Quecksilbersäule von 1 qmm
Querschnitt bei 0° dargestellt werden. Die damals vorhandenen Messungen ergaben jedoch noch nicht
den notwendigen
Grad der Übereinstimmung, um auf
Grund derselben zur Herstellung eines
Normalmaßes schreiten zu können; die
Konferenz, welche eine Genauigkeit bis auf 1
mm als erforderlich erachtete, empfahl deshalb die Fortsetzung der
Untersuchungen und behielt die Bestimmung des
Ohm einer internationalen
Kommission vor. Infolge dieses Beschlusses lagen nun
zwar bei der zweiten Elektrikerkonferenz 1884 eine
Reihe weiterer sorgfältiger
Beobachtungen vor, doch war auch damals die
beanspruchte Genauigkeit noch nicht erreicht worden.
Die
Konferenz hielt aber diesmal den erreichten
Grad der Übereinstimmung als ausreichend für die Bedürfnisse
der
Praxis und definierte auf
Grund der vorliegenden Messungen das »legale
Ohm« als den
Widerstand einer 1,06 m langen Quecksilbersäule
von 1 qmm
Querschnitt bei 0°. Das legale
Volt wurde als die
elektromotorische Kraft angenommen, welche in einem Stromkreis
vom
Widerstand eines
Ohm die
Einheit der Stromstärke, also ein
Ampère, erzeugt. Was die
Definition dieser
letztern
Einheit betrifft, so ist dieselbe auf die
oben gegebene wissenschaftliche
Erläuterung beschränkt worden, weil die
direkte Bestimmung ihres theoretischen
Wertes leichter erscheint als ihre Herleitung aus den
Begriffen für
Ohm und
Volt.
[* 3]Polarisation,
[* 6] s.
Polarisation, ^[= # Leitet man den Strom einer galvanischen Batterie mittels zweier mit den Poldrähten verbundener ...] galvanische.
[* 15]Glühlicht,
[* 18] s.
Elektrisches Licht. ^[= jede durch den elektrischen Strom hervorgebrachte Lichterscheinung. Der elektrische Strom erzeugt ...]
Licht,
[* 19] jede durch den elektrischen
Strom hervorgebrachte Lichterscheinung. Der elektrische
Strom erzeugt in den von ihm durchflossenen
LeiternWärme
[* 20] und zwar bei ungleichem
Widerstand in den einzelnen Teilen des
Leiters
die größere Wärmemenge dort, wo
er den größern
Widerstand zu überwinden findet. Schaltet
man in den Stromkreis eines kräftigen
Elements, z. B. eines Bunsenschen, einen kurzen, möglichst dünnen Eisendraht
ein, so wird derselbe heiß, und wenn er genügend fein ist, gerät er ins
Glühen und schmilzt ab. Das
Licht, welches der
glühende
Draht
[* 21] hierbei ausstrahlt, heißt mit Rücksicht auf die Art seiner Erzeugung
elektrisches Glühlicht.
Statt des Metalldrahts läßt sich jeder beliebige
Körper von passender
Leitungsfähigkeit mit gleicherWirkung
einschalten, z. B.
Kohle in Form eines dünnen
Stabes oder
Bandes. Auch diese wird von einem starken
Strom ins
Glühen versetzt
und verbrennt an offener
Luft. Schließt man dagegen die
Kohle in einen luftleeren Glasballon ein, so verbrennt sie wegen Mangels
an
Sauerstoff nicht und kann längere Zeit im
Glühen erhalten werden. Hierauf gründet sich das
System
der elektrischen
Glühlampen.
Eine andre durch den elektrischen
Strom bewirkte Lichterscheinung ist der sogen. Davysche Lichtbogen, welchen
Davy 1813 zuerst
beobachtete.
Davy leitete den
Strom einer
VoltaschenSäule von 2000 Plattenpaaren durch zwei einander berührende Kohlenstifte
und entfernte dann die
Kohlen allmählich voneinander, wobei er eine glänzende Lichterscheinung in Gestalt
eines ununterbrochenen Funkenstroms zwischen den beiden
Kohlen erhielt. Die genauere Untersuchung des Davyschen Lichtbogens
hat ergeben, daß der Funkenstrom die
Richtung vom positiven zum negativen
Pol verfolgt, indem glühende Kohlenteilchen von der
positiven Kohlenspitze zur negativen übergeführt werden. Die positive
Kohle stumpft sich infolgedessen
ab und nimmt eine kraterförmige Aushöhlung an, während die negative ihre zugespitzte Form behält. Zugleich verbrennen
beide Kohlenpole durch den
Sauerstoff der
Luft. Der positive wird dabei rascher aufgezehrt als der negative und zwar erfahrungsgemäß
bei mittlerer Stromstärke etwa doppelt so schnell als dieser.
