahre später, um 1773, unterschied
DuFay
zwei Elektrizitäten und zeigte, daß die gleichartig elektrischen
Körper sich abstoßen, hingegen die ungleichartig elektrischen
sich anziehen.
(griech.), vom
Ingenieur Josz erfundenes
Verfahren der
Zinkätzung, bei welchem die erste
Ätzung im
galvanischen Kupfervitriolbad erfolgt;
dies läßt ein nur ganz leichtes
Übertragen der
Zeichnung, deren größere Feinheit
hierdurch gewahrt wird, zu, auch wird die
Fläche der
Linien durch Aufstreuen und Anschmelzen eines feinen
Harzpulvers wirksamer gegen die
Angriffe der Ätzflüssigkeit geschützt, als es bei dem gewöhnlichen zinkographischen
Verfahren
der
Fall ist.
[* 1] (griech.), die
Lehre von den Bewegungserscheinungen, welche durch die gegenseitige Einwirkung elektrischer
Ströme hervorgebracht werden. Die beiden auf dem Brettchen A
[* 1]
(Fig. 1) stehenden Messingsäulchen
v
u. t, die
oben rechtwinkelig umgebogen sind, tragen an ihren
Enden stählerne, mit
Quecksilber gefüllte Näpfchen y und
y', von denen das erstere gerade unter dem letztern liegt. Ein zu einem
Rechteck gebogener
Draht
[* 22] cde aus
Kupfer
[* 23] oder besser aus
dem leichtern
Aluminium wird mittels Stahlspitzen, die an seinen in geeigneter
Weise umgebogenen
Enden angelötet sind, in die
Quecksilbernäpfchen des Ampèreschen
Gestells (so nennt man die Vorrichtung Avyy't) eingehängt, so daß
er sich um die von den beiden
Spitzen gebildete
Achse mit Leichtigkeit drehen kann.
Verbindet man das Säulchen v durch die unten an demselben angebrachte Klemmschraube mit dem positiven, das Säulchen t mit
dem negativen
Pol eines galvanischen
Elements (z. B. eines Groveschen), so durchläuft der positiveStrom
den beweglichen
Leiter cde in der
Richtung der
Pfeile. Auf einem zweiten Brettchen B ist ein gleichfalls rechteckig gebogener
Kupferdraht ab fest aufgestellt, durch welchen man mittels der Zuleitungsdrähte
f und g ebenfalls den
Strom eines galvanischen
Elements sendet.
Geht nun der positive
Strom in dem Drahtstück
ba von unten nach
oben, also in der gleichen
Richtung wie
in dem nähern, zu ba parallelen Teil des beweglichen
Leiters, so wird dieser von ba angezogen; kehrt man aber den
Strom in
ab mittels eines in den Schließungskreis fg eingeschalteten
Stromwenders um, so daß er jetzt von
oben nach unten fließt,
so wird der bewegliche
Leiter von ab abgestoßen. Es ergibt sich also, daß zwei parallele Stromleiter
sich anziehen, wenn ihre
Ströme gleichgerichtet sind, sich aber abstoßen, wenn die
Ströme entgegengesetzte
Richtung haben
(Ampèresches Gesetz). Wenn ein Stromleiter rs
[* 1]
(Fig. 2) über oder unter einem um a drehbaren
Stromleiter pq weggeht, z. B. über oder unter dem wagerechten Teil d
des am Ampèreschen
Gestell aufgehängten
Rechtecks, so daß die
Leiter sich kreuzen, so sind die
Ströme bestrebt, sich parallel
und gleichgerichtet zu stellen; es findet demnach
Anziehung statt zwischen
denjenigen Teilen der beiden Leiter, in welchen beide Ströme nach dem Kreuzungspunkt o hin- oder von ihm sich fortbewegen,
Abstoßung aber zwischen je zwei Teilen der beiden Leiter, in deren einem der Strom nach der Kreuzungsstelle hin-, in dem andern
von ihr wegfließt. Vermöge dieser Wirkung, welche gekreuzte Stromleiter aufeinander ausüben, läßt
sich ein vom Strom durchflossener Draht in dauernde Umdrehung versetzen; hierzu dient die in
[* 24]
Fig. 3 abgebildete, von Garthe
angegebene Vorrichtung.