Der
Flammenbogen, welcher die Leitung des
Stroms zwischen den beiden
Polen vermittelt, setzt derselben einen
Widerstand entgegen, der um so beträchtlicher wird, je mehr sich der
Abstand der Kohlenspitzen infolge ihrer Aufzehrung vergrößert;
im gleichen
Maß vermindert sich die
Stärke
[* 22] des
Stroms, bis derselbe nicht mehr imstande ist, den
Flammenbogen zu bilden, und
mithin dasLicht erlischt.
Will man daher das elektrische Bogenlicht
[* 23] zur
¶
mehr
Beleuchtung
[* 25] praktisch verwerten, so sind die Kohlenspitzen stets in der richtigen Entfernung voneinander zu erhalten. Hierzu
dienen die elektrischen Lampen,
[* 26] von denen die ältesten mit der Hand
[* 27] gestellt werden mußten. Derartige Lampen findet man noch
jetzt in Theatern, bei öffentlichen Festlichkeiten u. dgl.,
überhaupt da, wo mandas e. L. nur auf kürzere Zeit erstrahlen lassen will. Für dauernde Beleuchtungseinrichtungen
benutzt man Lampen mit mechanischer Regulierung der Kohlenstellung, die sogen. Kohlenlichtregulatoren,
von Foucault-Dubosq, Serrin und Hefner-Alteneck (Siemens).
Bei der elektrischen Lampe
[* 28] von Dubosq
[* 15]
(Fig. 1) wird die positive (untere) Kohle von dem Metallstab O, die negative (obere)
von dem Stab
[* 29] D, welcher in dem Metallrohr B mit sanfter Reibung
[* 30] verschiebbar ist, getragen. Beide Stäbe
laufen nach unten in Zahnstangen aus, deren erstere J beiderseits, die letztere F nur auf der einwärts gekehrten Seite Zähne
[* 31] trägt. Eine in einem Gehäuse eingeschlossene Uhrfeder sucht die auf der nämlichen Achse befestigten Räder G
und H, von denen das erstere in die Zahnstange F, das letztere von doppelt so großem Durchmesser in die Zahnstange J eingreift,
in der Richtung des Pfeils zudrehen.
Dadurch werden die beiden Kohlenspitzen gegeneinander geschoben, und zwar wird die untere (positive) nach Maßgabe ihrer
stärkern Abnutzung doppelt so rasch gehoben, als die obere (negative) gesenkt wird. Mit ihrer andern
Seite greift die Zahnstang J in einen Trieb des RadesK ein, welches seinerseits mittels eines Triebes das Rad L in Bewegung setzt.
Dieses versetzt durch Vermittelung der endlosen SchraubeM eine vertikale Achse in Umdrehung, auf welcher ein Windflügel und
das horizontale Rad N sitzen.
Dieses Rad N kann von außen her durch einen Stift arretiert und somit die Bewegung der Zahnstangen gehemmt werden. Wenn aber
das Rad nicht von außen arretiert ist, so bewirkt der Elektromagnet P die Hemmung, indem
er den ringförmigen eisernen Anker
[* 32] Q anzieht, der an dem einen Ende eines um R drehbaren Winkelhebels QRST sitzt, dessen andres Ende beim
Niedergehen des Ankers einen Hebel
[* 33] U in die Zähne des Rades N schiebt. Der positive Strom tritt bei der Klemmschraube V ein,
umkreist den Elektromagnet P, geht durch J und O zur untern, von da zur obern Kohlenspitze und kehrt durch
die Klemme C wieder zum negativen Pol derBatterie zurück.
Solange die Kohlenspitzen die richtige Entfernung haben, um bei hinreichender Stromstärke starkes Licht zu geben, ist auch
der Elektromagnet stark genug, um seinen Anker anzuziehen und das Gangwerk zu hemmen; sobald aber die Stromstärke infolge
der Abnutzung der Kohlen abnimmt, wird der Anker losgelassen, das Rad N wird frei, und die Kohlenspitzen nähern sich einander,
bis der Strom wieder stark genug ist, worauf der Elektromagnet, ebenfalls wieder erstarkt, von neuem die Hemmung vollzieht.
Die elektrischeLampe von v. Hefner-Alteneck (Siemens u. Halske),
[* 15]
Fig. 2, ist ausgezeichnet durch einfachere
Konstruktion und hohe Präzision der Regulierung. Die Kohlenspitzen, welche sich unter dem Einfluß des Übergewichts des obern
(positiven) Kohlenhalters einander nähern, werden durch die Thätigkeit eines kleinen elektromagnetischen Motors wieder voneinander
entfernt. Derselbe besteht aus einem Elektromagnet E, dessen Anker A, welcher von dem um a drehbaren Hebel
H getragen wird, eine mittels der Schraube r regulierbare Feder f von dem Elektromagnet weg und gegen den Ruheanschlag b zu
ziehen bestrebt ist. Wird aber der Anker vom Elektromagnet angezogen, so wird durch den Hebel der Kontakt bei c geschlossen,
welcher dem elektrischen Strom einen Weg von geringerm Widerstand an den Windungen des Elektromagnets gestattet.
Infolgedessen fällt der Anker wieder ab, der Kontakt c wird geöffnet, der Anker wieder angezogen etc. Der Ankerhebel