Innerhalb eines feststehenden hölzernen Rahmens AB, auf dessen Umfang mehrere Lagen eines übersponnenen Kupferdrahts aufgewunden
sind, ist ein leichtes, ebenfalls mit isolierten Drahtwindungen versehenes Holzrähmchen CD um eine lotrechte
Achse leicht drehbar; die mehrfachen Drahtwindungen haben den Zweck, die Wirkung (nach Art des Multiplikators) zu verstärken.
Werden nun die Poldrähte einer galvanischen Batterie mit den Klemmschrauben f und g verbunden, so dreht sich das bewegliche
Rähmchen, bis der Strom in seinen Windungen mit demjenigen in den Windungen des festen Rahmens parallel
und gleichgerichtet ist; damit es aber in dieser Lage nicht stehen bleibe, wird der Strom in dem Rähmchen durch einen unten
an seiner Achse angebrachten Stromwender
[* 25] oder Kommutator (vgl. Elektromagnetismus) umgekehrt, so daß die Stromteile, welche
sich eben noch anzogen, nunmehr sich abstoßen und die Drehung sich in der bisherigen Richtung fortsetzt.
Da eine beweglich aufgehängte Magnetnadel durch einen galvanischen Strom abgelenkt wird, so muß umgekehrt auch der im Ampèreschen
Gestell
[* 24]
(Fig. 1) beweglich aufgehängte Stromleiter, dem man jetzt zweckmäßig eine kreisförmige
Gestalt
[* 24]
(Fig. 4) geben kann, durch einen feststehenden Magnet abgelenkt werden. Bringt man z. B. einen
wagerecht gehaltenen Magnetstab in das Innere des Kreisstroms
[* 24]
(Fig. 4), so dreht sich dieser so lange, bis seine Ebene auf
der Längsrichtung des Magnets senkrecht steht und der Strom, vom Südpol des Magnets gesehen, denselben in der Richtung des Uhrzeigers
umkreist.
Auch die Erde, als großer Magnet, wirkt richtend auf den beweglichen Kreisstrom; sich selbst überlassen,
stellt er sich nämlich so ein, daß seine Ebene auf der ungefähr nach N. weisenden Richtung, welche eine Magnetnadel unter
dem Einfluß des Erdmagnetismus annehmen würde (d. h. auf dem magnetischen Meridian), senkrecht steht und der Strom, von S.
her betrachtet, in der Richtung des Uhrzeigers, also im untern Teil des Kreisstroms von O. nach W., fließt.
Denkt man sich daher auf der Ebene des Kreisstroms (auf der Ebene der
[* 24]
Fig. 4) in seinem Mittelpunkt eine Senkrechte errichtet,
welche man seine Achse nennt, so
kann man sagen, der Kreisstrom verhalte sich sowohl der Erde als einem
Stahlmagnet gegenüber, als wäre er selbst ein Magnet, dessen Pole auf seiner Achse diesseit und jenseit der Kreisfläche liegen.
Windet man nun einen Kupferdraht in der in
[* 24]
Fig. 5 dargestellten Weise schraubenförmig und hängt diesen Schraubendraht, welchen
man ein Solenoid nennt, in dem Ampèreschen Gestell beweglich auf, so muß, da die einzelnen Windungen
als ebenso viele in gleichem Sinn fließende Kreisströme anzusehen sind, die gemeinschaftliche Achse aller Kreisströme oder
die Achse ab des Solenoids sich in die Richtung der Magnetnadel einstellen, indem sich das Ende b, von welchem aus gesehen die
Ströme in der Richtung des Uhrzeigers kreisen, nach S., das andre a nach N. richtet; von dem Nordpol eines
dem Solenoid genäherten Magnets wird sein Nordende a abgestoßen, sein Südende b angezogen.